Der „smombie“ und seine digitale Welt Analyse
Frage: Der „smombie“ und seine digitale Welt Analyse(1 Antwort)
Und zwar muss ich den Text hinsichtlich seines Inhalts und seiner Argumentationsweise analysieren. Hat jemand Ideen auf was ich da achten muss? Wie ich anfangen soll? Und was genau da rein soll. Oder selbst schon mal Ähnliches schreiben müssen was er mir zukommen lassen könnte? XXXXX Ich wäre wirklich für alle Ratschläge und Hilfen dankbar. Der Text: Der «Smombie» und seine digitale Parallelwelt Wie sieht es aus mit dem Zufall der Begegnung, wenn Menschen auf der Strasse nur auf ihr Handy starren? Und wie verändert das unsere Wahrnehmung des Raums? Über das Phänomen des «Smartphone-Zombies». Inzwischen gehört es zur täglichen Erfahrung: Passanten, die auf ihr Handy starren, und zwar nicht nur in der U-Bahn, sondern auch beim Gehen in der Stadt. Menschen, deren «ambient attention» nicht weiter reicht als bis zum nächsten Hindernis. Widerstand, gar ein trotziges Sich-in-den-Weg-Stellen, wenn diese «Smartphone-Zombies» durch überfüllte Strassen schleichen, wirkt da hilflos aggressiv – sie weichen einem aus, ohne aufzublicken. Es bleibt einem nur die Schadenfreude, wenn sie wieder einmal den Fahrstuhl zu früh verlassen oder die falsche Toilette aufsuchen. Blick aufs Handy In Hongkong, wo ich lebe, betrifft es schon jede zweite Person. Nirgendwo anders habe ich so viele Menschen mit dem Blick aufs Handy durch die Stadt gehen sehen wie hier, obwohl gerade in dieser Stadt sich so viele Menschen auf so schmalen Bürgersteigen drängeln. Da kommen nicht einmal die Warnungen hinterher: «Please hold the hand rail. Don`t keep your eyes only on the mobile phone!», so lautet die Audioschleife an den Rolltreppen der U-Bahn, die daran gemahnen soll, sich festzuhalten und auch einmal die Augen vom Gerät zu lösen und aufzublicken. Dabei ist dies der einzige Ort, wo der Blick der Passanten aufs Handy ungefährlich ist. Auch in der Schweiz ist das Problem schon vor einer Weile angekommen; selbst im beschaulichen Lausanne. So erregte die Lausanner Polizei bereits vor zwei Jahren mit einem Video Aufsehen, das vor dem Texten im Gehen warnt. «Zaubertrick mit dem Smartphone im Strassenverkehr», heisst das Video über Jonas, 24 Jahre alt, Rap- und Rhythm`n`Blues-Fan, der unterwegs gern mit seinen Freunden textet. «Jonas hat keine Erfahrung mit Magie», so der Erzähler, «und doch wird er gleich vor euren Augen verschwinden. Schauen wir genau hin!» Dann sieht man, wie Jonas textend an die Strasse tritt, kurz in die falsche Richtung blickt und von der anderen rasant durch ein Auto aus dem Bild gestossen wird. Es folgen Geschrei und Entsetzen der Passanten und der gruselige Gruss des Erzählers, der sich als Besitzer eines Bestattungsunternehmens erweist: «Hey, bis bald!» Die Polizei dramatisiert das Phänomen in betriebseigener Logik als Unfalltod. Das Verschwinden beginnt aber lange vor dem Aufprall: wenn man auf dem Weg von A nach B den Raum dazwischen nur noch als Zeit betrachtet, während man in der Parallelwelt der sozialen Netzwerke weilt. Man ist schon verschwunden, wenn man noch da ist. Die «Smombies», so die Kurzform für die «Smartphone-Zombies», sind nicht Untote, die zurückkamen, sondern Abwesende, die ihre Körper zurückliessen. Ist es dies, was uns ärgert (falls es uns ärgert), wenn wir ringsum Menschen in ihre Geräte versunken sehen? Sind wir enttäuscht, dass sie sich so radikal einer Begegnung mit uns entziehen? Hofften wir wirklich auf Gesprächspartner? Oder verstimmt uns nur, mit welcher Frechheit erwartet wird, dass wir aus dem Weg gehen? Was uns ärgert, ist zunächst die Vernichtung des Zufalls. Denn wie kann sich noch etwas ereignen, wenn selbst in der Öffentlichkeit alle in ihrer eigenen Welt sind? Ärgerlich ist, dass wir nicht infrage kommen, dass wir keine Rolle spielen, dass wir ignoriert werden. Es ist die Einsamkeit, in die