Referat: Das Verdauungsystem des Menschen
Der Blick in den menschlichen Verdauungstrakt ist eigentlich nichts anderes als ein Rundgang durch eine der interessantesten chemischen Fabriken der Welt. Diese Besichtigung kostet nichts, ist aber sehr lehrreich.
Der Mensch hat viele verschiedene automatische und halbautomatische chemische Werke gebaut, in denen alle möglichen Rohmaterialien verarbeitet werden. Aber keines dieser Werke gleicht dem Werk des Körpers. Die Biochemiker staunen immer wieder darüber, wie einfach dieses Werk angelegt ist, doch wie kompliziert die vielen Reaktionen sind, die gleichzeitig darin vor sich gehen; außerdem verblüfft seine Leistungsfähigkeit, seine Fähigkeit, sich selbst instand zu halten, und seine beinahe vollkommene Automation die Wissenschaftler immer wieder.
Diese ungewöhnliche chemische Fabrik befindet sich wie gesagt in unserem Körper. Sie besteht aus einem Rohr, das etwa neun Meter lang ist und auch „das Rohr des Lebens“ genannt wird.
Wenn man sich diese Zeichnungen ansieht, bekommt man einen Begriff, wie es in dieser Fabrik aussieht.
Der erste Teil dieser Fabrik wird als Dünndarm bezeichnet. Er hat einen Durchmesser von zweieinhalb bis vier Zentimetern und eine Länge von etwa sieben Metern. Diese Maße gelten offenbar für alle Erwachsenen, ganz gleich, wie groß oder wie schwer sie sind. Später werden wir auch den zweiten Teil dieser chemischen Fabrik anschauen, nämlich den Dickdarm. Der Name ist passend, denn sein Durchmesser ist im Durchschnitt doppelt so groß wie der des Dünndarms. Dieses größere Rohr ist 1,50 bis 1,80 Meter lang. Und das Gebäude, in dem diese ganze chemische Fabrik untergebracht ist, ist nicht einmal zehn Kubikdezimeter (ca. 10 Liter) groß! Interessant ist auch, dass die Wände dieses Baues dehnbar sind, so dass sie dem Gasdruck nachgeben können, durch den sich Abschnitte des Rohres dieser Fabrik um das Doppelte vergrößern können — nicht in der Länge, sondern im Durchmesser.
Der Aufbau
Nun wollen wir die einzelnen Abschnitte der Rohrleitung dieser chemischen Fabrik näher betrachten. Dieses Rohr ist aus organischem, dehnbarem Material, aus Fleisch und Blut. Seine Wand besteht aus vier Schichten oder Lagen. Die äußerste ist eine dünne Haut, eigentlich ein Teil des Bauchfells, das die Bauchhöhle auskleidet. Dann kommt man zur zweiten Schicht; wobei man hier ihren ungewöhnlichen Aufbau beachten sollte. Sie besteht aus zwei Muskelschichten; die eine, und zwar die äußere, erstreckt sich in Längsrichtung des Schlauches, und die andere, die innere, verläuft ringförmig. Der Darm zieht sich zusammen, wenn die längsverlaufenden Muskelfasern sich verkürzen, und er streckt sich, wenn die ringförmigen Muskeln sich verkürzen. Die Tätigkeit der beiden Muskelschichten ist perfekt koordiniert. Da gibt es kein Durcheinander und kein Aneinandervorbeiarbeiten; und alles geschieht, ohne dass wir die Tätigkeit steuern müssten.
Die dritte Lage besteht aus lockerem fibrillärem Bindegewebe, das die Muskelhaut mit der innersten Darmwandschicht verbindet. Die vierte Darmwandschicht, die innerste also, ist die wichtigste von allen, und mit ihr sollte man sich eingehender beschäftigen. Es ist eine Schleimhaut, mit der das Darmrohr ausgekleidet ist. Diese Auskleidung ist besonders wichtig im Dünndarm. Warum? Weil in diesem Darmabschnitt die innerste Haut so gebildet ist, dass einerseits Verdauungssäfte in das Darmrohr ausgeschieden werden, und andererseits kann diese Haut die Nährstoffe aufzusaugen, die dann in das Blut übertreten und von diesem den Körperzellen zugeführt werden.
