Islam
Islam
Einführung
Nach dem 11. September wurde in der westlichen Welt das Wort Islam vor allem im Zusammenhang mit Terrorismus gebraucht. Tatsächlich haben Selbstmordattentate bei islamischen Fundamentalisten eine lange Tradition.
Nach islamischer Auffassung ist der Koran die letzte und abschliessende Offenbarung Gottes für die Menschen. Muhammad gilt als Siegel des Propheten. Dieses Verständnis führte bei Muslimen lange Zeit zu der Überzeugung, in der vollkommenen Ordnung zu leben und den Anhängern anderer Religionen überlegen zu sein, weil sie mit dem Glauben an die letzte Botschaft Gottes diesem am nächsten seien. Erst die Konfrontation, mit der westlichen Zivilisation, wurde das islamische Selbstverständnis erschüttert: Die militärische Überlegenheit der Kolonialmächte (England, Frankreich) verhalf dem Westen zu einer Ausdehnung der Macht und gleichzeitig führte es zu einer Schwächung und Abhängigkeit der islamischen Staaten. Die Allmacht der Europäer und danach auch den Nordamerikanern zwang die Muslime dazu, auf den dominanten Westen zu reagieren. Viele von ihnen suchten und suchen nach einer Auflösung der Spannungen zwischen dem Ideal der islamischen Gesellschaft und den Anforderungen der vom Westen geprägten Welt. Dabei muss man jedoch sehen, dass zentrale Elemente der westlichen Ideale in der islamischen Welt nicht existieren. So z.B. die Trennung von religiöser und weltlicher Macht, die Freiheit des Einzelnen gegenüber dem Staat oder die kapitalistisch wichtige Individualisierung des einzelnen in der Gesellschaft. Im Koran sind dem individuellen Handeln des Einzelnen in manchen Bereichen enge Grenzen gesetzt. So soll der Mensch in erster Linie dem göttlichen Willen folgen. Die islamische Gemeinschaft (Umma) geniesst oberste Priorität. Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Muslime versuchen, ihre religiöse du kulturelle Identität zu wahren. Ein den meisten Offenbarungsreligionen gemeinsames Merkmal ist die Tatsache, dass Reform als Rückkehr zu den Wurzeln verstanden wird. Die seit dem 18. Jh. immer wieder entstehenden Strömungen, erheben den Anspruch, den ursprünglichen, reinen Islam gegenüber der gerade praktizierten Form zu verteidigen. Diese Strömungen lassen sich unter dem Begriff fundamentalistische Strömungen zusammenfassen. Gegenwärtig gibt es drei solcher Bewegungen:
Islamische Intellektuelle: Bemüht um eine Synthese zwischen den Vorstellungen des Islam und einer notwendigen wirtschaftlichen und politischen Modernisierung
Konservative Fundamentalisten: Motive tief religiösen Ursprunges, propagieren die Abkoppelung von der übrigen Welt (ohne Anschläge)
Die dritte monotheistische Weltreligion
Der Islam entstand im 7. Jh. der christlichen Zeitrechnung. Sein Ursprung lag in der göttlichen Offenbarung, die Muhammad, sein Prophet, ab ungefähr 610 n. Chr. in der Nähe von Mekka auf einem Berg (Hira) erhielt. Muhammad sah sich als Instrument Gottes und sah seine Aufgabe darin, als Überbringer der Offenbarung allen Gläubigen zu dienen. Die Offenbarungen erfolgten in erheblichen zeitlichen Verzögerungen, welche sich in die mekkanischen und medinischen unterteilen lassen. Jene vor der Emigration von Mekka nach Medina und jene danach. Die so entstandenen Texte wurden ca. 20 Jahre nach dem Tod Muhammads vom dritten Kalif Uthman gesammelt und zusammengefasst. Dies ergab die göttliche Botschaft, der Koran.
In den Anfängen des Islam wurde von den Gläubigen nur ein Glaubensbekenntnis und das dazugehörende Verhalten verlangt. Das heisst, der Muslim nimmt die Offenbarung der göttlichen Botschaft an, bekennt sich zu Allah als dem einzigen und ausschliesslichen Gott und vereinigt sich mit den anderen Gläubigen in einer von Muhammad gegründeten und nach den Regeln Allahs geführten Gemeinde. (Umma) Entscheidend ist, dass sich ein Muslim im öffentlichen sowie im privaten Raum an die Vorschriften Allahs hält. Dies verlangt viel, da der Islam zwischen öffentlichem und privatem Bereich nicht trennt.
