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Freiwilligenarbeit im Ausland: Die Welt erkunden und Gutes tun

Alles zu Schule - und dann?

Freiwilligenarbeit: Die Welt erkunden und Gutes tun


Du möchtest nach der Schule einige Wochen oder Monate im Ausland verbringen und würdest dich gern sozial engagieren? Du interessierst dich für fremde Kulturen fernab des Tourismus’ und bist bereit, hart zu arbeiten und dich voll und ganz auf die Menschen dort, ihre Lebensverhältnisse und Bedürfnisse einzustellen? Dann ist der Bereich Freiwilligenarbeit vielleicht etwas für dich. Wir erklären, welche Möglichkeiten es gibt, wie du eine geeignete Stelle findest und mit welchen Kosten du rechnen musst.



Was ist Freiwilligenarbeit?


Bei der Freiwilligenarbeit setzt du dich ehrenamtlich, also ohne Bezahlung, für einen guten Zweck ein. Unterkunft und Verpflegung werden häufig gestellt.

Die Einsatzgebiete von sogenannten Volunteers sind vielfältig. So kannst du zum Beispiel im medizinischen oder pädagogischen Bereich arbeiten, dich kulturell oder ökologisch engagieren. Auch Ehrenämter im Tier- oder Umweltschutz sind beliebte Stellen bei Freiwilligen.

Die Freiwilligenarbeit dauert in der Regel einige Wochen (manchmal auch mehrere Monate), die Arbeitsbelastung variiert je nach Land und Stelle stark, sodass du häufig auch noch Zeit hast, einen Sprachkurs zu besuchen, andere Freiwillige kennenzulernen und das Land auf Ausflügen und Trekkingtouren zu erkunden.

Lesetipp: Sprachkurse im Ausland besuchen

An deinem Arbeitsplatz gibt es häufig keine festen Arbeitszeiten, kein Feedback-Gespräch und du musst dich an wenige Vorschriften halten. Meist arbeitest du im Team mit anderen Helfern und packst dort mit an, wo gerade Hilfe benötigt ist. Man wird versuchen, dich entsprechend deiner Fähigkeiten einzusetzen und du lernst durch die Zusammenarbeit mit den Einheimischen viel über ihre Kultur und Lebensart.

Freiwilligenarbeit in Deutschland


Freiwilligenarbeit findet häufig in Entwicklungsländern statt, jedoch kannst du dich natürlich auch in Deutschland nach der Schule sozial engagieren. Bekannte, stattlich geförderte Programme dafür sind das Freiwillige Soziale Jahr, das Freiwillige Ökologoische Jahr und der Bundesfreiwilligendienst.

Dort bekommst du für deinen Einsatz ein Taschengeld und bist beim Arbeitgeber versichert. Wenn du dich näher für dieses Thema interessierst, schau dir doch unseren Artikel über Freiwilligendienste in Deutschland an.

Welche Modelle gibt es im Ausland?


Du kannst deinen Auslandsaufenthalt entweder als flexible Freiwilligenarbeit absolvieren, oder du entscheidest dich für einen gesetzlich geregelten Freiwilligendienst.

Die Freiwilligenarbeit dauert in der Regel nur eine oder mehrere Wochen und du kannst sie bei einem Veranstalter, ähnlich wie eine Urlaubsreise, buchen. Dabei kümmert sich die Organisation darum, deinen Aufenthalt so reibungslos und sicher wie möglich zu gestalten.

Ein aufwändiges Bewerbungsverfahren musst du nicht durchlaufen, der Organisationsaufwand und die Planungszeit sind überschaubar.

Da deine Arbeitsstätte meist in einem Armenviertel, einem Bürgerkriegsland oder einem Gebiet mit gefährlicher Tier- und Pflanzenvegetation liegt, kannst du deine Freiwilligenarbeit tatsächlich nur über Profis mit den entsprechenden Lagekenntnissen organisieren lassen. Eine Planung auf eigene Faust ist in den meisten Ländern nicht möglich.

Wie unterscheidet sich der Freiwilligendienst?


Der Freiwilligendienst im Ausland findet in exakt definierten Förder-Programmen statt, die durch staatliche oder europäische Richtlinien geregelt sind. Im Gegensatz zu flexiblen Freiwilligenarbeit ist er durch Fördergelder teilsubventioniert, sodass du nicht alle Kosten selbst tragen musst. Bei manchen Stellen bekommst du sogar eine kleine Aufwandsentschädigung für deinen Einsatz.

Der Freiwilligendienst dauert in der Regel etwa ein Jahr. Auf die begehrten Stellen musst du dich mit einer Vorlaufzeit von zirka einem Jahr bewerben. Die Plätze bei den Auslandsdiensten sind begrenzt. Auf eine Stelle kommen etwa vier Bewerber, du solltest dir mit deinen Bewerbungsunterlagen also viel Mühe geben und am besten auch mehrere Bewerbungen parallel verschicken.

Einen Freiwilligendienst kannst du nicht selbstständig organisieren, das geht nur über geregelte Freiwilligendienste wie weltwärts, den Internationalen Jugend-Freiwilligendienst ( IJFD), kulturweit oder den Europäischen Freiwilligendienst ( EFD). Gemeinnützige Vereine oder Organisationen können dich auf diese Stellen dann vermitteln.

Um dich auf einen geregelten Freiwilligendienst zu bewerben, musst du meist zwischen 18 und 30 Jahren alt sein, manche Dienste lassen auch nur Bewerber unter 28 Jahren zu.

Wo kann ich freiwillig im Ausland arbeiten?