Ihre chemische Tätigkeit
Bevor man den „Rundgang“ fortsetzt, sollte man noch einiges über den Magen und seine Beziehung zum Dünndarm erwähnen. Manche Personen haben eine ganz falsche Vorstellung von der Rolle, die der Magen für die Zerlegung der Nahrung und die Resorption der Nährstoffe spielt. Im Magen wird mit der Eiweißzerlegung nur begonnen, und Kohlehydrate (Stärke und Zucker) sowie Fette durchwandern den Magen sozusagen unverdaut. Im Magen werden offenbar nur ganz geringe Mengen an Zucker und Alkohol resorbiert. Personen, denen ein großer Teil des Magens chirurgisch entfernt wurde, hatten keine allzu großen Beschwerden hinterher. In solchen Fällen passt sich diese erstaunliche chemische Fabrik automatisch den neuen Verhältnissen an — der Anfangsteil des Dünndarms erweitert sich sackförmig und vermag so den Magen bis zu einem gewissen Grad zu ersetzen.
Der Magen bereitet die Nahrung, die ihm zugeführt wird, nur vor, so dass sie im Darm weiterverarbeitet werden kann. Auf chemischem und mechanischem Weg werden die Speisen zerlegt, bis sie einen Brei bilden, der aussieht wie eine dünne graue Erbsensuppe, „Chymus“ genannt.
In regelmäßigen Abständen spritzt der Magen automatisch etwas von dem Speisebrei durch den Magenausgang, den Pförtner, in den Darm. Der Pförtner verhindert, dass der Speisebrei aus dem Darm zurück in den Magen fließt. Da die Menge der Verdauungssäfte, die dem Speisebrei in dieser chemischen Fabrik zugesetzt wird, mehr oder weniger der Menge der Nährstoffe entspricht, die vom Blut aufgenommen wird, bleibt die Konsistenz des Speisebreis, während er den Dünndarm durchwandert, eigentlich ziemlich gleich.
In dieser chemischen Fabrik sondert nicht nur die innerste Schicht des Darms Verdauungssäfte ab, sondern solche Säfte ergießen sich auch aus anderen Quellen in den Verdauungstrakt. Aus der Leber fließt durch einen Gang Galle in den Darm, die die Spaltung und Resorption der Fette unterstützt. Und die Bauchspeicheldrüse sondert durch zwei Gänge im wesentlichen drei verschiedene Enzyme ab. Sie dienen der Eiweiß-, Kohlehydrat- und Fettverdauung. Gewisse Drüsen dieser chemischen Fabrik dienen dazu, die Säure im Speisebrei, der aus dem Magen in den Darm gelangt ist, zu neutralisieren. Für die Arbeit, die der Magen zu bewältigen hat, ist eine Säure erforderlich, im Dünndarm dagegen ein alkalischer Saft.
Nachdem die Speise zerlegt ist, muss sie aufgenommen werden. Verdauung und Resorption gehen gleichzeitig vor sich, ohne dass der eine Vorgang den anderen stört. Die Nährstoffe werden von fingerähnlichen Ausstülpungen - den Darmzotten - aufgenommen, von denen die innerste Schicht der Darmwand bedeckt ist. Sie funktionieren wie eine Saugpumpe. Durch diese Zotten gehen die Produkte des Eiweiß- und Kohlehydratabbaus direkt ins Blut über. Das verdaute Fett wird aber von der Lymphe aufgenommen, und von dort gelangt es dann weiter in die Blutbahn.
Wenn der Nahrungsbrei völlig verdaut und alle Nährstoffe resorbiert sind, hat die Masse das Ende des etwa sieben Meter langen ersten Abschnitts dieser chemischen Fabrik erreicht. Aber der Rundgang endet noch nicht, denn nun öffnet sich eine Klappe, so dass die halbverdaute Masse in den ersten Abschnitt des Dickdarms gelangen kann, der als Zökum oder Blinddarm bekannt ist. Während die Masse durch den Dickdarm wandert, werden Wasser und verschiedene Salze resorbiert. In diesem Darmabschnitt ist auch eine reichliche Bakterienflora vorhanden. Für eine gute Gesundheit ist diese „Flora“ absolut unerlässlich.
