Facharbeit: Industrielle Revolution und soziale Frage
1. Von der Ständegesellschaft zur Klassengesellschaft
Im 19. Jahrhundert konnte man in Deutschland als Folgeerscheinung der Industrialisierung einen Wandel der feudalen Agrargesellschaft hin zur kapitalistischen Industriegesellschaft beobachten. Diese Veränderungen hatten zwangsweise eine gewaltige Umstrukturierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse zur Folge. Besonders betroffen hiervon war das Proletariat, die Industriearbeiter.
Die Gesellschaft wurde durch die sozialen Konflikte stark beeinflusst. In der Ständegesellschaft waren Adelsstand und Bauern stark voneinander getrennt. Durch die Industrialisierung verschwammen diese Grenzen jedoch. Es bildete sich ein wohlhabendes Bürgertum heraus, die Bourgeoisie. Man kann die kapitalistische Klassengesellschaft grob in die Arbeiterklasse, die Mittelschicht und den Adel bzw. das Großbürgertum unterteilen.
2. Die soziale Frage
2.1 Voraussetzungen
Es lassen sich verschiedene Gründe zeigen, durch die die schlimmen Arbeits- und Lebensbedingungen der damaligen Zeit zu erklären sind, welche zur sozialen Frage führten. Zum einen konnte die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten nicht mehr genug verdienen, sodass sich eine regelrechte Landflucht vollzog. Viele Familien strömten in die Städte, um Arbeit zu finden und sich ein gesichertes Einkommen zu verschaffen. Durch die rasche Bevölkerungsexplosion wanderten jedoch viele Menschen in kurzer Zeit in die Städte. Dies führte unweigerlich zu einem Überschuss an Lohnarbeitern, die wirtschaftlich total abhängig von ihren Arbeitgebern waren. Zum anderen konnten die Unternehmer durch das Überangebot an Arbeitskräften die Löhne lange Zeit an die Grenze des Existenzminimums drücken. Aufgrund der vielen handwerklichen Betriebe, die in den Städten überall empor sprossen, entstand ein gnadenloser Konkurrenzkampf, was die Arbeiter dazu veranlasste, auch schlecht bezahlte Arbeitsplätze unter miesen Arbeitsbedingungen anzunehmen. Durch den Anstieg der Stadtbevölkerung stieg auch die Arbeitslosigkeit gewaltig an. Für viele Familien gehörten der Hunger und das Elend zum alltäglichen Leben.
2.2 Die Lage der Arbeiter
2.2.1 Arbeitsbedingungen
Die Industrialisierung veränderte die Arbeits- und Lebensbedingungen von Grund auf. Dadurch, dass nun die Maschinen einen Großteil der Arbeiter ersetzen und die Produktion beschleunigen konnten, trat der Mensch als Arbeiter in den Hintergrund. Er diente nunmehr der Maschine. Viele Arbeiter dieser Zeit empfanden sich als Sklaven. Sie wurden gezwungen, den Arbeitsrhythmus und das hohe Arbeitstempo der Maschinen anzunehmen und sich ihnen anzupassen. Pausen oder ein Gang zur Toilette waren unmöglich.
Ebenso mussten sich die Arbeiter einer strengen Betriebsordnung unterwerfen. Diese regelte das Verhalten auf dem Gelände, den Arbeitsablauf und die Arbeitszeiten. Verstieß man gegen diese Ordnung, hatte man mit harten Strafen zu rechnen. Die schlechten Arbeitsbedingungen führten oftmals zu berufstypischen Krankheiten und zu einem schnellen Verschleiß der Arbeiter. Sie mussten häufig lange in ein und derselben Körperhaltung verbringen oder in schlecht beheizten und dunklen Räumen sitzen. Die Luft war voll mit Abgasen und Staub. Schnell kam es zu chronischen Entzündungen von Augen, Rachen und Kehlkopf. In manchen Betrieben, wie z. B. der Ravensburger Spinnerei, traten häufig Muskelschwächen und Geschwüre an den Beinen auf.
Ein Zeitgenosse über einen Besuch in einer Baumwollspinnerei:
" Der ganze Raum war erfüllt von umherfliegenden Baumwollteilchen und eine schwere Wolke von feinstem und ganz grobem Staub schwebte über den Arbeitern und drang in ihre Atmungsorgane ein; der Lärm war so ohrenbetäubend, dass kein Wort vernommen wurde." 1
Die damaligen Arbeitszeiten wären heute in keiner Weise mehr akzeptabel. Arbeitszeiten von 15 Stunden und mehr, ebenso Sonntags- und Nachtarbeit waren keine Seltenheit und durchaus üblich. Die Löhne waren jedoch trotzdem so gering, dass dieses Geld der Arbeiter allein für das Leben nicht ausreichte. Die durchschnittliche Arbeiterfamilie lebte in Krisenzeiten meist unter dem Existenzminimum. Deshalb war es unumgänglich, die Kinder und Frau mitarbeiten zu lassen.
Schon vor der Industriellen Revolution gab es Kinderarbeit in der Landwirtschaft, jedoch lange nicht in diesem Ausmaße wie in den Fabriken der Städte. Zu den langen Arbeitszeiten kam nun noch, dass die Kinder schon frühzeitig aus dem Familienbund gerissen und so ihrer sozialen Bindungen beraubt wurden. Ihnen wurde auch die Chance auf eine Schulbildung und somit auf eine bessere Zukunft genommen.
Ein Bericht gibt die Aussage von Kindern so wieder:
Junge: "… Bin 12 Monate in der Spinnerei gewesen. Anfang um 6 und Feierabend um ½8 Uhr. Habe zwei oder drei Wochen Überstunden gemacht…"
Mädchen: "Habe hier zwei Jahre gearbeitet, bin jetzt 14, arbeite 16½ Stunden am Tag. Kürzlich war ich krank und bat um 8 Uhr aufhören zu dürfen, und man sagte mir, wenn ich ginge, brauche ich nicht zurückzukommen." 1
In einem Bericht über Kinderarbeit im rheinischen Industriegebiet heißt es u. a.:
" Diese unglücklichen Geschöpfe entbehren den Genuss frischer Luft, sind schlecht gekleidet, schlecht ernährt und verbringen ihre Jugend in Kummer und Elend. … Nicht weniger verwahrlost ist ihre sittliche und geistige Bildung." 2
Da im Vergleich zu den männlichen Arbeitern die Löhne für Frauen weit geringer waren, wurden diese gerne eingestellt. Die Frauen mussten meist schon mit 15 Jahren die Arbeit beginnen, um ihre Familie zu entlasten und zu unterstützen.
