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Referat: Demian von Hermann Hesse

Alles zu Werke

1. „Silicium“


2. EINLEITUNG
Klappentext vorlesen;
Dies ist eine Äußerung eines anderen Schriftstellers, nämlich Thomas Manns, zu diesem Buch

und gleichzeitig auch der Klappentext des Buches, das ich euch heute vorstellen möchte:
„Demian – Die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend“ von Hermann Hesse
3. ZUM AUTOR

Über den Autor selbst ist zunächst folgendes zu sagen:
Hermann Hesse wurde 1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines pietistischen Missionars geboren;
ab 1904 lebte er als freier Schriftsteller zurückgezogen am Bodensee;
er wurde 1923 Schweizer Staatsbürger; er starb 1962 in der Schweiz;
neben „Demian“ zählt „Der Steppenwolf“ zu Hesses bekanntesten Werken
4. ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DES ROMANS
weitere biographische Fakten zu Hermann Hesse sind gleichzeitig für die Entstehung des Romans

von Bedeutung:
Als Hesse 1916 begann „Demian“ zu schreiben, tobte in Europa und auf der ganzen Welt ein Krieg
wie er schrecklicher nicht sein konnte, der Erste Weltkrieg. Hesse schrieb diesen Roman, um den
aus dem Krieg heimkehrenden Jugendlichen, inmitten all ihrer Probleme und der Ungewissheit, Halt
zu geben. Hesse hatte sich von Anfang an von der allgemeinen Kriegsbegeisterung distanziert.
Außerdem unterzog sich Hesse, von allen Seiten aufgrund seiner unverstandenen überparteilichen
Position angegriffen, zu dieser Zeit einer psychoanalytischen Behandlung. Er befand sich also auf
der Suche nach einer neuen geistigen Heimat und als Ergebnis seiner Begegnungen mit Inhalten
und Methoden der Psychoanalyse gilt der „Demian“.
Der Roman erschien erstmals 1919 unter dem Titel „Demian – Die Geschichte einer Jugend. Von
Emil Sinclair“, also unter dem Pseudonym Emil Sinclair, was Hesse benutzte, „um die Jugend nicht
durch den bekannten Namen eines alten Onkels abzuschrecken“.
Der Roman „Demian“ wurde noch im Erscheinungsjahr mit dem Fontane-Preis ausgezeichnet, als
noch nichts von der waren Identität des Schriftstellers bekannt war.
5. INHALTSANGABE
Auflegen der Folie;
Hierzu ist zu sagen, dass der Roman „Demian“ trotz relativer Kürze recht gehaltvoll ist, weshalb es
mir ziemlich schwer fiel, eine knappe Inhaltsangabe zu erstellen. Deshalb habe ich die vorliegende
Folie erstellt, auf der zu jedem Kapitel ein Zitat dargestellt ist, anhand welchem sich, wie ich meine,
der Inhalt jeweils des betreffenden Kapitels ganz gut wiedergeben lässt.
1. Kapitel: „Zwei Welten“
zu Beginn der Erzählung ist Emil Sinclair zehnjähriger Schüler der Lateinschule;
er ist sich der Zwiespältigkeit des Lebens bewusst, also der Existenz einer guten Welt (die
seines Elternhauses), und der anderen verlockenden, bösen (Dienstmägde, Skandalgerüchte);
als er durch eine Knabenprahlerei unter Nachbarsjungen in Abhängigkeit zu Franz Kromer,
einem der Jungen, gerät, „gibt er dem Teufel die Hand“: er wird in die böse Welt hineingezogen
und beginnt zu lügen und zu klauen;
Sinclair kann niemandem davon erzählen und lebt inmitten der geordneten Welt scheu und
Gepeinigt, was er selbst so ausdrückt: Zitat
2. Kapitel: „Kain“
Max Demian zieht mit seiner alleinstehenden Mutter in die Stadt; Demian macht einen sehr
erwachsenen, selbstbewussten Eindruck, hat ein kluges Gesicht, ist „persönlich gestempelt“;
beim ersten Zusammentreffen interpretiert Demian die Kain & Abel – Geschichte neu: Kain ist
nicht länger der Böse, sondern furchtlos und würdevoll, Abel der Feigling -> Sinclair meint in
