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Kritik an Hartz IV

Frage: Kritik an Hartz IV
(37 Antworten)


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Welche Kritik würde euch zu dem Thema Hartz IV einfallen?
Frage von sinulus (ehem. Mitglied) | am 26.06.2011 - 15:37


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Antwort von auslese | 27.06.2011 - 12:37
Zitat:
Arbeit ist eine zielbewusste und sozial durch Institutionen (Bräuche) abgestützte besondere Form der Tätigkeit,
mit der Menschen seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu überleben versuchen.

aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeit_%28Sozialwissenschaften%29

...mit der Menschen überleben wollen....

Merkst Du den Widerspruch zu Deiner zuvorig geäußerten Meinung selbst oder soll ich ihn Dir erklären?

Zitat:
Den Willen zur Arbeit bemesse ich daran, dass man auch Jobs annimmt, für die man eigentlich überqualifiziert ist (jedenfalls für eine gewisse Zeit).

Solange bis der "Aufschwung" kommt, oder wie..?

 
Antwort von ANONYM | 27.06.2011 - 12:42
Wenn du meinst, dass da ein Widerspruch besteht, dann erkläre ihn.


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Antwort von auslese | 27.06.2011 - 12:54
Kein Mensch kann von 1Euro/Stunde überleben. Er wird immer von Transferleistungen des Staates abhängig sein - damit geht der Sinn von "Arbeit" verloren.

Verstehst Du das?


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Antwort von Peter | 27.06.2011 - 13:54
auf die gefahr hin, dass ich gleich wegen ketzerei oder sonstigen gründen auf den scheiterhaufen gestellt und verbrannt werde:

warum nicht essensmarken einführen? diese könnte man dann in verschiedenen einrichtungen einlösen und dafür frühstücken und zu mittag/abend essen. damit wäre sichergestellt, dass die menschen, die keine arbeit finden (wollen), ihr geld nicht für alkohol, zigaretten und glücksspiel rauswerfen, sondern was anständiges zu essen bekommen. aus welchem grund sollte man den leuten überhaupt geld in die hand geben? wer sich was verdienen will, der muss dafür arbeiten. das könnten einige wenige dann natürlich in einer solchen mensa.
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team

 
Antwort von GAST | 27.06.2011 - 14:04
Päddas Idee ist generell nicht schlecht.

Schöner wäre eine Mensa / Ausgabestelle, in der auch Hartzer beschäftigt werden.
Sie könnten auch ihre eigenen Kartoffeln / Äpfel / Getreide anbauen (Wäschereien, Nähereien, etc. betrieben, ...) und sich damit ein paar € zu den Essensmarken hinzuverdienen, oder sich zumindest für ihre Traumberufe qualifizieren.

Man landet so aber bestimmt ganz schnell in ner Art Kasten- oder Klassen-System. Da sind dann die einen, die auf Kosten anderer reich werden und mit ihrem Geld alles machen können und die anderen, die kein echtes Geld zu sehen bekommen.

Und Menschen, die sich nicht in den Mühlen unserer Wirtschaft versklaven lassen wollen, sollten nicht als Menschen geringer Klassen angesehen werden.


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 27.06.2011 - 14:13
...wenn man schon größere separierende sozial-mensen einrichtet, dann könnte man da natürlich auch leute ganz normal anstellen (und irgendwohin muss man ja auch eigentlich mit den ganzen sozialarbeit-studenten...)

aber ums mal so zu sagen: ich bin gegen weitere staatseinrichtungen*ggg außerdem muss man da bedenken, dass es auch reichlich dörfer gibt und in jedem dorf lässt sich sowas nicht durchführen... außerdem: was is mit dem essen zwischendurch etc?

gutscheine schön und gut. aber ich finde sie wie bei den kindergutscheinen gut eingesetzt. also für bildung/kultur/sport. die beträge sind im regelsatz ganz schlecht untergebracht


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 27.06.2011 - 14:20
im übrigen...
frisch eingetroffen zu den bildungsgutscheinen
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13452274/Leyen-will-Eltern-Hartz-IV-Geld-hinterhertragen.html

-> ca 19% aller HARTZ IV-Familien haben keinen bedarf, die bildungsgutscheine wahrzunehmen. angemeldet hätten sich bisher wohl 25% und ausstehend seien die anträge bei 43% der familien(zusammen also 68%)

da find ichs schon ganz gewaltig, dass doch so viele eltern scheinbar kein interesse haben, ihren kindern nachhilfe/warmes essen in der schule/musikunterricht/mitgliedschaft im sportverein oä zu ermöglichen.