Der Koran
Muhammad hatte sich bei dem erstmaligen Bericht der himmlischen Botschaft nicht zum Ziel gesetzt eine neue Religion zu gründen, vielmehr wollte er die Lehre von dem einen Gott Allah vermitteln. Nach Auffassung der Muslime hat Gott immer neue Propheten (Abraham, Moses, Jesus) auf die Erde geschickt, um den Menschen eine Grundlage für ein gemeinsames Handeln und Glauben zu liefern. Da die früheren Offenbarungen durch die grossen Zeitabständen zwischen den einzelnen Überlieferungen verfälscht worden seien, habe Allah schliesslich Muhammad geschickt. Nicht zuletzt weil, die Offenbarungen Muhammads schriftlich fixiert wurden und damit Verfälschungen ausgeschlossen werden konnten, galten diese Offenbarungen als die abschliessenden Offenbarungen Allahs. Der Koran ist die Grundlage des Islams. Mit ihm schuf Muhammad eine heilige Schrift der Muslime. Sie ist nur wenig geordnet und beinhaltet die wesentlichen Etappen der Heilsgeschichte, angefangen mit der Erschaffung der Erde bis zu Muhammads Verkündigungen. Man bezeichnet die einzelnen Abschnitte als Suren, die grob nach ihrer jeweiligen Länge geordnet sind. Nur die erste Sure, ein Gebet, fällt durch ihre Kürze auf. Die zweite Sure ist die Längste mit 286, die letzten Suren haben lediglich drei bis sechs Verse. Der Koran liefert zahlreiche allgemeine Vorgaben für das tägliche Leben, sowie detaillierte Vorschriften und Regeln für die Gläubigen. Sie bilden mit ihren Kernelementen (absolute Gleichheit aller Menschen, Abschaffung sozialer Missstände und Solidarität unter den Gläubigen) die Basis für eine neue Werteordnung der Muslime. Das Ziel, alle Bereiche des Lebens zu regeln ist im Koran deutlich erkennbar.
Einen grossen Platz nehmen schliesslich die letzten Ereignisse am Ende aller Tage ein: das letzte Gericht. Muhammad verwendet bei der Offenbarung der göttlichen Botschaft Metaphern und Symbole der damaligen Umgebung. Nur indem er sich der Sprache, der Gepflogenheiten und der Rechtsvorstellung des alten Arabiens bediente, war gewährleistet, dass er und damit Gottes Wort verstanden werden konnte. Nach Auffassung der Muslimen bewirkt die Rezitation des Korns die Gegenwart Gottes zu spüren und die Erinnerung an Muhammad als den Vermittler des göttlichen Wirtes wachzuhalten.
Die Sunna
Die Sunna des Propheten ist die Überlieferungen vom Leben Muhammads. Die Überlieferungen, die zuerst mündlich und dann auch schriftlich weitergegeben wurden, gelten als weitere Inspirationsquelle für Verbote, Regeln und Pflichten. Weil sie zuerst nur mündlich weitergegeben wurden, lief man Gefahr, diese im Laufe der Zeit verfälscht zu haben. Daher wurden, die als richtig eingestuften Erzählungen systematisch geordnet und in sechs Sammlungen zusammengefasst. Zur Norm wurde so eine Erzählung, wenn sie durch eine Kette von vertrauenswürdigen Überlieferern als Tradition hatte etabliert werden können. Sie wurde als Hadith bezeichnet, was übersetzt Nachricht oder Erzählung heisst. Ein Hadith muss aus zwei Teilen bestehen:
Eine Kette aus bis auf Muhammad zurückzuführende Kette vertrauenswürdiger Personen, die eine korrekte Überlieferung garantieren. (isnad) Entscheidend für die Echtheit der Hadithe war nicht die Erzählung selbst, sondern die Kette der Vertrauenspersonen, die vollständig sein musste und keinerlei Widersprüche in der Abfolge aufweisen durfte. Daher spielten die Gefährten Muhammads eine grosse Rolle bei der Überlieferung , da sie als „Augenzeugen“ das Leben Muhammads verfolgt hatten und als wichtigste Gewährsmänner für die Richtigkeit der Erzählungen dienten. Die Anerkennung der Sunna erforderte auch die völlige Akzeptanz der Gefährten als Autoritäten. Die wichtigsten Überlieferer waren dabei die viere rechtsgeleiteten Kalifen, die als Begleiter und Ratgeber Muhammads gewirkt hatten und daher mit dem Denken und Handeln Muhammads vertraut waren. Ihre Hierarchie wurde nach ihrem Auftreten bestimmt: Abu Bakr, Umar, Uthman und Ali.