2.2.2 Lebensbedingungen
Durch die Fabrikarbeit veränderten sich die Wohnverhältnisse enorm. In der Nähe der Fabriken entstanden so genannte Mietskasernen, um die steigende Zahl der Arbeiter unterbringen zu können. In diesen Hütten bestanden die Wohnungen häufig nur aus einem Zimmer, das zugleich Wohn- und Schlafraum war. Hier lebten oft ganze Familien samt Großeltern auf engstem Raum zusammen. Nicht selten teilten sich mehrere Personen ein Bett. Die Menschen lebten hier unter gesundheitsschädigenden und unhygienischen Bedingungen in dunklen und feuchten Gemäuern. Diese Mietswohnungen wurden meist nur für ein Jahr vermietet, was die Arbeiter total abhängig vom Vermieter machte. Die Grundstückspreise stiegen rasch an und verhinderten den Erwerb eigener Häuser. So bildeten sich in den Vororten der Industriezentren regelrechte Slums, deren Wohnverhältnisse ein geregeltes und normales Familienleben unmöglich werden ließen.
Des Weiteren trug das "Trucksystem" stark zur Verarmung der unteren Bevölkerungsschicht bei. Die Arbeiter, die ihre geringen Löhne sowieso schon knapp kalkulieren mussten, um die Familie zu ernähren, wurden oftmals damit entlohnt, dass sie Waren vom Unternehmer zu dessen Konditionen erhielten oder kaufen mussten. Meistens waren dies billige und unnütze Produkte, die die Arbeiter nicht brauchten, oder aber teure Lebensmittel wie Tabak oder Kaffee, die die Arbeiter sich eigentlich nicht leisten konnten aber zwangsweise annehmen mussten. Dies war ein weiterer Grund dafür, warum die Arbeiter weiterhin von ihrem Arbeitgeber so stark abhängig waren.
2.2.3 Rechte der Arbeiter
Bis hin in die achtziger Jahre zur Sozialreform Bismarcks war für die Arbeiter eine soziale Sicherheit in keiner Weise gewährleistet. Nur wenige Unternehmer waren sozial eingestellt, so dass es normalerweise keinen Schutz bei Krankheit, Invalidität oder Arbeitslosigkeit gab. Für die finanzielle Absicherung im Alter musste jeder selbst vorsorgen.
Darüber hinaus hatten die Arbeiter auch nicht die gleichen sozialen Rechte wie das Besitz- und Bildungsbürgertum. Sie wurden als minderwertige Personen angesehen, die nicht fähig seien, selbstständig zu handeln. Aufgrund des Dreiklassenwahlrechtes konnte sich das Proletariat nie gegen die Bourgeoisie durchsetzten, wodurch sie politisch rechtlos waren. Die Höchstbesteuerten machten zwar nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, hatten aber aufgrund ihres starken Einkommens viel mehr politische Bedeutung. 1898 hatten in Berlin knapp 1500 erstklassige Wähler genau so viel zu sagen wie 290000 drittklassige. Auch das Streik- und Koalitionsverbot, das 1845 in der preußischen Gewerbeordnung erlassen wurde, unterdrückte die Macht der Arbeiter. 1869 wurde das Streik- und Koalitionsverbot von Norddeutschen Bund aufgehoben. Trotzdem versuchten die Unternehmer weiterhin Streiks zu verhindern, indem sie mit dem Verlust des Arbeitsplatzes drohten.
3. Der sozialistische Lösungsansatz
3.1 Prinzipien des Sozialismus
Da die Regierung kein Verständnis für die Not der Arbeiter zeigte, entstanden verschiedene sozialistische Bewegungen. Die Sozialisten verurteilten das kapitalistische System. Sie waren an der Verbesserung der Lage der Arbeiter interessiert. Obwohl man den Sozialismus nicht auf eine einheitliche Theorie beschränken kann, lassen sich doch eine Reihe von Gemeinsamkeiten erkennen:
Die Industrialisierung ist die Ursache für die Ungleichheit in der Gesellschaft und der Politik. Dies führt zur Ausbeutung und zur Unterdrückung durch die Unternehmer
Diese Verhältnisse können nur geändert werden, wenn eine wirtschaftliche Gleichheit geschaffen wird. Anstelle des Konkurrenzdenkens muss ein Sinn für die Gemeinschaft und das Gemeinwohl entstehen.
Privateigentum dient nur dem eigenen Nutzen, was unweigerlich zur Ausbeutung führt; an dessen Stelle muss staatliches Eigentum treten, welches dem Gemeinwohl dient.
3.2 Marx und Engels
Neben den Lehren des Sozialphilosophen Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle sind die Gedanken des politischen Philosophen und Ökonomen Karl Marx noch heute von weltweiter Bedeutung. Von ihm stammen die Grundgedanken des Marxismus; Engels setzte diese philosophisch um. Sein Ziel war es, eine sozialistische Gesellschaftsordnung zu erreichen, in der sich der Mensch verwirklichen kann. Dies ist nur durch den Klassenkampf möglich, der mittels einer Revolution vom Kapitalismus zu Sozialismus und letztendlich zum Kommunismus führt. Marx und Engels formulierten eine Reihe von grundlegenden Thesen, die ihre Ideologie hervorbrachte:
In der wohl bekanntesten sozialistischen Schrift, dem von Marx und Engels verfassten "Kommunistischen Manifest" wird die unten genannte erste These sehr anschaulich verdeutlicht:
" Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückter standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, der jedes Mal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen. Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengesetze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltung des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt." 1
Die Geschichte der bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Die Klassenkämpfe sind der Ursprung allen Übels.
Die Gesellschaft hat sich in der Epoche des Bürgertums in zwei Klassen mit gegensätzlichen Vorstellungen gespalten: die Bourgeoisie und das Proletariat.
Die Arbeiter sind aufgrund der offenen und direkten Ausbeutung Knechte der Bourgeoisie.
Die Erhebung des Proletariats ist ein notwendiger Schritt der Arbeiterrevolution, die der Bourgeoisie alles Kapital entreißt (=Expropriation der Besitzenden) und somit die Diktatur des Proletariats errichtet.
"...Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben in ihr nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!"1
Die neue Gesellschaftsform ist eine klassenlose Gesellschaft, in der jedem eine freie Entfaltung persönlicher Neigungen gewährleistet wird.
[/*] Im Kommunismus ist der Staat nicht mehr für den sozialen Ausgleich zuständig, da keine Ungleichheit und keine Ausbeutung mehr herrschen.
Nach der Auffassung von Marx hat in der Geschichte jeweils nur die besitzende Schicht die Macht besessen und ausgeübt.
