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Staat & Gesellschaft im 17. Jahrhundert - Der Absolutismus als Herrschaftsform

Alles zu Absolutismus

Staat und Gesellschaft


im 17. Jahrhundert
Der Absolutismus als Herrschaftsform
Entstehung des absoluten Staates
Religionskriege verursachten in allen beteiligten Ländern gewaltige materielle und soziale Kosten
die wirtschaftliche, politische und religiöse Lage auf dem Kontinent veränderte sich und das politische Denken stellte sich darauf ein
politische Philosophen und Staatsmänner entwarfen eine durch den Staat zu schaffende und zu überwachende Ordnung
je mehr Unordnung in diesen Staaten herrschte, desto mehr Faszination übte eine solche Idee aus
Menschen glaubten an die Vorstellung, der Staat sei eine über den Interessen der Bevölkerung insbesondere über den Parteien stehende Kraft
diese wiederum verfüge über eine Räson eine eigene, nicht weiter ableitbare Begründung = Staatsräson (Räson = Vernunft, Einsicht)
in diesem Zusammenhang entwickelt sich auch die Auffassung den
Repräsentanten des Staates den Fürsten, müsse eine deutlich über alle Untertanen herausgehobene Stellung eingeräumt werden, wenn sie der Ordnungskraft Staat und ihren Interessen wirkungsvoll dienen soll
Legitimation des Absolutismus
man sprach nun von der Absolutie oder vom Absolutismus
diese Epoche brach nach dem Ende der Religionskriege (im Übergang vom späten Mittealter zur frühen Neuzeit) an
vor allem im westlichen, mittleren und nördlichen Europa (Frankreich, Spanien, Schweden, Brandenburg-Preußen) war er eine wesentliche Triebkraft für die Herausbildung des modernen europäischen Staatensystems zwischen 15. und 17. Jhd.
das Wort „absolut“ entstammt der römischen Rechtslehre und wird mit „losgelöst“ übersetzt
mit diesem Begriff wird eine Herrschaftsform bezeichnet, bei der der Inhaber der Staatgewalt eine Macht ausübt, die nicht durch Stände, Zünfte, Adlige oder Städte beschränkt wird
Herrscher ( souverän = unabhängig) verfügt über richterliche (judikative), ausführende (exekutive) und gesetzgebende (legislative) Gewalt
war oberster Heerführer (Entscheidung über Krieg und Frieden), oberster
Richter und bestimmte über Finanzen, Steuern und die Verwaltung
die besonderen Interessen z.B. des Adels mussten sich der Staatsräson, also dem übergeordneten Nutzen des Staates und der Krone fügen
der Monarch, der den Staat durch Amt und Person verkörperte, durfte aber nach Auffassung der Zeit keine Willkürherrschaft ausüben, sondern die Grundsätze des göttlichen und natürlichen Rechts beachten
im absoluten Staat liefen beim Fürsten bzw. Territorialherrscher zunehmend die Hoheitsfunktionen z.B. Verwaltung zusammen
Geschichtliche Errungenschaften des Absolutismus
Wirtschaft / Verwaltung / Gesellschaft
Ausbau einer Demokratie

Aufgaben:
Einziehung der Steuern
Organisation der Polizei und der Gerichtsbarkeit, des Militärwesens und des Landesausbaus
der Konzentration der Macht beim Monarchen entsprach ein zentraler und hierarchischer Aufbau der Behörden
im Auftrag des Königs arbeitete eine abhängige, weisungsgebundene Beamtenschaft
die Spitzen der Verwaltung waren direkt dem König gegenüber verantwortlich, dieser berief und entließ sie
nicht nur der Adel sondern auch immer mehr das Bürgertum stellte die Fachleute zur Verfügung, die der bürokratische Obrigkeitsstaat brauchte
großes „stehendes Heer“ (ständig einsatzbereit)
der Großteil der Staatsausgaben floss damit in die Wirtschaft
große und disziplinierte Heere waren für die Monarchen unerlässliche Werkzeuge im wirtschaftlichen, diplomatischen und militärischen Konkurrenzkampf mit anderen Mächten
Heer als eine der wichtigsten Stützen der Macht
Staat
drei Dinge erzeugten ein großes Geldbedürfnis
die wachsenden Aufgaben des Staates
zahlreiche Kriege um Territorien und Vormacht
verschwenderische Hofhaltung
das machte den Ausbau des staatlichen Finanz- und Steuerwesens notwendig
z.B. Merkantilismus
Staatstheoretische Begründungen für den Absolutismus als Herrschaftsform
Jean Bodin (1529 oder 1530 – 1596)
mit seiner Staatstheorie entwarf er in den „6 Büchern über die Republik“ 1576 eine schon zu ihrer Zeit epochenmachende, einflussreiche Begründung der absolutistischen Monarchie
stammte aus einfachen Verhältnissen
war zunächst Mönch
als junger Mann der Ketzerei verdächtigt, entging er nur knapp dem Scheiterhaufen
nach Studium und Lehre der Rechtswissenschaft stieg er später zum Advokaten am Pariser Parlament (Gerichtshof), Berater des Königs und Kronenanwalt auf
seine wissenschaftlichen Werke und sein politisches Handeln stellte er ganz in den Dienst der französischen Monarchie
in den Religionskriegen zwischen den Katholiken und den protestantischen Hugenotten nahm er eine vermittelnde, auf Toleranz gerichtete Position ein