Einzelne Erzählungen aus dem Leben des Propheten selbst.
Die Echtheit der Sunna wird teilweise aber bezweifelt.
Dem gläubigen Muslimen gibt sie Auskunft über Leben und Lehre Muhammads und erleichtert ihm daher die Identifikation mit Muhammad, sowie die Erfüllung der Pflichten, welche durch den Koran und die Sunna auferlegt werden.
Fünf Säulen
Glaubensbekenntnis (shahada): Es gibt keinen Gott ausser Gott und Muhammad ist sein Prophet. Damit bekennt man sich zu Allah als einzigen Gott, sowie zur Befolgung der Gebote.
Das fünfmalige Gebet (salat) : Es wird zu festen , durch den Muezzin ausgerufenen Zeiten verrichtet. Die Gebetsrichtung ist Mekka. (Höchstes Heiligtum)
Fasten (saum): Beginnt am ersten Tag des Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Kalenderjahres und endet mit dem Ablaufen dieses Monats.
Armensteuer (zakat):Jährlich zu entrichtende Steuer, die von der jeweiligen Staatskasse verwaltet wird. Die Höhe ist nach islamischem Recht vom jeweiligen Wirtschaftsbereich abhängig.
Pilgerfahrt nach Mekka (hadsch) Diese Fahrt führt oftmals, noch vor der eigentlichen Hadsch nach Medina (Begrabungsort Muhammads) In Mekka selber befindet sich das bedeutendste Heiligtum, die Grosse Moschee mit der zentralen Kultstätte der Muslimen, der Kabaa. (Kleines Templechen von Abraham erbaut mit Meteorit von Erzengel Gabriel)
Arabisch- Die Sprache des Propheten
Die arabische Sprache ist die Sprache, in der Allah zu Muhammad gesprochen hat; Sie ist die Sprache, in der die göttliche Offenbarung im Koran sowie die Handlung und Aussagen Muhammads in der Sunna zusammengefasst wurden. Sie ist also die Sprache des Islams.
Die Ursprünge des Arabischen liegen zeitlich aber vor der Entstehung des Islams. Sie wurde in der damaligen Dichtung in einer von den meisten auf der Arabischen Halbinsel lebenden Stämmen gesprochenen Sprache verwendet. Die Überlieferung erfolgte mündlich. Erst islamische Sprachwissenschaftler begannen damit, sie schriftlich zu fixieren. Der Grund dafür war, dass sie hofften den Koran besser lesen und verstehen zu können. Für die Verbreitung der Botschaft Muhammads, war das Arabisch von grosser Bedeutung. Die meisten Menschen verstanden Arabisch und sie bewirkte ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl. Über die Arabische Halbinsel hinaus blieb Arabisch zunächst die Sprache der Eroberer und des Militärs. Erst die Verwaltungsreformen Ende des 7. Jh. Machten das Arabische über die Grenzen des Hedschas hinaus zur regulären Sprache. Die weitere Ausbreitung wiederum, förderte die Wanderung und die Islamisierung. So etablierte sich die Sprache als Sprache des islamischen Reichs, des Gottesdienstes, und des Rechtsverkehrs, sowie des Handels und der Verwaltung.
Die islamische Zeitrechnung
Der Beginn der islamischen Zeitrechnung wird auf Hidschra datiert, die Emigration Muhammads von Mekka nach Medina. Dies fand am 15. oder 16. Juli 622 statt. Der zweite Kalif Umar, führte den Kalender 638 ein. Die Basis des islamischen Jahres ist das sogenannte Mondjahr. Der Mondkalender ist ungefähr elf Tage kürzer las unser Kalender. Nach 33 Jahren fällt der Jahresbeginn wieder auf den gleichen Tag, d.h. dass dieser Zeitraum einer Dauer von 32 Sonnenjahren entspricht. Die ständige Veränderung des Mondjahres erschwerte aber Handel und Verwaltung. Durch die Einführung eines Finanzjahres (orientiert am Sonnenjahr) sind diese Probleme aber weitgehend gelöst. Am 10. Tag des 12. synodischen Monats findet das Opferfest der Pilgerfahrer statt. Der 1. Tag nach dem Ende des Ramadans ist der Tag des Fastenbrechers. Der dritte Festtag, ist der Geburtstag Muhammads.
