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Referat: Der Weg Italiens in den Faschismus

Alles zu Italien1.Historische-, soziale- und ökonomische Belastungen Italiens nach dem 1.WK

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges befand sich Italien als eine der Siegermächte in einer ähnlich schlechten wirtschaftlichen und sozialen Lage wie der Verlierer Deutschland (Arbeitslosigkeit, Inflation und Armut). Besonders enttäuscht waren die Italiener vom Ausgang der Pariser Friedensverträge. Viele Italiener lebten in dem Gefühl zwar den Krieg gewonnen, aber keinen für sie gerechten Frieden bekommen zu haben. So hatten sie sich mehr Anteile an dem Gebiet des neu gegründeten Jugoslawiens erhofft und einen Anteil an den ehemaligen deutschen Kolonien. Außerdem gab es in Italien einen polarisierten politischen Meinungskampf, so dass viele kleine extreme Parteien entstanden, egal ob links oder rechts. So fühlte sich die Bürger- und Bauernschaft von Marxisten und Sozialisten bedroht, was zu einer antiparlamentarischen Stimmung dieser führte. Auf wirtschaftlicher Ebene gab es aufgrund des Krieges auch viele Defizite. So gelang die Umstellung von Kriegs- auf Friedenswirtschaft nur schlecht, was die Arbeitslosenrate in die Höhe trieb. Außerdem kam es zu einer starken Inflation, welche dadurch hervorgerufen wurde, dass der Staat versuchte, die Kriegskosten durch Drucken neuen Geldes auszugleichen.

2. Gründe für die erfolgreiche Machtergreifung Mussolinis

Zum Einen sind die genannten historischen-, sozialen- und ökonomischen Belastungen Italiens als Gründe für die Machtergreifung Mussolinis zu nennen. Außerdem herrschte im Nachkriegsitalien eine extrem nationalistische Stimmung, was weiter zu einem polarisieren des politischen Meinungskampfes beitrug und keine Politik der Mitte zuließ. Die nationalistische Stimmung kam gerade Mussolini zu gute, da auch dieser nationalistisch eingestellt war. Außerdem hatten nach dem Krieg viele Leute, vor allem Soldaten und Jugendliche Angst um ihre eigene Existenz und somit kam es zu antidemokratischen Zügen, was Mussolini sehr gut ausnutzen konnte. Dazu kommen die Schwäche des liberalen und parlamentarischen Systems, welche dadurch deutlich wird, dass die Regierung bei Mussolinis „Marsch auf Rom“ unnötigerweise zurücktrat und der König Mussolini den Regierungsauftrag gab. Der Rücktritt wäre nämlich unnötig gewesen, da die Kampfverbände Mussolinis denen der Armee hoffnungslos unterlegen waren, man kann also sagen, dass eine schwache, nicht entscheidungsfähige Regierung an der Macht war, was die Machtübernahme deutlich erleichterte.

3. Beschreibung und Beurteilung der direkten Machtergreifung

In Kolonnen aufgeteilt, marschierten ca. 40000 spärlich bewaffnete Faschisten (Kampfgruppen = ,Squadri") sternförmig auf Rom zu. Die Regierung, wollte, bevor sie zurücktrat, den Belagerungszustand verhängen, doch der König Viktor Emanuel III. weigerte sich die Verordnung zu unterzeichnen. Obwohl das italienische Heer für die Verteidigung der Hauptstadt gerüstet war, übertrug der italienische König Viktor Emanuel III. Mussolini das Amt der Regierungschefs, womit er nicht gerechnet hatte, denn er wollte eigentlich eine Koalition mit einer anderen konservativen Partei eingehen. So jedoch erhielt er für ein Jahr außerordentliche Vollmachten zur Sanierung des Staates, vor allem im finanziellen Bereich. Formal unterstand Mussolini aber noch dem König. Erst dann zogen faschistische Milizen in Rom ein. Diese Machtübernahme seitens der Faschisten wäre sehr leicht durch die Regierung zu verhindern gewesen, da die Vorstellung der faschisten in Rom einzumarschieren, reinste Utopie war, da die Kampfverbände der Armee hoffnungslos unterlegen waren. Es hätte also lediglich einer Bestätigung des Belagerungszustandes durch den König geben müssen und schon hätten die Faschisten nicht mehr die geringste Chance gehabt. Durch den König aber, der antiparlamentarisch eingestellt war, wurde Mussolini als Regierungschef eingesetzt, womit er selbst nicht gerechnet hatte und somit ist der Weg Italiens in ein autoritäres System verfassungsgemäß geebnet worden.