Jean Bodin über die Stellung des Monarchen im Staat (1576) :

„Souveränität“ bei Bodin
Hauptmerkmal des souveränen Fürsten besteht darin, der Gesamtheit und den Einzelnen das Gesetz vorschreiben zu können
unabhängig von der Zustimmung eines Höheren oder Gleichberechtigten oder Niederen
höchste und unabhängige Staatsgewalt nach innen und außen
wenn der Fürst kein Gesetz ohne die Zustimmung eines über ihm stehenden erlassen darf, ist er in Wirklichkeit Untertan
Thomas Hobbes (1588 - 1679)
Philosoph und Staatstheoretiker
geboren am 05.04.1588 in Westport
Vater war Landpfarrer
trotz ärmlicher Verhältnisse besuchte er mit 14 Jahren die Universität Oxford
erlebte die Puritanische Revolution 1649 im Exil in Paris und reflektierte die Bürgerkriegswirren in seinem Hauptwerk „Leviathan“
im 3./4. Werk geht er gegen die Kirche vor
er ist für eine Kirche, die dem Staat unter
vollzog den Bruch der englischen Philosophie mit der mittelalterlichen Scholastik (christliche Theologie – engstimmig und dogmatisch)
gleichzeitig legte er den Grundstein für die wissenschaftliche Soziologie, indem er versuchte, die Prinzipien der Naturwissenschaften auf die menschliche Gesellschaft zu übertragen
Hobbes war Hofmeister und ab 1645 Lehrer des späteren englischen Königs Karls II und des Kronprinzen von Wales
als der Prinz von Wales 1660 den Thron bestieg, stieg das Ansehen Hobbes bei der Obrigkeit wieder
mit 84 schrieb er seine Autobiografie in lateinischen Versen
er starb am 04.12.1679
Hauptregeln der Vernunft nach T. Hobbes
Suche den Frieden und bewahre ihn. Verteidige sich aber im Kriegszustand mit allen Mitteln.
Zur Erhaltung des Friedens muss sich der Mensch aber unterordnen und muss sein Recht entsagen können und sich mit einem gewissen Maß an Freiheit begnügen.
zu 1. mit allen Mitteln Frieden bewahren, suchen schlecht möglich
weitere Daten siehe Arbeitsblätter
Jacques-Benigne Bossuet (1627 – 1704)
franz. Theologe & Kanzelredner
Sohn eines Advokaten beim Parlament (Gerichtshof von Dijon)
wurde im Jesuitenorden von Dijon erzogen
bereits 1640 Kanonikus(Körperschaft von Geistlichen) in Meta
1652 Priester
1670 Erziehung von Franz Dauphin (franz. Thronfolger) verzichtet auf das Bistum Condom
für Thronfolger schrieb er 1700 eine Verteidigung des Absolutismus
Bewunderer Ludwig XIV.
1682 Bistum Meaux erhalten
1688 versuchte Protestantismus zu widerlegen
bedeutend durch rednerische Begabung & literarische Werke gehörten zur Klassik
Zusammenfassung
nach dem Ende der Religionskriege in Europa
neue Epoche: absolute Monarch oder Absolutismus
„absolut“ = „losgelöst“

franz. Jurist Jean Bodin:
Wesensmerkmal des Staates = Souveränität
Ausführung des Herrscheramtes auf Lebenszeit durch den König (absolute Macht)
Wahlkönigtum ausgeschlossen
König besaß Recht, Gesetze zu erlassen + aufzuheben
Beachtung der Gebote Gottes

engl. Philosoph Thomas Hobbes:
Fürst besitzt absolute Macht
Mensch ist von Natur aus eigensüchtig

franz. Theologe, Bischof & Prinzenerzieher Jacques-Bénuque Bossuet:
König hatte alleinige Recht auf Gewaltanwendung
=> Verfügungsgewalt über das Heer
Inhalt
Gesellschaftsaufbau in verschiedenen Gesichtspunkten
Der Absolutismus als Herrschaftsform
-Entstehung des absoluten Staates
-Legitimation des Absolutismus
-Geschichtliche Errungenschaften des Absolutismus (1040 Wörter)
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