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Facharbeit: Effi Briest - Theodor Fontane : Rollenbiografie

Alles zu Werke

Effi Briest - Theodor Fontane


Inhaltsverzeichnis
1. Romanübersicht - siehe bitte Datei
2. Zitate & Textstellen über Liebe, Ehe und Verhältnis zwischen Effi und Instetten
3. Aspekte für die Rollenbiografie: Effi Briest
4. Rollenbiografie: Effi Briest
5. Begründung meiner Rollenbiografie

1. Romanübersicht


1) Vor der Ehe
Kapitel 1 – 4
Seite 5 – 28
Alter von Effi: 17 Jahre
Ort: Hohen – Cremmen
Personen: Effi, ihre Eltern, Freunde,
Instetten, Vetter Dagobert
Handlung: Instetten, ein ehemaliger Gelieber der Effi. Sie macht nun gemeinsam mit ihrer Mutter und Vetter Dagobert hochzeitsbezügliche Einkäufe.
2) Hochzeit / Flitterwochen
Kapitel 5 – 6
Seite 29 – 43
Alter von Effi: 17 Jahre
Orte: Italien, Kessin
Personen: Effi, ihre Eltern, Freunde
Instetten
Handlung: Effi und Instetten heiratet und sie fahren gemeinsam in die Flitterwochen nach Italien, wo gemeinsam in die Flitterwochen nach Italien, wo Instetten sich besonders kulturell interessiert und er Effi bereits langweilt Instetten sich besonders kulturell interessiert und er Effi bereits langweilt
3) neue Heimat Kessin
Kapitel 7 - 11
Seite 43 – 79
Alter von Effi: 17 Jahre
Ort: Kessin
Personen: Effi, Instetten, Gieshübler, Hausgenos-
senschaft von Instetten, seine Freunde
Handlung: Sie liebt das Haus und Gieshübler, einem Apotheker.Sie macht oft mit Instetten Stadtbesuche. Sie träumt erstmals vom Chinesen und hat nun Angst vor diesem. Instetten verspottet sie wegen ihren Alpträumen Sie liebt das Haus und Gieshübler, einem Apotheker.Sie macht oft mit Instetten Stadtbesuche. Sie träumt erstmals vom Chinesen und hat nun Angst vor diesem. Instetten verspottet sie wegen ihren Alpträumen
4) Schwangerschaft / Geburt
Kapitel 12 – 14
Seite 79 – 99
Alter von Effi: 17 Jahre
Ort: Kessin
Personen: Effi, Instetten, seine Hausgenossenschaft, Roswitha, Annie, Gieshübler Handlung: Effi wird Schwanger und hat große Angst vor der Verantwortung, bis sie Roswitha kennen lernt, die die Pflegemutter von Annie wird.
Kapitel 5 bis 10 und Abbildung siehe bitte Datei


2. Zitate und Textstellen, die die Liebe, die Ehe und das Verhältnis zwischen Effi Briest und Geert Instetten ausdrücken


1) Vor der Ehe


Seite 17 Zeile 20 – 22 "...nachdem er versprochen hatte, jeden Tag zu schreiben. "Ja,
dass musst du", hatte Effi gesagt, ein Wort, das ihr von Herzen
kam..." (Effi)

2) Hochzeit / Flitterwochen

Seite 32 Zeile 29 – 30 "... der ihr mit einem Male der Träger aller männlichen
Tugenden war." (Eltern)

Seite 33 Zeile 9 – 16 "Ihr Ehrgeiz wird befriedigt werden, aber ob auch ihr Hang nach Spiel und Abenteuer? Ich bezweifle. ... für alles, was die Langeweile bekämpft, ... dafür wird Instetten sehr schlecht sorgen. ... er wird sie nicht sonderlich amüsieren. ..." (Eltern)

Seite 42 Zeile 22 – 23 "Sie nahm ihren Arm aus dem seinigen und hob sich auf die Fußspitzen, um ihm einen herzlichen Kuss zu geben." (Effi)

Seite 43 Zeile 5 "... heute bist du bei mir Gast." (Effi)

Seite 43 Zeile 12 – 13 "Und sie lachte und schmiegte sich an ihn und wollte ihm die Hand küssen." (Effi)

Seite 43 Zeile 14 - 18 "Nein, Effi, um Himmels willen nicht, nicht so. Mir liegt nicht daran, die Respektperson zu sein, das bin ich für die Kessiner. Für dich bin ich." ... "Ach was ich werde mich hüten, es zu sagen." (Instetten)