4. Vergleich des faschistischen Systems Italiens mit dem System des Deutschen Reiches

Vorweg ist zu sagen, dass die Frage über die Zuordnung des deutschen Systems zum Faschismus auch heute unter Historikern noch umstritten ist. Es gibt nämlich zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber eben auch Unterschiede zum faschistischen System, z.B. Italiens.

Um bei den Gemeinsamkeiten anzufangen haben beide Staaten ein ähnlich aufgebautes und gleichgeschaltetes Führersystem. Der jeweilige Systemführer ist die zentrale Leitfigur, ohne die das Regime wahrscheinlich nicht aufrecht zu erhalten wäre. Auch die Gesetzgebung hat in beiden Staaten extrem ähnliche Züge, alles wird von oben herab entschieden und durch Scheinwahlen „legitimiert“. Auch der Umgang mit der Arbeiterschaft und den Gewerkschaften ist ähnlich. Beide Staaten geben sich als arbeiterfreundlich und sozialistisch, aber der Kapitalismus bleibt, da die Großindustriellen zur Machterhaltung auf ihrer Seite stehen müssen. Auch für die deutsche SA und SS gibt es ein italienisches Pendant, nämlich die Squadren (Kampfbünde) die als Miliz auf den „Duce“ vereidigt wurden. Die faschistische Partei Italiens war, ähnlich der NSDAP, dem Staate gleichgeschaltet, der Parteiführer war auch gleichzeitig Staatschef. Es kam auch, ähnlich wie in Deutschland, zu Verfolgungen von Regimegegnern, es gab KZ und Verbannungen aus dem Land. Durch stark in Szene gesetzte ktion versuchte die Partei dem Vol zu imponieren, was ja auch in Deutschland geschah. In Italien gab es unter Mussolini auch ein „Wirtschaftswunder“ welches aber, ähnlich wie in Deutschland, nur durch hohe Staatsverschuldung fertig gebracht werden konnte. Auch die Jugen wurde, wie in Deutschland, mit in das System einbezogen, denn es gab eine zentrale Jugendorganisation, alle anderen wurden aufgelöst oder verboten, in der ab 1931 jeder Jugendliche Mitglied sein musste.

Es gab aber auch große und entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Systemen: Als wichtigster Punkt ist hier die Ideologie aufzuführen auf die die jeweiligen Staaten sich stützten. Diese war in Italien längst nicht vernichtend konzipiert. Zwar mussten Systemgegner auch ausgelöscht werden und Nicht-Italiener das Land verlassen, aber es kam nicht zu einer solchen Rassenideologie wie es in Deutschland der Fall war. Außerdem gab es in Italien nicht diese ausgeprägte Form des Judenhasses wie in Deutschland, die Juden wurden nicht systematisch verjagt und es war auch nicht das Ziel die Juden als „Rasse“ zu vernichten. Der Judenhass wurde erst später stärker, dies aber nur durch den Einfluss des Dritten Reiches. Dies sind die entscheidenden Unterschiede, nach dener zu weten ist. Wenn man diese sieht, kann man eigentlich nicht sagen, dass Deutschland mit Italien zu vergleichen ist, da dort längst nicht der gleiche, große Vernichtungswille vorlag und auch nicht die bürokratische Systematik und Sauberkeit, die das deutsche System so schrecklich machte

H. Glasfort



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Inhalt
In diesem Referat wird der Weg Italiens in den Faschismus beschrieben. Es werden Gründe und Vorraussetzungen für die Machtergreifung Mussolinis genannt und erläutert. Außerdem wird das italiensche System mit dem nationalsozialistischen System verglichen. Die Informationen stammen alle aus dem Buch " Deutschland zwischen Diktatur und Demokratie - Weltgeschichte im 20. Jahrhundert" vom Verlag "Buchners Kolleg Geschichte" von den Seiten 14-24. Dieses Referat erheilt eine Benotung von 12 Punkten! (965 Wörter)
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Schlagwörter
Mussolini | Italien | Faschismus | Duce | Machtergreifung | Referat | der Weg Italiens in den Faschismus | Voraussetzungen | Vergleich Deutschland zwischen Diktatur und Demokratie
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