Die Geschichte des Islam
Vorislamische Zeit
Schauplatz des Entstehung der dritten grossen Weltreligion, des Islams, war eine Oase im Hedschas, einem Landstrich am Nordwestrand der Halbinsel: Mekka lag direkt an der alten Handelsstrasse, die vom Süden (Arabien) nach Syrien führte und auf der Höhe von Gaza das Mittelmeer erreichte. Die Stadt profitierte vom wirtschaftlichen und politischen Fall Südarabiens und entwickelte sich im Verlauf des 6. Jh. zu einem blühenden Handelszentrum. Christen lebten nur wenige in dieser Gegend, stärker vertreten war das Judentum. Bis zu dieser Zeit war die Gesellschaft Arabiens vor allem in verschiedene Stämme gegliedert. (Beduine) Doch im Verlauf des 6. Jh. geriet dieses System vor allem in den Handelszentren in eine Krise. Die Stämme teilten sich in immer kleinere Untergruppen und die sozialen Unterschiede wuchsen. Die bisherige Solidarität schwand. Die dadurch entstandenen Bedürfnisse nach einem stärkeren Gemeinwesen, führten zu einer grösseren Anziehungskraft der jüdischen und christlichen Gemeinden. Polytheismus verlor an Anziehungskraft.
Muhammad
Muhammad wurde um 570 in der Handelsmetropole Mekka geboren. Er wurde von seinem Onkel erzogen, da sein Vater vor der Geburt gestorben war. Er gehörte zur Familie Hashim vom Stamme der Quraisch, die als Händler in der Stadt grossen Einfluss hatte. Seine Tätigkeiten als Händler führten zu den ersten Begegnungen mit Christen und Juden. Beinflusst von den Eindrücken in der Stadt Mekka und von seinen zahlreichen Reisen, zog sich Muhammad in die Berge zurück, um in Askese zu meditieren. Mit ungefähr 40 Jahren (610) begann er, von den Botschaften zu berichten, die er auf dem Berg Hira von einem Engel erhalten hatte. Er sei von Allah als Prophet ausgewählt worden, seine Aufgabe sei fortan die göttliche Offenbarung in der arabischen Sprache zu vermitteln. Er war der Überzeugung, dass Allah der gleiche Gott war, wie der der Christen und Juden.
In Mekka stiess Muhammad auf Widerstand, da die mächtigen Kaufleute sich in ihrer Macht bedroht fühlten, weil Muhammad zu moralischen Erneuerungen aufrief. Die Anhängerschaft Muhammads war zunächst sehr klein, bestand vor allem aus Familienmitglieder und Armen, die sich von ihm eine Besserung ihrer gegenwärtigen Situation versprachen. Vor allem die Quraisch reagierten auf Muhammads Reden mit heftigen Angriffen und erzwangen im Jahr 622 die Emigration aus Mekka. Muhammad entschloss sich für Medina, weil ihn einige Anhänger aus dieser Stadt aufgefordert hatten, als Schlichter zwischen den einzelnen Stämmen der Stadt zu fungieren. Er verfasst eine Gemeindeordnung und konnte die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Gruppen untergraben und sich selbst als Oberhaupt etablieren. Die dort ansässigen Juden akzeptierten ihn jedoch nicht. Die mit ihnen geschlossenen Verträge hielten jedoch nicht stand und der Konflikt endete mit der Vertreibung und teilweise Massakrierung der Juden.
Nach diesem Bruch verkündete er auch, dass Abraham weder Jude noch Christ sei, sondern Muslim und dass er die Kaaba in Mekka erbaut habe. Dies bedeutete den endgültigen Bruch mit Juden- und Chrsitentum und er stellte damit den Islam über die beiden andren monotheistischen Religionen. Zur gleichen Zeit in der er seine Macht im Innern vergrösserte, begann sein Kampf gegen Mekka. Im Jahre 630 nahm er schliesslich Mekka ein. Im Land wurde Frieden geschlossen; nach Aussen jedoch wurden weitere Vorstösse unternommen. Muhammad erreichte vor seinem Tod die Festigung des Islam auf der arabischen Halbinsel.
