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Referat: Entwicklungsländer - Guatemala

Alles zu Entwicklungsländer

Begriffsklärungen




- Dritte Welt:
Der Begriff "Dritte Welt" gilt als wertneutral. Entstanden ist der Begriff im Jahre 1949, als in Frankreich die Rechte regierte und die Opposition versuchte, unabhängig von der Kommunistischen Partei einen dritten Weg zu gehen. Später wurde dieser Begriff auf die internationale Ebene übertragen. Er sollte vorbehaltsfrei und nicht abschätzig oder diskriminierend sein.
In den 50er Jahren verstand man unter Dritte Welt all die Länder, die einen anderen, dritten Weg der Blockfreiheit gehen wollten. Erst in den 60er Jahren spielte die wirtschaftliche Entwicklung in den internationalen Beziehungen eine Rolle und der Begriff wurde ausgedehnt, auf alle Entwicklungsländer in Übersee.


- Entwicklungsland:
Unter einem Entwicklungsland ist ein, in verschiedener Hinsicht (z.B. Lebensstandard, Allgemeinbildung und im wirtschaftlichen Können) gegenüber den anderen Staaten zurückgebliebener Raum zu verstehen.
Ein Entwicklungsland kann kulturell hoch stehen, auch wenn es Hilfe von außen für seine Menschen und Wirtschaft benötigt.


- Schwellenland:
Die Länder, die nicht mehr zu den armen Entwicklungsländern zählen, aber auch noch nicht zu den reichen Industrienationen, nennt man Schwellenländer. Das heißt, sie stehen an der Schwelle dazu, ein Industriestaat zu werden. Zu den Schwellenländern zählen derzeit beispielsweise Thailand, Südkorea, Taiwan, China, Brasilien und Mexiko.



Kriterien der Entwicklungsländer

Entwicklungsländer sind eine sehr homogene Gruppe, sie können sehr unterschiedliche Merkmale aufweisen.
Heute werden sie primär unter ökonomischen Gesichtspunkten eingeteilt.


Welche Merkmale und Richtlinien gibt es, um ein Land zum Entwicklungsland zu machen?

Wirtschaftliche Merkmale:
In Entwicklungsländern ist nur eine sehr geringe Industrialisierung bemerkbar, sowie Rückstände in der Mechanisierung. Es gibt eine große Zahl von Kleinbetrieben und die Menschen sind wirtschaftlich Abhängig. Oft sind gerade diese Länder hoch verschuldet, unter anderem durch unproduktive Arbeitsweise. Auch die landwirtschaftliche Produktion je Landarbeiter, sowie die Erträge je Hektar, und den Einsatz von Maschinen und Chemikalien werden bewertet. Das geringe Bruttosozialprodukt zeugt von hoher Arbeitslosigkeit, außerdem erleichtern die häufigen Währungsschwankungen den Export nicht.

Politische Merkmale:
Entwicklungsländer weißen meist eine politische Instabilität auf, und es herrscht große Gefahr der Militärdiktatur. Oft findet man in Entwicklungsländern Bürgerkriegsähnliche Zustände. Krieg und Auseinandersetzungen sind in diesen Gebieten sehr häufig. Zudem haben diese Länder Schwierigkeiten, eine demokratische Verfassung zu etablieren. Meist waren sie früher in Kolonialbesitz

Soziale Merkmale:
Eines der größten sozialen Probleme ist das niedrige Bildungsniveau, sowie die geringe Lebenserwartung, gefördert durch eine schlechte medizinische Versorgung, Unterernährung und Mangelernährung. Es herrscht eine sehr ungleiche Besitz- und Einkommensverteilung.

Sonstige Merkmale:
Hohe Bevölkerungszahl, begleitet durch hohes Bevölkerungswachstum, sowie ein pyramidenförmiger Bevölkerungsaufbau mit sehr wenig älteren Menschen, eine ungleiche Bevölkerungszahl und generatives Verhalten sind ebenfalls Merkmale von Entwicklungsländern.

Oft liegen diese Länder in tropischen Bereichen.


Wer legt diese Kriterien fest?

Wer als Entwicklungsland gilt und wer nicht, wird von mehreren internationalen Organisationen festgelegt. Zu diesen Organisationen gehören z.B. das "United Nations Development Program" (UNDP), die Entwicklungsbehörde der Vereinten Nationen und die "Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung" (Organization for Economic Cooperation and Development, OECD)
Es existiert also keine einheitliche Liste. So werden europäische Länder z.B. von den Vereinigten Nationen nicht hinzu gezählt, während von anderen Seiten sehrwohl welche hinzugenommen werden.


