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Facharbeit: Hesse, Hermann - Demian: Facharbeit

Alles zu Werke

Gliederung


1. Die Person Herman Hesse
2. Entstehungsgeschichte
3. Inhaltsangabe
3.1.Charakterisierungen der Hauptfiguren
4. Interpretation
4.1 Emil Sinclairs Weg zu sich selbst
5. Bezug auf mich und eigene Meinung
6. Hauptaussage dieses Buches
7. Quellen


1. Die Person Herman Hesse
Hermann Hesse hat von 1877 bis 1962 gelebt (Abbildung 1 im Anhang). Seine Eltern waren Missionare, wodurch Hesse schon als Kind in Kontakt kam mit verschiedenen Kulturen und Menschen, die in seinem Elternhaus zu Besuch waren. Hesse wurde jedoch, trotz dieser vielen fremdländischen Einflüsse, streng bürgerlich erzogen. Die Eltern hatten große Mühe mit dem frühreifen, sensiblen und unbändigen Jungen. Als Hermann etwa sechs Jahre alt war, überlegten sich die Eltern ernstlich, ihn in eine Erziehungsanstalt zu geben. Nach einigen Jahren wurde er jedoch lenksamer. An der Schule hatte Hesse kein großes Interesse, doch zählte er mühelos zu den Besten seiner Klasse. Er bestand also auch das berühmte Landesexamen, worauf er ins Kloster Maulbronn einrückte. Zur Überraschung seiner Familie und der Schule flüchtete Hermann Hesse nach kurzem Aufenthalt aus dem Kloster. Von diesem Ereignis an, wurde Hesse immer gleichgültiger und unberechenbarer, er litt chronisch unter Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Seine Eltern nahmen ihn aus dem Seminar Maulbronn heraus und schickten ihn in verschiedene Anstalten und Kuren. Während dieser Zeit verliebte er sich in die ältere Eugenie Kolb, welche die Schwärmerei jedoch nicht erwiderte. Er stürzte in eine tiefe Depression. Er lieh sich Geld, kaufte einen Revolver und drohte mit Selbstmord. Mit fünfzehn Jahren brachen sein lange aufgestauter Zorn und Groll hervor. Er war tief verletzt über die Zurückweisung seiner Eltern und tobte über die Gesellschaft und die Religion. Dieser Ausbruch legte sich und Hesse begann mit dem Gymnasium in Cannstatt. Mit der Zeit ging es ihm wieder schlechter. Hesse begann zu trinken, zu rauchen und Schulden zu machen. Die Depressionen verschlimmerten sich, sodass er sogar mit dem Versuch spielte sich umzubringen. Seine Eltern holten ihn nach Hause und Hesse begann eine Buchhändlerlehre, die er nach gut vier Jahren erfolgreich abschloss. Immer mehr vertiefte sich Hesse in die Literatur, er wurde zum Außenseiter, doch hatte er nun eine Möglichkeit das Leben auszuhalten gefunden. Schon früh wollte Hesse Dichter werden. Seit seiner Kindheit hatte er Gedichte geschrieben und nun wurde einiges von ihm veröffentlicht. Er war immer entschlossener, Schriftsteller zu werden. Er arbeitete als Buchhändler und schrieb in seiner Freizeit. Immer mehr bemühte er sich um den Kontakt zu den Menschen, er wollte die Kunst lernen mit den Menschen, nicht mehr gegen und ohne sie, zu leben. Trotzdem war ihm die Natur das Wichtigste und er war am glücklichsten, wenn er alleine in der Natur umherstreifte. Die bürgerliche Welt lehnte er immer noch vehement ab, dies drückte Hesse in seinen Werken aus. Immer öfter dachte Hermann Hesse, er leide unter verschiedenen Krankheiten. Mit dem Werk "Peter Camenzind hatte er den ersten Erfolg und kurz darauf folgte seine erste Heirat (von insgesamt drei). Mit dieser Frau hatte er drei Söhne. Mehrere Male reiste er nach Italien, da ihn dieses Land außerordentlich faszinierte. Außerdem reiste er auch in den Orient, dies war jedoch eine physische Qual für ihn und keineswegs das erleuchtende spirituelle Erlebnis, das er sich erhofft hatte. Als der erste Weltkrieg ausgebrochen war, sah sich Hesse im krassen Widerspruch zur öffentlichen Meinung. Er war gleichzeitig Pazifist und Befürworter Deutschlands. Somit stand allein da und war physisch und emotional erschöpft. Hesse arbeitete sich allmählich aus einer tiefen Depression heraus. Die persönliche Begegnung mit der Psychoanalyse übte eine erhebliche Wirkung auf sein Leben und Werk aus. Dies bedeutet nicht, dass Hesse nicht schon vorher ähnliche Gedanken gehabt hatte. Doch erst durch die Gespräche mit Doktor Lang konnte Hesse wirklich damit arbeiten. Er lernte, sich viel objektiver mit seinen Gedanken auseinandersetzen. Außerdem begann Hesse zu malen. Diese ganz neue Weise sich auszudrücken bedeutete ihm sehr viel. Das Malen war also ein weiterer Einfluss auf seine Schreibtätigkeit. Die wichtigste Ehrung war der Nobelpreis, der ihm 1946 überreicht wurde.

