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Über die Liebe IV.

Frage: Über die Liebe IV.
(19 Antworten)


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Was haltet ihr von der folgenden Aussage/Definition:



"Liebe ist das Übertreffen der Liebe der Geliebten Person zu sich selber, da sich somit der jeweilige Egoismus aufhebt, welcher als Hauptgrund für das Scheitern einer Liebe angesehen werden kann."
Frage von Philos18 (ehem. Mitglied) | am 10.12.2006 - 08:51

 
Antwort von GAST | 24.12.2006 - 16:51
"für das Scheitern einer Liebe angesehen werden kann.""

Ich würde es in "Für das Scheitern einer [Beziehung] [..]" ändern. Danach scheint mir die Aussage stimmend,
denn meist zerbrechen eben diese Beziehungen an den Eigenschaften des Partners. Wer ändert sich den schon freiwillig, außer eben für den geliebten Menschen? Aber wozu weiter erläutern, das Zitat (?)(Quelle?) spricht für sich selbst.

Neben der Änderung gibt es natürlich noch die Auslegung der Unterwerfung. Die Liebe zum geliebten Wesen ist so groß, dass es die Bindung zu ihm einer Selbstaufgabe gleich kommt. (Ironischerweise gibt es in meiner aktuellen Lektüre eben diesen Fall).

Nun stellt sich aber die Frage, nach dem Werte einer solchen Beziehung. Ist sie das Verbiegen (im ersten Fall) wirklich wert? Davon ausgehend, dass beide aufeinander zugehen, würde ich "Ja" sagen.

Der zweite Fall dagegen ist deutlich interessanter und lässt sich vielfältig betrachten.

Kann man einen anderen Menschen so sehr lieben, dass man seine eigenen Neigungen, Eigenarten und Interessen schlichtweg vergisst, nur um dem anderen genehm zu sein? Oder:
"[..] zu lieben heißt, dass deine Existenz, so sehr in einem zweiten Menschen aufgeht, dass du nichts andres mehr empfinden kannst als das Bewußtsein seiner Gegenwart, dass dich nichts andres freut als seine Freude und einzig seine Qual dich leiden macht. Dass du[i/] nur bist, weil [i]er am Leben ist, und so so dein Leben allen Sinn verlöre, wär` da nicht er, dem du es weihen kannst, er, der da um so größer wird, je tiefer du dich vor ihm erniedrigst, bis das Maß deiner Ergebenheit ihn so vergöttert, dass dir, die du zu seinen Füßen liegst, auch dies zu wenig scheint und du nur dann ihm ganz gehörst, wenn du nicht mehr du selbst bist. Erst dann empfindest du, was Liebe ist: jedwedes Opfer für gering zu achten es wäre denn das Opfer deiner selbst, drin jedes andere beschlossen liegt. Zu lieben, es bedeutet ja, das eigne, armselige Leben nicht mehr zu beachten, wär´s nun im Geiste, wär` es nur im Fleisch, und Eltern, Vaterland, Natur, Gesellschaft, ja selbst die heilige Religion [..] für nichts zu achten denn für Weihrauchkörner, die vom Altar des Herzens wir verbrennen als Duftgewölke und als Opferrauch." (aus: "Melmoth der Wanderer" von Charles Robert Maturin)

Ein etwas älterer Text, den ich hier für passend halte, da er meine Intention doch treffender beschreibt, als ich es könnte...

Hochachtungsvoll

klaudanus

 
Antwort von GAST | 24.12.2006 - 17:36
also ich finde diese aussage mal echt genial.n im prinzip..nein nicht nur im prinzip sie stimmt. echt sehr gut getroffen. denn wen ma in der liebe/beziehung egositisch denkt oder sit wird das nicht lange erfolg ahben, somit ist das mit dem übertreffen der liebe der geliebten person zu sich selber erforderlich da ishc ja somit wirklcih. zimundets real gesehen der eigen egoismus aufhebt, weil man diese person ja im endeffekt mehr liebt als sich selber! alsoich find die aussage echt stimmend ....


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Antwort von Philos18 (ehem. Mitglied) | 25.12.2006 - 01:06
Danke nochmals für deinen ausführlichen und interessanten Text, dem ich meine Zustimmung nicht entziehen kann.
Du hast am Amfang richtig angedeutet, dass Beziehung besser dazu passe.
Ich werde mir diese Änderung vornehmen, weil dies meine Aussaage/Definition ist! ;-)


Wünsch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr, da ich ständig unterwegs bin und nicht weiß, wann ich wieder on bin...