3) neue Heimat Kessin

Seite 44 Zeile 13 – 14 "Und der Heer ..., es wollt ihr nicht glücken, so ohne weiteres von ihrem "Manne" zu sprechen, ..." (Effi)

Seite 45 Zeile 33 " ... und umarmte und küsste ihn ... . (Effi)

Seite 46 Zeile 41 – 43 "Effi, du bist ein entzückendes, liebe Geschöpf. Du weißt gar nicht, wie sehr ich’s finde und wie gern ich dir in jedem Augenblicke zeigen möchte, dass ich’s finde." (Instetten)

Seite 47 Zeile 3 – 4 " ... wenn ich stürbe, nähme ich dich am liebsten mit. Ich will dich keinem anderen lassen ... " (Instetten)

Seite 47 Zeile 6 "Das muss ich mir doch noch überlegen." (Effi)

Seite 56 Zeile 30 – 34 " ... wir nun Ruhe haben ... Feier genug. Nur einen Kuss könntest du mir geben. Aber daran denkst du nicht." (Effi)

Seite 57 Zeile 23 "Hätte ich sonst dich, sagte Effi und hin sich an seinem Arm." (Effi)

Seite 57 Zeile 35 – 38 "Warte nicht auf mich, Effi. ... ich störe dich aber nicht ... . Gehab dich wohl und auf Wiedersehen ... " (Instetten)

Seite 62 Zeile 23 – 25 "Der Heer darf nicht wissen, dass ich mich ängstige, das liebt er nicht. Er will immer, dass ich tapfer und entschlossen bin, so wie er." (Effi)

Seite 64 Zeile 5 – 7 "Nein, er soll nicht kommen; er soll mich so nicht sehen. Er würde mich vielleicht auslachen, und das könnt ich ihm nie verzeihen." (Effi)

Seite 65 Zeile 23 – 25 "Das ist mir ängstlich, Johanna. Man kann sich gesund schlafen, aber auch krank. ... dass sie nicht wieder erschrickt." (Instetten)

Seite 65 Zeile 31 - 33 "Als sie aber Instettens ansichtig wurde, stürzte sie auf ihn zu und umarmte und küsste ihn. Und dabei lieben ihr die Tränen übers Gesicht. ... Nun ist alles wieder gut. Du darfst nicht wieder fort, du darfst mich nicht wieder allein lassen." (Effi, Effi)

Seite 67 Zeile 31 – 38 "Ich habe dir nachgegeben und mich willig gezeigt, ... dass du deinerseits teilnahmsvoller sein könntest. ... ich habe sehr gelitten, ... und als ich dich sah, da dacht ich, nun würd ich frei werden von meiner Angst. Aber du sagst mir bloß, dass du nicht Lust hättest, dich lächerlich zu machen... ." (Effi)

Seite 69 Zeile 24 "Wie gut du bist, Geert, und wie nachsichtig." (Effi)

Seite 69 Zeile 31 – 33 "Ich habe dich bloß aus Ehrgeiz geheiratet ... Ich liebe dich ja ..." (Instetten)

Seite 74 Zeile 41 – 42 "Sie sagt nichts. Als er aber zu ihr hinüberblickte, sah er, dass eine Träne in ihrem Auge stand." (Effi)

4) Schwangerschaft / Geburt

Seite 83 Zeile 1 – 7 "Denn Instetten darf es nicht sehen. Ich bin aber sicher, dass das alles besser werden wird, wenn unser Hausstand sich mehr belebt ... und Instetten bezeugt mir täglich seine Freude darüber. ...Wie glücklich ich selber im Hinblick darauf bin, brauch ich nicht erst zu versichern ..." (Effi)

Seite 84 Zeile 10 – 11 "... und er wäre außer sich, wenn er erführe, dass ich dir das geschrieben." (Effi)

Seite 86 Zeile 21 – 26 "... was ihr an ihrer Ehe eigentlich fehlte: Huldigungen, Anregungen, kleine Aufmerksamkeiten. Instetten war lieb und gut, aber ein Liebhaber war er nicht. Er hatte das Gefühl, Effi zu lieben, und das gute Gewissen, dass es so sei, ließ ihn von besonderen Anstrengungen absehen." (Effi)

5) Mutterrolle samt Affäre

Seite 100 Zeile 38 - 40 "Wenn man’s nicht besser wüsste ... Rollo sei dir mehr ans Herz gewachsen als Mann und Kind." (Eltern)

