Referat: Gleichschaltung der Massenmedien und Gewerkschaften
Die Ausschaltung der Gewerkschaften:
Gewerkschaften haben sich als Vertragspartner von Unternehmerverbänden während der Industriellen Revolution entwickelt
Gewerbeordnung, Koalitions- und Gewerbefreiheit galten seit der Reichsgründung 1871 im ganzen Reich
Gewerkschaften waren sogenannte Arbeiter-Kartelle, welche lediglich die Lage der Arbeiter verbessern sollten
Dazu schlossen sie sich zusammen und führten Arbeitskämpfe gegen Unternehmer (z.B. der Bauerstreik 1925) (bevorzugtes Mittel des Arbeitskampfes ist der Streik
Vor 1933 waren dt. Gewerkschaften parteipolitisch gespalten und größtenteils nach Berufen bzw. Berufsgruppen organisiert
1931 gründeten diese sogar die Eiserne Front gegen die NSDAP
auch Verbände sollten gleichgeschaltet werden
die mächtigste Organisation der dt. Arbeiterbewegung sollte in kurzer Zeit eliminiert werden, da diese als Instrumente des Kommunismus und des internat. Judentums galten
mit ihren Klassenkampfparolen drohten Gewerkschaften die Volksgemeinschaft zu zersetzen
nach den Wahlen vom 5.3. distanzierte sich der ADGB – Vorsitzende Theodor Leipart in einem Schreiben an Hitler von der SPD und erklärte ADGB für parteienlos
er wollte seine eigene Organisation erhalten
es ging nun nur noch um die Erfüllung der sozialen Aufgaben
die NSBO (nationalsozialistische Betriebszellenorganisation), eine Arbeitsorganisation der NSDAP, sagte, dass kommunistische Gewerkschaftsführer zurücktreten müssten
Gewerkschaften versuchten durch Durchhalteparolen u.ä. die Mitglieder zu halten, sahen aber einen Generalstreik für sinnlos und nahmen schließlich das Verbot ihrer Verbände hin
die Arbeiter, die dieser marxistischen Gewerkschaften angehörten, wurden ins nationalsozialistische System integriert, indem sie versprachen, den Schutz und die Rechte der Arbeiter zu erhalten und sogar zu erweitern
Zitat aus dem Tagebuch Goebbels vom 17.04.: „Den 1. Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden dann die Gewerkschaftshäuser besetzt. Gleichschaltung auch auf diesem Gebiet. Es wird vielleicht ein paar Tage Krach geben, aber dann gehören sie uns. Man darf hier keine Rücksicht kennen. [...] Sind die Gewerkschaften in unserer Hand, dann werden sich auch die anderen Parteien und Organisationen nicht mehr lange halten können.“
genauso geschah es auch
eine Gleichschaltung der Parteien, vor allem die Zerschlagung der SPD, führte auch die Gleichschaltung der ADGB mit sich
ein „geheimes Aktionskomitee zum Schutz der dt. Arbeit“ unter Leitung Robert Ley’s (des Stabsleiters der politischen Organisation der NSDAP DAF) und des NSBO – Mannes gebildet, um die Zerschlagung der Gewerkschaften für den 2. Mai vorzubereiten
Ziel war es die organisierte Arbeiterschaft aus dem Zusammenhalt und Schutz ihrer Verbände herauszulösen, um leichter über sie verfügen zu können
Denn die angelaufenen Betriebswahlen im März hatten der NSBO zwar eine Stimmenzunahmen, aber keine absolute Mehrheit gebracht, sodass eine Machtübernahme von innen in der Arbeiterbewegung nicht erreicht war
Daraufhin versuchten einige Mitglieder der Gewerkschaftsführern, sich u.a. durch Aufrufe zu dem von den Nazis am 1. Mai veranstalteten „Tag der Nationalen Arbeit“ mit der neuen Führung zu arrangieren
Die Gewerkschaften wurden aber bereits am 2. Mai von den Nazis endgültig zerschlagen
Zitat Robert Ley am 2.5.: “Gewiß, wir haben die Macht, aber wir haben noch nicht das ganze Volk, dich ,Arbeiter, haben wir noch nicht hundertprozentig, und gerade dich wollen wir, wir lassen dich nicht bis du in aufrichtiger Erkenntnis restlos zu uns stehst. Du sollst auch von den letzten marxistischen Fesseln befreit werden, damit du den Weg zu deinem Volke findest. Denn das wissen wir: Ohne den deutschen Arbeiter gibt es kein deutsches Volk! Und vor allem müssen wir verhüten, dass dir dein Feind, der Marxismus, und seine Trabanten noch einmal in den Rücken fallen [...]. Schon drei Monate nationalsozialistischer Regierung beweisen dir: Adolf Hitler ist dein Freund! Adolf Hitler ringt um deine Freiheit! Adolf Hitler gibt dir Brot!“