Philos

 
Antwort von GAST | 25.12.2006 - 17:59
so leicht lass ich euch nicht davon kommen^^

hier tritt nämlich ein problem auf.
wenn das eigene leben unrelevant wird wenn man liebt und man nur an dem glück des partners interresiert ist, wie kann man dann sicher sein, dass man selbst das glück des partners ist?
wenn man eine bindung eingeht spielt immer egoismus mit ein. angenommen du hast ne partnerin...und fragst dich "wäre sie mit einem anderem glücklicher als mit mir? würden ihr andere möglichkeiten offen stehen?" aber trotzdem bleibt man beim partner. aber demnach wäre liebe wenn man für die andere person alles tut, ohne rückleistung zu erwarten und rückleistung sogar abzuwehren. so gesehen hätte liebe keine schönen seiten, wobei man in liebe sich selbst doch erst findet. es spielt immer egoismus mit ein...aber wenn er sich in grenzen hält und das empfinden für den partner stärker ist......dann denke ich hat man einen punkt erreicht in dem es einen ausgleich gibt und somit ein gesundes verhältnis.

greetz.....unterbezahlt^^


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Antwort von Philos18 (ehem. Mitglied) | 26.12.2006 - 01:42
@unterbezahlt 89:

Hier ist zunächst nicht die jeweilige Individualität, sondern der Bezug zu den Individuen relevant.
Aus diesem Grunde gehe zunächst einmal von der Liebe, Beziehung oder der "Haltung zu etwas" aus, damit die Methodik -in diesem Falle- in Bezug auf den jeweiligen Um- und Zustand stimmt.

@klaudanus:
Wenn ich mir nochmals überlege, on Beziehung oder Liebe dazu passe, so nähme ich letztendlich doch Liebe, da sich somit der jeweilige Egoismus aufhebt und der Liebe, nicht der Beziehung, nichts mehr im Wege stehen kann.
Dass viele Ehen und Beziehungen brechen, hängt nicht nur von der Liebe ab, sondern andere, ebenfalls relevante Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Eine gute Beziehung hängt nur zu 1/3 von Liebe ab.


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Antwort von Philos18 (ehem. Mitglied) | 28.12.2006 - 13:14
@knuth: Danke für deine Einsicht und Erkenntnis ;-)

 
Antwort von GAST | 07.01.2007 - 18:38
Egoismus liegt im Menschen an sich, man muss nur lernen, Partner und Egoismus miteinander zu vereinbaren.

 
Antwort von GAST | 07.01.2007 - 18:48
mh aber in ner bezihung kann man /sollte man einfach nicht egoistisch sein....mir gings bisher einmal so..ich habe eine eprson so abgöttisch geliebt ..mehr als alles andere.....und ich denek, dass macht liebe auch aus...die bedingungslosigkeit,,,,,

 
Antwort von GAST | 11.01.2007 - 08:57
Ist die so genannte "Lieber" überhaupt existent? Ich sage Liebe, wie sie der herrschenden Meinung nach beschrieben wird gibt es nicht. Diese Liebe ist auch nur die Folge von verschiedenen primitiven und egoistischen Intentionen.

Wir suchen einen Geschlechtspartner, wir wollen nicht alleine sein, wir brauchen einfach soziale Kontakte.

Was liegt da näher als eine fiktive Bindung zu erschaffen und sie liebe zu nennen. Das vereinfacht unser Leben um einiges. Aber was wir eigentlich in unserem „geliebten“ Patern gefunden haben ist jemand, der einfach zu uns passt und zu dem wir uns sexuell hingezogen fühlen.

Ich folgere daraus die Liebe ist nicht existent

Feaheru

 
Antwort von GAST | 25.06.2007 - 15:31
Hat keiner eine Meinung zu diesem Thema?

 
Antwort von GAST | 09.07.2007 - 14:25
Zitat:

Was liegt da näher als eine fiktive Bindung zu erschaffen und sie liebe zu nennen. Das vereinfacht unser Leben um einiges.


Wieso sollte die Beziehung, auch wenn man annimmt sie sei so egoistisch und primitiv wie du sie darstellst, fiktiv sein?

