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kaum Stellen, wenn ewig weit weg

Frage: kaum Stellen, wenn ewig weit weg
(9 Antworten)


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Hallo,

ich bin momentan etwas ratlos.
Da ich dazu tendiere später Softwareentwicklerin zu werden wollte ich nach dem Abitur eine Ausbildung (2019/2020) zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung machen und mich anschließend weiterbilden. Wenn ich in dem Beruf meiner Ausbildung auch so glücklich sein sollte, würde ich mir die Fortbildung sparen und auf das viele Geld verzichten. Ansonsten würde ich eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr als Softwareentwicklerin anstreben.

Es gibt nur kaum Stellen in meiner Nähe. Im Radius von 50km ist wirklich keine einzige Stelle vorhanden und ich habe Online-Portale über Online-Portale über noch mehr Online-Portale abgeklappert. Erst wenn ich den Radius auf 100km erweitere kommt mal zumindest etwas bei raus. Alles in München.
Ich kann weder jeden Tag 200km pendeln (zusätzlich der unglaubliche Stau), noch mir eine Wohnung bzw. ein klitzekleines Zimmer in einer WG in München leisten, wenn ich mich in der Ausbildung befinde. Meine Eltern können mich finanziell nicht unterstützen. Der Staat wird aber wie üblich meinen, dass mein Vater genug verdienen würde um das zu finanzieren. Rein rechnerisch eventuell, aber, dass er auch den Teil des Unterhalts, den meine Mutter uns schuldig wäre, ebenfalls bezahlt, spielt hierbei keine Rolle. Sinn ergibt es für mich keinen, aber es ist leider so. Auf Hilfe vom Staat kann ich wohl nicht hoffen. Außerdem sollte der Beginn meiner Ausbildung eine finanzielle Entlastung für meinen Vater darstellen und ihn nicht weiter in die Insolvenz treiben.

Jetzt könnte ich mich in der Nähe auf die wenigen Stellen als Fachinformatikerin für Systemintegration bewerben, den Beruf will ich aber eigentlich gar nicht ausüben. Auch hier hätte ich die Möglichkeit mich zum Softwareentwickler weiterzubilden, nur bin ich mir eben immer noch nicht sicher, ob ich wirklich Softwareentwickler werden möchte. Sicher ist es besser als Fachinformatiker für Systemintegration und eventuell besser als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, aber letzteres möchte ich einfach unglaublich gerne machen, damit ich, falls Softwareentwickler doch nicht so mein Fall sein sollte, wenigstens eine abgeschlossene Ausbildung habe, in einem Beruf der mir liegt.
Wenn ich später feststelle, dass der Beruf des Softwareentwicklers doch nicht so mein Fall ist, dann kann ich immer noch zurück zu meinem eigentlich gelernten Beruf. Als Fachinformatikerin für Systemintegration würde ich in einem dämlichen Job feststecken, auf den ich gar keine Lust habe.

Mein Freund würde mit mir sogar nach München ziehen und die Wohnung finanzieren, sodass ich dort auch meine Ausbildung machen könnte, aber das kann ich erstens allein aus Anstand nicht annehmen auch wenn er es sich locker leisten könnte, zweitens sind wir noch nicht lange zusammen und drittens wollte ich ja eigentlich meinen Vater bei der Miete unterstützen, damit er sich auch mal wieder was leisten kann.

Ich weiß nicht wie ich mich entscheiden soll und sehe keine Alternativen. Ihr vielleicht?

Liebe Grüße
Frage von chesb | am 11.07.2018 - 12:14


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Antwort von Colirbi | 11.07.2018 - 18:56
Moin,

Gegenfrage: wäre denn eventuell nen Studium im Bereich Informatik denkbar?
Wieso muss es unbedingt ne Ausbildung sein? Wenn es wegen dem Gehalt ist,
dann könntest du auch in Erwägung ziehen neben dem Studium als Werkstudentin anzufangen.
Ist bei nem Studium in dem Bereich ohnehin empfehlenswert. Normalerweise hat man aktuell auch wenig Probleme eine Firma zu finden, die einen dann nimmt (eigene Erfahrung)