[u]
" An die Stelle der Regierung über Personen tritt die Verwaltung von Sachen und die Leitung von Produktionsprozessen. Der Staat wird nicht abgeschafft, er stirbt ab." 2
Marx verarbeitete seine Erkenntnisse über die Lebens- und Arbeitsbedingungen aber auch über das Desinteresse des Staates in seinem Hauptwerk "Das Kapital", dessen erster Band 1867 veröffentlicht wurde. Er charakterisiert die soziale Frage durch verschiedene Theorien; zwei sollen nachfolgend als Beispiele dienen:
Die Entfremdungstheorie: Marx sieht im Menschen ein Wesen, das sich durch seine Arbeit selbst darstellt und bestätigt findet. Durch den Einsatz von Maschinen kommt es zu einer Arbeitsteilung. Marx unterscheidet die Entfremdung in vier Bereiche. Zum einen entfremdet sich der Arbeiter vom Produkt der Arbeit (er kann sich nicht mehr mit dem erzeugten Produkt identifizieren, da er nur noch einen kleinen Teil von ihm herstellt), zum anderen sieht der Arbeiter seine Tätigkeit nicht mehr als Verwirklichung seiner selbst, sondern nur als Zwang und Notwendigkeit der Existenzerhaltung (Selbstentfremdung). Des Weiteren geht die freie Selbsttätigkeit des Menschen verloren und die Menschen entfremden sich untereinander, da der Kapitalist den Arbeiter als Mittel zum Zweck ansieht.
Die Verelendungstheorie: Der Kapitalist erhöht aus Gewinnsucht die Löhne seiner Arbeiter nicht sondern drückt sie bis zur Minimalgrenze. Durch weiteren Ausbau der maschinellen Produktion erspart er sich Arbeitskräfte. Um nicht arbeitslos zu werden, müssen die Proletarier für noch weniger Lohn arbeiten, was zu einer Massenverarmung führt.
Ein Ausweg aus den ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Problemen kann nur durch eine Revolution gefunden werden. Als Folge der Revolution muss eine kommunistische Gesellschaft geschaffen werden. Diese besitzt folgende Kennzeichen
Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln Verstaatlichung der Produktionsmittel Absterben des Staates und Führung des Volkes durch das Proletariat 1
Jedoch ist es wichtig, zwischen den zwei sozialistischen Strömungen zur Zeit der Industrialisierung einen deutlichen Unterschied zu machen. Zum einen gab es den wissenschaftlichen Sozialismus, dessen Theorie Karl Marx, Friedrich Engels oder August Bebel vertraten. Sie waren der Ansicht, dass man nur durch eine Revolution die nötigen Grundvoraussetzungen schaffen könnte, die dann den Sozialismus als Staatsform ermöglichen. Sozialreformerische Gedanken und Bemühungen wurden weitgehend abgelehnt, da diese die Lage der Arbeiter nur geringfügig verbessert hätten, die Revolution aber stark verzögert hätten.
Dem wissenschaftlichen Sozialismus steht der Demokratische Sozialismus gegenüber. Ein Vertreter war Ferdinand Lassalle. Diese Sozialisten hielten nichts von einem revolutionären Umsturz. Für sie war es dagegen viel wichtiger, sich durch aktive Hilfe die Arbeiter zu Verbündeten zu machen. Sie wollten das allgemeine Wahlrecht einführen, weil die Arbeiter dadurch eine Mehrheit erlangen konnten, da sie ja bei weitem den Großteil der Bevölkerung darstellten. Weitere Ziele waren z. B. Gleichberechtigung der Frau, aktive Sozialpolitik und bessere Bildungsanstalten.
Obwohl Karl Marx zu seiner Zeit mit der marxistischen Lehre eine große Wirkung erzielte, wird sie heute von den westlich-demokratischen Ländern eher abgelehnt. Dafür sind folgende Gründe zu nennen:
Marx konnte die Veränderung der Gesellschaft in den nichtsozialistischen Ländern nicht voraussehen, sodass Teile seiner Lehre einfach nicht mehr zutreffend sind. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter haben sich gebessert, Staat und Interessenverbände regulieren Unstimmigkeiten ohne eine Revolution und das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hat sich geändert.
Der Marxismus kann nicht als Wissenschaft bezeichnet werden, da er weitgehend spekulativ ist. Man kann ihn als ideologischen Glauben ansehen.
Im Gegensatz zur marxistischen Grundidee des Gemeinwohls und der Gemeinschaft steht der Einzelmensch, der nach Besitz und besseren Lebensbedingungen strebt und seine persönlichen Fähigkeiten ausnutzen will.
4. Arbeiterbewegungen
4.1 Erste Zusammenschlüsse
Mitte des 19. Jahrhunderts fanden immer wieder spontane Zusammenschlüsse von Arbeitern statt, deren Missmut sich gegen die Maschinen und das Koalitionsverbot richtete. Es bildeten sich verschieden Geheimbunde oder Gesellenvereine heraus, die im Untergrund arbeiteten. Sie hatten aber aufgrund der politischen Verhältnisse nicht die erhofften Erfolge. Erst während der Revolution 1848 bildete sich die "Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung", der hauptsächlich Handwerksgesellen, Heimarbeiter und Fabrikarbeiter angehörten. Diese Bewegung forderte unter anderem das allgemeine Wahlrecht und das Koalitionsrecht, erste soziale Einrichtungen wie Gesundheitspflegevereine und Krankenunterstützungskassen. Diese Forderungen konnten jedoch nicht durchgesetzt werden. Nach dieser revolutionären Phase verschlechterte sich die Situation zunehmend, da alle Arbeitervereine und andere politischen Vereinigungen erneut verboten wurden.
4.2 Entstehung von Gewerkschaften und Arbeiterparteien
1869 hub der Norddeutsche Bund das Koalitionsverbot auf, wodurch die Bahn zur Entstehung von Gewerkschaften geebnet wurde. Durch die Gründung der Arbeiterparteien 1863 und 1869 wurde die Gewerkschaftsbewegung stark vorangetrieben. In allen industriellen Bereichen wurden gewerkschaftliche Vereinigungen gegründet. Sie setzten sich das Ziel, den Arbeitern einen bessere soziale Lage zu schaffen. Sie forderten Mitbestimmung in allen Betrieben und erreichten schließlich sogar, dass in Tarifverträgen verbindlich und einheitlich die Höhe des Lohns, die Arbeitszeit und der Urlaub geregelt wurden. Die Zahl der Mitglieder der Freien Gewerkschaften zum Beispiel stieg kontinuierlich an (1892: 237.000 Mitglieder, 1900: 680.000 M., 1912: 2.000.000 M.).
Ferdinand Lassalle unterbreitete 1863 den deutschen Arbeitern sein Reformprogramm und gründete im selben Jahr den "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" (ADAV). Dieser akzeptierte den preußischen Staat. Die Ziele dieser Partei waren hauptsächlich das allgemeine, direkte und geheime Wahlrecht durchzusetzen und eine Verbesserung der Lage der Arbeiter zu erreichen.