 
Antwort von GAST | 27.06.2011 - 14:27
Bärchen:
Wer sagt, dass die Kinder das nicht haben?
Es wird nur ausgesagt, dass es nicht durch Gutscheine finanziert wird.
Der Rest ist Spekulation.


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 27.06.2011 - 14:46
natürlich... aber dann wären die eltern selten dämlich, weil sie durch annahme der gutscheine praktisch mehr geld zur verfügung hätten ... oder sie brauchens ned bzw wollen den staat ned zu sehr ausbeuten(wovon aber wohl weniger ausgegangen werden kann)

 
Antwort von GAST | 27.06.2011 - 14:53
Ich kann mir vorstellen, dass sich die meisten Menschen etwas schämen, in einer Bedarfssituation zu sein.
Diejenigen, die den Staat ausbeuten wollen, sind meiner Erfahrung nach hart in der Minderzahl (würde sich zumindest mit dem decken, was ich bisher von Sozialarbeitern gehört habe).

...Wobei... ...mehr Ausbeutung des Staates bedeutet weniger Geld für Afghanistan, Bau von Autobahnen, etc.
(vielleicht sollten wir alle ein bisschen hartzen!?)


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Antwort von 1349 (ehem. Mitglied) | 27.06.2011 - 15:08
was hast du eigentlich gegen autobahnen?
außerdem sind das 2 verschiedene töpfe, wo das geld her kommt. mit hartzen kannst du keinen autobahnbau verhindern. wo kein geld ist wird sowieso welches geliehen.


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Antwort von RichardLancelot | 27.06.2011 - 15:21
Zitat:
Ich kann mir vorstellen, dass sich die meisten Menschen etwas schämen, in einer Bedarfssituation zu sein.
Sicherlich ist es vielen unangenehm, aber es sind auch genug die sich eben nicht schämen fremder Leute Geld auf ihr Konto fließen zu sehen.
Die soziale Frage nach der Absicherung Erwerbsloser wird wahrscheinlich immer ein gesellschaftlicher Streitpunkt bleiben, weil es keine akzeptable Lösung für beide Seiten gibt. Auf der einen Seite sind manche Menschen, konjunkturbedingt, auf die Hilfe angewiesen, auf der anderen Seite gibt es auch ein nicht unbeträchtliches Maß deren Anreiz für eine Jobfindung durch die Förderung sinkt oder die diese sofort ausbeuten. Für einen nicht unerheblichen Teil der schaffenden Bevölkerung sind gerade Hartz-IV-Empfänger ja fast immer zu Schmarotzern gestempelt, weil sie schlicht neidisch auf den Zustand der bezahlten Freizeit sind. Häufig ist es allerdings so dass mit Einsparungen auf dem Rücken der Sozialhilfeempfänger der Bürokratieaufwand in den Behörden steigt, was im Endeffekt eine keine effizienten Einsparungen zulässt.
Naja, um mal zu zitieren:
Zitat:
aus wikipedia(de)
Das Wort sozial (von lat. socius‚ gemeinsam, verbunden, verbündet‘) bezeichnet wechselseitige Bezüge als eine Grundbedingtheit des Zusammenlebens[...]
Solange eine Seite also das wechselseitige unzureichend erfüllt wird es immer Diskussionen über die Sinnhaftigkeit geben und derzeit fühlen sich ja beide Seiten nicht wohl mit der aktuellen Lösung.
(soweit mein Gedankengang dazu )

 
Antwort von GAST | 27.06.2011 - 15:30
Spannender Gedankengang. ;)

Zitat:
Sicherlich ist es vielen unangenehm, aber es sind auch genug die sich eben nicht schämen fremder Leute Geld auf ihr Konto fließen zu sehen.
Die soziale Frage nach der Absicherung Erwerbsloser wird wahrscheinlich immer ein gesellschaftlicher Streitpunkt bleiben, weil es keine akzeptable Lösung für beide Seiten gibt. Auf der einen Seite sind manche Menschen, konjunkturbedingt, auf die Hilfe angewiesen, auf der anderen Seite gibt es auch ein nicht unbeträchtliches Maß deren Anreiz für eine Jobfindung durch die Förderung sinkt oder die diese sofort ausbeuten. Für einen nicht unerheblichen Teil der schaffenden Bevölkerung sind gerade Hartz-IV-Empfänger ja fast immer zu Schmarotzern gestempelt, weil sie schlicht neidisch auf den Zustand der bezahlten Freizeit sind.