Seite 100 Zeile 41 - 43 "... das wäre ja schrecklich ... eine Zeit gegeben hat, wo’s ohne Rollo gar nicht gegangen wäre." (Effi)

Seite 101 Zeile 24 – 34 "Und liebt mich. ... wo Liebe ist, da ist auch Gegenliebe. Das ist nun mal so. Mich wundert nur, dass er nicht mal Urlaub genommen hat ... (Eltern)
Wenn man zu zärtlich ist... und dazu der Unterschied der Jahre ..." (Effi)

Seite 102 Zeile 39 – 43 "Wie bist du eigentlich ohne mich fertig geworden?
Schlecht genug, Effi. (Instetten)
Das sagst do so hin und machst ein betrübtes Gesicht, und ist doch eigentlich alles nicht wahr." (Effi)

Seite 103 Zeile 1 – 8 "... wenn du Sehnsucht nach deinem Kinde gehabt hättest – von mir selber will ich nicht sprechen...
... so hättest du mich nicht sechs Wochen ... sitzen lassen ..." (Effi)

Seite 103 Zeile 22 – 24 "Du willst es bloß nicht zeigen und denkst, es schickt sich nicht und verdirb einem die Karriere." (Effi)

Seite 103 Zeile 32 - 33 "Du hast was Verführerisches. (Instetten)
Ach, ... das ist ja herrlich , was du da sagst ..." (Effi)

Seite 106 Zeile 4 "Wenn es glückliche Ehen gibt, die meinige ausgenommen..."
(Effi)

Seite 122 Zeile 19 – 21 "... und Instetten, der aus seine junge Frau nicht wenig eitel war ... wie reizend die gnädige Frau ausgesehen und wie gut sie gespielt habe ..." (Instetten)

Seite 122 Zeile 31 – 33 "Aber worüber ich mich am meisten gefreut, das war doch meine entzückende kleine Frau, die allen die Köpfe verdreht hatte." (Instetten)

Seite 123 Zeile 12 "... will nichts, als dich ansehen und mich freuen, dass ich dich habe." (Instetten)

Seite 125 Zeile 12 "Alle Welt hat es gut mit mir gemeint, am meisten du; das bedrückt mich, weil ich fühle, dass ich es nicht verdiene." (Effi)

Seite 137 Zeile 10 – 13 "Ich träumt, dass du mit dem Schlitten im Schloon verunglückt seist, und Crampas mühte sich, dich zu retten; ich muss es so nennen, aber er versank mit dir." (Instetten)

Seite 139 Zeile 33 – 34 "Gut, gnädigste Frau; ich habe einen sehr ausgezeichneten Mann." (Effi)

Seite 140 Zeile 8 "Ach, gnädigste Frau. Es ist oft recht schwer." (Effi)

Seite 151 Zeile 35 – 37 "Mit einem Male aber glitt sie ... vor Instetten nieder, umklammerte seine Knie und ... betete: Gott sei Dank!" (Effi)

6) Umzug nach Berlin / Berlin

Seite 155 Zeile 36 – 37 "... ich bin froh, dass ich dich wiederhabe."(Instetten)

Seite 156 Zeile 2 – 3 " ... müssen mit. Am schönsten wär es, auch du" (Effi)

Seite 157 Zeile 22 "... ich möchte nicht gleich wieder von dir fort." (Effi)

Seite 171 Zeile 26 "... der Empfang war herzlich ... vonseiten Effis ..." (Effi)

Seite 172 Zeile 34 – 35 "... du fändest schon, dass ich mehr ein ‚Erzieher’ als ein Ehemann sei." (Effi)

Seite 182 Zeile 11 – 13 "... und sie lieben sich mehr und mehr ineinander ein." (Eltern)

Seite 182 Zeile 13 – 19 "...Mama, es geht jetzt besser. Instetten war immer ein vortrefflicher Mann... aber ich konnte nicht recht an ihn heran, er hatte so was Fremdes. ... es hat Zeiten gegeben, wo ich mich davor fürchtete." (Effi zu Eltern)

Seite 182 Zeile 25 "... sie gestand mir, dass dies Gefühl des Fremden sie verlassen habe, was sie sehr glücklich mache." (Eltern)

Seite 182 Zeile 30 – 31 "... aber sie sei nun über den Berg." (Eltern)

Seite 187 Zeile 42 – 43 "Die Liebe, mit der ihr ... Instetten ...begegnete... ." (Effi)

7) Kurort Ems

Seite 190 Zeile 34 – 35 "Dabei sah er die Rückkehr seiner Frau mit Sehnsucht entgegen ..." (Instetten)