Im selben Jahr entstand auch unter August Bebel und Wilhelm Liebknecht eine zweite Arbeiterpartei, die "Sozialdemokratische Arbeiterpartei". Anders als der ADAV hatte diese Partei eine antipreußische Denkweise und war demokratischer eingestellt. Einige ihrer Programmpunkte waren z. B. Abschaffung des stehenden Heeres und Aufstellung einer Volkmiliz, Trennung von Kirche und Staat, Schulgeldfreiheit in allen Schulen und Festsetzung des Acht-Stunden-Tags.
Durch den Krieg 1870/71 und die Reichsgründung 1871 fanden diese zwei Parteien näher zueinander. 1875 entstand schließlich die "Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands". Ihr Programm bestand aus einem Kompromiss der Ideen der beiden Parteien.
Einige Forderungen waren z. B.:
allgemeines, geheimes, gleiches und direktes Wahlrecht für alle Deutschen ab dem vollendeten 20. Lebensjahr
direkte Gesetzgebung durch das Volk
allgemeine und kostenlose Schulpflicht
unbeschränktes Koalitionsrecht
Obwohl das Programm der Partei durch die Anhänger Lassalles und deren Vorstellungen große Teile des Marxismus verlor, wurde die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands vom Staat und auch von der Bourgeoisie als Bedrohung angesehen. Bismarck ging daraufhin stark gegen diese Partei vor, und versuchte sie durch die staatliche Gesetzgebung in den achtziger Jahren zurückzudrängen.
Bismarck: "Solange wir… den kommunistischen Ameisenhaufen nicht mit der inneren Gesetzgebung austreten, werden wir keinen Aufschwung haben."1
Dies verhinderte aber nicht, dass die Partei 1877 bei den Reichstagswahlen 9,1% der Stimmen erlangte und stetig neue Anhänger dazugewann.
Auf dem Parteitag in Halle 1890 nannte sich die Partei in "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" um. Die Bedeutung der SPD stieg weiter an. Jahr für Jahr stiegen die Mitgliederstimmen und die Wahlerfolge an, was die SPD zur stärksten Partei in Deutschland anwachsen ließ. Dies steigerte das Misstrauen und die Angst der Bourgeoisie vor den "Sozis" noch weiter.
5. Lösungsversuche der sozialen Frage
5.1 Staatliche Sozialpolitik
Aus Angst vor einer politisch-sozialen Revolution des Proletariats wurde der Staat in dieser Situation des Unmuts regelrecht zum Handeln gezwungen. Bismarck wollten den führenden Schichten die Vorzugsstellung, d.h. die bestehenden Besitz- und Machtverhältnisse, erhalten, musste aber gleichzeitig das Proletariat mit einer umfassenden Sozialgesetzgebung versöhnen. Er wollte dadurch das Interesse von der Partei abwenden, was die politische Wichtigkeit schwächen sollte. Die Arbeiter sollten erkennen, dass der Staat sich um sie sorgt. Deshalb erließ er mehrere Gesetze, darunter das Krankenversicherungsgesetz (1883), das Unfallversicherungsgesetz (1884) und die Invaliditätsversicherung und Altersversorgung (1889). Das Unfallversicherungsgesetz besagte z. B., dass bei einem Betriebsunfall alle entstandenen Arztkosten von der Versicherung gedeckt waren und eine Rente für die Dauer der Erwerbstätigkeit gesichert wurde. Diese Versicherung wurde vom Arbeitgeber bezahlt.
Bismarcks Sozialpolitik war jedoch nicht die erhoffte Rettung aus dem Elend. Sie war kein umfassendes Sozialprogramm, bot nur minimalen Schutz und betraf bei Weitem nicht alle Arbeiter. So waren z. B. 1886 nur ca. 10% der Bevölkerung versichert. Erst unter Bismarcks Nachfolger konnten einige Erfolge verzeichnet werden, jedoch ohne die grundlegenden Spannungen in der Gesellschaft zu vermindern.
5.2 Maßnahmen der Unternehmer
Nur wenige Großunternehmer zeigten sich bereit, zusätzlich für ihre Arbeiter zu sorgen; teilweise aus humanistischen oder christlichen Gründen, oftmals spielten aber auch wirtschaftliche und politische Eigeninteressen eine große Rolle. Der Unternehmer sah seine Arbeiter als eine große Familie, für die er zu sorgen hatte, die aber als Gegenleistung treu, gehorsam und fleißig sein mussten. Oft kontrollierten sie sogar die politische Gesinnung und den persönlichen Lebenswandel der Arbeiter. Manche Unternehmer ließen aber z. B. auch Fabrikschulen für die minderjährigen Arbeiter errichten oder beteiligten die Belegschaft am Gewinn aus der Produktion.
Als Vertreter dieser patriarchalischen Betriebspolitik sind z. B. Friedrich Harkort, Alfred Krupp oder Carl Stumm zu nennen.
Alfred Krupp war der Meinung, dass der Arbeitsplatz Geborgenheit und Sicherheit, somit ein Stück Heimat für den Arbeiter sein sollte. Als Gegenleistung verlangte er Pünktlichkeit, Fleiß und Folgsamkeit. Mit folgenden Maßnahmen versuchte er diese Vorstellung durchzusetzen:
Schon 1861 baute Alfred Krupp Wohnhäuser in Fabriknähe für seine Werksangehörigen
Er bezahlte seinen Arbeitern höhere Löhne
Er richtete für seine Mitarbeiter ein vorbildliches Betriebskrankenkassensystem ein, das sie gegen Krankheit und Invalidität absicherte und ihnen eine Altersvorsorge bescherte
"Jeder Arbeiter muss unbedingt treu und folgsam sein, sich in und außerhalb der Fabrik anständig Betragen, pünktlich die Arbeitsstunden halten und durch seinen Fleiß beweisen, dass er die Absicht hat, zum Nutzen der Fabrik zu arbeiten. Wer dies befolgt, hat zu erwarten, dass dem Wert der Arbeit nach auch sein Lohn erhöht wird."1
5.3 Kirchliche Lösungsversuche
Erst lange nach dem Einsetzen der Industrialisierung bezogen die Amtskirchen zum Problem der sozialen Frage Stellung. Aber auch hier, wie im Bereiche der Unternehmer, ging das Wirken von einzelnen Personen aus. Ihre Lösungsversuche entstanden aus christlich-humanitären Gründen und aus Furcht vor einer geistigen und sittlichen Verwahrlosung der Menschen. Vertreter dieser Bewegung waren Willhelm Emanuel Freiherr von Ketteler, Franz Xaver von Baader und Adolf Kolping. Letzterer kannte die Armut der Arbeiterklasse von klein auf und entschloss sich deshalb als Pfarrer hauptsächlich den Gesellen zu helfen. Auf ihrer Wanderschaft sollte ihnen Unterkunft, Betreuung und geistlichen Beistand gewährt werden. Kolping gründete mehrere katholische Gesellenvereine und das rasche Anwachsen des Kolpingwerkes zeigte, wie wichtig und nützlich diese Institution war.