Demian eine Art Kain zu erkennen -> Demian weckt in Sinclair seine kritische Betrachtungsweise;
Demian befreit ihn von seinem Peiniger Kromer auf geheimnisvolle Weise: Zitat -> Sinclair
kehrt in die Welt seiner Kindheit zurück und der Kontakt zu Demian bricht ab;
Sinclair kommt also von einer Abhängigkeit (Kromer) in die andere (Eltern), aber nicht zu
Demian, was „fruchtbarer“ gewesen wäre -> Selbstfindung
3. Kapitel: „Der Schächer“
die beiden haben bis dahin keinen Kontakt, Sinclair beobachtet Demian nur einmal das Wappen
seines Elternhauses abzeichnen;
gemeinsamer Konfirmationsunterricht, empfindet dass Demians Gesicht nicht nur männliche
Züge sondern auch weibliche aufweist, und irgendwie zeitlos ist;
Demian erzählt Sinclair während des Konfirmationsunterrichts viele interessante und
geheimnisvolle Dinge (z.B. Telepathie), und u.a. spricht er auch das Problem, auf das
Sinclair im ersten Kapitel gestoßen war (Zwiespältigkeit der Welt), an, und fordert einen Gott der
beide Welten repräsentiert und dass alles heilig gehalten wird1) -> Emil sieht diese Zeit als Zitat;
nach der Konfirmation fällt die Kindheit endgültig in Trümmer und man beschließt, dass
Sinclair an eine Schule, weg von zu Hause geht -> Kontakt zu Demian bricht erneut ab
4. Kapitel: „Beatrice“
Emil Sinclair fällt die Trennung von seinen Eltern nicht schwer und er gilt an seiner neuen Schule
als Sonderling, er lebt exzessiv (Saufen) -> der Schulausschluss ist absehbar;
er schwankt zwischen zwei Gefühlslagen: er „schmeckt Revolution darin“ (in seinem
Lebensstil) ist sich andererseits aber auch seines Verfalls bewusst -> Scham;
er sieht im park ein Mädchen, in welches er sich verliebt: ihm bleibt der tiefe Eindruck eines
„hohen und verehrten Bildes“ und er hat das „Bedürfnis nach Ehrfurcht und Anbetung“ -> er hat
nun wieder ein Ideal, nennt sie Beatrice -> ändert seinen Lebensstil und gibt Kneiperei auf;
Zitat, die diesmal aber seine eigene Schöpfung ist -> Fortschritt auf dem Weg der
Selbstfindung;
bei dem Versuch Beatrice phantasierend zu portraitieren, malt er ein Gesicht das viele Züge
Demians aufweist, er erkennt schließlich aber auch eigene Züge, sein Schicksal darin;
Nach Träumen und Erinnerungen malt er dann phantasierend den Wappenvogel seines
Elternhauses: einen Raubvogel, der sich aus einem Ei herauskämpft -> schickt dieses Bild an
Demian
5. Kapitel: „Der Vogel kämpft sich aus dem Ei“
er erhält auf wunderliche Weise in Form eines Zettels Antwort von Demian, auf dem geschrieben
steht: „Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muss
eine Welt zerstören. Der Vogel fliegt zu Gott. Der Gott heißt Abraxas.“
Sinclair weiß zunächst nichts mit diesem Namen anzufangen, als ein Lehrer das Thema
zufällig anspricht: Begriff stammt aus dem Altertum, der Name bezeichnet eine Gottheit, die die Aufgabe hatte, das Göttliche und das Teuflische zu vereinigen1) -> hat daraufhin Visionen von Begegnungen mit Abraxas;
er verlebt diese Zeit in einem „inneren Sturm“ (Unsicherheit über seinen bisherigen
Lebenswandel) und beschäftigt sich nun selbst mit dem Thema Selbstfindung;
er lernt den Organisten Pistorius kennen, in dessen Musik er „innigstes Ergreifen der Welt“
erkennt, zu dem welchem er sich hingezogen fühlt da er auch von Abraxas weiß: die beiden
treffen sich um zu philosophieren -> Pistorius lehrt Emil, dass jeder die gesamte Welt in sich trägt,
aber erst wenn er davon richtig Kenntnis nimmt, zum Menschen wird;
Sinclair beschreibt bildlich: Zitat