So am 2. Mai wurden durch die SA – Trupps Gewerkschaftshäuser, Büros, Banken und Redaktionen der freien Gewerkschaften besetzt, das gesamte Vermögen beschlagnahmt und eine Reihe führender Gewerkschaften verhaftet, u.a. auch Leipart, den ADGB – Vorsitzenden
Verbrennung von Unterlagen der Gewerkschaften zeigt Bild 1 auf Zettel
Viele Gewerkschaftsangestellte erhielten das Angebot, unter der Leitung von NSBO – Kommissaren weiterzuarbeiten, um Unruhe und Widerstand der Mitglieder zu verhindern
Durch die Machtdemonstration unterstellten sich auch die übrigen Gewerkschaften dem Aktionskomitee von Robert Ley
Als Ersatzorganisation wurde am 10. Mai die „Deutsche Arbeiterfront“ DAF gegründet, die die gleichgeschalteten Arbeiter- und Angestelltenverbände unter sich vereinte und zum größten Verband der NSDAP wurde
Den Leiter Robert Ley zeigt das untere Bild auf Zettel
So erzielte die NSDAP die „Vereinheitlichung“ durch die Schaffung neuer Organisationen
Aufgabe der DAF war die Einbindung der Arbeiter und Angestellten in den NS – Staat, nicht die Wahrnehmung ihrer Interessen
Über alles bestimmte nun der Staat, vor allem über den Abschluss von Tarifverträgen
Die Angehörigen der verschiedenen Berufsgruppen mussten sich in NS – Bünden organisieren, wenn sie nicht erhebliche berufliche Benachteiligungen oder Arbeitsverbote in Kauf nehmen wollten.
Es war eine betriebliche Interessengemeinschaft nach Prinzip von Führung (mit Betriebsführer) und Gefolgschaft aufgebaut
Die Gleichschaltung der Massenmedien:
bereits in der Weimarer Republik war die Pressefreiheit durch Notverordnungen eingeschränkt worden
die Massenmedien, wie Zeitung, Fernsehen und Rundfunk spielen bei der politischen Willensbildung eine sehr wichtige Rolle, deshalb waren diese Medien für die Propaganda der Nazis wichtig
besonders wirkungsvoll waren die Massenauftritte, die durch den Rundfunk in ganz Deutschland übertragen wurden
diese Massenspektakel liefen alle nach demselben Muster ab, nicht war dem Zufall überlassen
vor allem waren die Menschen von den Fahnen und Fackeln, der Massenrituale und des Führerkults beeindruckt
zur besten Propagandawaffe entwickelte sich der Film
Fernsehen war zur damaligen Zeit noch Luxus, dennoch strahlte das dt. Reich 1935 als erster Staat der Welt ein reguläres Fernsehprogramm aus
so wurden Fernsehstuben errichtet und Filme bzw. Wochenschauen gezeigt
so entstanden neben Unterhaltungsfilmen auch Propagandafilme, wie „Jud Süß“ oder „Fridericus Rex“
eine besondere Ausgestaltung des Film stellten die Wochenschauen dar, in denen die Einheit von Staat und Volk inszeniert wurde
Fanfarenklänge, Marschmusik, kämpferische Parolen verstärkten die Wirkung der Wochenschauen und Hitler wurde erfolgreich in den Mittelpunkt gestellt
seine Rhetorik, seine aggressive Stimme, die sich bis zum Geschrei steigerte, und auch seine Mimik und Gestik beeinflusste das Volk
der Hörrundfunk war laut Goebbels das „allermodernste und allerwichtigste Massenbeeinflussungsinstrument zur Mobilisierung der dt. Bevölkerung für die Nationalsozialisten
so begann die Lenkung und Überwachung von Presse und Rundfunk bereits im Sommer 1933
am 15. 3. 1933 wurde das „Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ geschaffen und dem „Reichspropagandaleiter“ Goebbels übertragen
Er sah seine Aufgabe darin: „ [...] wir wollen die Menschen so lange bearbeiten, bis sie uns verfallen sind, bis sie auch ideenmäßig einsehen, dass das, was sich heute in Deutschland abspielt, nicht nur hingenommen werden muss, sondern auch hingenommen werden kann.“