Papst Leo XIII nahm schließlich zur sozialen Frage Stellung, als sich auch die Kirche dieser Frage nicht mehr entziehen konnte. In seiner Sozialenzyklika "Rerum novarum" stellte er unter anderem folgendes fest:
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Bemühungen durch die Kirche sehr unterschiedlich in ihrem Wirkungsgrad waren. Die Kirche konnte im Gesamten nicht allzu viel für das Proletariat bewirken. Das Proletariat blieb auch weiterhin schlecht auf die Kirche zu sprechen, weil die Kirche die geforderte gesellschaftliche Gleichberechtigung nicht akzeptierte und sich sehr spät in diesem Konflikt engagierte.
Im 19. Jahrhundert konnte man in Deutschland als Folgeerscheinung der Industrialisierung einen Wandel der feudalen Agrargesellschaft hin zur kapitalistischen Industriegesellschaft beobachten. Diese Veränderungen hatten zwangsweise eine gewaltige Umstrukturierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse zur Folge. Besonders betroffen hiervon war das Proletariat, die Industriearbeiter.
Die Gesellschaft wurde durch die sozialen Konflikte stark beeinflusst. In der Ständegesellschaft waren Adelsstand und Bauern stark voneinander getrennt. Durch die Industrialisierung verschwammen diese Grenzen jedoch. Es bildete sich ein wohlhabendes Bürgertum heraus, die Bourgeoisie. Man kann die kapitalistische Klassengesellschaft grob in die Arbeiterklasse, die Mittelschicht und den Adel bzw. das Großbürgertum unterteilen.
2. Die soziale Frage
2.1 Voraussetzungen
Es lassen sich verschiedene Gründe zeigen, durch die die schlimmen Arbeits- und Lebensbedingungen der damaligen Zeit zu erklären sind, welche zur sozialen Frage führten. Zum einen konnte die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten nicht mehr genug verdienen, sodass sich eine regelrechte Landflucht vollzog. Viele Familien strömten in die Städte, um Arbeit zu finden und sich ein gesichertes Einkommen zu verschaffen. Durch die rasche Bevölkerungsexplosion wanderten jedoch viele Menschen in kurzer Zeit in die Städte. Dies führte unweigerlich zu einem Überschuss an Lohnarbeitern, die wirtschaftlich total abhängig von ihren Arbeitgebern waren. Zum anderen konnten die Unternehmer durch das Überangebot an Arbeitskräften die Löhne lange Zeit an die Grenze des Existenzminimums drücken. Aufgrund der vielen handwerklichen Betriebe, die in den Städten überall empor sprossen, entstand ein gnadenloser Konkurrenzkampf, was die Arbeiter dazu veranlasste, auch schlecht bezahlte Arbeitsplätze unter miesen Arbeitsbedingungen anzunehmen. Durch den Anstieg der Stadtbevölkerung stieg auch die Arbeitslosigkeit gewaltig an. Für viele Familien gehörten der Hunger und das Elend zum alltäglichen Leben.
2.2 Die Lage der Arbeiter
2.2.1 Arbeitsbedingungen
Die Industrialisierung veränderte die Arbeits- und Lebensbedingungen von Grund auf. Dadurch, dass nun die Maschinen einen Großteil der Arbeiter ersetzen und die Produktion beschleunigen konnten, trat der Mensch als Arbeiter in den Hintergrund. Er diente nunmehr der Maschine. Viele Arbeiter dieser Zeit empfanden sich als Sklaven. Sie wurden gezwungen, den Arbeitsrhythmus und das hohe Arbeitstempo der Maschinen anzunehmen und sich ihnen anzupassen. Pausen oder ein Gang zur Toilette waren unmöglich.
Ebenso mussten sich die Arbeiter einer strengen Betriebsordnung unterwerfen. Diese regelte das Verhalten auf dem Gelände, den Arbeitsablauf und die Arbeitszeiten. Verstieß man gegen diese Ordnung, hatte man mit harten Strafen zu rechnen. Die schlechten Arbeitsbedingungen führten oftmals zu berufstypischen Krankheiten und zu einem schnellen Verschleiß der Arbeiter. Sie mussten häufig lange in ein und derselben Körperhaltung verbringen oder in schlecht beheizten und dunklen Räumen sitzen. Die Luft war voll mit Abgasen und Staub. Schnell kam es zu chronischen Entzündungen von Augen, Rachen und Kehlkopf. In manchen Betrieben, wie z. B. der Ravensburger Spinnerei, traten häufig Muskelschwächen und Geschwüre an den Beinen auf.
Ein Zeitgenosse über einen Besuch in einer Baumwollspinnerei:
" Der ganze Raum war erfüllt von umherfliegenden Baumwollteilchen und eine schwere Wolke von feinstem und ganz grobem Staub schwebte über den Arbeitern und drang in ihre Atmungsorgane ein; der Lärm war so ohrenbetäubend, dass kein Wort vernommen wurde." 1
Die damaligen Arbeitszeiten wären heute in keiner Weise mehr akzeptabel. Arbeitszeiten von 15 Stunden und mehr, ebenso Sonntags- und Nachtarbeit waren keine Seltenheit und durchaus üblich. Die Löhne waren jedoch trotzdem so gering, dass dieses Geld der Arbeiter allein für das Leben nicht ausreichte. Die durchschnittliche Arbeiterfamilie lebte in Krisenzeiten meist unter dem Existenzminimum. Deshalb war es unumgänglich, die Kinder und Frau mitarbeiten zu lassen.
Schon vor der Industriellen Revolution gab es Kinderarbeit in der Landwirtschaft, jedoch lange nicht in diesem Ausmaße wie in den Fabriken der Städte. Zu den langen Arbeitszeiten kam nun noch, dass die Kinder schon frühzeitig aus dem Familienbund gerissen und so ihrer sozialen Bindungen beraubt wurden. Ihnen wurde auch die Chance auf eine Schulbildung und somit auf eine bessere Zukunft genommen.
Ein Bericht gibt die Aussage von Kindern so wieder:
Junge: "… Bin 12 Monate in der Spinnerei gewesen. Anfang um 6 und Feierabend um ½8 Uhr. Habe zwei oder drei Wochen Überstunden gemacht…"
Mädchen: "Habe hier zwei Jahre gearbeitet, bin jetzt 14, arbeite 16½ Stunden am Tag. Kürzlich war ich krank und bat um 8 Uhr aufhören zu dürfen, und man sagte mir, wenn ich ginge, brauche ich nicht zurückzukommen." 1
In einem Bericht über Kinderarbeit im rheinischen Industriegebiet heißt es u. a.:
" Diese unglücklichen Geschöpfe entbehren den Genuss frischer Luft, sind schlecht gekleidet, schlecht ernährt und verbringen ihre Jugend in Kummer und Elend. … Nicht weniger verwahrlost ist ihre sittliche und geistige Bildung." 2
Da im Vergleich zu den männlichen Arbeitern die Löhne für Frauen weit geringer waren, wurden diese gerne eingestellt. Die Frauen mussten meist schon mit 15 Jahren die Arbeit beginnen, um ihre Familie zu entlasten und zu unterstützen.
