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Referat: Der Drei-Schluchten-Staudamm in China

Alles zu Asien (Indien, China, Japan,..)

Erdkunde Referat EK-GK 11


17. Dezember 2003
„Der Drei-Schluchten-Staudamm“ in China

Gliederung:
Der Jangtse-Fluss
Nutzen und Ziele des Projekts
Allgemeine Informationen zum Staudamm
Zeittafel und aktueller Stand
generelle Kritik an dem Projekt
bisher aufgetretene Probleme bei der Umsetzung

Der Jangtse-Fluss
Der Jangtse ist nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste Fluss der Welt und der längste Fluss in Asien. Insgesamt ist er 6300 Kilometer lang. Die Quelle des Jangtse liegt in Tibet im Westen Chinas. Er Mündet im Osten Chinas in das ostchinesische Meer, 23 Kilometer nördlich von Shanghai.
Das Gesamte Einzugsgebiet des Jangtse beträgt 1,8 Millionen Quadratkilometer, was etwa einem fünftel der Gesamtfläche Chinas entspricht.
Nutzen und Ziele des Projekts
2.1. Verhinderung von Überschwemmungen
Jedes Jahr im Juni, zu Beginn der Regenzeit, gibt es in den Ufergebieten des Jangtse starke Überschwemmungen. In den Hochgebirgen im Westen sammelt sich dabei besonders viel Wasser. Etwa 100 der 350 Millionen Menschen, welche entlang des Jangtse leben, sind direkt von den Fluten betroffen. In der Vergangenheit haben viele von Ihnen sehr dicht am Wasser gebaut, was ihnen häufig zum Verhängnis wurde. So gab es bei einer großen Überschwemmung 1931 über 145.000 Tote und im Jahr 1954 wurden 20 Millionen Menschen Obdachlos. Aber auch in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Überschwemmungen mit vielen Toten an den Ufern des Jangtse.
Mit der Flutung der Gebiete um den Jangtse würde zum einen keine direkte Gefahr mehr für die Personen am Ufer bestehen, da sie in andere, weit entfernte Gebiete umgesiedelt werden. Zum anderen könnte durch die Staumauer auch der Wasserstand unterhalb des Sees reguliert und so Überschwemmungen verhindert werden.

2.2. Stromerzeugung
Momentan bezieht China rund 75% seiner Energie aus Kohle und ist damit der drittgrößte CO2-Produzent der Welt. Dies führt zu einer enormen Luftverschmutzung. Zudem befindet sich die chinesische Wirtschaft stark im Aufschwung und würde, wenn dieses Wachstum anhielte, jedes Jahr 17.000 Megawatt zusätzlich benötigen. Mit 26 Turbinen in der Staumauer sollen 85 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden, was der Leistung von 15 Kernkraftwerken des Typ Biblis und 1/9 der heutigen Jahresproduktion in China entspricht. Dadurch entstände in China das größte Kraftwerk der Welt, durch das zwischen 50 und 100 Millionen Tonnen Kohle (hierüber gibt es, wie bei allen Zahlen zu dem Projekt, widersprüchliche Angaben) eingespart werden könnten.
2.3. bessere Nutzung für die Schifffahrt
Der größte Teil der chinesischen Binnenschifffahrt wird schon heute auf dem Jangtse befördert. Jedoch verkomplizieren Stromschnellen im Fluss dies an verschiedenen Stellen. Auf dem Stausee wäre dieses Problem behoben und es stände wesentlich mehr nutzbare Fläche für die Schifffahrt zur Verfügung. Hauptanlaufpunkt ist dabei der Hafen von Chongquing am westlichen Ende des Stausees. Der Gütertransport soll insgesamt von 10 auf 50 Millionen Tonnen erhöht werden.
Allgemeine Informationen zum Staudamm
Der Stau des Jangtse im Drei-Schluchten-Gebiet süd-östlich der Mitte Chinas ist eines der größten Projekte der chinesischen Regierung. Auf über 600 Kilometern soll der Jangtse durch eine 185 Meter hohe, 300 Meter dicke und 2300 Meter breite aufgestaut werden. Hierbei würde eine Fläche von über 1000 Quadratkilometern mitsamt von ganzen Städten überschwemmt werden. Die Kosten für dieses riesige Projekt wurden von der chinesischen Regierung auf 24 Milliarden Dollar geschätzt, wobei Experten vermuten, dass die Zahl das zwei- bis dreifache dieser Summe betragen wird. Die Kosten werden durch 60% von der chinesischen Regierung und einer extra eingerichteten Sondersteuer auf Energie gedeckt. Die restlichen 40% sollen durch Staatsanleihen und über ausländische Investoren gedeckt werden, deren Vertrauen in das Projekt jedoch schwindet. Anders als erwartet beteiligte sich die Weltbank erst gar nicht an dem Projekt und das US-Bureau of Reclamation, welches seit 1944 für den Staudammbau in China eintrat, zog sich wegen des aus ihrer Sicht geringen Nutzens komplett aus dem Projekt zurück.
Zeittafel und aktueller Stand
50er Jahre Idee für den Staudamm und Beginn der Planungen
1992 Beschluss für den Bau unter dem Widerstand von einem Drittel des Nationalen Kongresses
1993 Baubeginn
22.11.1997 Abschluss der ersten Bauphase, Beginn der Aufstauung
1. Juni 2003 Vollständige Schließung des Dammes, Beginn der Flutungen
aktueller Stand: Zurzeit liegt der Wasserpegel bei ca. 135 der geplanten 175 Meter, während die Umsiedlung von 1,5 Millionen Menschen läuft
vorr. 2009/2010 Fertigstellung des Gesamtprojektes, Wasserstand von 175 Meter
bisher aufgetretene Probleme bei der Umsetzung
Ungeachtet der generellen Kritik
negative Auswirkungen

