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Referat: Motive und Ziele Imperialistischer Politik (1872- 1913)

Alles zu 18. und 19. Jahrhundert

Motive und Ziele Imperialistischer Politik


Imperialismus

Was ist Imperialismus?
Imperialismus kommt aus dem lateinischen und heißt übersetzt: Macht, Herrschaft, Reich. Ganz allgemein bedeutet der Begriff die Herrschaft über die Bevölkerung eines fremden, schwächeren Staates, um das eigene Land zu vergrößern. Im engeren Sinne ist er eine Bezeichnung für die Jahre 1872 - 1913.
Der Imperialismus lässt sich nicht leicht in kurzer Zeit charakterisieren, da er keine kurz- oder auch längerfristige Erscheinung, sondern eine immer bestehende sein wird. So werden heutzutage zwar keine Expansionspläne in jenem Sinne gemacht, aber auf teils friedlichem und sicher auch auf gewaltsamen Weg sind bestimmte Gebiete umstritten. Oder es werden in vielen Ländern die Versuche unternommen, die Wirtschaftsstärke zu erhöhen, aber nicht mehr um Weltherrschaft zu erreichen, sondern um die eigene Wirtschaft zu stabilisieren.
Die hohe Kunst der Weltherrschaft von 1872- 1913
Die europäischen Großmächte haben unterentwickelte, meist überseeische Gebiete als Kolonien in ihren Machtbereich einbezogen um so Weltmächte zu werden, die eigene Rohstofflage zu verbessern und zusätzliche Absatzmärkte für die heimische Industrie zu gewinnen.
Die Aufteilung der Erde auf Kosten der Nichtweißen (zum Beispiel Schwarzen) Bevölkerung wurde in Europa und den USA durch Thesen (das Recht des Stärkeren) gestützt und gerechtfertigt.
Motive und Ziele der wichtigsten beteiligten Länder

Deutschland
"Weltpolitik als Aufgabe, Weltmacht als Ziel, Flotte als Instrument." (Zitat von Kaiser Wilhelm II.) Das war die deutsche Form des Imperialismus.
Nach dem Abschied Bismarcks, als der junge Kaiser Wilhelm II. sein "persönliches Regiment" einführte, änderte sich die deutsche Außenpolitik grundlegend. Wilhelm griff mit seiner imperialistischen Außenpolitik nun zunehmend in die Weltpolitik der Kolonialmächte ein. Erklärtes Ziel war die Errichtung eines deutschen Kolonialreiches. Als Voraussetzung und zur militärischen Absicherung einer imperialistischen Kolonialpolitik wurde im wilhelminischen Deutschland allgemein der Aufbau einer starken Hochseeflotte angesehen. Zudem galt eine solche Kriegsflotte in weiten Teilen der Bevölkerung bis hin zum Kaiser selbst auch als Statussymbol, als unverzichtbares Kennzeichen einer Großmacht, die versuchte, zur imperialistischen Weltmacht aufzusteigen. Der Kaiser, der ein fanatischer Bewunderer der Kriegsflotte war, sagte 1900 bei einer Schiffstaufe: "Der Ozean ist unentbehrlich für Deutschlands Größe. Ohne Deutschland und ohne den Deutschen Kaiser darf keine große Entscheidung mehr fallen." Damit traf der Kaiser genau die Stimmungslage im wilhelminischen Deutschland. Mit großem Propagandaaufwand und Flottenausstellungen wurde für die Hochseeflotte geworben.
In Afrika bleiben aber nur weniger wichtige unzusammenhängende Gebiete für Deutschland. In  der Südsee eroberte Deutschland unbedeutende Inseln. Auch in China fasst Deutschland Fuß. Insgesamt kam Deutschland zu spät bei der Aufteilung der Welt.

England
Die stärkste europäische Großmacht des 19. Jahrhunderts war mit ihrer Hochseeflotte, den meisten Kolonien und ihrem hohen Industrialisierungsgrad Großbritannien. Sie hat sich als erster Kolonien in der Welt erschafft.
Das britische Imperium beinhaltete um 1900 Indien, Teile Afrikas, Kanada und Australien. Zu der Zeit erstreckte es sich über ¼ der Erdoberfläche und ¼ der Menschheit.
Die Ziele der britischen Politik waren die Erhaltung des europäischen Gleichgewichts und die Eindämmung der aufstrebenden Konkurrenz Russland und der USA. Mit militärischen Interventionen wurden wirtschaftliche Interessen abgesichert und neue Gebieten erworben.