2.2.2 Lebensbedingungen
Durch die Fabrikarbeit veränderten sich die Wohnverhältnisse enorm. In der Nähe der Fabriken entstanden so genannte Mietskasernen, um die steigende Zahl der Arbeiter unterbringen zu können. In diesen Hütten bestanden die Wohnungen häufig nur aus einem Zimmer, das zugleich Wohn- und Schlafraum war. Hier lebten oft ganze Familien samt Großeltern auf engstem Raum zusammen. Nicht selten teilten sich mehrere Personen ein Bett. Die Menschen lebten hier unter gesundheitsschädigenden und unhygienischen Bedingungen in dunklen und feuchten Gemäuern. Diese Mietswohnungen wurden meist nur für ein Jahr vermietet, was die Arbeiter total abhängig vom Vermieter machte. Die Grundstückspreise stiegen rasch an und verhinderten den Erwerb eigener Häuser. So bildeten sich in den Vororten der Industriezentren regelrechte Slums, deren Wohnverhältnisse ein geregeltes und normales Familienleben unmöglich werden ließen.
Des Weiteren trug das "Trucksystem" stark zur Verarmung der unteren Bevölkerungsschicht bei. Die Arbeiter, die ihre geringen Löhne sowieso schon knapp kalkulieren mussten, um die Familie zu ernähren, wurden oftmals damit entlohnt, dass sie Waren vom Unternehmer zu dessen Konditionen erhielten oder kaufen mussten. Meistens waren dies billige und unnütze Produkte, die die Arbeiter nicht brauchten, oder aber teure Lebensmittel wie Tabak oder Kaffee, die die Arbeiter sich eigentlich nicht leisten konnten aber zwangsweise annehmen mussten. Dies war ein weiterer Grund dafür, warum die Arbeiter weiterhin von ihrem Arbeitgeber so stark abhängig waren.
2.2.3 Rechte der Arbeiter
Bis hin in die achtziger Jahre zur Sozialreform Bismarcks war für die Arbeiter eine soziale Sicherheit in keiner Weise gewährleistet. Nur wenige Unternehmer waren sozial eingestellt, so dass es normalerweise keinen Schutz bei Krankheit, Invalidität oder Arbeitslosigkeit gab. Für die finanzielle Absicherung im Alter musste jeder selbst vorsorgen.
Darüber hinaus hatten die Arbeiter auch nicht die gleichen sozialen Rechte wie das Besitz- und Bildungsbürgertum. Sie wurden als minderwertige Personen angesehen, die nicht fähig seien, selbstständig zu handeln. Aufgrund des Dreiklassenwahlrechtes konnte sich das Proletariat nie gegen die Bourgeoisie durchsetzten, wodurch sie politisch rechtlos waren. Die Höchstbesteuerten machten zwar nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus, hatten aber aufgrund ihres starken Einkommens viel mehr politische Bedeutung. 1898 hatten in Berlin knapp 1500 erstklassige Wähler genau so viel zu sagen wie 290000 drittklassige. Auch das Streik- und Koalitionsverbot, das 1845 in der preußischen Gewerbeordnung erlassen wurde, unterdrückte die Macht der Arbeiter. 1869 wurde das Streik- und Koalitionsverbot von Norddeutschen Bund aufgehoben. Trotzdem versuchten die Unternehmer weiterhin Streiks zu verhindern, indem sie mit dem Verlust des Arbeitsplatzes drohten.
3. Der sozialistische Lösungsansatz
3.1 Prinzipien des Sozialismus
Da die Regierung kein Verständnis für die Not der Arbeiter zeigte, entstanden verschiedene sozialistische Bewegungen. Die Sozialisten verurteilten das kapitalistische System. Sie waren an der Verbesserung der Lage der Arbeiter interessiert. Obwohl man den Sozialismus nicht auf eine einheitliche Theorie beschränken kann, lassen sich doch eine Reihe von Gemeinsamkeiten erkennen:
3.2 Marx und Engels
Neben den Lehren des Sozialphilosophen Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle sind die Gedanken des politischen Philosophen und Ökonomen Karl Marx noch heute von weltweiter Bedeutung. Von ihm stammen die Grundgedanken des Marxismus; Engels setzte diese philosophisch um. Sein Ziel war es, eine sozialistische Gesellschaftsordnung zu erreichen, in der sich der Mensch verwirklichen kann. Dies ist nur durch den Klassenkampf möglich, der mittels einer Revolution vom Kapitalismus zu Sozialismus und letztendlich zum Kommunismus führt. Marx und Engels formulierten eine Reihe von grundlegenden Thesen, die ihre Ideologie hervorbrachte:
In der wohl bekanntesten sozialistischen Schrift, dem von Marx und Engels verfassten "Kommunistischen Manifest" wird die unten genannte erste These sehr anschaulich verdeutlicht:
" Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückter standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, der jedes Mal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen. Die aus dem Untergang der feudalen Gesellschaft hervorgegangene moderne bürgerliche Gesellschaft hat die Klassengesetze nicht aufgehoben. Sie hat nur neue Klassen, neue Bedingungen der Unterdrückung, neue Gestaltung des Kampfes an die Stelle der alten gesetzt." 1
"...Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben in ihr nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!"1
Die neue Gesellschaftsform ist eine klassenlose Gesellschaft, in der jedem eine freie Entfaltung persönlicher Neigungen gewährleistet wird.
[/*]
[u]
" An die Stelle der Regierung über Personen tritt die Verwaltung von Sachen und die Leitung von Produktionsprozessen. Der Staat wird nicht abgeschafft, er stirbt ab." 2
Marx verarbeitete seine Erkenntnisse über die Lebens- und Arbeitsbedingungen aber auch über das Desinteresse des Staates in seinem Hauptwerk "Das Kapital", dessen erster Band 1867 veröffentlicht wurde. Er charakterisiert die soziale Frage durch verschiedene Theorien; zwei sollen nachfolgend als Beispiele dienen:
Die Entfremdungstheorie: Marx sieht im Menschen ein Wesen, das sich durch seine Arbeit selbst darstellt und bestätigt findet. Durch den Einsatz von Maschinen kommt es zu einer Arbeitsteilung. Marx unterscheidet die Entfremdung in vier Bereiche. Zum einen entfremdet sich der Arbeiter vom Produkt der Arbeit (er kann sich nicht mehr mit dem erzeugten Produkt identifizieren, da er nur noch einen kleinen Teil von ihm herstellt), zum anderen sieht der Arbeiter seine Tätigkeit nicht mehr als Verwirklichung seiner selbst, sondern nur als Zwang und Notwendigkeit der Existenzerhaltung (Selbstentfremdung). Des Weiteren geht die freie Selbsttätigkeit des Menschen verloren und die Menschen entfremden sich untereinander, da der Kapitalist den Arbeiter als Mittel zum Zweck ansieht.