Kritik an den Kriterien

Es ist jedoch sehr fraglich, ob sich die Länder der Erde so einfach in verschiedene Gruppen einteilen lassen. Oft sind die Werte ungenau oder verschwommen und können dann das Bild des Landes verändern.
Hierzu einige Beispiele:
1. die landwirtschaftliche Produktion je Landarbeiter, den Einsatz von Maschinen und Chemikalien.
>> In Europa und den USA wird üblicherweise mit möglichst wenig Aufwand uns Arbeitern ein möglichst hoher Ertrag erzielt. Des ist vor allem durch die Verwendung von Chemie und Technik zu erreichen. Diese Produkte werden dann vor allem an Großhändler im In- und Ausland verkauft.
Wenn nun in einem afrikanischen Staat ein Landwirt seit vielen Jahren nach traditionellen und Umweltschonenden Methoden genügend Produkte erzeugt, um seine Familie zu ernähren und mit anderen Dorfbewohnern zu tauschen, so trägt er zur finanziellen Bewertung seines Landes bei. Ebenso, wenn ein Betrieb mit höherer Anzahl an Arbeitern die gleiche Menge an Produkten erzielt, wie in einem Industrieland. Es wird nicht beachtet, dass dort die Umwelt weniger belastet wird und mehr Menschen Arbeit haben. Dieses Land gilt an in diesem Gesichtspunkt als unterentwickelt.

2. die Höhe der Exporte je Einwohner, sowie der Exportanteil am Bruttosozialprodukt als Indikator für den Bereich des Handels.
>> Das Hauptproblem ist die Verteilung unter den Einwohnern, es gibt keine Angaben, über die, die gewinn oder Verluste daraus ziehen.

3. Die Höhe des Bruttosozialproduktes
>> hier ist es möglich, dass in Ländern mit extremen Einkommensunterschieden ein hohes BSP berechnet wird, obwohl 40% der Bevölkerung unter dem Existenzminimum leben.
In anderen Ländern dagegen, hat jeder wenig, aber dennoch genug, obwohl das BSP geringer ausfällt.

4. Die Anzahl der Analphabeten und die durchschnittliche Bildung
>> Das was bei uns, als wünschenswert und wichtige Bildung bezeichnet wird, ist in anderen Ländern gänzlich unwichtig. Sie benötigen z.B. Grundlagen in Lesen und Schreiben, sowie Rechnen. Des weiteren sind handwerkliche Geschicke hier notwendig, um den Alltag gut meistern zu können.
Hier sind Hochschulausbildungen, wie sie in Europa und der USA bekannt sind nicht nötig.

5. Auch die durchschnittliche Lebenserwartung und die Kindersterblichkeit werden häufig als Indikator für die medizinische Entwicklung herangezogen.
>> Es können jedoch neben medizinischer Versorgung und Ernährungslage auch andere Faktoren eine große Rolle spielen.
Vor allem unnatürliche Todesursachen, wie Kindermord und Unfälle spielen hier eine große Rolle.
In einigen Ländern gibt es traditionelle Einstellungen zu Kindern, woraus viele Kindermorde folgen, weil das Kind das falsche Geschlecht hat oder kein Platz dafür da ist.





Wer tut was zur Entwicklungshilfe?

USA:
sehr wenig Hilfe: Ausgaben für Streitkräfte: 450 Milliarden Dollar jährlich, 15 Milliarden Unterstützung für arme Länder.

Deutschland:
0,27 % des BIP
(- Kleidersammlung)

EU:
0,33 % des BSP





Überblick

Ländername: Republik Guatemala
Klima: an den Küsten tropisch, im zentralen Hochland gemäßigt
Größe: 108.889 km²
Bevölkerung: ca. 11,2 Mio. Einwohner
Landessprache: Spanisch
Religion: 60% römisch katholisch, 30% protestantisch, Maya- Religionen
Staats- Regierungsform: Republik, Präsidialverfassung
Regierungspartei: GANA ("Gran Alianza Nacional"), 44 Sitze, mitte- rechts,
BIP 18,4 Mrd. USD
Pro- Kopf- Einkommen: 1630,-- USD


Kurz- Geschichte von Guatemala

Guatemala war zu Beginn der neuen Zeitrechnung eine Maya- Hochkultur.
Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Land von spanischen Truppen erobert
Seit 1821 ist Guatemala nun von Spanien unabhängig.
Im 20. Jahrhundert gab es oft Probleme mit der Regierung, welche sich immer wieder änderte. So gab es z.B. ab 1962 vermehrt Aktivitäten durch Guerillabewegungen, die, ebenso wie andere Oppositionelle, von der damaligen Regierung des Militärs mit großer Härte bekämpft wurden. In diesem Zusammenhang waren sehr viele Menschenrechtsverletzungen zu bemerken.
Ab 1986 gab es eine demokratisch gewählte zivile Regierung.
Ab Anfang der 90er Jahre gab es Verhandlungen der Regierung mit der Guerilla und den Abschluss mehrerer Abkommen (z.B. Waffenstillstand, Menschenrechte,...)
1996 Friedensschluss zwischen der Regierung und der Guerilla- Vertretung
November 2003 gewann die "Gran Alizana Nacional" (GANA) die Wahl und damit Begann die Präsidentschaft von Oscar Berger Perdomo mit dem Amtsantritt am 14.01.04