2. Entstehungsgeschichte
Wie kaum ein anderes Werk Hesses hat dieses Buch eine Geschichte, die in der Art eines Entwicklungsromans geprägt ist. Welche die Geschichte von den Ängsten und Nöten Hesses in dieser Zeit erzählt. Neben beruflichen Problemen kommen auch persönliche hinzu. Der Tod seines Vaters, die gefährliche Erkrankung seines jüngsten Sohnes Martin und die immer schlimmer werdenden psychischen Erkrankung seiner Frau erforderlich machte. Diese tragischen Vorfälle erzwangen große Veränderungen in seinem Leben. Der Versuch, sein seelisches Tief zu überwinden gelingt ihm mit Hilfe Doktor Langs in Luzern, eines anerkannten Psychologen. Das positive Ergebnis dieser Krise war sein Meisterwerk Demian. In wenigen Monaten war das Werk niedergeschrieben, er sendet das Manuskript dieser Ich-Erzählung unter dem Namen Emil Sinclair an den Verlag S. Fischer und teilte in seinem Begleitschreiben mit, dass es sich um die Arbeit eines jungen, kranken Schweizer handle. Ein halbes Jahr später erschien die erste Auflage von 3.300 Stück. "Emil Sinclair erhält den mit 800 Reichsmark dotierten Fontanepreis für talentierte Nachwuchsautoren. In Hesses Zeitschrift "Vivos voco bekennt er sich als wahrer Autor des Buches. Die vierte Auflage des Demian erscheint erstmals unter dem Verfassernamen Hermann Hesse.