Die mechanische Bearbeitung
Damit die Speisen diese chemische Fabrik von Anfang bis Ende durchwandern können, wobei sie verdaut und resorbiert werden, genügt die Schwerkraft nicht. Eine mechanische Tätigkeit ist erforderlich. Der Darm führt verschiedene Bewegungen aus, die von den beiden Muskelschichten, die ich bereits beschrieben habe, ausgehen. Sie führen grundsätzlich zwei Bewegungen aus: Mischbewegungen und vorwärtsschiebende Bewegungen. Sobald etwas Speisebrei vom Magen in den Dünndarm gelangt, setzen automatisch rhythmische Kontraktionen ein. In regelmäßigen Abständen ziehen sich die Ringmuskeln zusammen und unterteilen den Darminhalt in einzelne Abschnitte. Dann erschlaffen diese Muskeln, und in der Mitte der Segmente bildet sich eine neue Einschnürung. Auf diese Weise entsteht aus je einer Hälfte eines Segments ein neues, und das hat zur Folge, dass der Speisebrei ständig mit Verdauungssäften durchmischt wird und zur Resorption mit immer neuen Stellen der Darmschleimhaut in Berührung gebracht wird. Die Zusammenziehung und Erschlaffung dieser Ringmuskeln erfolgt unter normalen Verhältnissen jeweils während ungefähr je einer halben Stunde sieben- bis zehnmal in der Minute, und zwar ganz automatisch.
Dann beginnt automatisch die Tätigkeit der anderen Muskulatur. Durch langsame peristaltische (wurmartige) Bewegungen wird der Darminhalt allmählich vorwärts geschoben, niemals rückwärts. Nachdem der Darminhalt ein Stück weit vorwärts bewegt worden ist, hört die Peristaltik automatisch auf, und die „rhythmische Segmentation“, wie diese Bewegungen von einigen genannt werden, setzt wieder ein. Es dauert etwa zwei bis vier Stunden, bis der Speisebrei den etwa sieben Meter langen ersten Teil dieser chemischen Fabrik durchwandert hat. Von Zeit zu Zeit wird der Zugang zum Dickdarm durch Erschlaffung des Schließmuskels geöffnet. Durch kräftige peristaltische Bewegungen wird der Darminhalt, der jetzt so gut wie keine Nährstoffe mehr enthält, in den Grimmdarm (Colon), den Hauptteil des Dickdarms, geschoben.
Was geht im Grimmdarm vor sich? Aus dem Darminhalt, der wiederum durch wurmartige Bewegungen vorwärts geschoben wird, nehmen die Wandungen besonders Wasser auf. Der Dickdarm steigt an der rechten Körperseite empor, zieht sich nach links quer durch die Bauchhöhle und senkt sich wieder nach unten. Wenn der Darminhalt diesen Weg zurückgelegt hat, wird er auf ein Signal hin als Kot aus dem Körper ausgeschieden. Dieses Signal wird vom Hypothalamus des Gehirns ausgelöst.
Wenn „Betriebsstörungen“ auftreten
Das bewunderungswürdige Verdauungssystem funktioniert während des größten Teils unseres Lebens tadellos, sofern man nicht an einem Leiden wie Geschwüre, Virus- oder Amöbeninfektion oder Krebs erkrankt. Die Grundbedingungen dafür sind, dass man richtig isst, sich ausreichend körperlich betätigt, genügend schläft und nicht psychischem Druck ausgesetzt ist.
Viele Leute leiden unter Darmblähungen. Als Ursache kann eine ernste Krankheit in Frage kommen oder aber auch einfach nur Nervosität. Aber es kann auch die Folge falscher Ernährung sein oder weil man zuviel von Nahrungsmitteln isst, die blähen, wie Kohl und gewisse Hülsenfrüchte.