Die Verelendungstheorie: Der Kapitalist erhöht aus Gewinnsucht die Löhne seiner Arbeiter nicht sondern drückt sie bis zur Minimalgrenze. Durch weiteren Ausbau der maschinellen Produktion erspart er sich Arbeitskräfte. Um nicht arbeitslos zu werden, müssen die Proletarier für noch weniger Lohn arbeiten, was zu einer Massenverarmung führt.
Ein Ausweg aus den ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Problemen kann nur durch eine Revolution gefunden werden. Als Folge der Revolution muss eine kommunistische Gesellschaft geschaffen werden. Diese besitzt folgende Kennzeichen
Jedoch ist es wichtig, zwischen den zwei sozialistischen Strömungen zur Zeit der Industrialisierung einen deutlichen Unterschied zu machen. Zum einen gab es den wissenschaftlichen Sozialismus, dessen Theorie Karl Marx, Friedrich Engels oder August Bebel vertraten. Sie waren der Ansicht, dass man nur durch eine Revolution die nötigen Grundvoraussetzungen schaffen könnte, die dann den Sozialismus als Staatsform ermöglichen. Sozialreformerische Gedanken und Bemühungen wurden weitgehend abgelehnt, da diese die Lage der Arbeiter nur geringfügig verbessert hätten, die Revolution aber stark verzögert hätten.
Dem wissenschaftlichen Sozialismus steht der Demokratische Sozialismus gegenüber. Ein Vertreter war Ferdinand Lassalle. Diese Sozialisten hielten nichts von einem revolutionären Umsturz. Für sie war es dagegen viel wichtiger, sich durch aktive Hilfe die Arbeiter zu Verbündeten zu machen. Sie wollten das allgemeine Wahlrecht einführen, weil die Arbeiter dadurch eine Mehrheit erlangen konnten, da sie ja bei weitem den Großteil der Bevölkerung darstellten. Weitere Ziele waren z. B. Gleichberechtigung der Frau, aktive Sozialpolitik und bessere Bildungsanstalten.
Obwohl Karl Marx zu seiner Zeit mit der marxistischen Lehre eine große Wirkung erzielte, wird sie heute von den westlich-demokratischen Ländern eher abgelehnt. Dafür sind folgende Gründe zu nennen:
Marx konnte die Veränderung der Gesellschaft in den nichtsozialistischen Ländern nicht voraussehen, sodass Teile seiner Lehre einfach nicht mehr zutreffend sind. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter haben sich gebessert, Staat und Interessenverbände regulieren Unstimmigkeiten ohne eine Revolution und das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hat sich geändert.
Der Marxismus kann nicht als Wissenschaft bezeichnet werden, da er weitgehend spekulativ ist. Man kann ihn als ideologischen Glauben ansehen.
Im Gegensatz zur marxistischen Grundidee des Gemeinwohls und der Gemeinschaft steht der Einzelmensch, der nach Besitz und besseren Lebensbedingungen strebt und seine persönlichen Fähigkeiten ausnutzen will.
4. Arbeiterbewegungen
4.1 Erste Zusammenschlüsse
Mitte des 19. Jahrhunderts fanden immer wieder spontane Zusammenschlüsse von Arbeitern statt, deren Missmut sich gegen die Maschinen und das Koalitionsverbot richtete. Es bildeten sich verschieden Geheimbunde oder Gesellenvereine heraus, die im Untergrund arbeiteten. Sie hatten aber aufgrund der politischen Verhältnisse nicht die erhofften Erfolge. Erst während der Revolution 1848 bildete sich die "Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung", der hauptsächlich Handwerksgesellen, Heimarbeiter und Fabrikarbeiter angehörten. Diese Bewegung forderte unter anderem das allgemeine Wahlrecht und das Koalitionsrecht, erste soziale Einrichtungen wie Gesundheitspflegevereine und Krankenunterstützungskassen. Diese Forderungen konnten jedoch nicht durchgesetzt werden. Nach dieser revolutionären Phase verschlechterte sich die Situation zunehmend, da alle Arbeitervereine und andere politischen Vereinigungen erneut verboten wurden.
4.2 Entstehung von Gewerkschaften und Arbeiterparteien
1869 hub der Norddeutsche Bund das Koalitionsverbot auf, wodurch die Bahn zur Entstehung von Gewerkschaften geebnet wurde. Durch die Gründung der Arbeiterparteien 1863 und 1869 wurde die Gewerkschaftsbewegung stark vorangetrieben. In allen industriellen Bereichen wurden gewerkschaftliche Vereinigungen gegründet. Sie setzten sich das Ziel, den Arbeitern einen bessere soziale Lage zu schaffen. Sie forderten Mitbestimmung in allen Betrieben und erreichten schließlich sogar, dass in Tarifverträgen verbindlich und einheitlich die Höhe des Lohns, die Arbeitszeit und der Urlaub geregelt wurden. Die Zahl der Mitglieder der Freien Gewerkschaften zum Beispiel stieg kontinuierlich an (1892: 237.000 Mitglieder, 1900: 680.000 M., 1912: 2.000.000 M.).
Ferdinand Lassalle unterbreitete 1863 den deutschen Arbeitern sein Reformprogramm und gründete im selben Jahr den "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" (ADAV). Dieser akzeptierte den preußischen Staat. Die Ziele dieser Partei waren hauptsächlich das allgemeine, direkte und geheime Wahlrecht durchzusetzen und eine Verbesserung der Lage der Arbeiter zu erreichen.
Im selben Jahr entstand auch unter August Bebel und Wilhelm Liebknecht eine zweite Arbeiterpartei, die "Sozialdemokratische Arbeiterpartei". Anders als der ADAV hatte diese Partei eine antipreußische Denkweise und war demokratischer eingestellt. Einige ihrer Programmpunkte waren z. B. Abschaffung des stehenden Heeres und Aufstellung einer Volkmiliz, Trennung von Kirche und Staat, Schulgeldfreiheit in allen Schulen und Festsetzung des Acht-Stunden-Tags.
Durch den Krieg 1870/71 und die Reichsgründung 1871 fanden diese zwei Parteien näher zueinander. 1875 entstand schließlich die "Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands". Ihr Programm bestand aus einem Kompromiss der Ideen der beiden Parteien.
Einige Forderungen waren z. B.:
Bismarck: "Solange wir… den kommunistischen Ameisenhaufen nicht mit der inneren Gesetzgebung austreten, werden wir keinen Aufschwung haben."1
Dies verhinderte aber nicht, dass die Partei 1877 bei den Reichstagswahlen 9,1% der Stimmen erlangte und stetig neue Anhänger dazugewann.
