Saddam Hussein
Biographie über Saddam Hussein
Von Felix Meurs
Es gibt viele Charakterisierungen von Saddam Hussein. Er wird als "Irrer",
"Rechner", "Taktiker" und "Heilsbringer" der Araber bezeichnet. In Wirklichkeit scheint
er von allem etwas zu sein, denn damit verkörpert er geradezu die Zerrissenheit,
Widersprüchlichkeit und Komplexität der modernen arabischen Welt. Selbst seine Biographie, wie ich zu meinem Leidwesen Festellen musste ist höchst umstritten.
Saddam Hussein wurde am 28. April 1937 in Auja, in der Nähe von Tikrit, geboren, doch dann teilen sich die Meinungen.
Eine andere Variante, von der wir seinen weiteren Lebenslauf aus verfolgen, besagt, dass er
mit neun Monaten Waise wurde und sein Onkel sich seiner annahm.
Hussein wurde sehr früh beigebracht was Patriotismus, Nationalstolz und vor allem Fremden gegenüber misstrauisch zu sein. Diese Erziehung kam aufgrund des aktiven Engagements seines Onkels in der antibritischen Oppositionsbewegung zustande. 1941 wurde Tulfah nach dem erfolglosen antibritischen Aufstand im Irak verhaftet. Wieder stand Hussein alleine da, diesmal 4 Jahre alt. Erst mit 10 Jahren wurde er eingeschult und seine Schulbildung blieb eher dürftig. Das war auch der Grund, warum er von der Bagdader Militärakademie abgelehnt wurde. Dies ist wiederum der Grund warum er sich, als er Alleinherrscher war, sofort zum ordensgeschmückten General ernannte.
1957 wurde Hussein als Zwanzigjähriger unter Mordanklage verhaftet. Die Bestätigung
des Mordes wurde nie erbracht. Im Gefängnis knüpfte er dann die ersten Beziehungen zur
Baath-Partei, in die er noch während der Haft eintrat. Damit hatte er seine politische
Präsident Nasser, ein Feind Kassems, begnadigte Saddam und holte ihn nach Kairo.
Dort begann er 1962 angeblich mit 25 Jahren ein Jurastudium, wobei er das nicht vorhandene Hochschulreifezeugnis durch eine vorgehaltene Pistole ersetzt wurde. Dieses "Studium" dauerte nur 2 Semester, denn 1963 hatte sich die Baath-Partei an die Macht geputscht und Saddam Hussein konnte in den Irak zurück kehren.
Hussein übernahm dann die Leitung im Gefängnis. Die Zahlen der von ihm gefolterten und
getöteten Menschen sind bis heute unbekannt. Jedoch schon nach 9 Monaten, im Oktober 1963, übernahm der mit Nasser sympathisierende Offizier Abdel Salam Arif die Macht.
Saddam wurde verhaftet. 1965 floh er aus dem Gefängnis und wurde 1966 amnestiert.
1967 traten durch den 6 Tage Krieg zwischen Israel und Ägypten Unruhen auf, die auch den Irak erfassten. Im Süden gab es eine Opposition der Kommunistischen Partei und im Norden eine Rebellion der Kurden.
Die Arif Regierung war dieser instabilen Lage nicht gewachsen und nahm die Hilfe der Baath-Partei an. Mit Hilfe der Baath-Partei konnte die Lage wieder beruhigt werden.
Dann am 17. Juli 1968 wurde Präsident Arif von baathistischen Putschisten gestürzt.
In den folgenden 10 Jahren bekleidete Ahmed Hassan al-Bahr das Amt des Präsidenten und
Hussein, damals Vizepräsident, bereitete im Hintergrund seine spätere Alleinherrschaft vor.
Schon vor 1968 hatte Saddam eine "Schutzstaffel der Partei" aufgestellt, die Feinde oder
Verräter der Baath-Partei ausschaltete. Nach 1968 wurde daraus der irakische Geheimdienst,
weiterhin unter Husseins Leitung.
1972 verstaatlichte der irakische revolutionäre Kommandorat die gesamte Erdölindustrie.
Durch das Ansteigen des Erdölpreises auf dem Weltmarkt im Jahre 1973 machte der Irak
hohe Gewinne und die Baath-Partei erhielt eine breite Basis in der Bevölkerung.