3. Inhaltsangabe
Schon früh wird dem 10jährigen Lateinschüler Emil Sinclair bewusst, dass es neben der reinen, heilen Welt des Elternhauses auch die raue, wilde Außenwelt gibt. Sinclair sucht den Kontakt mit der fremden Welt immer öfter und gerät durch eine harmlose Lügengeschichte in Abhängigkeit von Franz Kromer. Kromer erpresst ihn skrupellos. Gedrängt zu kleinen Diebstählen und Lügen, bricht Sinclairs tugendhafte Kinderwelt zusammen. Sinclair begegnet in der Lateinschule einem neuen, älteren, erwachsenwirkenden und frei denkenden Schüler, dem Max Demian. Sinclair und Demian diskutieren über die Bibelgeschichte von Kain und Abel, in der Kain seinen Bruder Abel tötet. Demian zeigt Sinclair, dass man die Geschichte von anderen Standpunkten ansehen kann als nur von der religiösen, erlaubten Seite. Dieses Gespräch prägt Sinclair sehr, weil er sie mit seinen zwei Welten vergleicht. Sinclair befreundet sich mit Demian und vertraut ihm sein Geheimnis von Kromer an. Demian befreit Sinclair einige Tage danach von Kromer. Von dieser Abhängigkeit gelöst, flüchtet Sinclair in seine Kinderwelt zurück und geht somit Demian aus dem Weg. Einige Jahre später, als Sinclair in den Konfirmationsunterricht geht, kam er wieder in Kontakt mit Demian. Die Freundschaft nimmt wieder Gestalt an. Jedoch wechselt Sinclair wenige Monate danach ans Gymnasium. In der neuen Schule ist er ein Sonderling, gilt als Zyniker und ist innerlich voll Trauer. Auf einem nächtlichen Spaziergang, trifft er den Klassenältesten Alfons Beck. Zusammen gehen sie auf Kneipentour, welche zur Gewohnheit werden. Sinclair wird immer schlechter in der Schule und es droht ihm der Rausschmiss. Durch eine nächtliche Begegnung mit seinem Idealbild von Frau, der er den Namen Beatrice gibt, findet er zu sich zurück. Er versucht ihr Gesicht zu malen, doch in ihrem Bild erkennt er schlussendlich Demian. Als Sinclair in einer Nacht einen seltsamen Traum hat, beschließt er diesen zu malen. Schließlich schickt er Demian diese Zeichnung, die einen Sperber, der sich aus einer Weltkugel kämpft, darstellt. Als Antwort erhält er eines Tages einen Zettel auf dem die Kunde des Abraxas, jener seltsamen Gottheit, die das Göttliche und das Teuflische in sich vereinigt, geschrieben steht. In seiner Unwissenheit über Abraxas sucht er Hilfe, die er bei einem Orgelspieler, namens Pistorius, findet. Durch Träume deuten, über Abraxas diskutieren und stundenlang ins Feuer sehen, findet er mit Pistorius weiter zu sich selbst. Als er ausgelernt hat, beendet er die Freundschaft zu Pistorius. Gleichzeitig ist auch seine Schulzeit am Gymnasium vorüber. Auf der Universität treffen sich Demian und Sinclair wieder. Demian lädt ihn auf Wunsch seiner Mutter zu sich nach Hause ein. In Demians Mutter, Frau Eva, findet er das Abbild seiner Traumfrau, die eigentlich die Verkörperung der Urmutter ist. Sie wird zu seiner geistlichen Führerin. Sinclairs liebe wächst von Tag zu Tag aber als er sie Frau Eva preisgeben will, bricht der erste Weltkrieg aus. Sowohl Demian als auch Sinclair rücken an die Front. Sie treffen sich erst wieder als sie beide schwer verletzt in einem Lazarett liegen. Demian gibt Sinclair einen Kuss, den er als Vermächtnis von Frau Eva erhalten soll, und stirbt an seinen Verletzungen. Mit diesem Kuss wird Sinclair von der Urmutter freigegeben um fortan seine Persönlichkeitsentwicklung selbstständig voranzutreiben.

3.1 Charakterisierung der Hauptfiguren

Emil Sinclair:
Emil ist die zentrale Figur in dem Roman. Seine gesamte jugendliche Entwicklung mit all seinen Problemen, welche für ihn eine besonders schwierige und harte Zeit ist, wird dargestellt. Emil fühlt sich als Außenseiter, doch ist vielmehr als Sonderling anzusehen, der erkannt und begriffen hat, die Welt und alle Dinge zu hinterfragen und nicht so hinzunehmen, wie sie sind. Im Grunde stellt seine Entwicklung jedoch die typische Entwicklung des Menschen aus einer Kindheit hin zum Erwachsenen dar. Bei Sinclair verlief sie jedoch besonders schwer. Er hegte heftige Auseinandersetzungen mit sich selbst und der Umwelt, Familie, Religion und Autorität, und dem Leben, dessen Sinn und Schicksal, welche jedoch fast alle Menschen in gewisser Weise einmal führen.