Ein anderes Problem, das viele Personen haben (besonders Personen mit sitzender Beschäftigung) ist die Verstopfung. Auch die Ursache dieses Leidens könnten Diätfehler sein; man hat vielleicht keine ausgeglichene Kost oder trinkt einfach zu wenig Wasser, was in der chemischen Fabrik des Körpers Betriebsstörungen hervorruft. Als Behandlung wäre vollwertige, naturreine Nahrung zu empfehlen, viel Obst, besonders Backpflaumen und Feigen, sowie Blattgemüse. Eine akute Verstopfung lässt sich mit Hilfe eines in der Apotheke erhältlichen Abführmittels überwinden.
Manchmal hat eine Betriebsstörung in der chemischen Fabrik unseres Körpers gerade die gegenteilige Wirkung, nämlich Durchfall. Die Ursachen mögen eine Lebensmittelvergiftung sein, eine Virusinfektion oder unbekömmliche Speisen. Ein altbewährtes einfaches Mittel ist schwarzer Tee ohne jeden Zusatz. Ein anderes Mittel sind geriebene Äpfel ohne jeden Zusatz. Einige haben auch gute Erfahrungen mit ungesüßtem Traubensaft gemacht. Außerdem gibt es noch weitere Mittel gegen Durchfall. Wenn der Durchfall bei einem Erwachsenen länger als drei bis vier Tage anhält, sollte man den Arzt aufsuchen, dass zum Nährstoffmangel kommen kann. Bei Säuglingen bzw. kleinen Kindern sollte man noch schneller handeln, da die Kinder die Nährstoffe dringen benötigen, die durch den Durchfall verloren gehen. Nach einer Frist von zwei Tagen, sollte man zum Arzt gehen.
Der Blinddarm gehört auch zu der chemischen Fabrik unseres Körpers und zählt auch die Blinddarmentzündung, eine der häufigsten schweren Erkrankungen des Darms, zu den Betriebsstörungen, die in dieser Fabrik auftreten können. Je gesünder man lebt, desto regelmäßiger und normaler ist die Darmentleerung und desto geringer die Gefahr einer Blinddarmentzündung.
Quellenangaben:
Multimedia-Enzyklopädie 2003
Google (Suchbegriff: Verdauungstrakt, www.medizin.de)
viele Informationen stammen von meiner Großmutter, die früher Krankenschwester war
Radosveta Meleva, 5C 22.12.2005 2
Der Mensch hat viele verschiedene automatische und halbautomatische chemische Werke gebaut, in denen alle möglichen Rohmaterialien verarbeitet werden. Aber keines dieser Werke gleicht dem Werk des Körpers. Die Biochemiker staunen immer wieder darüber, wie einfach dieses Werk angelegt ist, doch wie kompliziert die vielen Reaktionen sind, die gleichzeitig darin vor sich gehen; außerdem verblüfft seine Leistungsfähigkeit, seine Fähigkeit, sich selbst instand zu halten, und seine beinahe vollkommene Automation die Wissenschaftler immer wieder.
Diese ungewöhnliche chemische Fabrik befindet sich wie gesagt in unserem Körper. Sie besteht aus einem Rohr, das etwa neun Meter lang ist und auch „das Rohr des Lebens“ genannt wird.
Der erste Teil dieser Fabrik wird als Dünndarm bezeichnet. Er hat einen Durchmesser von zweieinhalb bis vier Zentimetern und eine Länge von etwa sieben Metern. Diese Maße gelten offenbar für alle Erwachsenen, ganz gleich, wie groß oder wie schwer sie sind. Später werden wir auch den zweiten Teil dieser chemischen Fabrik anschauen, nämlich den Dickdarm. Der Name ist passend, denn sein Durchmesser ist im Durchschnitt doppelt so groß wie der des Dünndarms. Dieses größere Rohr ist 1,50 bis 1,80 Meter lang. Und das Gebäude, in dem diese ganze chemische Fabrik untergebracht ist, ist nicht einmal zehn Kubikdezimeter (ca. 10 Liter) groß! Interessant ist auch, dass die Wände dieses Baues dehnbar sind, so dass sie dem Gasdruck nachgeben können, durch den sich Abschnitte des Rohres dieser Fabrik um das Doppelte vergrößern können — nicht in der Länge, sondern im Durchmesser.
