Referat: Das Bildnis der Dorian Gray
Oscar Wilde
Das Bildnis des Dorian Gray
Autor
Oscar Wilde wurde am 16. Oktober 1854 geboren. Sein Vater William war ein anerkannter Augen- und Ohrenarzt und schrieb einige Bücher über die irische Lebensweise. Seine Mutter schrieb politische Beiträge für verschiedene Zeitungen, hörte damit jedoch nach der Heirat auf und wurde Hausfrau. Oscar hatte einen Bruder, William, der ein Jahr älter war als er und eine Schwester, Isola Francesca, drei Jahre jünger war als er und mit 10 Jahren nach einer schweren Krankheit starb.
Mit zehn Jahren wurde Oscar und sein Bruder zur Schule geschickt und sie kamen in die selbe Klasse. Seine Lieblingsfächer waren Dichtung und Klassik, dort vor allem die Griechen mit ihren Schönheitsidealen. Als er 17 war gewann er ein Stipendium in der protestantischen Universität von Irland und nach drei Jahren bekam er ein Stipendium für ein College in Oxford.
1879 siedelte er nach London, wo er seinen Bruder wiedertraf, der dort Journalist war. Durch ihn konnte Oscar viele Kontakte zu Verlegern knüpfen, die seine Werke veröffentlichten. 1880, mit 26 Jahren, schrieb er sein erstes Theaterstück ”Vera”, es wurde jedoch in London nicht aufgeführt und in New York nach einer Woche wieder abgesetzt.
Im November 1883 lernte er Constance Lloyd kennen, die er Mai des folgenden Jahres heiratete. 1885 wurde sein erster Sohn Cyril geboren. Ein Jahr später erblickte Sohn Vyvyan das Licht der Welt.
1891, mit 37 Jahren schrieb er vier Bücher, unter anderem sein bekanntestes Werk ”Das Bildnis des Dorian Gray”.
1892 traf Oscar seine alten Bekannten Lord Alfred Douglas wieder, eine leidenschaftliche Affäre begann, durch die er seine Familie stark vernachlässigte. Doch der Vater von Alfred konnte Oscar nicht leiden und beschuldigte ihn wegen ”unnatürlicher Praktiken”. Oscar verneint dies und hält die Bekanntschaft zu Alfred aufrecht. Dessen Vater verklagt er wegen Rufschädigung. Während dem Prozeß werden als Zeugen gegen Oscar Männer aufgerufen, die er sich für einen Abend kaufte. Da Homosexualität zu dieser Zeit illegal war wurde Oscar zu 2 Jahren Strafarbeit verurteilt.
1899 starb Oscars Frau und er zog nach Paris. Er beschloß nicht mehr zu schreiben und starb selbst ein Jahr später am 30. November 1900 in Paris.
Analyse, Aufbau, Sprache
Der Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ spielt im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts, dem sogenannten „fin de siècle“. Die Handlung des Romans geht über 20 Jahre. Der Roman ist in 20 Kapitel unterteilt und wird durch eine Vorrede des Autors eingeleitet. In dieser Vorrede geht es um Kunst und Künstler und um die Beziehungen der Kunst zur Natur.
Die Sprache des Romans ist sehr kunstvoll, jedoch realistisch. Oscar Wilde verwendete viele Aphorismen (Aphorismus = schlagkräftig formulierter Denkspruch in Prosa) und Sentenzen (Sentenz = treffend formulierter Ausspruch, ähnlich dem Aphorismus, jedoch meist in Versform). Die Figuren (va. Lord Henry) drücken sich auch durch Paradoxa aus (Paradoxon = Widerspruch, der doch einen Sinn ergibt). Wilde verwendete die indirekte sowie die direkte Rede und verstand die Kunst, pointierte Dialoge zu schreiben. Eine genaue Beschreibung der Umgebung und die Liebe zum Detail ermöglichen es dem Leser, sich in das London der damaligen Zeit zu versetzen. Es wurden auch viele Fremdwörter verwendet, die jedoch die Verständlichkeit des Romans nicht beeinträchtigen.
