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Referat: Arbeitsbedingungen und ihre Folgen während der Industriellen Revolution

Alles zu Industrialisierung und Industrielle Revolution
Industrielle Revolution

Arbeitsbedingungen und ihre Folgen

Einleitung

Bild Industrialisierung nur positiv? – Fabrikarbeiter – Arbeitsbedingungen Folie 1

Wie es dazu kam, dass trotz der schlechten Bedingungen so viele Menschen in die Stadt zogen, um in den Fabriken zu arbeiten:

Auflösung der Grundherrschaft (Bauernbefreiung) → "Freiheit" + Verlust der "Versicherungen" (Alter, Krankheit, Missernten etc.) → Verkauf des Hofes (v.a. Kleinbauern) (→ Geregelte Arbeit + gesicherte Löhne) F2,3

Fabrik
  • Große Säle mit tiefen Decken + viele Arbeiter + viele Maschinen ( → sehr eng) +Woll-/Kohlestaub/Fette/Öle + kaum Lüften (Sommer kurz, Winter nie) → SEHR schlechte Luft → Atemwegsprobleme (Bronchitis, Asthma, Lungentuberkulose)+ Schwächung d. Körpers (Beispiel: Kopfschmerzen und Übelkeit in der Anfangszeit F4
  • Räume wurden nicht geheizt
  • Maschinenräume wurden sehr warm (bis 80°
  • →Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen F5
  • Keine Waschmöglichkeiten
  • Keine Arbeitserleichternden Geräte, zum Beispiel zum Heben von Lasten
  • Schwerstarbeit → körperliche Schäden + Krankheiten (z.B. Rückenmarksaustrocknung, Schwindsucht)
  • Paramilitärischer Charakter (strenge Hirachie, große Disziplin wegen Produktionszeiten (Maschinen), schwere Strafen)
  • Regeln und Bestrafungen
    1. Verbot von Gewerkschaften + Streik
    2. Fabrikordnung (Buch S. 86 / 87 M3) − Quellen nachschlagen - Ergebnisse ?
    3. Bei Ungehorsam + Streik polizeiliche Festnahme
    4.. Uhren z.T. verboten; Verspätung → Lohnkürzung
    5.Kinderstrafen: Schläge, kopfüber ins Wasser, (bei Weglaufen) am Arbeitsplatz anketten
    6. Bei Unterhaltung mit anderen Arbeitern Bestrafung

  • Arbeitszeiten

  • Abschaffung des "Blauen Montags" (Brauch des alten Handwerks, freier Tag nach Feiertagen ; blieb nur noch den höhergestellten Arbeitern)
  • Mind. 6 Tage die Woche, 15 – 18 Stunden (auch Sonntags, auch KINDER!)
  • In Bergwerken teilweise 36 Stunden am Stück, Schichtarbeit
  • "Urlaub und Erholung" nur an offiziellen Feiertagen
  • Keine Pausen (Maschinen laufen ununterbrochen): Essen während die Maschinen liefen → Essen (schlechte Qualität) verstaubte, bis es gegessen wurde → Erkrankungen
  • 1860 Einführung d. 12 -Stunden-Arbeitstags
  • 1890/1900 Einführung d. 11-Stunden-Arbeitstags

  • Beispiel einer Spinnerei in Augsburg:
    1. 1. Regulärer Arbeitstag: 5.00 Uhr – 19.00 Uhr
      2. Ausnahmen: wochenweise bis 20.00 Uhr + Samstags bis 23.00 Uhr
      3. Wegzeit Stadt –Fabrik 1 Stunde; Wegzeit umliegende Dörfer - Fabrik 2 Stunden → schlecht für Gesundheit

    Löhne

  • Ungerechte Lohnverhältnisse: Ausgebildete (gelernte Handwerker → Fabrikaufseher) oft 3- bis 6-facher Lohn gegenüber einer angelernten Arbeitskraft (ehem. Tagelöhner, Landarbeiter, Kleinbauern, Heimarbeiter); Frauen 2/3 des Lohns der Männer – Kinder noch weit darunter
  • Löhnerhöhung willkürlich (Entscheidung liegt beim Unternehmer, ebenso: Mietzuschuss, Krankengeld, Altersvorsorge) → kam selten vor
  • Lohn d. Vaters nicht ausreichend → Kinder und Frauenarbeit (durch wirtschaftlichen Vorteil der Fabrikbesitzer bevorzugt eingestellt)
  • Statt Ständegesellschaft jetzt Klassengesellschaft; Unternehmer → Lohnarbeiter
  • in der Eisen- und Maschinenbauindustrie Löhne höher als in der Textilindustrie
  • Truck-System(engl. [trak]=historisches Tauschsystem): Löhne z.T. nicht direkt ausgezahlt, sondern mit Einkäufen in überteuerten Läden der Fabrikbesitzer verrechnet → große Verschuldung → Abhängigkeit