Der Aufbau
Nun wollen wir die einzelnen Abschnitte der Rohrleitung dieser chemischen Fabrik näher betrachten. Dieses Rohr ist aus organischem, dehnbarem Material, aus Fleisch und Blut. Seine Wand besteht aus vier Schichten oder Lagen. Die äußerste ist eine dünne Haut, eigentlich ein Teil des Bauchfells, das die Bauchhöhle auskleidet. Dann kommt man zur zweiten Schicht; wobei man hier ihren ungewöhnlichen Aufbau beachten sollte. Sie besteht aus zwei Muskelschichten; die eine, und zwar die äußere, erstreckt sich in Längsrichtung des Schlauches, und die andere, die innere, verläuft ringförmig. Der Darm zieht sich zusammen, wenn die längsverlaufenden Muskelfasern sich verkürzen, und er streckt sich, wenn die ringförmigen Muskeln sich verkürzen. Die Tätigkeit der beiden Muskelschichten ist perfekt koordiniert. Da gibt es kein Durcheinander und kein Aneinandervorbeiarbeiten; und alles geschieht, ohne dass wir die Tätigkeit steuern müssten.
Ihre chemische Tätigkeit
Bevor man den „Rundgang“ fortsetzt, sollte man noch einiges über den Magen und seine Beziehung zum Dünndarm erwähnen. Manche Personen haben eine ganz falsche Vorstellung von der Rolle, die der Magen für die Zerlegung der Nahrung und die Resorption der Nährstoffe spielt. Im Magen wird mit der Eiweißzerlegung nur begonnen, und Kohlehydrate (Stärke und Zucker) sowie Fette durchwandern den Magen sozusagen unverdaut. Im Magen werden offenbar nur ganz geringe Mengen an Zucker und Alkohol resorbiert. Personen, denen ein großer Teil des Magens chirurgisch entfernt wurde, hatten keine allzu großen Beschwerden hinterher. In solchen Fällen passt sich diese erstaunliche chemische Fabrik automatisch den neuen Verhältnissen an — der Anfangsteil des Dünndarms erweitert sich sackförmig und vermag so den Magen bis zu einem gewissen Grad zu ersetzen.
Der Magen bereitet die Nahrung, die ihm zugeführt wird, nur vor, so dass sie im Darm weiterverarbeitet werden kann. Auf chemischem und mechanischem Weg werden die Speisen zerlegt, bis sie einen Brei bilden, der aussieht wie eine dünne graue Erbsensuppe, „Chymus“ genannt.
In regelmäßigen Abständen spritzt der Magen automatisch etwas von dem Speisebrei durch den Magenausgang, den Pförtner, in den Darm. Der Pförtner verhindert, dass der Speisebrei aus dem Darm zurück in den Magen fließt. Da die Menge der Verdauungssäfte, die dem Speisebrei in dieser chemischen Fabrik zugesetzt wird, mehr oder weniger der Menge der Nährstoffe entspricht, die vom Blut aufgenommen wird, bleibt die Konsistenz des Speisebreis, während er den Dünndarm durchwandert, eigentlich ziemlich gleich.
In dieser chemischen Fabrik sondert nicht nur die innerste Schicht des Darms Verdauungssäfte ab, sondern solche Säfte ergießen sich auch aus anderen Quellen in den Verdauungstrakt. Aus der Leber fließt durch einen Gang Galle in den Darm, die die Spaltung und Resorption der Fette unterstützt. Und die Bauchspeicheldrüse sondert durch zwei Gänge im wesentlichen drei verschiedene Enzyme ab. Sie dienen der Eiweiß-, Kohlehydrat- und Fettverdauung. Gewisse Drüsen dieser chemischen Fabrik dienen dazu, die Säure im Speisebrei, der aus dem Magen in den Darm gelangt ist, zu neutralisieren. Für die Arbeit, die der Magen zu bewältigen hat, ist eine Säure erforderlich, im Dünndarm dagegen ein alkalischer Saft.