Franz Kromer:
Kromer, der Erpresser und Peiniger Sinclairs, ist ein armer Gassenjunge, der die Chance sofort nutzte, als Emil ihm ein gelogenes Geständnis über den Apfelraub gab, und Kromer ihn gegen Belohnung verraten wollte. Dies konnte Emil natürlich nicht zulassen und so versprach Emil Kromer das Geld selber zu geben. Doch auch nachdem Emil seine Schulden beglichen hatte, benutze Kromer Emil noch immer um seine Machtspiele mit ihm zu treiben. Es war eine schreckliche Zeit für Emil und erst Demian konnte ihn von Kromer befreien.
Demian:
Der Name Demian kam Hesse angeblich in einem Traum und da er ihn so stark beeindruckt hatte, benannte er sein Buch danach. Demian verkörpert in der Erzählung im Grunde keinen Menschen, sondern ein Prinzip. Er stellt die Menschwerdung einer Wahrheit und Lehre dar. Demian ist wie ein Teil von Sinclairs, der ihn immer wieder zu neuen Gedanken anregt, ihn in gewisse Richtungen lenkt, zuletzt jedoch nur seine Selbstfindung und Ich-Werdung im Auge behält. Demian und seine sonderbare, vollkommene Mutter haben Sinclair schon als Kind als Ihresgleichen erkannt und in ihm das Zeichen gesehen, welches die besonderen Menschen, die anders sind als die gewöhnlichen, eingefügten Herdenmenschen, kennzeichnet. Auch wenn Demian und Sinclair sich oft für mehrere Jahre nicht sahen, so bestand dennoch ein immerwährender Kontakt zwischen ihnen. Sie spürten einander und wurden von Zeit zu Zeit zueinander gezogen aber auch wieder voneinander weggetrieben.

Pistorius:
Den Organist Pistorius lernte Emil zufällig kennen, indem er ihn beim Orgelspiel in einer Kirche entdeckt hatte. Der anfangs schroff und ablehnend wirkende Musiker, bemerkt bald die Besonderheit um Emil und sie verbringen viel Zeit miteinander. Pistorius kann ihm viele wichtige Dinge beibringen und Emil kommt seinem Ziel immer näher.

Frau Eva:
Frau Eva, Demians Mutter, lernt Emil erst ganz zum Schluss persönlich kennen. Obwohl er im Grunde schon lange Kontakt mit ihr hatte. Sie stellte für ihn gleichzeitig Mutter, Geliebte, Göttin, Teufel, Lust, Frieden, Gut und Böse dar. Emil spürt in ihrer Gegenwart die pure Vollkommenheit und Zufriedenheit Er merkte zum ersten Mal, dass er wirklich heimgekehrt war. Durch sie erfährt er seine letzten Lektionen und gelangt damit zum Ziel in seinem Leben.

4. Interpretation
Hermann Hesse beschreibt in "Demian die Möglichkeit einer vollständigen Entwicklung von sich Selbst. Emil Sinclair versucht unaufhörlich, seiner inneren Stimme (Demian) zu folgen. Dadurch kann er sich von jeglichen Zwängen befreien und er ist dann bereit, sich selbst zu leben und jeden Aspekt seines Wesens und der Welt zu akzeptieren. Nur durch diese psychische Ganzheit ist er überhaupt ein vollständiger Mensch. Die Menschwerdung ist jedem möglich, doch ist der Weg dorthin schwer. Eine Person, die sich immer nach den Vorstellungen und Erwartungen der Gesellschaft richtet, ist weit davon entfernt, sich selbst zu sein, als derjenige, der versucht eine eigene Ansicht und Lebensweise zu entwickeln. Es ist aber sicherlich viel einfacher, mit dem Strom der Masse zu schwimmen, sich selbst zu belügen und einzuschränken, als sich mit den tiefsten Abgründen seines eigenen Ichs zu befassen. Der Ansatz ist in jedem Menschen vorhanden, doch muss jeder einzelne seinen eigenen Weg gehen. Der Mensch darf nicht nach äußeren Gesetzen leben. Er sollte auf sich selbst hören und daraus lernen. Hesse beschreibt in Demian die Emanzipation vom traditionellen Glauben und Denken. Die Entwicklung einer eigenen Ethik zu erreichen ist ein wichtiger Bestandteil im Leben eines Menschen. Durch die Integration aller Wesenszüge in einem selbst, durch die Verschmelzung von Bewusstem und Unbewusstem, Gut und Bösen, Männlichem und Weiblichen, Gott und Teufel stellt den Gedanken der Lehre des Gottes Abraxas dar, welche die moralischen Wertungen der bürgerlichen Gesellschaft nicht vertritt, sondern die wertlose Annahme alles Seienden zum Ziel hat. Zusammenfassend formuliert beschreibt das Werk "Demian den Individuationsprozess, das Werden der Persönlichkeit, welcher der einzige Weg zu einem höheren Leben ist. Der einzige große Feind dieses Prozesses ist die Konvention, die Trägheit, das Bürgertum. Hesse betont mit diesem Werk, wie viel sinnvoller es sei, sich mit allen Teufeln und Dämonen zu schlagen, als den verlogenen Gott der Konventionen anzunehmen.