  • Kinderarbeit
    • Anfangsalter von Industrie zu Industrie verschieden zw. 4 und 6 Jahre → mit 21 Jahren abgearbeitet → nicht militärtauglich, bzw. nicht gebärfähig
    • wegen der geringen Körpergröße oft gefährliche Arbeiten (Wolle unter den laufenden Maschinen herausholen) F6, 7
  • Lange Arbeitszeiten → Übermüdung → Unbildung (keine Zeit für Schule, keine Konzentration), schlafen am einzigen freien Tag dadurch → auch keine Kirchenbesuche
  • körperliche Schäden: Verletzungen besonders häufig (Konzentrationsmangel, Ungeschicktheit), Knochendeformationen (noch weiche Knochen + Arbeit → verbog das Skelett → bleibende Schäden) F8
  • Beisp. Bergwerk:
    1. 4 – 6 Jährige: Einsam in nassen, engen und dunklen Gängen + langweilige Arbeit (Tür öffnen und schließen)
  • je älter, desto schwerere körperliche Arbeit
  • keine Verhinderung der Kinderarbeit:
      Familien sind auf Lohn angewiesen
      Fabriken "sonst nicht mehr konkurrenzfähig" (Kinder waren billige Arbeitskräfte)
  • Durch Schulpflicht geht die Kinderarbeit zurück (nicht so erfolgreich, da der Großteil trotzdem arbeiten musste, kein Geld)
  • Armut → mehr Heimkinder, kleine Familien → Heimkinder werden Fabrikbesitz (50% der Arbeiter)
  • Armenhäuser vermieteten Kinder an Fabriken ("Sklaven", Misshandlungen)

  • Frauenarbeit steigt

    Frauenarbeit
  • Frauen waren stark benachteilig
  • bei Schwangerschaft, trotzdem harte Arbeit... → Geburtenrate geht zurück
  • neben der Arbeit noch Haushalt und kleine, kränkelnde Kinder (!)

  • Arbeitsunfälle
  • Maschinen waren ungeschützt
  • keine spezielle Schutzkleidung vorhanden
  • Ruhrgebiet (Bergbau): Zahl der tödlichen Unfälle weltweit am höchsten
  • F9 : viele (351) Unfälle, alle Altersklassen

    Alter und Krankheit
  • Um 1850 selten Betriebskassen (Zahlen für Krankheit, nicht für Verdienstausfall)
  • Alt und Krank → Zurückstufung des Lohnes oder Entlassung
  • → Armut; Ausweg:
    1. Landwirtschaft (sehr kleine Bauern, oder als Knecht)
    2. Unterstützung von Seiten der Familie


    Allgemeine Folgen
  • psychische Schäden
  • Fehlende Lebenslust
  • Alkoholismus
  • viele Verletzungen, Verlust von Gliedmaßen (Verweis auf F8)
  • Fabrikarbeiter leicht zu erkennen, weil bleich und abgemagert; Kinder besonders geschädigt: F10


  • Lösungsansätze
  • 1839, Preußen: Gesetz gegen Kinderarbeit, wegen Mangel an Rekruten (Militärbericht 1828 !) (Praxis nutzlos) F 11
    1. Folie: Arbeit ab 10 Jahren
    2. 3 Jahre Schulpflicht
    3. max. 10 h Arbeit am Tag
    4. je 10 h 2 Freistunden (eine Mittags mit Frischluft)
  • Bildung von Gewerkschaften und Arbeiterparteien
  • Innere Mission : Kirche will durch Fürsorge und Waisenhäuser helfen
  • Sozialversicherungen: Krankenversicherung, Altersversicherung, Invaliden-Fürsorge, Hinterbliebenen-Fürsorge, Unfallversicherung


  • Quellen:
  • " Zwischen Beharrung und Aufbau", Buchners Kolleg Geschichte von H. Hirschfelder, L. Meier und K. Sieber; C.C. Buchners Verlag, 1988 Bamberg
  • Oldenburg Geschichte für Gymnasien 8 von M. Franze, B. Heinloth, D. Hennig und H. Huberti; R. Oldenburg Verlag GmbH, 1993 München
  • Internetseite des Louise-Schroeder-Gymn. München: http://www.lsg.musin.de/Geschichte (10 ’04)
  • www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/geschichte (10 ’04)
  • www.gzg.fn.bw.schule.de/schulen/emigrate/dokument/german19 (10 ’04)
  • www.spartacus.schoolnet.co.uk (Stand Oktober 2004)