Seite 198 Zeile 43 "... ich liebe meine Frau ..." (Instetten)

Seite 199 Zeile 7 – 8 "... Ich liebe diese Frau so sehr, dass ich ihr alles verzeihen kann..." (Instetten indirekt)

10) Erlösung

Seite 249 Zeile 29 – 31 "Ich möchte auf meinem Stein meinen alten Namen wieder haben; ich habe dem andern keine Ehre gemacht." (Effi)

Aspekte für die Rollenbiografie:


Aspekte für die Rollenbiografie:
Effi Briest

· Effi ist noch sehr kindisch und kindlich, was man daran erkennt, dass sie noch sehr verspielt ist und ihre Schaukel über alles liebt. Sie fühlt sich auch wie ein Kind. Sie fühlt sich erst ein wenig erwachsener, als ihr Kind da ist.
o S. 28 Z. 8
o S. 46 Z. 31
o S. 83 Z. 9 – 12
o S. 99 Z. 34
o S. 103 Z. 25 - 30

· Sie hat besonders Angst im Dunkeln und mag auch keine "Horrorgeschichten". Sie ist im allgemeinem sehr furchtsam und Schrecksam. Sie hat oft Alpträume.
o S. 58 Z. 2 - 4
o S. 59 Z. 18 – 22
o S. 62 Z. 12 – 13
o S. 63 Z. 4 – 19
o S. 119 Z. 1
o S. 136 Z. 18 – 29

· Sie weiß mit Instetten und der Liebe eigentlich kaum etwas anzufangen, weiß nicht wirklich, wie sich ihm und den anderen adligen Leuten in Kessin geben soll.
o S. 32 Z. 34

· Sie hat dadurch sehr starkes Heimweh nach Hohen – Cremmen und verzweifelt oft deswegen. Sie liebt zudem Hohen – Cremmen und ihre Eltern über alles, was man sehr an ihren Briefen an ihre Mutter erkennt.
o S. 25 Z. 18 – 24
o S. 64 Z. 1 – 3
o S. 74 Z. 37 – 42
o S. 92 Z. 22 – 24

· Obwohl sie eine Tochter hat, zeigt sie kaum Interesse für ihr Kind. Erst zum Schluss, nachdem sie von Instetten getrennt lebt, möchte sie Annie wieder sehen.
o S. 176 Z. 27 – 28
o S. 183 Z. 3 – 9

· Rollo ist ihr sehr wichtig.
o S. 240 Z. 29 – 30

· Sie hatte eine Affäre mit Major Crampas.
o S. 196
· Sie hat eigentlich gar kein Selbstbewusstsein und das viele alleine sein zerrt sehr an ihren nerven, denn sie hasst Langeweile.
o S. 58 Z. 25 – 26
o S. 60 Z. 2 – 3
o S. 61 Z. 20 – 22
o S. 62 Z. 11
o S. 69 Z. 24 ff
o S. 87 Z. 20 – 25
o S. 143 Z. 1 – 4

· Effi möchte zudem spüren dass sie einen Mann hat und dass er für sie da ist.
o S. 56 Z. 30 – 34

· Sie interessiert sich für andere Kulturen, Menschen etc.
o S. 37

· Sie ist sehr phantasiereich und sehr romantisch und neugierig und sie liebt den Sommer sehr.
o S. 39 Z. 31
o S. 58 Z. 16 – 19
o S. 73 Z. 26 – 27
o S. 87 Z. 8 – 11
o S. 90 Z. 38 – 46

· Sie ist sehr bescheiden, wenn es um alltägliche Dinge geht, aber sie ist bei wirklichem Besitz sehr anspruchsvoll.
o S. 19 Z. 11 ff

Rollenbiografie: Effi Briest


Guten Tag,

Mein Name ist Effi Briest und ich bin bereits 73 Jahre alt. Leider bin ich schon vor vielen Jahren an Schwindsucht verstorben, ich war noch nicht einmal 30 gewesen, aber konnte ich das damals schon wissen?
Dennoch möchte ich heute meine Biografie niederschreiben.

Ich bin in Hohen – Cremmen bei meinen Eltern aufgewachsen. Sie bedeuteten mir schon immer sehr viel und ich habe sie immer über alles geliebt. Glücklicherweise treffen sich Personen immer ein zweites mal wieder und so kann ich wenigsten jetzt noch meine Zeit mit Ihnen genießen.