4.1 Emil Sinclairs Weg zur Individualisierung
Die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend ist ein Bildungsroman, in dem die Handlung aus dem Konflikt zwischen den Hauptfiguren und dem ihres Umfeldes besteht. In diesem Roman findet diese Gegensä nur in der Psyche des Helden statt. Bei der Begegnung mit Franz Kromer gerät er zwar in eine Abhängigkeit, gleichzeitig jedoch bekommt er das Gefühl der Unabhängigkeit gegenüber dem Elternhaus. Genau in der Art und Weise mischen sich Angst und Bewunderung in seinem Umgang mit Max Demian. Er erfährt durch ihn, dass man alles aus verschiedenen Sichtweisen deuten kann, sogar die Bibel, die von den meisten Menschen nicht hinterfragt wird. Außerdem ist sie das höchste christliche Gut. Vor allem die Szene mit Kain und Abel hat mich in dieser Hinsicht sehr beeindruckt. Eine Denkensweise, die mir gefällt und mich zum Denken anregte.

"Und dann glaubst du, dass auch das mit dem Totschlag gar nicht war ist?' fragte ich ergriffen. 'Oh doch! Sicher ist das wahr. Der Starke hatte einen Schwachen erschlagen. Ob es wirklich sein Bruder war, daran kann man ja zweifeln. Es ist nicht wichtig, schließlich sind alle Menschen Brüder. (Demian S. 32)

Die Absicht des Autors war es seinen "Weg nach innen zu finden, der ihn zur Konfrontation mit seinen Kindheitserfahrungen führte. Der "Weg zu sich selbst führt zur Findung eins neuen ich's und zum Aufbau eines neuen Selbst. Durch die Erfahrung der zwei Welten, der hellen Kindheitswelt und der dunklen Welt der Abenteuer und Versuchungen entfremdet er sich selber. Dies führt zu einem Leben, dass sich in diesen Welten abspielt, also ein Doppelleben, in dem einmal die heile und geborgene Welt und einmal die dunkle, böse Schattenwelt dominiert. Die vorher vertraute Realität wird unheimlich, denn sie konfrontiert Sinclair mit verdrängten, auch schrecklichen Erfahrungen seiner Psyche. Durch die Bekanntschaft mit anderen Menschen, oft auch ältere, die als Vorbild dienen, kommt er seinem Ziel, zu sich selbst zu finden, immer näher. Hier zeigt sich ganz deutlich die Parallele zu Hesses Leben, der auch kämpfen musste um sich seines eigenen Ich`s klar zu werden. Demian, der ihn von Anfang an führt, verkörpert eine für sein Alter sehr reife und erfahrene Persönlichkeit. Sinclairs Weg führt zur Vereinigung mit seinem Vorbild Demian. Vorerst ist Sinclair durch Demians Radikalität nicht sehr begeistert und wendet sich von ihm ab. Nach einiger Zeit öffnet er sich den Gedanken Demians und sieht sie als eigene und wichtige Möglichkeiten. Durch Pistorius gelingt es Sinclair, seine Welt zu ordnen, zu beherrschen und vielleicht auch zu verstehen. Die Gegensätze spiegeln sich auch in den wichtigsten Einflussfiguren wieder. Demian und Frau Eva tragen zugleich männliche und weibliche Züge und weisen so auf die Fähigkeit zur Überwindung dieser Gegensätze. Auch der Gott Abraxas ist die Verschmelzung extremer Gegensätze, wie Mann und Frau, Gut und Böse. Mit der Zeit gewinnt Sinclair die Erkenntnis über die eigenen Gegensätze und überwindet sie. Sein endgültiges Ziel seiner Entwicklung erfährt Sinclair in der symbolischen Vereinigung mit Demian.