6. Kapitel: „Jakobs Kampf“
Pistorius lehrt Sinclair, welcher sich immer noch nicht sicher ist, ob sein Weg der richtige ist, die Achtung vor sich selbst zu bewahren: „Es gibt keine Wirklichkeit als die wir in uns tragen.“
er fühlt, dass er sich von Pistorius, der ihm alles relevante bereits mitgeteilt hat, trennen muss;
durch die letzte Aussprache mit Pistorius kommt Sinclair zu Schluss: Zitat -> man darf nur sein Schicksal wollen (Ziel der Lehre);
seine Schulzeit ist zu Ende (zweideutig!) und er soll zur Universität gehen
7. Kapitel: „Frau Eva“
Sinclair erfährt durch ein Photo, dass sein Traumbild das der Mutter Demians ist;
er trifft bei einem nächtlichen Spaziergang in der Universitätsstadt Demian wieder, der ihm
sagt, dass nun auch bei ihm das „Kainszeichen“ deutlich zu erkennen ist;
Sinclair besucht die Demians und wird von der Mutter, Frau Eva, in die Gemeinschaft
aufgenommen: Zitat;

lebt den Kult um die Frau Eva, ist erfüllt von Glück aufgrund neuer Erkenntnisse, u.a.:
S.169-171;
Demian und seine Mutter haben also die Vorahnung: „Die Welt will sich erneuern.“ -> es ist
etwas Großes und Furchtbares im Anzug
8. Kapitel: „Anfang vom Ende“
nach dem mühsamen Weg ist das seine Glückszeit, er ist sich aber gleichzeitig bewusst, dass dies
nicht für immer währen wird, dass ihn sein Schicksal weiterführen wird;
Demian verkündet die Botschaft, dass Krieg (1.Weltkrieg) bevorsteht, mit den Worten: „Es
wird Krieg. Du wirst sehen, wie das einschlägt! Es wird den Leuten eine Wonne sein, schon jetzt
freut sich jeder aufs Losschlagen. So fad ist ihnen das Leben geworden.“
weiterhin teilt er Sinclair mit, dass er als Leutnant dienen wird;
Sinclair erkennt: Zitat;
Sinclair hat sich jetzt die Fähigkeit angeeignet jemanden bei Bedarf zu sich rufen zu können
und wird bald eingezogen: er erkennt, dass sich aus vielen die im Krieg neben ihm kämpfen,
„Zukunft formen lassen“ wird, da sie sich bereits für kurze Zeit ihrem Schicksal ergeben haben;
er wird verwundet und trifft im Lazarett zum letzten Mal auf Demian, welcher nach einem
kurzen Gespräch, in dem er Emil mitteilt, dass er immer bei ihm sein wird, verstirbt;
Sinclair beendet seine Geschichte mit den Worten: S.194
6. BESONDERHEITEN & INTERPRETATION
1. Besonderheit bei Titelwahl
Zuallererst ist eine Besonderheit bei der Titelwahl zu vermerken: im Gegensatz zu vielen anderen
Erziehungsromanen (z.B. Goethes „Wilhelm Meister“) hat Hermann Hesse seinem Roman nicht
den Titelnamen des sich bildenden und entwickelnden Helden gegeben, sondern mit „Demian“
eine Vermittlerfigur zum Titelhelden gewählt. Ihm sind also offensichtlich die Botschaften selbst
wichtiger als die Empfänger geworden.
2. Erster Satz
Der erste Satz des Romans lautet: „Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von
selber aus mir heraus wollte. Warum war das so sehr schwer?“; dieser Satz könnte als
Zusammenfassung des ganzen Buches betrachtet werden, den er beschreibt was Emil Sinclairs
Biographie eigentlich ist, nämlich eine Suche nach dem Ich.
3. Zusammenfassende Interpretation
HessesDemian“ ist also neben den pazifistischen Aspekten, vor allem ein Jugendroman der auf
dem Weg der Selbstfindung helfen soll, und wurde deshalb schon immer für die Einblicke in die
Jugendpsychologie gelobt. Ein Zusammenhang zwischen der Zielgruppe der aus dem Ersten
Weltkrieg heimkehrenden Jugendlichen und dem Zweck der Selbstfindung besteht insofern, als
Dass eben diese Jugendlichen besonders viel Hilfe nötig hatten, da sie eine Welt
zusammenbrechen sahen und Rechtfertigung brauchten, sie selber zu sein.
Hermann Hesse
Demian – Die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend
Erstes Kapitel: Zwei Welten
„Mein Zustand zu jener Zeit war eine Art von Irrsinn.“
Zweites Kapitel: Kain
„Der Bann war gebrochen, ich war nicht mehr ein gepeinigter Verdammter.“
Drittes Kapitel: Der Schächer
„[...] die Aufnahme in eine Gedankenwelt [...], wie ich sie in Demian kennengelernt hatte.“

Viertes Kapitel: Beatrice
„Wieder versuchte ich mit innigstem Bemühen, aus Trümmern einer zusammengebrochenen Lebensperiode mir eine ‚lichte Welt’ zu bauen [...]“
Fünftes Kapitel: Der Vogel kämpft sich aus dem Ei
„[Alle Gespräche] halfen an mir bilden, alle halfen Häute von mir abzustreifen, Eierschalen zerbrechen, und aus jedem hob ich den Kopf etwas höher, etwas freier, bis mein gelber Vogel
seinen schönen Raubvogelkopf aus der zertrümmerten Weltschale stieß.“
Sechstes Kapitel: Jakobs Kampf
„Ich war ein Wurf der Natur, ein Wurf ins Ungewisse, vielleicht zu Neuem, vielleicht zu Nichts,
und diesen Wurf aus der Urtiefe auswirken zu lassen, seinen Willen in mir zu fühlen und ihn
ganz zu meinem zu machen, das allein war mein Beruf.“
Siebtes Kapitel: Frau Eva
„Unsere Aufgabe war, in der Welt eine Insel darzustellen, vielleicht ein Vorbild,
jedenfalls aber die Ankündigung einer anderen Möglichkeit zu leben.“
Achtes Kapitel: Anfang vom Ende
„Wie seltsam, dass jetzt der Strom der Welt nicht mehr irgendwo an uns vorbeilaufen sollte -,
dass er jetzt plötzlich mitten durch unsere Herzen ging, [...] und dass jetzt oder bald der
Augenblick da war, wo die Welt uns brauchte, wo sie sich verwandeln wollte.“
© maxkuehne 2000/2001
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