Saddam säuberte systematisch die Armee durch viele Mordaufträge und Verbannungen. Der
Grund war eine "Baathisierung" der Armee. Es wurden Schulen eingerichtet, in der nur die
Anhänger der Partei ausbildeten.
Dabei entstanden 5 Geheimdienste, die im Auftrag der Partei handelten. Alle standen mehr oder weniger unter dem Befehl von Saddam Hussein.
Dann 1978 begann Hussein mit der Übernahme der alleinigen Macht. Er entledigte sich der IKP (Irakische Kommunistische Partei), die zwar mit der Baath-Partei verbunden, aber zu "eigenständig" war. Es folgten Tausende von Todesurteilen, Verhaftungen und Folterungen. Am 11. Juli 1979 übernahm Saddam schließlich das Präsidentenamt. Zu seinen engsten Vertrauten gehören seine Familie und andere Vertraute. Am 2 September 1980 begann de Irak unter der Führung von Saddam Hussein den ersten Golfkrieg gegen den Iran, der 1988 dann endete. In dieser Zeit baute Saddam Hussein seine Macht systematisch aus. Jeder der nicht nach seinen Forderungen handelt, wird verhaftet oder sogar getötet. Niemand wagt es, ihm zu widersprechen, da gewisse Live TV Sendungen einer Exekution die Menschen prägten. Er ist im Irak omnipräsent. Saddam hat die Ämter des Staatspräsidenten, RCC-Vorsitzenden (Revolutionären Kommandorat), Sekretärs der Regional- und Generalsekretärs der Nationalleitung der Baath-Partei und das Amt des Ministerpräsidenten und des Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Sein Konterfei schaut von T-Shirts, Uhren, Büchern, Baugerüsten, usw. herab.
Er lehnt gelegentliche "Bäder in der Menge" nicht ab, verteilt Geschenke oder lässt
jemanden erschießen, der sich offen gegen ihn stellt. Wenn das Volk sich aufrührerisch
verhält, wie bei einem Mordanschlag auf ihn, lässt er das Dorf einäschern, Äcker vergiften
und Menschen ermorden.
Hussein hat viele Feinde und ließ sich daher einen 1800m2 großen Tiefbunker mit zwei Meter
dicken Betonwänden bauen. Am 2 August greift er dann Kuwait an und begann den zweiten Golfkrieg. Nach dem verlorenem Golfkrieg 1991 gab Saddam Hussein zwar das Amt
des Regierungschef auf. Kehrte aber 1994 wieder zurück und würde wieder Regierungschef.
In diesen 3 Jahren hatte Hussein nie wirklich die Macht abgegeben und nach wie vor hatte seine Diktatur in Irak bestand.
1995 wurde er in einem Referendum als Staatspräsident bestätigt. In den darauf folgenden Jahren legte sich Saddam des öfteren mit den westlichen Mächte, insbesondere den USA, an und gewann so wieder pol. Einfluss in Arabien, welchen er während dem verlorenem Golfkrieg verloren hatte. Er stellte sich hier ziemlich geschickt an und ließ die USA mehrfach dumm aussehen.
Stellt sich immer noch die Frage, ob er wirklich irre ist. Ein entlassener Leibarzt
behauptet, er habe Schizophrenie, ein Graphologe hängt ihm Größenwahn, gepaart mit
paranoiden Symptomen an. Doch trotz dieser Diagnosen, ob nun wahr oder falsch, sollte man
ihn nicht unterschätzen.
Um zu klären was für eine Person Saddam Hussein ist, sollten man das Familienleben von Saddam Hussein betrachten.
Seit 1963 ist er mit seiner Cousine Sajida Tulfah, die Tochter seines Ziehvaters, verheiratet. Für seine Familie hat er nur wenig Zeit, in seiner schon seit 27 Jahren anhaltenden Stellung an der Macht. 1979 ließ er den damaligen Staatspräsidenten Hassan el-Bahr, seinen Schwiegervater, langsam vergiften, damit er "aus Gesundheitsgründen" zum Rücktritt bewegt wurde. Sein Cousin Adnan Khairallah wurde ermordet, weil er als Verteidigungsminister zu populär wurde.