Typische Ziele für Freiwilligenarbeit sind Entwickungsländer in Lateinamerika, Afrika oder Asien. Doch auch in Australien, Ozeanien, Europa und den USA findet sich geeignete Stellen. Am besten entscheidest du dich zunächst für ein Zielland, was dich interessiert und machst dich danach auf die Suche nach einem Verein, der dich dorthin vermitteln kann.

Je nach Organisation findet bei deiner Einreise zunächst eine Einführungsveranstaltung in der Hauptstadt statt, die dich auf das Leben und die Arbeit im Zielland vorbereitet. Das können einige Tage sein, wenn du einen Sprachkurs gebucht hast, findest dieser normalerweise auch direkt am Anfang statt.

Stell dich auf die Lebensbedingungen vor Ort ein


Danach reist du zu deinem eigentlichen Einsatzort weiter und wirst dort von einem einheimischen Projektleiter eingesetzt. Viele Organisationen stellen darüber hinaus einen Ansprechpartner vor Ort, an den du dich bei Problemen wenden kannst.

Da sich die Hilfsprojekte und auch die angeschlossenen Unterkünfte meist in den ärmeren Regionen oder in Slums befinden, musst du dich darauf einstellen, dass die Infrastuktur und die Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen deutlich schlechter sind, als du es gewohnt bist.

Hier solltest du die nötige Flexibilität und Anpassungsfähigkeit mitbringen und dich darüber hinaus genau an die Sicherheitsregelungen halten.

Wie finde ich eine geeignete Stelle?


Anbieter für Freiwilligenarbeit findest du im Internet, auf Messen oder in Aushängen an Schulen oder Universitäten. Schau dir die Organisation genau an und hinterfrage, ob die angebotenen Hilfsprojekte sinnvoll und zielführend sind. Verschiedene Qualitätssiegel können dir bei deiner Einschätzung helfen.

Achte darauf, dass die Agentur sicherstellt, dass du im Notfall unkompliziert und zügig nach Hause reisen kannst und dass du vor Ort ausreichend eng betreut wirst.

Das Projekt selbst sollte konstruktiv an einem konkreten Problem arbeiten und dabei gut organisiert sein. Nur so lässt sich die Situation vor Ort tatsächlich verbessern.

Hast du dich für eine Organisation entschieden oder (im Fall vom Freiwilligendienst) eine der begehrten Stellen erhalten, kümmert sich die Agentur darum, deine Unterkunft und eventuell deine Anreise zu organisieren. Je nach gebuchtem Paket sind auch dein Versicherungsschutz, eventuelle Visa-Gebühren und der Sprachkurs inklusive.

Voraussetzungen und Kosten


Neben den Altersbestimmungen und der zeitlichen Flexibilität, mehrere Wochen oder Monate unterwegs zu sein, solltest du für deinen Freiwilligendienst viel Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Wer in guter gesundheitlicher Verfassung ist, ist zudem bestens gerüstet für die körperlich teils harte Arbeit.

Eine hohe Frustrationstoleranz und eine proaktive Herangehensweise an Neues sind ebenfalls von Vorteil. Außerdem sollte ein Volunteer sehr gut vorbereitet in sein Auslandsjahr starten. Informiere dich im Vorfeld genau über dein Zielland und die nationalen Besonderheiten.

Die Kosten für deinen Auslandsaufenthalt hängen sehr von den lokalen Lebenshaltungskosten und der benötigten Infrastruktur für deinen Einsatz ab. So kannst du in Thailand oder Kambodscha in einem Schul- oder Bildungsprojekt bereits ab 600 Euro vier Wochen mithelfen, ein Naturschutzprojekt im südafrikanischen Dschungel kostet dich dagegen für den selben Zeitraum mehrere tausend Euro (Fahrzeuge für unwegsames Gelände, Sicherheitspersonal für gefährliche Tiere, etc).

Zusätzlich musst du die Kosten für die Flüge, dein Visum, Versicherungen, Impfungen, einen Sprachkurs und Ausflüge vor Ort einkalkulieren. Auf deine Freiwilligenarbeit solltest du dich also auch finanziell sehr gut vorbereiten.

Lesetipp: Finde den richtigen Ferienjob

Den eigenen Beitrag realistisch einschätzen


Egal, ob du dich für eine Stelle in der Freiwilligenarbeit oder für einen Freiwilligendienst entscheidest, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass dein Dienst keine klassische Entwicklungshilfe darstellt und du nicht die Welt verändern wirst.

Du bringst weder die nötigen Fachkenntnisse, noch hilfreiche Gerätschaften, noch Gelder mit und die Zeit vor Ort ist häufig zu kurz, um wirklich etwas zu bewegen.

Versuche, im Kleinen deinen Betrag zu leisten, lass dich auf den Aufenthalt ein und genieße diese besondere und inspirierende Zeit in deinem Leben. Vielleicht ermöglicht dir der Aufenthalt bei deiner Rückreise einen neuen Blick auf dein eigenes Leben und deine Möglichkeiten.

Wer sich selbst realistisch einschätzt und seine Freiwilligenarbeit von Anfang an als „besondere Bildungsreise“ wahrnimmt, wird später nicht enttäuscht sein, zu wenig bewirkt zu haben.
Inhalt
Du möchtest deinen Auslandsaufenthalt nach der Schule mit sozialem Engagement verbinden? Hier findest du viele Infos über Freiwilligenarbeit im Ausland - inklusive Tipps zur Bewerbung und zur Auswahl der richtigen Aufgabe. (1270 Wörter)
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