  • Das Schulbuch ist: Reich Republik Diktatur Buchners Kolleg Geschichte von Heinrich Hirschfelder, Lorenz Maier, Wilhelm Nutzinger, Bernhard Pfändtner und Reiner Schell; 2. Auflage

    Tödliche Unfälle in den Bergwerken 1838 9
    Todesursache
    unter 13 Jahre
    13-18 Jahre
    über 18 Jahre




    Absturz im Schacht
    13
    16
    31
    Absturz im Schacht durch Reißen des Seils
    1
    -
    2
    Absturz beim Aufstieg
    -
    -
    3
    Über den Flaschenzug gezogen
    3
    -
    3
    Erschlagen durch herabfallende Steine im Schacht
    1
    -
    3
    Ertrunken durch Wassereinbruch in den Stollen
    3
    4
    15
    Erschlagen durch herabfallende Steine, Kohle u.a. in den Stollen
    14
    14
    69
    Tödliche Verletzungen in Kohlegruben durch unterschiedlichste Ursachen
    6
    3
    32
    Zerquetscht durch einstürzende Kohlegruben
    -
    1
    1
    Getötet durch Gasexplosion
    13
    18
    49
    Erstickt durch Grubengas
    -
    2
    6
    Getötet durch Explosion von Sprengstoff
    -
    1
    3
    Getötet durch Förderwagen
    4
    5
    12




    insgesamt
    58
    64
    229

    Günther-Arndt, Hilke/ Kocka Jürgen (Hrsg.): Geschichtsbuch ..., a.a.O., S. 80

    Kinderschutzgesetz im Rheinland 1837 (Petition an den König)

    " ... Die Stände-Versammlung, in welcher das Interesse der Industrie vollständig vertreten war, hat daher erkannt, daß es notwendig sei, die ohne Zweifel schon stattgehabten Bestrebungen der Regierung dadurch zu unterstützen, daß von des Königs Majestät die Erlassung eines Gesetzes erbeten wurde:
    1. daß kein Kind vor dem vollendeten neunten Jahre zur Arbeit in den Fabriken bestimmt werden solle;
    2. daß die Kinder vor ihrem Eintritt in die Fabrik einen dreijährigen Schulbesuch nachweisen sollen, insofern nicht örtliche Verhältnisse, welche von der Ortsobrigkeit untersucht und festgestellt werden sollen, eine Abweichung hiervon nötig machen;
    3. daß die Kinder höchstens 10 Stunden zur Arbeit in den Fabriken angehalten und
    4. ihnen zwischen diesen 10 Arbeitsstunden zwei Freistunden, von welchen die eine um die Mittagszeit mit Bewegung in freier Luft gewährt werden sollen."

    "Bleiche Gesichter, matte und entzündete Augen, geschwollene Leiber,
    aufgedunsene Backen, geschwollene Lippen und Nasenflügel,
    Drüsenanschwellungen am Halse, böse Hautausschläge und asthmatische
    Zustände unterscheiden sie in gesundheitlicher Beziehung von anderen Kindern
    Derselben Volksklasse, welche nicht in Fabriken arbeiten."

    (Amtlicher Bericht der preußischen Regierung, 1824)

    "1842 notierte ein deutscher Besucher, er habe so viele Leute ohne Arme und Beine in den Straßen gesehen, dass er das Gefühl hatte er wäre mitten in einer Armee, die gerade von einem Feldzug zurückgekehrt war."

    Inhalt
    Ich habe versucht das ganze in folgende Themenbereiche zu unterteilen, es geht um das 19. Jahrhundert:
    Die Fabrik allgemein, Frauenarbeit, Kinderarbeit, Arbeitszeiten, Löhne, Arbeitsunfälle, Alter und Krankheit, allgemeine Folgen, Lösungsansätze. Mit dabei sind die Folien mit Bildern und Quellen, die ich aufgelegt habe um das Ganze zu veranschaulichen. Das Referat wurde von 2 Personen gehalten und dauerte ca. 30 Minuten (So genau weiß ichs nicht, weil wir nicht fertig wurden und in der nächsten Stunde weiterhalten mussten, da unser Lehrer meinte, in den restlichen 5 Minuten könnten wir schon mal anfangen; Wir bekamen 14 Punkte mit Tendenz zu 15) (1176 Wörter)
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