Wie gesagt, Hohen – Cremmen war 17 Jahre lang mein zu Hause gewesen. Mein Vater war Ritterschaftsrat und meine Mutter eben eine ganz normale Frau. Ich wurde von ihnen protestantisch erzogen. Im Allgemeinen war meine Erziehung sehr vornehm und höflich, wie es sich eben für eine Dame so gehörte. Mutter wollte nur nie eine Dame aus mir machen, aber ehrlich gesagt, das wollte ich auch nicht werden. In Hohen – Cremmen hatte ich all meine Freundinnen, wie Hulda, Bertha und Hertha. Ich war schon immer ein sehr verspieltes und glückliches Kind und ich habe meine Schaukel über alles geliebt. Es vergingen kaum Tage, an denen ich nicht bei dieser zu finden war. Ich war ein fröhliches Kind, bis, ja bis zu dem Tage, als ein gewisser Geert von Instetten zu Besuch kam. Er war damals der Geliebte meiner Mutter gewesen, den sie aber aus gewissen Gründen nicht heiraten konnte... das musste ich dann nämlich machen. Er hat sich noch gleich an jenen Abend mit mir verlobt. Kurze Zeit später war dann die Hochzeit. Er war damals 38 Jahre alt, genau wie meine Mutter. Anfangs dachte ich, es hätte mir nichts Besseres passieren können. Ich war ziemlich glücklich und habe ihn auch sehr geliebt, genau so, wie ich Mama und Papa liebte und es noch immer tue. Von Instetten mag ich hier oben allerdings nichts hören wollen. Wir gehen uns noch heute aus dem Wege. Ja, am Anfang war alles schön und gut. Er war sehr reich, ein Baron nämlich und er konnte mir sehr viel bieten, aber irgendwie war er nie zärtlich oder dergleichen zu mir und er fand es immer so schön, dass ich noch so kindlich bin. Kessin, der Ort, der wegen ihm mein neues zu Hause wurde, habe ich nie gemocht. Instetten wohnte dort in einem Gruselhaus. Ich hatte jede Nacht der vielen Jahre (für mich viele Jahre) sehr große Angst. Vor allem dieser Chinese hat mich immer wieder verrückt gemacht. Mein einziger echter guter Freund war der Heer Gieshübler gewesen. Ein Mann mit Ehre und Verstand. Er war und ist mein Bester. Noch heute machen wir viel gemeinsam und meine Eltern mögen ihn auch sehr. Sie halten sehr viel von ihm. Er ist der perfekte Gentleman, wie meine Mutter immer meint, und da hat sie Recht. Aber der Adel in Kessin... ich konnte nie was mit ihm anfangen, aber die komischen Leute bestimmt auch nichts mit mir. Wir waren einfach zu unterschiedlich. Ich war sehr froh gewesen, als wir endlich nach Berlin zogen, aber geholfen hat es auch nicht. Mein Mann war damals im Ministerium beschäftig. Und überhaupt, lag ihm sehr viel an seiner Arbeit, aber an mir... Ich war ständig alleine und hatte eigentlich nur Johanna und Roswitha. Johanna war mein Hausmädchen und Roswitha auch, aber sie war auch gleichzeitig die Pflegemutter meiner Tochter Annie. Habe ich das schon erwähnt? Nein!

Nun gut, Instetten und ich hatte natürlich auch ein Kind. Sie heißt Annie. Sie ist heute eine schöne Frau und ich bin glücklich, dass ich sehen kann, welch glückliche Ehe sie führt. Ich beneide sie sehr darum... Ich habe mich damals gar nicht reif für ein Kind gefühlt und ich konnte eigentlich auch nie etwas mit ihr anfangen, aber zum Glück hatte ich ja Roswitha... und Rollo. Rollo ist ein Neufundländer, ein ganz süßer Hund. Ich habe ihn über alles geliebt, ihm ließ ich nichts zustoßen. Er war der einzige, der immer für mich da war, selbst nachts, wenn der Chinese mich ärgerte und der Heer Gieshübler nicht bei mir sein konnte. Ich hatte ja immer so eine große Angst vor der Dunkelheit und Instetten hat mich deswegen immer ausgelacht und verspottet. Er war einfach zu alt für mich, aber dagegen konnte ich ja nun leider nie etwas ändern.