Da ist nicht ein Fakt, keine einzige belastbare Zahl dabei. Allerhöchstens dein Empfinden (in deinem persönlichen Tunnelblick).

Die BILD könnt`s echt nicht besser.

Schlimm nur, dass das so viele Jugendliche hier einfach glauben werden (müssen), weil sie wirklich noch nicht im Stande sind zu reflektieren.


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Antwort von mopselratz | 27.06.2011 - 15:55
@lillili
Dass sich jemand auf seinem Hartz IV ausruht und damit hochzufrieden ist, habe ich jedenfalls noch nicht gehört.

Gibt es aber, und er ist z.T. schon berühmt :D

Die rede ist von Arnold Dübel: http://www.youtube.com/watch?v=Tkpo-LFNYrM


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Antwort von RichardLancelot | 27.06.2011 - 16:03
Zitat:
Da ist nicht ein Fakt, keine einzige belastbare Zahl dabei. Allerhöchstens dein Empfinden (in deinem persönlichen Tunnelblick).
Mein Beitrag war auch mehr eine Reflektion meines Empfindens und eine Zusammenfassung meiner sowie der Meinungen die ich oft gehört habe wenn ich mich mit anderen austausche.
Zitat:
Die BILD könnt`s echt nicht besser.
Ich maße mir, im Gegensatz zur größten Tageszeitung Deutschlands, aber nicht an meine Ansichten als journalistisch zu bezeichnen.
Zitat:
Schlimm nur, dass das so viele Jugendliche hier einfach glauben werden (müssen), weil sie wirklich noch nicht im Stande sind zu reflektieren.
Ich werde zukünftig kennzeichnen wenn ich meiner völlig unfundierten Meinung Ausdruck verleihe

Ich sage dennoch dass die soziale Absicherung Erwerbsloser ind Dtl. immernoch nicht ausreichend strukturiert ist...und Suppenküchen für Niedriglöhner oder ähnliche parallelgesellschaftliche Lösungsansätze tragen auch nicht zur Eindämmung dieses Problems bei.

Zitat:
Dass sich jemand auf seinem Hartz IV ausruht und damit hochzufrieden ist, habe ich jedenfalls noch nicht gehört.
Es gibt aber immernoch den Spalt zwischen Zufriedenheit und Resignation. Ich glaube nicht dass jemand mit seiner Stütze zufrieden ist, aber einige Menschen haben sich damit abgefunden und leben eben angepasst an das Geld, das ihnen zur Verfügung steht.

\EDIT: Bevor unser hitziger Gedankenaustausch ausglüht sei noch erwähnt dass ich von dir, lillilli, auch noch keine "belastbare Zahl", wie du es ausgedrückt hast, in diesem Thread lesen konnte.

 
Antwort von GAST | 27.06.2011 - 19:45
Zitat:
Bevor unser hitziger Gedankenaustausch ausglüht sei noch erwähnt dass ich von dir, lillilli, auch noch keine "belastbare Zahl", wie du es ausgedrückt hast, in diesem Thread lesen konnte

Den Ball muss ich wohl aufnehmen... : )

Ich weiß nicht, ob dein Beitrag unfair gemeint ist, oder ob du nicht verstanden hast, dass du nur die halbe Warheit abbildest (bösen Willen unterstelle ich dir erstmal nicht...): Ich habe keine belastbare Zahl geliefert, aber grundsätzlich "ich meine" / "ich glaube" / "ich denke" / etc. verwendet.
Das ist sicherlich das Fairste das man machen kann, wenn man sich auf "weiche" Themen einlässt.


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Antwort von RichardLancelot | 28.06.2011 - 00:18
Sehe ich ähnlich. Im nächst besten Beitrag werde ich mich auch daran halten meine Meinung deutlicher von Fakten abzuheben
Zitat:
Ich weiß nicht, ob dein Beitrag unfair gemeint ist
Keinesfalls...ich hoffe es kam nicht so an.
Zitat:
oder ob du nicht verstanden hast, dass du nur die halbe Warheit abbildest
Hier kann ich wieder ein Zitat bringen:
Zitat:
Die öffentliche Meinung ist ein Vexierspiegel der die Dinge zu groß oder zu klein darstellt, aber immer verzerrt.
Ich sagte ja bereits dass ich nur mir zugetragene Ansichten wiedergab.

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