"Aber wenn ich manchmal den Schlüssel finde und ganz in mich selbst hinuntersteige da wo im dunkeln Spiegel die Schicksalsbilder in mir schlummern, dann brauche ich mich nur über den schwarzen Spiegel zu neigen und sehe mein eigenes Bild, das nun ganz Ihm gleich Ihm, meinem Freund und Führer
(Demian S. 163)

Das Thema, das mich beeindruckt, ist der Kampf für die Individualisierung eines Menschen, und das Entstehen einer eigenen Persönlichkeit. Es besteht überall das Streben, die Menschheit gleichförmig zu machen und ihre Natur sich Untertan zu machen. Dagegen wehrt sich Sinclair und es entstehen die Erlebnisse mit Demian.

5. Bezug auf mich und eigene Meinung

Ich würde sagen, dass jeder einen Teil des Weges von Emil Sinclair gehen muss, um in der heutigen Gesellschaft bestehen zu können. Ich selbst kann nur einen Teil vom Leben des Emil Sinclair mit meinem vergleichen. Da ich noch nicht das Alter des Erwachsenen Sinclair erreicht habe, aber in den Jahren vom kindlichen und von den Eltern behüteten bis hin zum sich langsam entwickelten Jungen kann man durchaus Parallelen zu der heutigen Zeit erkennen.
Ich denke zwar, dass es nicht mehr diesen krassen Unterschied zwischen den "Zwei gegensätzlichen Welten", also des Schönen und Guten im Elternhaus und der Rauen und Gefährlichen auf der Straße gibt. Man möchte heute entweder solange wie möglich von seinen Eltern beschützt werden oder von Anfang an den rauen Alltag der Straße mit bekommen. Bei mir ist es so, dass ich von den Eltern solange wie möglich gehegt und gepflegt werden möchte. Ich glaube dass es bei Einzelkindern öfter so ist, dass man länger die Erfahrungen der Eltern wahrnimmt. Wenn man Geschwister hat hilft man sich gegenseitig und spricht mit ihnen über seine Erfahrungen und Probleme.
Als junger Mensch sucht man sich natürlich ein Vorbild. Einen Menschen, der älter ist als man selbst, so wie Demian. Aber ist es heute auch noch so? Ich denke nicht mehr ganz so, heute sucht man sich eher gleichaltrige als Freunde und Vorbilder. Es sind eher Stars. Aber sehr viele Menschen behaupten, keine Vorbilder zu haben. Ich denke das stimmt nicht. Jeder Mensch hat Vorbilder, die meisten haben nicht nur ein Vorbild, sondern viele verschiedene. Ohne Vorbilder wäre die Menschheit nicht da, wo sie heute steht. Vorbilder sind für die Entwicklung eines Menschen enorm wichtig, sie garantieren das Weitergeben von Informationen über Generationen hinweg. Ich habe eigentlich nur Freunde in meinem Alter und Vorbilder sind eher große Persönlichkeiten. Wenn man älter wird, muss man sich in der Familie, im Freundeskreis und insgesamt in der Gesellschaft behaupten, das heute so wie damals. Man muss vor allem seine Meinung vertreten und sich so zu einem selbst denkenden Menschen entwickeln. Ich versuche meine eigenen Meinungen gegenüber anderen zu vertreten, auch wenn sie manchmal nicht ganz richtig sind. Man kann sich nur selbst zu einer Persönlichkeit entwickeln, wenn man einen eigenen Standpunkt vertreten kann, auch wenn es manchmal schwierig und nicht immer richtig ist. Nur so kann man die Gegensätze unterschiedlicher Art in der Welt verstehen. Ich denke, dass ich auf dem richtigen Weg dazu bin und selbst auch ein Vorbild für meine gleichaltrigen und jüngeren Freunde bin. Viele Jugendliche, wie auch ich, können sich mit dem Roman identifizieren. Leider hat nicht jeder so einen Führer wie Sinclair, der einem hilft zu sich selbst zu finden. Ich glaube aber, dass das Buch etwas dazu beitragen kann, sich so gegen die Welt zu wehren, dass die eigenen Ideale und Träume nicht verloren gehen.