Charakteristik
Lord Henry Wotton: recht jung, Oberschicht, raucht viel, sehr zynisch und dadurch z.T. grob und verletzend, bringt unauffällig viele Weisheiten (?) (eher provozierende Thesen), viele seltsame Ansichten, man weiss nicht, ob er sie selbst glaubt, Harry genannt, findet seine Seele und die Emotionen anderer das faszinierendste im Leben, faszinierende Stimme, viele Paradoxe, beeinflusst gerne andere, frauenfeindlich, egoistisches Denken, macht sich wenig aus anderer Leute Meinung und Moral, wird meist nicht ernst genommen, kann sehr arrogant sein, glaubt, schon alles erlebt zu haben, unromantisch, rücksichtslos, erlebt selbst kaum Emotionen, ist immer zu spät, bleibender Freund von D
Basil Hallward: recht jung, nicht unbekannter Künstler, Oberschicht, war einige Jahre zuvor plötzlich verschwunden, mag das Geheimnisvolle, was er verschweigt, wird für ihn interessanter, mag Henry, da er nie Moralisches sage und nie Falsches tue, feinfühlig,
Dorian Gray: Oberschicht, knapp über 20 (Buchbeginn), so schön und charmant, dass jeder ihn mag, keine Beschäftigung, seltsamen guten Einfluss auf Schaffen von Basil, dessen Freund, hat „einfache und schöne Natur“ (Anfangs!), spielt Klavier, romantisch, Waise, reich, (Diener Viktor, Haushälterin Mrs. Leaf), bei Grossvater Kelso aufgewachsen, der ihn hasste, nun aber tot ist, kann seltsam starke Faszination auf andere ausüben
Lord Fermor: Oberschicht, Henrys Onkel, fröhlicher alter Junggeselle, war Sekretär seines Vaters (Botschafter in Spanien), reich, tut nichts, nervt Verwandte, veraltete Ansichten
Agatha: Henrys Tante, Dorian ist (noch nicht lange) ihr Schützling, karitativ,
Victoria: (Lady Henry) Hs Frau, liebt immer jemanden, geht regelmässig zur Kirche, unordentlich, neugierig, nervös, („chli nes Huen“), sagt, sie höre Henrys Ansichten immer von seinen Freunden (weil er sie beeinflusst/überzeugt)
Sibyl Vane: Unterschicht, talentierte Schauspielerin, knapp 17, sehr hübsch, arm, scheu, D liebt sie
James Vane: ihr Bruder, 16, sieht sich als Sibyls Beschützer, obwohl sie viel reifer ist, untersetzt, will nach Australien auswandern, etwas mürrisch
Mrs. Vane: Ihre Mutter, Schauspielerin, mag Heirat mit D nur, wenn er reich ist, spricht ungern über Vater ihrer Kinder, arm, mag Szenen, Kinder unehelich, hatte keine Mutter
Mr. Isaacs: führt das Theater, in dem Sibyl und ihre Mutter auftreten, ging mehrmals bankrott, Jude, schmierig
Alan Campbell: früherer 1,5 Jahre Freund von D, ist es nicht mehr. Begabter Chemiker, Biologe und Musiker. War, als Freundschaft vorbei, verändert und meidet D wenn möglich.
Gladys Monmouth: verheiratete Herzogin, schön, weiss nicht, ob sie D liebt, clever und schlagfertig, Cousine von H
Inhalt
Der Maler Basil Hallward malt ein lebensgroßes Portrait von Dorian Gray, den er als Verkörperung seiner Kunstvorstellung ansieht. Basil erzählt seinem alten Freund Lord Henry von Dorian, möchte jedoch nicht, daß die beiden sich kennenlernen. Doch ein Zusammentreffen der beiden ist unvermeidlich. Während Dorian dem Maler Modell sitzt offenbart Lord Henry seine Theorien über das Leben und die Jugend. Dorian ist sehr verwirrt und wird für Lord Henry als „psychologisches Experiment“ immer interessanter. Basil vollendet das Bild und Dorian ist von seiner eigenen Schönheit überwältigt. Er wünscht sich, daß das Bild altert und er jung bleibt. Basil will das Bild nicht ausstellen und schenkt es Dorian.
Von nun an verbringen Dorian und Henry viel Zeit miteinander und werden zu guten Freunden. Dorian verlobt sich mit einer jungen Schauspielerin, Sibyl Vane. Sie enttäuscht ihn, indem sie die Liebe über die Kunst der Schauspielerei stellt, und Dorian verläßt sie. Er bereut seinen Entschluß doch es ist zu spät, Sibyl hat sich vergiftet. Da entdeckt Dorian plötzlich eine Veränderung des Bildes, der Gesichtsausdruck seines gemalten Pendants hat sich verändert. Als er weitere Veränderungen entdeckt, versteckt er das Bild auf dem verstaubten Dachboden.