VG


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Antwort von matata | 11.07.2018 - 20:44
Hast du schon einmal beim Arbeitsamt oder der Berufsberatung an deinem Wohnort nachgefragt? Diese Stellen wissen, welche Betriebe Lehrlinge ausbilden. Oft schreiben die Betriebe ihre offenen Ausbildungsplätze nicht aus, weil das Sichten von Bewerbungsschreiben und Beantworten sehr viel Arbeit bedeutet für die Personalabteilung. Da Lehrstellen in diesem Bereich sehr gesucht sind, können die Betriebe ihre freien Stellen immer besetzen ohne grossen Aufwand...
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Antwort von chesb | 11.07.2018 - 23:09
Ein Studium kommt nicht in Frage. Später vielleicht irgendwann mal, siehe Offizierslaufbahn, aber da würde ich mich auch nur notgedrungen durchquälen. Lernen an sich würde mir Spaß machen, aber unser Bildungssystem ist dafür - sagen wir mal - nicht gerade optimal, wodurch mir der Spaß dabei gehörig vergangen ist. Da ist Arbeit tatsächlich wesentlich entspannter. (Nein, das sage ich nicht nur so. Erfahrungen wurden mehr als ausreichend gemacht.)

Auf die Antwort vom Arbeitsamt warte ich noch, da sollte bald was kommen.
Dass Lehrstellen in dem Bereich sehr gesucht sind kann ich so nicht bestätigen. Bei uns in der Gegend suchen selbst die besten Firmen immer noch händeringend nach Azubis für z.B. Systemintegration oder IT-System-Elektroniker, und das für das Ausbildungsjahr 2018/2019.

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Antwort von cleosulz | 12.07.2018 - 11:04
www.ausbildungsstellen.de
www.bsh-ag.de
www.backinjob.de

Suchanfrage bei war:
Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung+Ausbildung+Bayreuth

Was stellst du dir die Arbeit als Softwareentwickler denn vor? Wie soll dein künftiger Wunsch-Arbeitsplatz aussehen?
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Antwort von Kampfsemmel | 12.07.2018 - 17:27
Mal ein paar Anmerkungen:

- Die Studienzeit ist die schönste Zeit (von der Ausbildungszeit mal abgesehen).
- Offizierslaufbahn ist ... gewöhnungsbedürftig.
- Bitte beachten, dass die Variante "Offizierslaufbahn - mit sofortigen Austritt nach Abschluss des Studiums" nicht mehr funktioniert
- Aus finanzieller Sicht ist ein Studium nicht immer sinnvoll. Gerade im Bereich Informatik verdienst du mit Ausbildung schon über den bundesweiten Durchschnitt also je nach Branche erstklassig.
- Das Arbeitsamt ist heutzutage eher die falsche Adresse, wenn es um Stellensuche geht.


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Antwort von chesb | 12.07.2018 - 21:29
Die Angabe von Bayreuth ist veraltet. Ich habe keine konkreten Vorstellungen, wie mein künftiger Arbeitsplatz aussehen soll/muss. Was das angeht bin ich offen. Ich will einfach nur standardmäßig meinen Beruf ausüben, möglichst mit freundlichen Menschen, mehr nicht.
Dass ich bei der Offizierslaufbahn dann nicht mehr wirklich aussteigen kann ist klar. Deswegen möchte ich ja vorher rausfinden, ob das was für mich ist oder nicht. Wenn ja, dann kann ich mich auch noch durch das Studium quälen. Aber so wie es aussieht kann ich mir die Karriere bei der BW sowieso sparen, körperlich dazu ungeeignet auf Grund von Fehlstellungen.
Wie Kampfsemmel bereits erwähnt hat lohnt sich ein Studium sowieso oftmals nicht großartig. Die IHK bietet z.B. mehrere Module an, die insgesamt 2.5k kostet, die hab ich in 5 Monaten durch und kann danach auch als Softwareentwickler arbeiten. Der Verdienst ist so oder so nicht schlecht, da muss ich mir das Studium nicht unbedingt antun.


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Antwort von Kampfsemmel | 12.07.2018 - 22:52
Das du aktuell wenig offene Ausbildungsstellen findest, wird daran liegen, dass für das Jahr 2018 nahezu alle Stellen besetzt sein werden bzw. die für 2019 noch nicht veröffentlicht wurden.

Grundsätzlich schreiben kleine Firmen ihre Positionen auch häufig nur auf ihrer Seite aus. Diese entgehen dir also nicht selten über die großen Plattformen. Bei der Stellensuche muss man schon viel Zeit investieren. Ich glaube aber schon, dass du in der Branche eine Stelle finden wirst, auch wenn eventuell ein Umzug notwendig sein wird. Das ist nicht unüblich.


