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Referat: Städte im Mittelalter

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Städte im Mittelalter



Die Entstehung von Städten im Mittelalter in Nord- und Osteuropa begann etwa 500 Jahre nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches. Diese neuentstandenen Städte waren anders als die Stadtstaaten der Griechen oder die Städte der Römer, es waren Bezirke eigenen Rechts in einer agrarisch-feudalistischen Gesellschaft. Im Mittelalter konnte auch eine Siedlung eine Stadt sein, vorausgesetzt sie hatte das Stadtrecht.
Die Entstehung der Städte im 11. Jahrhundert hatte viele Gründe, einer der wichtigsten war der starke Bevölkerungszuwachs, aufgrund der Zunahme von Ortschaften und Ackerflächen, vor allem wegen Rodungen und höheren Erträgen.
In den Städten waren meist der Vogt und seine Ministerialen, die durch den Stadtherrn dazu bemächtigt waren, für alles Geschehen in der Stadt zuständig. Dazu gehörten zum Beispiel Marktgerichtsbarkeit, Zoll, Münze und Mühle als königliche Rechte usw.
Die Gründung der Städte hatte im 12. Und 13. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Das ist darauf zurückzuführen, dass die grossen und mächtigen Geschlechter sich von Städtegründungen eine dauerhafte Machtgrundlage und Finanzquelle versprachen, und so folgte ein wahrer Wettlauf von Städtegründungen zwischen den rivalisierenden Geschlechtern.
Es gab in Mitteleuropa im Mittelalter verschiedene Stadttypen, die heute folgendermassen unterteilt werden: Halbstädte, bis zu 1000 EW (Einwohner); Mittelstädte, bis zu 5000 EW; Grossstädte, bis zu 10'000 und mehr EW.
Durch die immer grösser werdende Bevölkerung in den Städten kam es zu einer Spezialisierung: Die Bewohner, die zuvor alle Landwirte waren, konzentrierten sich nun auf ein Gewerbe. Die Spezialisierung brachte einen grossen wirtschaftlichen Schub und kurbelte auch Handel und Verkehr an. Mit der Zunahme von solchen spezialisierten Gewerbebetrieben entstanden die Zünfte. Eine Zunft ist ein mittelalterlicher Berufsverband, eine Genossenschaft. Allerdings hatten die Zünfte mehr Macht als heutige Berufsverbände, sie konnten den Betrieben Preise, Produktionsmengen etc. vorgeben.
In den mittelalterlichen Städten hatten die Kleriker und der Adel (Patrizier) das Sagen, und nach den sogenannten Zunftaufständen konnten nun auch die Zünfte politisch mitbestimmen.
In den Städten waren weit über 50% der Menschen von Armut betroffen. Daher war Kinderarbeit keine Seltenheit. Man hoffte jedoch auf Almosen von vermögenden wohltätigen Bürgern und der Kirche.
Die europäischen Städte im Mittelalter wurden von den Bischöfen der alten Römerstädte und den Städtegründern regiert. Ab dem 11. Jahrhundert gab es vor allem in Norditalien Bestrebungen von Adel und Bürgern zur Selbstregierung. So konnten sich Ratsherrschaften durchsetzen, die sich in dieser Form in den meisten europäischen Sätzen etablieren. In einigen Städten konnten sich jedoch lange Zeit Alleinherrscher durchsetzen. Trotz der Selbstständigkeit blieben die Städte des römisch-deutschen Reiches übergeordneten Stadtherren, wie beispielsweise Könige, Bischöfe und Fürsten, untergeordnet. Einige Städte erlangten einen Status als Freie Städte: Über ihnen stand kein Stadtherr mehr, einzig und allein der König war ihnen übergeordnet. Ende des 15. Jahrhunderts begab es sich jedoch, dass immer mehr Städte wieder von Alleinherrschern kontrolliert wurden. Ein wichtiger Aspekt des mittelalterlichen politischen Systems ist die rechtliche Autonomie der Städte. Die Gesetze einer Stadt mussten in keinster Weise in irgendeinem Verhältnis zu jenen einer anderen Stadt stehen.
Eine sogenannte Schwurgemeinschaft, welche sich aus den Bürgern der Stadt zusammensetzte, setzte ab dem 12. Jh. einen Rat ein. Später wurde dieser dann vom Bürgermeister geleitet. Der Grosse Rat einer Stadt repräsentierte die Bürger und hatte in wichtigen Fragen ein Mitspracherecht. Auch Bürgerversammlungen fanden statt.

Quellen
Geschichte und Geschehen I; Oberstufe, Ausgabe A; Ernst Klett Schulbuchverlag Leipzig (Hrsg.);
2. Auflage; ISBN 3-12-415600-5
Zusatzblätter "Stadt im Mittelalter", ausgehändigt am 24. April 2008
Über Folien an die Wand projizierte Abbildungen entstammen ebenfalls aus den beiden obigen Quellen.
Gruppe 7: Städte im Mittelalter | Marco Neuhaus, Sven Neumeyer, Peter Hayoz |15. Mai 2008
Inhalt
Ein Referat über die Entstehung von Städten ab dem 11. Jahrhundert und ihre Auswirkungen: Entstehung, Stadttypen, Größe der Städte, Zünfte und Gilden. (579 Wörter)
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