Jahre vergehen, in denen Dorian jung und schön bleibt, während das Bild, als Spiegel seiner Seele, altert und die Zeichen seiner Sünden trägt. Dorian wird vielen unheimlich und es entstehen zahlreiche Gerüchte über ihn. Basil spricht ihn eines Tages auf all diese Gerüchte an und meint, daß er Dorian gar nicht kennt, da er nicht in seine Seele sehen kann. Dorian bietet ihm an, seine Seele zu sehen und zeigt ihm das Bild. Er macht Basil dafür verantwortlich, daß das Bild ihn zerstört hat. Dorian ersticht Basil und zwingt einen befreundeten Chemiker, die Leiche zu beseitigen. Basil gilt seither als vermißt.
Durch Zufall trifft Dorian auf James Vane, den Bruder von Sibyl, der Rache für seine Schwester geschworen hat und Dorian töten will. Doch Dorian entkommt James und dieser stirbt bei einem Jagdunfall.
Dorian glaubt, alle seine Sorgen los zu sein, doch die Vergangenheit läßt ihn nicht los. Er kann das Spiegelbild seiner Seele nicht mehr ertragen und will es mit einem Messer zerstören. Man hört einen Schrei vom Dachboden und findet einen alten, runzeligen, häßlichen Mann vor dem Bildnis des schönen, jungen Dorian Gray. Erst bei genauerer Untersuchung des Schmuckes, erkennt man, wer der Tote ist.
Interpretation
Oscar Wilde war Vertreter des Ästhetizismus. Der Ästhetizismus beschreibt eine Lebenshaltung, die vorwiegend am Schönen bzw. an der Kunst interessiert ist. In dem Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ geht es also vor allem um die Kunst und die Schönheit, die durch Dorian selbst und seine unvergängliche Jugend verkörpert wird.
Wilde stellte auch das Dandytum seiner Zeit dar. „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Spiegel der Gesellschaft. Die jugendliche Schönheit ist das Wichtigste, kein Preis zu hoch dafür. Als Dorian Gray bemerkt, daß sich sein Bildnis verändert und für ihn die Zeichen seiner Sünden trägt ist ihm das egal, solange er dafür jung und schön bleibt. Denn nichts ist so wertvoll wie die ewige Jugend. Er möchte sein wahres Ich, seine Seele nicht länger sehen und versteckt sich davor bzw. versteckt das Bild. Doch niemand kann sich selbst lange etwas vorspielen. So kann auch Dorian Gray nicht länger damit leben, daß seine Seele verdorben ist. Er will all dem ein Ende bereiten, indem er das Bild zu zerstören versucht. Doch da das Bild seine wahre Identität darstellt, zerstört er sich selbst. „Das Bildnis des Dorian Gray“ zeigt also, daß man sich und der Gesellschaft zwar etwas vorspielen kann, daß man aber schließlich daran zugrunde geht, weil man, früher oder später, von der Vergangenheit eingeholt wird.
Oscar Wilde stellt auch das Doppelleben dar, das ihm später selbst zum Verhängnis wurde. Während Dorian Gray sich äußerlich nicht zu verändern scheint, bleiben seine Taten doch nicht ohne Folgen. Nach außen hin scheint er tugendhaft, unschuldig, schön und rein, doch innerlich, verkörpert durch das Bild, verfällt er immer mehr. Schließlich wird er dieses Doppellebens überdrüssig und vernichtet seine Seele und damit auch sich selbst.
Zitate von Oscar Wilde („Das Bildnis des Dorian Gray“ Vorrede)
Der Künstler ist der Schöpfer schöner Dinge.
Kunst offenbaren, den Künstler verbergen, ist das Ziel der Kunst.
Man kann einem Menschen verzeihen, daß er etwas Nützliches schafft, solang er nicht verlangt, daß man seine Arbeit bewundert. Die einzige Entschuldigung für den, der etwas Nutzloses tut, liegt darin, daß man seine Schöpfung inbrünstig bewundert.
Alle Kunst ist gänzlich nutzlos.
Inhalt
Buchvorstellung des Buches "Das Bildis von Dorian Gray" von Oscar Wilde (1733 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
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