Husseins Mordlust steigerte sich immer mehr. Im Februar 1996 tötete er seine beiden Schwiegersöhne Hussein Kamel und Saddam Kamel Hassan, der von ihm zum Rüstungsminister und Chef der Präsidentengarde waren. Sie waren abtrünnig geworden und hatten sich im August letzten Jahres nach Jordanien abgesetzt. Als sie reumütig in ihre Heimat
zurückkehrten, lebten sie noch 48 Stunden. Dann stürmte ein Killerkommando das Haus und metzelte neun Erwachsene und drei Kinder des Kamel-Clans nieder.
Auch vor seinen eigenen Enkeln machte der Diktator nicht halt. Weil sie den verhassten
Namen Kamel trugen, mussten auch der zehnjährige Ali und der fünfjährige Ahmad nach dem Tod ihrer Väter sterben. Als die Schwester des ermordeten Hussein Kamels den Diktator vor den Augen seiner Garde des Verrats an der Familie bezichtigte, griff Saddam selbst zur Pistole und erschoss sie.
Ein Leben mit Mord und Terror - das übertrug Saddam auch auf die eigenen Söhne. Sein
ältester Sohn Uday steht seinem Vater in nichts nach. Er wird vom irakischen Volk wegen
seiner Brutalität und seines Jähzorns gefürchtet. Von klein an wurde er vom Vater zu
Brutalität und Blutrünstigkeit erzogen. So musste der Junge zwecks "Abhärtung" zu Hause
Foltervideos anschauen und später mit ansehen, wie sein Vater unliebsame Kabinettsmitglieder im Keller erschoss. Als Student griff Uday dann selbst zur Waffe
und erschoss einen Offizier, der ihm seine Tochter verweigerte.
Eine Kommilitonin ließ er von Kopf bis Fuß mit Honig beschmieren und von ausgehungerten
Dobermännern zerfleischen ,"nur" weil sie schlecht über ihn geredet hatte. Als Uday im Streit dem Halbbruder seines Vaters auf einer Familienfeier ins Bein schoss, ließ Hussein 48 Lieblingsautos seines Sohnes verbrennen. Dennoch beließ er ihm weiter den Kommandeursposten seiner Leibwache, der 30.000 Mann starken paramilitärischen
Elitetruppe "Saddam Feddayin".
Erst als er vor einigen Monaten dahinter kam, dass sein Sohn hinter seinem Rücken die
Truppe mit Hochleistungswaffen ausgerüstet hatte, wurde Saddam klar, dass sein größter
Feind in der eigenen Familie sitzt. Der Diktator zog die Bremse und entzog Uday das
Kommando. Seitdem ist er Präsident des Nationalen Olympischen Komitees. Das Kommando über seine Leibwache hat nun sein jüngster Sohn Qusay (30). Qusay ist Herr über sämtliche
Polizei-, Geheim- und Sicherheitsdienste des Landes.
Viele sagen jedoch, dass er nie der Nachfolger seines Vaters sein wird. Er und Uday sind
nur Schachfiguren für Saddam in seinem Machtspiel. Es gibt zur Zeit keine Alternative für
ihn und die Welt wird noch länger mit Saddam Hussein leben müssen.
Quellen:
http://www20.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=5123284.8199295.TM01
http://www20.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=1041145.1041145.TM01
http://www20.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=1041145.8117613.TM01
http://www20.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=1041145.8113828.TM01
http://i-cias.com/e.o/sad_huss.htm
http://home.t-online.de/home/jirms
www.spiegel.de
www.welt.de
http://www.mdr.de/terror/glossar/saddam/
http://www.hausarbeiten.de/rd/archiv/politologie/pol-golfzus.shtml
http://www.wadinet.de/Selbstdarstellung/gesch.htm
http://www.ippnw.de/20jahre/chronik/
Alle Internetquellen entsprechen den Stand vom 1.6.2002
Ich war Saddams Sohn. Als Doppelgänger im Dienst des irakischen Diktators Hussein von Latif Yahia und Karl Wendl; 1994
Encarta 1999 von Microsoft; Suchbegriffe: Saddam Hussein und Irak
Biographie von Saddam Hussein Felix Meurs
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