Berlin war eine schreckliche Zeit für mich, vor allem, als Instetten herausfand, dass ich eine Affäre mit Major Crampas hatte. Ich war doch aber gar nicht Schuld daran, ich habe mich ihm nie aufgedrängt und es war auch schon ewige Zeit her. Instetten warf mich daraufhin aus unserer Wohnung und verbat mir meine Tochter. Ich erfuhr das alles auf meiner Kur in Ems. Ich habe schon immer viel gekränkelt und musste mich eben erholen. Und das schlimmste für mich war, dass meine Eltern mich nicht mehr bei sich aufnehmen wollten. So zog ich dann mit Roswitha nach Berlin in die Königgrätzerstraße. Es war eine einsame Zeit für mich und ich wusste nicht recht, wie ich mich ablenken sollte. Da fand ich die Malerei für mich, aber leider verlor ich sehr schnell das Interesse daran, weil es mir zu langweilig wurde. Mein Leben und meine Ehe waren mir schon immer zu langweilig gewesen. Irgendwann sah ich dann noch mal meine kleine Annie, aber sie war so fremd. Was hat Instetten nur mit ihr gemacht beziehungsweise ihr erzählt? Es brach mir das Herz. Dass Kinder so gemein sein können, hätte ich nie gedacht.

Irgendwann ging es mir dann richtig schlecht und der nette Herr Doktor Rummschüttel schrieb meinen Eltern einen Brief, mit der Bitte, mich wieder bei ihnen in Hohen – Cremmen aufzunehmen, was sie dann auch taten. Ich lebte dort wieder auf und war sehr glücklich, trotz meiner Krankheit. Es war alles gar nicht so einfach. Richtig glücklich machte es mich, als dann auch noch Rollo zu mir geschickt wurde. Er hat mir sehr geholfen. Schade, dass man sich nicht mit ihm unterhalten konnte. Wie gesagt, war ich immer sehr krank gewesen und so sollte auch bald mein Ende kommen. Zum Glück durfte ich zu Hause sterben und als meine Eltern dann tatsächlich auch auf meinen Stein nur den Namen Briest schrieben, da war ich richtig glücklich, denn Instetten war eigentlich nie mein Name gewesen. Ich hätte ihm nie Ehre machen können, aber... das wollte ich auch nicht.

Begründung meiner Rollenbiografie zu Effi Briest

Ich habe versucht in meiner Biografie die wesentlichen Inhalte zusammenzufassen und einen kurzen Einblick in ihr Leben zu geben. Die Aspekte der Vorarbeit dienen dabei der Orientierung und unterstreichen zusätzlich meine Aussagen. Ich wollte nicht direkt in der Biografie begründen, da ich der Meinung bin, dass es sich nicht liest, weil man sehr oft dadurch abgelenkt wird.

Die Variante, dass sie aus dem Himmel schreibt hat den Sinn, dass sie jetzt genug Zeit hatte, ihr Leben Revue passieren zu lassen.
Durch den Rückblick nach dem Tod ist es mir möglich, die Beziehungen zwischen ihr und den anderen Personen im Nachhinein zu verdeutlichen.
Die Biografie soll nicht nur einfach ein Rückblick, sondern auch eine weitere Entwicklung von ihr darstellen. Sie hatte so gesehen 44 Jahre Zeit, sich Gedanken über ihr gelebtes Leben zu machen und zu entscheiden, wie sie zu den jeweiligen Personen stehen darf und kann.
Besonders wichtig ist für mich, dass in der Biografie immer wieder die Liebe zu ihren Eltern verdeutlicht wird, da sie diese über alles liebte und sie der wesentliche Bestandteil ihres Lebens waren.

Effi ist ja eigentlich immer sehr kindlich gewesen und ihr größtes Heiligtum war ihre Schaukel. Jedoch habe ich sie in meiner Biografie erwachsen werden lassen. Ich denke, dass sie jetzt mit dem gegebenen Alter die Reife erreicht hat, die ihr damals gefehlt hat.
Ich habe allerdings im Nachhinein bemerkt, dass ich gar nicht alle Aspekte mit einbeziehen konnte, wie ich es wollte, denn dann wäre der Text irgendwann zu verwirrend geworden und hätte auch vom Inhalt nicht mehr gepasst.
Inhalt
Deutsch-Facharbeit zum Werk "Effi Briest" von Theodor Fontane.
Inhaltsverzeichnis
1. Romanübersicht
2. Zitate & Textstellen über Liebe, Ehe und Verhältnis zwischen Effi und Instetten
3. Aspekte für die Rollenbiografie: Effi Briest
4. Rollenbiografie: Effi Briest
5. Begründung meiner Rollenbiografie (3190 Wörter)
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