uns die «Smombies» öffentlich stossen, die wir ihnen übelnehmen. Zeit und Raum Weniger selbstmitleidig lässt sich dieser Ärger aber auch geschichtsphilosophisch lesen. Wird der Raum auf eine Zeit des Unterwegsseins reduziert, wird zugleich die Zeit ignoriert, die in ihm Ausdruck findet: die Bauten der Vergangenheit, die Strassennamen, die Denkmäler, die durchgedrückten Balken einer Bank, die Schicksale, um die ein Stein weiss. In der Biografie des öffentlichen Raumes liegt das Bewusstsein von Geschichte. Diese Biografie, dieses Bewusstsein geht verloren, wenn dieser Raum den Kampf um Aufmerksamkeit an den Cyberspace verliert. Es gibt eine zweite, nach vorn gerichtete Form der Zeitvernichtung. Ein Merkmal der sozialen Netzwerke besteht darin, dass Selbst-Realisation immer unter Aufsicht und Konkurrenzdruck stattfindet: im Wettbewerb mit der Selbstdarstellung der anderen, im Kampf um Anerkennung via Likes und Views, analysiert von Algorithmen, denen kein Link entgeht, auf den man klickt. Der wirkliche Freiraum des Individuums verlagert sich in den öffentlichen Raum, wo Fremde sich zufällig begegnen und jenseits der Regeln ihres üblichen Daseins spontan alternativ sein können. Der öffentliche Raum wird somit zum letzten Refugium des Privaten, unkontrolliert im doppelten Sinne, frei von Planung und frei für Ungeplantes. Dieses Refugium geht verloren, wenn die Smartphones den Einflussbereich der sozialen Netzwerke auf die Strassen und Cafés ausweiten. Kaum jemand sieht dann noch die anderen als Angebot, kaum jemand ist dann noch offen für das, was kommen mag. Man flieht in die Geborgenheit der sozialen Netze, wo jede App vertraut, jeder Kontakt ein Freund und jede Bedrohung mit einem Klick überstanden ist. Begegnungen mit Herz Neuere politische Theorien argumentieren – unter dem Stichwort «Politik der Strasse» und mit dem Hinweis auf Occupy-Bewegungen –, dass die Anwesenheit der Körper im öffentlichen Raum ein Widerstand der Individuen gegen ihre rechtliche Enteignung sei – die Forderung nach Aufmerksamkeit jenseits jeder Hierarchie und Ordnung. Der «Smombie» wäre demnach Symptom einer paradoxen Depolitisierung, denn er reduziert seine Anwesenheit am Ort politischer Artikulation und vermehrt zugleich die Zeit, da er der algorithmischen Kontrolle unterliegt. Die einzige mögliche Verbindung für den Raum zu den Smartphone-Junkies scheint darin zu bestehen, ein «smart space» zu werden: ein vernetzter Raum, der – durch Kameras und andere Analysetechnologien – immer genau weiss, was in ihm geschieht. Das wäre dann die Rache des Raumes an denen, die ihm nicht mehr als «ambient attention» zugestehen. Werden sie es merken? Wird es sie beunruhigen? Vielleicht wird es bald eine App geben, mit der man sich aus der Perspektive des beobachtenden Raumes betrachten kann: mit Koordinaten, Bewegungsprofil und Datenvergleich zu den anderen Passanten – so ähnlich wie Happn, die Tinder-Alternative für den «Smombie», die einem zeigt, an wem man so alles vorbeigelaufen ist, und die erlaubt, Kontakt per Klick aufs Herz-Icon aufzunehmen. Das heisst heute eigentlich, im Nebel zu wandern: Alle sind einander sichtbar, aber keiner sieht den andern. Edit: private Adressen oder mail-Adressen haben nichts verloren in einem öffentlichen Forum. Hier wird nur im Forum geholfen..., es gibt keine private Aufgabenhilfe... |
Frage von Frage0362836284682 | am 23.04.2021 - 12:34 |
Antwort von matata | 23.04.2021 - 15:44 |
Du musst also einen Sachtext analysieren ? Zuerst musst du ihn einmal erschließen. https://learnattack.de/schuelerlexikon/deutsch/analysevorbereitung-texterschliessung ---> das macht man mit der 5-Schritte-Lesemethode Wende diese Methode einmal an und und versuche, damit klar zu kommen. Zusatzfragen kannst du im nächsten Antwortfeld stellen ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
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