6.1. Umsiedlung
Die Aufstauung des Jangtse betrifft eine Fläche von etwa 1.000 Quadratkilometern. Im Klartext heißt das, dass 1,8 Millionen Menschen, die in 140 Städten und 4.500 Ortschaften leben, umgesiedelt werden müssen. Ein besonderes Problem stellt dies für die Bauern dar. 30.000 Hektar fruchtbares Ackerland gehen durch den Stausee unwiederbringlich verloren. Da es keine Ersatzflächen gibt und die Bauern so nicht entschädigt werden können müssen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Seit Baubeginn sind allerdings deutlich weniger Menschen umgesiedelt und Fabriken verlegt worden, als ursprünglich geplant. Viele Kritiker und Beobachter des Projektes sehen die Einhaltung des Zeitplanes als gefährdet

6.2. Verlust von Kulturgut
Die Jahrtausende alte Kultur der Chinesen umfasst beeindruckenden Schätze und archäologisch enorm wertvolle Stätten. Diese werden durch die Aufstauung verloren gehen. Kirchen, Friedhöfe und andere religiöse Stätten versinken in den Fluten. Archäologen aus aller Welt versuchen bereits jetzt die wichtigsten Stätten ausfindig zu machen und Kulturgut sicher zu stellen.

6.3. Verschmutzung
Durch die Aufstauung reduziert sich durch die geringere Fließgeschwindigkeit des Jangtse Selbstreinigungskraft. Eine Verschmutzung ist die Folge, wenn nicht etliche Müllhalden am Flussufer beseitigt werden. Ohnehin werden jährlich mehr als eine Milliarde Schmutzwasser in den Fluss eingeleitet.

6.4. Erdbebengefahr
Der Staudamm liegt in einer Erdbeben gefährdeten Zone, da sich die Erdplatten in diesem Gebiet momentan oft verschieben. Sollte der Damm, der von US-Amerikanischen Fachleuten ohnehin schon als falsch konstruiert eingeschätzt wird, im Falle eines Erdbebens oder eines Erdrutsches brechen, würde gut ein Viertel des gesamten Landes überflutet werde. Eine Katastrophe, die alle bisher da gewesenen Überschwemmungen in den Schatten stellt, wäre die Folge.

6.5. Tierwelt
Weltweit einzigartig ist der weiße Flussdelphin, der im Jangtse sein zuhause hat. Durch die Bauarbeiten wird er enorm vom Aussterben bedroht sein. Ebenso werden viele Fischarten in ihrem natürlichen Umfeld gestört. Weitere durch das Projekt bedrohte Tierarten sind der Rhesusaffe, die Zibetkatze, der sibirische Kranich, der in dem Gebiet überwintert, und die Mandarinente.
Inhalt
Ein umfassendes Referat über den Drei-Schluchten-Staudamm in China am Jangtse-Fluss. Themenbereiche, die behandelt werden: Der Jangtse-Fluss, Nutzen und Ziele des Projekts, Allgemeine Informationen zum Staudamm, Zeittafel und aktueller Stand, generelle Kritik an dem Projekt, bisher aufgetretene Probleme bei der Umsetzung
Aus dem Grundkurs Erdkunde, Jgst. 11 (1012 Wörter)
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