Das hätte ich gerne erklärt^^

 
Antwort von GAST | 09.07.2007 - 15:18
Liebe ist Fiktion, denn sie ist lediglich Platzhalter und Ausdruck unendlich vieler positiver Emotionen und Wünsche, die das Dasein eines Zoon Politikons; eines Gesellschaftswesens hegt und mit sich bringt...

Sie schützt uns vor der Depression des Alleinseins, bindet sowohl Freunde als auch Familien, stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und gibt dem Dasein einen Sinn..!


 
Antwort von GAST | 09.07.2007 - 21:25
*hinterherschieb*
Zum Thema:
Ich denke, ganz klar nein.
Zumindest wenn diese Definition Anspruch auf absolute Geltung erhebt. Und das pflegen Defintion doch zu tun, oder irre ich mich?

Meiner Meinung nach beschreibt die von dir hier herein gestellte Defintion, Philos, gegenseitige Hörigkeit.
Hörigkeit ist eine Form der Liebe, allerdings verknüpft mit Selbstaufgabe ("da sich somit der jeweilige Egoismus aufhebt").

Wenn Person Aa Person Be mehr liebt, als Be sich selbst liebt, will Aa natürlich, dass es Be sehr gut geht.
Wenn Be Aa mehr liebt, als Aa sich selbst liebt, so will Be natürlich, dass es Aa sehr gut geht.

Wie will Aa Be glücklich machen und umgekehrt, wenn beide nur glücklich sind, wenn der andere glücklich ist?

Hm, okay, keine gute Erklärung, welchen Grundkonflikt ich meine...

Es ist ungefähr so wie mit den Leuten, die nur glücklich sind, wenn sie unglücklich sind.

Will sagen, eine Liebe funktionert meiner Meinung nach nicht, wenn sich die Egoismen aufheben.

Hmm...irgendwie trifft es nciht ganz das, was ich meine.
Was solls.
Philos wird es wahrsdcheinlcih eh nicht lesen xD


@Yanuka
Zitat:
Liebe ist Fiktion, denn sie ist lediglich Platzhalter

Dann ist sie doch etwas, ein Platzhalter, genauso wie Wörter Platzhalter sind für Bedeutungen!
Sie ist Ausdruck von Emotionen und Wünschen und somit existent, oder nicht? =)

Aber hey, dass hier:
Zitat:

Sie schützt uns vor der Depression des Alleinseins, bindet sowohl Freunde als auch Familien, stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und gibt dem Dasein einen Sinn..!


haste echt schön gesagt xD


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Antwort von Liz2910 (ehem. Mitglied) | 09.07.2007 - 21:57
Alter ich hab Philosophie gewählt.......ich bin doch verrückt! Halt. Die Lehrer sind verrückt hehe^^-

 
Antwort von GAST | 09.07.2007 - 21:59
viel zu kompliziert


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Antwort von SReN | 09.07.2007 - 22:40
wenn sich jeder um sich selbst kümmert ist doch um alle gesorgt =)

 
Antwort von GAST | 09.07.2007 - 23:51
Die Egoismen heben sich nicht auf...

Sie versuchen einander zu dominieren bis der Schwächere unterliegt und langsam damit beginnt in einem verzweifelten Akt der Selbstaufopferung die eigenen Wünsche und Interessen hinter die des andern zu stellen. Unterbewusst schaufelt sich der masuchistische Trottel damit in eine leidenschaftliche Abhängigkeit und bezeichnet dieses Drama der Resignation als "Liebe"..!

Da sie lediglisch Mischung eines alten, animalischen Instinkts und Ausdruck seiner ihm selbst auferlegten Abhängigkeit ist, bleibt sie Fiktion, die Liebe..!



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Antwort von Philos18 (ehem. Mitglied) | 12.07.2007 - 20:06
Das ist lediglich eine Definition, also Theorie und muss nicht zwingend "realitätstauglich" sein.
Vielleicht bringe ich ja gerade durch diese Definition zum Ausdruck, dass Liebe nicht existiere, eine Fiktion sei.

 
Antwort von GAST | 17.07.2007 - 13:29
Es gibt 2 Arten von Liebe

leidenschaftliche Liebe -> definiert durch sexuelle Stimulanz und Erregung. Bei Erwiederung der Liebe folgt tiefe Zufriedenheit, bei Nichterwiderung folgt Traurigkeit.
kameradschaftliche Liebe -> man verspürt keine sexuelle Erregung im Beisein des Partners, aber liebt ihn trotzdem -> platonische Liebe

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