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Antwort von chesb | 12.07.2018 - 23:25
Naja, die großen Firmen haben die Bewerbungsfrist für 2019/2020 auf August bis Oktober gesetzt, da ist jetzt nicht mehr lange hin und pokern möchte ich eigentlich nur ungerne.
Nach einem weiteren Tag googeln und jegliche Seiten durchforschen habe ich exakt eine Firma gefunden, die halbwegs in der Nähe ist. Sie bilden alle zwei Jahre einen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung aus, allerdings 2018/2019. Bleibt zu hoffen, dass die Stelle unbesetzt bleibt, dann könnte ich es nächstes Jahr probieren. Bis dahin frage ich nach einem Praktikum an, Chancen erhöhen. Und wenn es nichts wird, dann heißt es wohl ein weiteres Jahr überbrücken. Aber zur Not hätte ich noch meinen jetzigen Job, meine Chefin will mich sowieso auf Teilzeit statt nur auf 450€-Basis. Wäre zwar blöd und schaut im Lebenslauf nicht schön aus, aber wie schon gesagt: Ohne staatliche Unterstützung (und ohne dem Freund auf der Tasche zu liegen) läuft da sowieso nichts, zumal ich meinen Vater finanziell entlasten möchte. Dann könnte ich immerhin schon ein mal mein Auto auch im Unterhalt leisten und auf die Weiterbildung sparen. Vielleicht sollte ich mich mal auf die positiven Dinge konzentrieren anstatt mir immer den Kopf zu zerbrechen.

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Antwort von cleosulz | 13.07.2018 - 08:15

Zitat:
Vielleicht sollte ich mich mal auf die positiven Dinge konzentrieren anstatt mir immer den Kopf zu zerbrechen.
Das ist ein sehr guter Ansatz. Manchmal wird man vor lauter Sorge nämlich auch betriebsblind.

Zitat:
..... exakt eine Firma gefunden, die halbwegs in der Nähe ist.
Und wenn es nichts wird, dann heißt es wohl ein weiteres Jahr überbrücken.

Sofort anrufen und fragen, ob die Stelle schon besetzt ist oder ob du dich noch bewerben kannst.

Wie Kampfsemmel sagt: Viele Stellen werden gar nicht als offen gemeldet oder nur auf den Firmenseiten angeboten. Da gilt es: Selbst aktiv werden und nachfragen.
Überlege dir, zu welcher Firma möchte ich?
Dort anrufen und fragen, ob sie deinen Traumjob ausbilden.
Oftmals bilden Firmen Berufe aus, auf die man nie gekommen wäre.

Zitat:
.... meine Chefin will mich sowieso auf Teilzeit statt nur auf 450€-Basis. Wäre zwar blöd und schaut im Lebenslauf nicht schön aus ....


Das mit der Teilzeit ist (auch) gut:
Denn sobald du aus der Familienversicherung (KV) über deinen Vater rausfällst, schaust du dumm aus der Wäsche. Dann will die KV auch noch Geld von dir. (Wenn du nicht mehr Schülerin bist, über 18 und keine Ausbildung machst, passiert das sehr schnell.
Auch mit dem Kindergeld ist das so.)

Geringfügig geht aber nur, wenn man krankenversichert ist.
Wenn du Teilzeit arbeitest (auch in der Gleitzone) bist du immerhin kranken- und sozialversichert.
Das sieht überhaupt nicht dumm aus.
Dumm sieht aus, wenn man nach der Schule nix tut, nur chillt.

Du kannst natürlich auch versuchen, das Wartejahr mit einem FSJ / FÖJ / Auslandsjahr zu überbrücken.
Das bringt auch etwas Geld (bis maximal 380 EUR, meist aber nur 150 - 250 EUR).
Hat den Vorteil, dass es im Lebenslauf "gut" aussieht und du das Jahr später angerechnet bekommst. (Vor allem das Kindergeld fließt dann in diesem Jahr weiter. www.kindergeld.org )

Oder schon mal gedacht, 1 Jahr lang zum Menschenhändler zu gehen => Leiharbeit?
Bringt zumindest den Mindestlohn und mehr als Teilzeit.

Das mit dem Praktikum finde ich übrigens ganz gut. Das macht sich im Lebenslauf auch gut. Evtl. kannst du es ja mit deinem Teilzeitjob verbinden (=> tageweise z.B. oder immer vor- oder nachmittags über einen bestimmten Zeitraum).
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