dafür wollte er alle Möglichkeiten und Methoden der Massenbeeinflussung in Anspruch nehmen
1. Gleichschaltung des Rundfunks:
nach den Reichstagswahlen wurden zahlreiche Mitarbeiter aus den Programmredaktionen, dem Technikbereich und der Verwaltung des Rundfunks entlassen bzw. verhaftet und durch Nationalsozialisten ersetzt
die Rundfunkkompetenzen wurden im März an die Rundfunkabteilung des Propagandaministeriums übertragen
der Öffentlichkeit wurde auf der Berliner Funkausstellung das „Einheitsradio für den deutschen Haushalt“, der Volksempfänger vorgestellt (unteres Bild)
er sollte sicherstellen, dass jeder dt. Haushalt für die nationalsozialistische Propaganda erreichbar war
des weiteren konnte durch Bildung von Hörgemeinschaften z.B. bei Reden Hitlers das Gefühl von „Volksgemeinschaft“ vermittelt werden, was ein Ziel der NSDAP war
das Radio wurde so als Alltagsgegenstand in dt. Wohnung eingeführt
2. Gleichschaltung der Presse:
war nicht so leicht, wie die Gleichschaltung des Rundfunks
jedoch hatte die Presse bereits in der Weimarer Republik die ersten Einschränkungen hinnehmen müssen
1922 wurde in einer Notverordnung u.a. die Verbreitung von Presseberichten, die zu politisch motivierten Gewalttaten aufriefen, verboten
und unter der Regierung Brüning erlies man eine Notverordnung, die den Redakteuren die Veröffentlichung amtlicher Bekanntmachungen vorschrieb
die Nationalsozialisten lehnten die freie Pressefreiheit ab und sahen die Aufgabe der Journalisten als „Aufgabe im Dienst von Volk und Staat“
deshalb Verbot sie die Presse, viele Angestellte wurden entlassen, Redakteure verhaftet und Redaktionen durch SA – Trupps besetzt
neben der Einrichtung der Reichspressekammer innerhalb der Reichskulturkammer wurde am 4.10. das Schriftleitergesetz erlassen, das alle im Pressebereich Tätige nicht arische Abstammung von journalistischen Tätigkeit ausschloss und die Journalisten in erster Linie als „Diener der Volksgemeinschaft“ sah (Schriftleiter = Redakteur)
außerdem beinhaltete das Gesetz, dass laut §14 Absatz: 2 in Zeitungen nichts stehen dürfte: „[...] was geeignet ist, die Kraft des Deutschen Reiches nach außen oder im Inneren, den Gemeinschaftswillen des deutschen Volkes, die deutsche Wehrhaftigkeit, Kultur oder Wirtschaft zu schwächen oder die religiösen Empfindungen anderer zu verletzen, was gegen die Ehre und Würde eines Deutschen verstößt.“
Nachrichten wurden ausschließlich über das Deutsche Nachrichtenbüro bezogen
in den „Pressekonferenzen der Reichsregierung“ gab Goebbels täglich Richtlinien für die Berichterstattung in den dt. Tageszeitungen aus
in diese Berliner Pressekonferenz wurden geheime Presseanweisungen herausgegeben
Schriftleiter bekamen Form, Inhalt, Argumentationsanweisung und politische Tendenz vorgegeben
zu Kriegszeiten riefen Parolen wie, „Juden wollten den Krieg!“ oder „Die Juden sind Schuld!“ sogar noch deutlicher zur Manipulation der Nachrichten auf
die Gleichschaltung der Presse vollzog sich mit geringem Widerstand
allerdings gingen aufgrund der erzwungenen Uniformität die Leserzahl stark zurück
erst im 2. WK. stiegen die Verkaufszahlen wieder, da die Bevölkerung immer informiert werden wollte
Inhalt
Geschichtsreferat über die Gleichschaltung der Massenmedien und Gleichschaltung der Gewerkschaften. Vortrag dauert ca. 30 Minuten.
Gliederung:
1. Die Ausschaltung der Gewerkschaften
2. Gleichschaltung der Massenmedien
(Geschichte, ) (1503 Wörter)
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1. Die Ausschaltung der Gewerkschaften
2. Gleichschaltung der Massenmedien
(Geschichte, ) (1503 Wörter)
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