Auf dem Parteitag in Halle 1890 nannte sich die Partei in "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" um. Die Bedeutung der SPD stieg weiter an. Jahr für Jahr stiegen die Mitgliederstimmen und die Wahlerfolge an, was die SPD zur stärksten Partei in Deutschland anwachsen ließ. Dies steigerte das Misstrauen und die Angst der Bourgeoisie vor den "Sozis" noch weiter.
5. Lösungsversuche der sozialen Frage
5.1 Staatliche Sozialpolitik
Aus Angst vor einer politisch-sozialen Revolution des Proletariats wurde der Staat in dieser Situation des Unmuts regelrecht zum Handeln gezwungen. Bismarck wollten den führenden Schichten die Vorzugsstellung, d.h. die bestehenden Besitz- und Machtverhältnisse, erhalten, musste aber gleichzeitig das Proletariat mit einer umfassenden Sozialgesetzgebung versöhnen. Er wollte dadurch das Interesse von der Partei abwenden, was die politische Wichtigkeit schwächen sollte. Die Arbeiter sollten erkennen, dass der Staat sich um sie sorgt. Deshalb erließ er mehrere Gesetze, darunter das Krankenversicherungsgesetz (1883), das Unfallversicherungsgesetz (1884) und die Invaliditätsversicherung und Altersversorgung (1889). Das Unfallversicherungsgesetz besagte z. B., dass bei einem Betriebsunfall alle entstandenen Arztkosten von der Versicherung gedeckt waren und eine Rente für die Dauer der Erwerbstätigkeit gesichert wurde. Diese Versicherung wurde vom Arbeitgeber bezahlt.
Bismarcks Sozialpolitik war jedoch nicht die erhoffte Rettung aus dem Elend. Sie war kein umfassendes Sozialprogramm, bot nur minimalen Schutz und betraf bei Weitem nicht alle Arbeiter. So waren z. B. 1886 nur ca. 10% der Bevölkerung versichert. Erst unter Bismarcks Nachfolger konnten einige Erfolge verzeichnet werden, jedoch ohne die grundlegenden Spannungen in der Gesellschaft zu vermindern.
5.2 Maßnahmen der Unternehmer
Nur wenige Großunternehmer zeigten sich bereit, zusätzlich für ihre Arbeiter zu sorgen; teilweise aus humanistischen oder christlichen Gründen, oftmals spielten aber auch wirtschaftliche und politische Eigeninteressen eine große Rolle. Der Unternehmer sah seine Arbeiter als eine große Familie, für die er zu sorgen hatte, die aber als Gegenleistung treu, gehorsam und fleißig sein mussten. Oft kontrollierten sie sogar die politische Gesinnung und den persönlichen Lebenswandel der Arbeiter. Manche Unternehmer ließen aber z. B. auch Fabrikschulen für die minderjährigen Arbeiter errichten oder beteiligten die Belegschaft am Gewinn aus der Produktion.
Als Vertreter dieser patriarchalischen Betriebspolitik sind z. B. Friedrich Harkort, Alfred Krupp oder Carl Stumm zu nennen.
Alfred Krupp war der Meinung, dass der Arbeitsplatz Geborgenheit und Sicherheit, somit ein Stück Heimat für den Arbeiter sein sollte. Als Gegenleistung verlangte er Pünktlichkeit, Fleiß und Folgsamkeit. Mit folgenden Maßnahmen versuchte er diese Vorstellung durchzusetzen:
"Jeder Arbeiter muss unbedingt treu und folgsam sein, sich in und außerhalb der Fabrik anständig Betragen, pünktlich die Arbeitsstunden halten und durch seinen Fleiß beweisen, dass er die Absicht hat, zum Nutzen der Fabrik zu arbeiten. Wer dies befolgt, hat zu erwarten, dass dem Wert der Arbeit nach auch sein Lohn erhöht wird."1
5.3 Kirchliche Lösungsversuche
Erst lange nach dem Einsetzen der Industrialisierung bezogen die Amtskirchen zum Problem der sozialen Frage Stellung. Aber auch hier, wie im Bereiche der Unternehmer, ging das Wirken von einzelnen Personen aus. Ihre Lösungsversuche entstanden aus christlich-humanitären Gründen und aus Furcht vor einer geistigen und sittlichen Verwahrlosung der Menschen. Vertreter dieser Bewegung waren Willhelm Emanuel Freiherr von Ketteler, Franz Xaver von Baader und Adolf Kolping. Letzterer kannte die Armut der Arbeiterklasse von klein auf und entschloss sich deshalb als Pfarrer hauptsächlich den Gesellen zu helfen. Auf ihrer Wanderschaft sollte ihnen Unterkunft, Betreuung und geistlichen Beistand gewährt werden. Kolping gründete mehrere katholische Gesellenvereine und das rasche Anwachsen des Kolpingwerkes zeigte, wie wichtig und nützlich diese Institution war.
Papst Leo XIII nahm schließlich zur sozialen Frage Stellung, als sich auch die Kirche dieser Frage nicht mehr entziehen konnte. In seiner Sozialenzyklika "Rerum novarum" stellte er unter anderem folgendes fest:
- Die soziale Frage ist vorrangig eine sittliche und religiöse Frage und muss deshalb nach religiösen Grundsätzen gelöst werden
- Die Würde der Arbeiter muss geachtet werden; die Arbeiter dürfen nicht als Produkt oder Handelsware behandelt werden
- Der Staat ist für angemessenen Lohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zuständig
- Den Arbeitern müssen Gewerkschaften und Genossenschaften garantiert werden
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Bemühungen durch die Kirche sehr unterschiedlich in ihrem Wirkungsgrad waren. Die Kirche konnte im Gesamten nicht allzu viel für das Proletariat bewirken. Das Proletariat blieb auch weiterhin schlecht auf die Kirche zu sprechen, weil die Kirche die geforderte gesellschaftliche Gleichberechtigung nicht akzeptierte und sich sehr spät in diesem Konflikt engagierte.
Inhalt
Dies war eine GFS (gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) im Fach Geschichte.
Die Arbeit beinhaltet Probleme, die die industrielle Revolution mit sich brachte (Lebens-, und Arbeitsbedingungen), geht auf die Soziale Frage ein und behandelt Lösungsansätze von Staat, Kirche und private Idee.
Ich habe mehrere Internetseiten und das buch "Abiturwissen Geschichte" als Quellen verwendet (3457 Wörter)
Die Arbeit beinhaltet Probleme, die die industrielle Revolution mit sich brachte (Lebens-, und Arbeitsbedingungen), geht auf die Soziale Frage ein und behandelt Lösungsansätze von Staat, Kirche und private Idee.
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