Nachdem die Speise zerlegt ist, muss sie aufgenommen werden. Verdauung und Resorption gehen gleichzeitig vor sich, ohne dass der eine Vorgang den anderen stört. Die Nährstoffe werden von fingerähnlichen Ausstülpungen - den Darmzotten - aufgenommen, von denen die innerste Schicht der Darmwand bedeckt ist. Sie funktionieren wie eine Saugpumpe. Durch diese Zotten gehen die Produkte des Eiweiß- und Kohlehydratabbaus direkt ins Blut über. Das verdaute Fett wird aber von der Lymphe aufgenommen, und von dort gelangt es dann weiter in die Blutbahn.
Wenn der Nahrungsbrei völlig verdaut und alle Nährstoffe resorbiert sind, hat die Masse das Ende des etwa sieben Meter langen ersten Abschnitts dieser chemischen Fabrik erreicht. Aber der Rundgang endet noch nicht, denn nun öffnet sich eine Klappe, so dass die halbverdaute Masse in den ersten Abschnitt des Dickdarms gelangen kann, der als Zökum oder Blinddarm bekannt ist. Während die Masse durch den Dickdarm wandert, werden Wasser und verschiedene Salze resorbiert. In diesem Darmabschnitt ist auch eine reichliche Bakterienflora vorhanden. Für eine gute Gesundheit ist diese „Flora“ absolut unerlässlich.
Die mechanische Bearbeitung
Damit die Speisen diese chemische Fabrik von Anfang bis Ende durchwandern können, wobei sie verdaut und resorbiert werden, genügt die Schwerkraft nicht. Eine mechanische Tätigkeit ist erforderlich. Der Darm führt verschiedene Bewegungen aus, die von den beiden Muskelschichten, die ich bereits beschrieben habe, ausgehen. Sie führen grundsätzlich zwei Bewegungen aus: Mischbewegungen und vorwärtsschiebende Bewegungen. Sobald etwas Speisebrei vom Magen in den Dünndarm gelangt, setzen automatisch rhythmische Kontraktionen ein. In regelmäßigen Abständen ziehen sich die Ringmuskeln zusammen und unterteilen den Darminhalt in einzelne Abschnitte. Dann erschlaffen diese Muskeln, und in der Mitte der Segmente bildet sich eine neue Einschnürung. Auf diese Weise entsteht aus je einer Hälfte eines Segments ein neues, und das hat zur Folge, dass der Speisebrei ständig mit Verdauungssäften durchmischt wird und zur Resorption mit immer neuen Stellen der Darmschleimhaut in Berührung gebracht wird. Die Zusammenziehung und Erschlaffung dieser Ringmuskeln erfolgt unter normalen Verhältnissen jeweils während ungefähr je einer halben Stunde sieben- bis zehnmal in der Minute, und zwar ganz automatisch.
Dann beginnt automatisch die Tätigkeit der anderen Muskulatur. Durch langsame peristaltische (wurmartige) Bewegungen wird der Darminhalt allmählich vorwärts geschoben, niemals rückwärts. Nachdem der Darminhalt ein Stück weit vorwärts bewegt worden ist, hört die Peristaltik automatisch auf, und die „rhythmische Segmentation“, wie diese Bewegungen von einigen genannt werden, setzt wieder ein. Es dauert etwa zwei bis vier Stunden, bis der Speisebrei den etwa sieben Meter langen ersten Teil dieser chemischen Fabrik durchwandert hat. Von Zeit zu Zeit wird der Zugang zum Dickdarm durch Erschlaffung des Schließmuskels geöffnet. Durch kräftige peristaltische Bewegungen wird der Darminhalt, der jetzt so gut wie keine Nährstoffe mehr enthält, in den Grimmdarm (Colon), den Hauptteil des Dickdarms, geschoben.
Was geht im Grimmdarm vor sich? Aus dem Darminhalt, der wiederum durch wurmartige Bewegungen vorwärts geschoben wird, nehmen die Wandungen besonders Wasser auf. Der Dickdarm steigt an der rechten Körperseite empor, zieht sich nach links quer durch die Bauchhöhle und senkt sich wieder nach unten. Wenn der Darminhalt diesen Weg zurückgelegt hat, wird er auf ein Signal hin als Kot aus dem Körper ausgeschieden. Dieses Signal wird vom Hypothalamus des Gehirns ausgelöst.