Wirtschaftliche Situation

Guatemala ist ein vor allem Ackerland, welches traditionell von Anbau und der Verarbeitung von Kaffe, Zuckerrohr, Bananen und anderer tropischer Erzeuge lebt.

In den Vorjahren haben Preiseinbrüche bei Kaffe, Zucker, Tabak und Kautschuk, welche zu den wichtigsten Exportgütern Guatemalas zählen, zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation Guatemalas geführt.
Zudem waren die Wirtschaftpolitik und die Sicherheitslage nicht gut genug, um Vertrauen in den Staat zu schaffen, was wiederum zur Abnahme der Kaufkraft und somit zum Abbau von Arbeitsplätzen führte.
2003 scheint seit 2003 durch einen Aufschwung der Kaffee- und Zuckerpreise, sowie einer Exportsteigerung im landwirtschaftlichen und Textilbereich gebremst.
Das Wirtschaftswachstumbetrug 2003 2,6% (Deutschland: etwa 1,4%)
Mit 2,7% ist jedoch das Bevölkerungswachstum so hoch, dass kaum Fortschritte beim Pro- Kopf- Volkseinkommen zu sehen sind. (Bevölkerungswachstum in Deutschland 2003: 0.04%)
Die Weltmarktpreise für Kaffe haben sich zwar etwas stabilisiert, konnten jedoch das gewünschte Niveau bei weitem nicht erreichen.

Das Wirtschaftsklima habe sich nach allgemeinen Aussagen nach dem Wahlerfolg der GANA erheblich gebessert.
Die Gesamtverschuldung Guatemalas beläuft sich auf etwa 5,2 Mrd. USD, im Wahljahr ein Haushaltsdefizit von 1,8%
(Deutschland: 1.292 Milliarden Euro, Haushaltdefizit: über 4%)

Guatemalas Außenhandelsvolumen belief sich 2003 auf 8 Mrd. USD, davon 5,3 Mrd. Einfuhren.
36% der Exporte gehen in die USA, 30,2% nach Zentralamerika und 5% nach Mexiko.

Deutschland ist Guatemalas bedeutendster Handelspartner in der EU und steht bei den Exporten aus Guatemala an 4. Stelle, bei den Importen auf Platz 8.

Beziehungen zwischen Guatemala und Deutschland

Die Hauptausfuhren Deutschlands nach Guatemala bestehen aus pharmazeutischen Produkten, Maschinen und Kraftfahrzeugen.
Die Haupteinfuhren aus Guatemala sind Kaffee, Tabak, Obst und Gemüse, Zucker, Gewürze und Ölfrüchte.
Zudem ist liegt die größte deutsche Kolonie mit etwa 4000 Staatsangehörigen und mehreren Deutschstämmigen in Guatemala. Es gibt dort eine deutsche Schule mit Abiturberechtigung, ein deutsches Kulturinstitut, sowie eine deutsch- guatemaltekische Industrie- und Handelskammer.
Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Deutschland konzentriert sich auf die Bereiche Friedenssicherung, sowie Bildung, Gesundheit, und Demokratieförderung. Diese Projekte findet man hauptsächlich in Gebieten mit indigener Bevölkerung.

Politik
Wenig stabiles Parteisystem, seit Beginn der Demokratisierung 1985 konnte noch keine Partei zweimal hintereinander die Wahl gewinnen, in der Regel verlieren die Parteien, nach der Regierungsperiode an Bedeutung.
Bezeichnend ist die starke Stellung von Kräften, die außerhalb des Parteisystems stehen, jedoch nachhaltigen politischen Einfluss ausüben, so z.B. Militär und Unternehmerschaft.
Zur Implementierung der Friedensabkommen war ein gutes Dutzend Verfassungsreformen notwendig, welche jedoch in einem Volksbescheid im Mai 1999 abgelehnt wurden.


Enge Beziehungen zu den politisch und wirtschaftlich wichtigsten Nachbarn USA und Mexiko, die jedoch nicht ohne Probleme ablaufen.
Inhalt
Referat über Entwicklungsländer und verdeutlicht am Beispiel Guatemala.

1) Begriffsklärungen
2) Kriterien der Entwicklungsländer
3) Kritik an den Kriterien (1558 Wörter)
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