6. Hauptaussage dieses Buches
Ein wichtiges Thema im Buch sind die Differenzen von Gut und Böse zu finden. Bereits am Anfang des Buches, schildert Hesse klar, dass die Figur "Sinclair" die Welt von zwei Seiten sieht. Dieser Gedanke wird im Laufe seines Lebens weiterentwickelt. Als er Demian trifft, diskutieren sie über Kain und Abel, die in der Bibel Gut und Böse darstellen. Aus der Diskussion wird klar ersichtlich, dass man diese Geschichte auch von einem anderen Standpunkt aus ansehen kann, obwohl sie von der Bibel klar gedeutet wird. In Sinclairs Leben beginnt sich alles in einem Widerspruch zu entwickeln. Jeder Gegenstand, jeder Mensch und sogar er selbst kann von zwei Seiten beschrieben werden. Obwohl Sinclair sich sehr stark mit diesem Thema beschäftigt, kommt er einer Lösung nicht näher. Erst als er anfängt, sich mit Abraxas zu beschäftigen, kann er seine Welten, seine Traumbilder und seine religiösen Anschauungen vereinen. Dies ist die Kernaussage, weil dieses Thema Zeitlos ist, es bleibt immer gleich. Bereits vor 2000 Jahren beschäftigte sich das Christentum mit dem Vergleich von Gott und Teufel, Abel und Kain, Gut und Böse.

7. Quellen
Literaturnachweise:
http://www.hhesse.de/media/files/demian.pdf (aufgerufen am: 10.12.2011, verwendet für 1. Die Person Herman Hesse, verwendet für 2. Entstehungsgeschichte, 3. Inhaltsangabe)
http://www.schultreff.de/referate/deutsch/r0005t00.htm (aufgerufen am: 23.12.2011, verwendet für 3. Inhaltsangabe)
http://www.schultreff.de/referate/deutsch/r0468t00.htm (aufgerufen am: 23.12.2011, verwendet für 2. Entstehungsgeschichte, 3. Inhaltsangabe)
http://www.hhesse.de/media/files/hesse01.pdf (aufgerufen am: 28.12.2011, verwendet für 2. Entstehungsgeschichte, 4. Emil Sinclairs Weg zur Individualisierung)
http://www.dibb.de/hesse-hermann-glasperlenspiel.php (aufgerufen am: 10.12.2011, verwendet für 1. Die Person Herman Hesse)
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Hesse (aufgerufen am: 10.12.2011, verwendet für 1. Die Person Herman Hesse)
http://de.wikipedia.org/wiki/Demian (aufgerufen am: 28.12.2011, verwendet für 2. Entstehungsgeschichte, 3. Inhaltsangabe)

Bücher:
Herman Hesse, Demian, suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1. Auflage 2007
Maria- Felicitas Herforth (Autor), Königs Erläuterungen: Herman Hesse "Demian", Bange Verlag, o.O. 1. Auflage 2011


Bildnachweise:
http://www.contrapunctus.me/wp-content/hermann_hesse.jpg (aufgerufen am: 2.1.2012)
Anhang:

Abbildung 1: Herman Hesse


" Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe."
Inhalt
In meiner Facharbeit analysiere ich das Buch Demian von Herman Hesse, außerdem stelle ich eine Interpretation des Werke vor. (3753 Wörter)
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