Wenn „Betriebsstörungen“ auftreten
Das bewunderungswürdige Verdauungssystem funktioniert während des größten Teils unseres Lebens tadellos, sofern man nicht an einem Leiden wie Geschwüre, Virus- oder Amöbeninfektion oder Krebs erkrankt. Die Grundbedingungen dafür sind, dass man richtig isst, sich ausreichend körperlich betätigt, genügend schläft und nicht psychischem Druck ausgesetzt ist.
Viele Leute leiden unter Darmblähungen. Als Ursache kann eine ernste Krankheit in Frage kommen oder aber auch einfach nur Nervosität. Aber es kann auch die Folge falscher Ernährung sein oder weil man zuviel von Nahrungsmitteln isst, die blähen, wie Kohl und gewisse Hülsenfrüchte.
Ein anderes Problem, das viele Personen haben (besonders Personen mit sitzender Beschäftigung) ist die Verstopfung. Auch die Ursache dieses Leidens könnten Diätfehler sein; man hat vielleicht keine ausgeglichene Kost oder trinkt einfach zu wenig Wasser, was in der chemischen Fabrik des Körpers Betriebsstörungen hervorruft. Als Behandlung wäre vollwertige, naturreine Nahrung zu empfehlen, viel Obst, besonders Backpflaumen und Feigen, sowie Blattgemüse. Eine akute Verstopfung lässt sich mit Hilfe eines in der Apotheke erhältlichen Abführmittels überwinden.
Manchmal hat eine Betriebsstörung in der chemischen Fabrik unseres Körpers gerade die gegenteilige Wirkung, nämlich Durchfall. Die Ursachen mögen eine Lebensmittelvergiftung sein, eine Virusinfektion oder unbekömmliche Speisen. Ein altbewährtes einfaches Mittel ist schwarzer Tee ohne jeden Zusatz. Ein anderes Mittel sind geriebene Äpfel ohne jeden Zusatz. Einige haben auch gute Erfahrungen mit ungesüßtem Traubensaft gemacht. Außerdem gibt es noch weitere Mittel gegen Durchfall. Wenn der Durchfall bei einem Erwachsenen länger als drei bis vier Tage anhält, sollte man den Arzt aufsuchen, dass zum Nährstoffmangel kommen kann. Bei Säuglingen bzw. kleinen Kindern sollte man noch schneller handeln, da die Kinder die Nährstoffe dringen benötigen, die durch den Durchfall verloren gehen. Nach einer Frist von zwei Tagen, sollte man zum Arzt gehen.
Der Blinddarm gehört auch zu der chemischen Fabrik unseres Körpers und zählt auch die Blinddarmentzündung, eine der häufigsten schweren Erkrankungen des Darms, zu den Betriebsstörungen, die in dieser Fabrik auftreten können. Je gesünder man lebt, desto regelmäßiger und normaler ist die Darmentleerung und desto geringer die Gefahr einer Blinddarmentzündung.
Quellenangaben:
Multimedia-Enzyklopädie 2003
Google (Suchbegriff: Verdauungstrakt, www.medizin.de)
viele Informationen stammen von meiner Großmutter, die früher Krankenschwester war
Radosveta Meleva, 5C 22.12.2005 2
Inhalt
Sehr ausführliches Referat über das Verdauungsystem des Menschenden (Vorgang der Verdauung, Aufnahme bis Ausscheidung).
Gliederung:
- Aufbau
- Ihre chemische Tätigkeit
- Die mechanische Bearbeitung
- Wenn „Betriebsstörungen“ auftreten
(Biologie, ) (1737 Wörter)
Gliederung:
- Aufbau
- Ihre chemische Tätigkeit
- Die mechanische Bearbeitung
- Wenn „Betriebsstörungen“ auftreten
(Biologie, ) (1737 Wörter)
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Referat | Biologie | Darm | Speichel | Galle | Magen | Leber | Bauchspeicheldrüse | Speiseröhre | Verdauung
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Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
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