Frankreich
Frankreichs Kolonialpolitik wurde im Wesentlichen wegen zwei Punkten eingeführt. Zum einen, da Frankreich 1870/71 Deutschland unterlag und nun wieder Macht bekommen wollte was durch Kolonien gut durchzusetzen war.
Zum zweiten hatte Frankreich Angst, da der Vergleich mit Deutschland und der USA eine sehr geringes Bevölkerungswachstum sowie gesellschaftliche Spannungen zu Tage bringen würde. Schließlich zeichnete sich die französische Wirtschaft, weitgehend getragen von traditionellen Familienbetrieben, durch einen zurückgebliebenen Entwicklungsstand aus.
Frankreich hatte Kolonien in Kanada, Teilen Indiens und Afrikas, Madagaskar und Indochina.

Russland
Russland dehnte seinen Einflussbereich auf dem Landwege nach Asien aus. Auch wenn das Vordringen zum Pazifik und die Eroberung von Sibirien schon im 16.Jahrhundert ihren Anfang genommen hatten, haben sie es nun aus anderen Gründen fortgeführt.
Die Russen versuchten, die Meeresengen zum Mittelmeer zu kontrollieren. Und weiterhin ihre Grenzen nach Asien auszuweiten, weil sie darin das Heil Russlands sahen.
Vor allem ebneten jedoch die nachgeholte Industrialisierung, ein verstärkter Außenhandel sowie der Eisenbahnbau den Weg, den russischen Teil Asiens verstärkt einzubinden und weiter nach Zentral- und Ostasien vorzustoßen.
Zentrale Bedeutung gewann die zwischen 1891 und 1916 gebaute Transsibirische Eisenbahn, die das europäische Russland mit den Märkten Ostasiens und des Pazifiks verbinden sollte. Darüber hinaus sollte eine Kette russischer Dörfer vom Uralgebirge bis zum Stillen Ozean die Besiedlung Sibiriens und die Erschließung von Rohstoffquellen und Anbaugebieten vorantreiben. Zur Finanzierung zog Russland ausländisches, insbesondere französisches Kapital heran, deshalb wurde es auch »geborgter Imperialismus« genannt.
Auswirkungen des Imperialismus
Europäisierung der Welt: Die weißen "Herrenvölker" hatten keinen Blick für die Kultur usw. der Anderen. Alles, was braun, gelb, schwarz oder rot war, stand jedenfalls unter den Weißen. "Ich behaupte, dass wir die erste Rasse in der Welt sind und dass es um so besser für die Menschheit ist, je mehr wir von der Welt bewohnen." Cecil Rhodes 1877. Der Welt wurde die "fortschrittlicher" europäische Kultur aufgezwungen. Bis heute ist die Welt europäisch geprägt. 
Wirtschaftlicher Aufschwung: Die Wirtschaft Europas machte durch die Ausbeutung der Kolonien auf deren Kosten einen Sprung vorwärts, obwohl die hochgesteckten Ziele nie erreicht wurden und die Kolonien nie wirklich wirtschaftlich entscheidend wurden. 

Aufgabenstellung:
Imperialistische Politik (Motive und Ziele)
1. Was ist Imperialismus?
Motive und Ziele der beteiligten Länder
Auswirkungen des Imperialismus

Quellen:
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001
Grundstock des Wissens © 2000 by Serges Medien GmbH
http://www.dsg.ch/imperial.htm
http://www.school-scout.de/imperialismus_industrialisierung.cfm
http://www.lsg.musin.de/Geschichte/lkg/Int-pol/imperialismus.htm
http://www.sozialistische-klassiker.org/Lenin/Le12.html
Timo Pagel und Jan Kuhlendahl
Inhalt
Das Referat beinhaltet die Antwort auf die Frage was Imperialismus ist und warum es ihn gab.
Dann werden die wichtigsten Länder genannt und was ihre Ziele waren, sowie die Auswikungen auf die heutige Zeit. (Zum Schluss die Aufgabenstellung)
(Die Note bezieht sich auf das komplette Referat inklusive Vortrag mit Powerpoint-präsentation) (881 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
Geschichte | Motive und Ziele Imperialistischer Politik | Imperialismus | Weltherrschaft | Großmächte | Großmacht | Deutschland | England | Frankreich | Russland | Europäisierung | Herrenvölker | Wirtschaftlicher Aufschwung | Wirtschaft | Kultur | Einflussbereich | Industrialisierung | Motive und Ziele der wichtigsten beteiligten Länder
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