Die vier Kalifen
Begriff: Stellvertreter Muhammads auf Erden (Nachfolger) Der „Frömmste“ und Führer der islamischen Gemeinde im Sinne Allahs.Er wurde durch ein Wahlgremium ernannt. (Am Anfang galt auch noch Zugehörigkeit zum Stamm Muhammads( nur die ersten beiden Kalifs) Muhammad starb mit 63 Jahren (632)
Muhammad hatte vor seinem Tod keinen eindeutigen Nachfolger bestimmt werden, was zu Streitigkeiten führte. Ali (Vetter) behauptete Muhammad habe ihn auf der letzen Wallfahrt als Nachfolger bestimmt. Was aber nicht eindeutig war.
Abu Bakr
Aus den Streitereien ging jedoch Abu Bakr als Sieger hervor. Er konzentrierte sich in seinen ersten Amtsjahren vor allem darauf die Aufstände einzudämmen. Es gelang ihm geschickt, die Kräfte zu vereinen und expansiv nach aussen umzuwandeln. Er starb 634. In der gleichen Zeit hatten siegreiche Kämpfe im Irak, in Syrien und Palästina stattgefunden. Sie legten das Fundament für weitere Eroberungen.
Umar ibn al- Khattab
Abu Bakr hatte Umar vor seinem Ableben vorgeschlagen. Er wurde durch das Gremium gewählt. Er war Angehöriger einer angesehenen Familie in Mekka und stärkte damit die Gemeinde. Ausserdem war er mit Muhammad verwandt und ein enger Vertrauter gewesen. Er setze die Eroberungen fort. In seiner Amtszeit fielen zwei entscheidende Siege: Im Westen gegen Byzanz und im Osten gegen Persien. Umar war nicht nur ein hervorragender Feldherr, sondern auch hervorragender Staatsmann. Die wichtigen Posten vergab er an frühere Vertraute Muhammads und er kontrollierte seine Militärführer sehr streng. Jede eroberte Region wurde mit Militärlager gesichert und er führte das Amt des Richters ein. Darüber hinaus erklärte er die Hidschra zum Anfang einer neuen Zeitrechnung. Er wurde 644 ermordet. Kurz vor seinem Tod hatte er ein Wahlgremium mit sechs Mitglieder bestimmt.
Uthman ibn Affan
Er war nicht mehr aus dem Stamm der Quraisch. Damit war das Gebot gebrochen, dass die Kalifen aus dem Stamme Muhammads stammen mussten. Jedoch war er der Schwiegersohn Muhammads. Uthman vollendete die Expansion im Osten und dem gesamten persischen Hochland. In Ägypten wurde er aber von den Nubiern gestoppt. Er sah sich gezwungen Friedensverträge mit den Christen abzuschliessen. So wurde die Missionierung in Richtung Süden vorläufig gestoppt. Nach Nordafrika wurde die Expansion fortgesetzt (bis Ende des 7. Jh., bis sie den Atlantik erreichten.) Bekannt wurde Uthman darum, weil er die Koranleser zu entmachten suchte: unter seiner Ägide entstand eine schriftliche Fassung des Korans: Das Buch (al- kitab) Zusätzlichen Unmut gab es, weil er bei der Vergabe von Ämter seine Familie bevorzugte. Die Unzufriedenen wurden zahlreicher und schliesslich drang eine Gruppe in sein Haus ein und ermordeten ihn.
Ali, Vetter und Schwiegersohn von Muhammad
Er wurde nach drei vergeblichen Anläufen nun dich zum Kalifen ernannt. Jedoch lehnte der Statthalter in Syrien die Wahl ab. Auch in Medina waren die Gegner Alis zahlreich, so dass er seinen Hauptsitz nach Kufa (Mesopotamien) verlegte. Das Ende Medinas als Zentrum des Islams war damit besiegelt. Die Gegner Alis formierten sich jedoch und wollten ihn stürzen, was zum ersten Bürgerkrieg in der islamischen Gemeinde führte. Ein Jahr darauf richtete sich Ali gegen Muawiya (und Statthalter in Syrien). Der Statthalter in Damaskus machte ihm das Kalifat streitig. Der Kampf der beiden Heere endete vor einem Schiedsgericht, was aber nicht zu einer Lösung führte. Ausserdem stellten sich nun auch noch Mitstreiter gegen Ali. Sie verliessen das Heer, weil sie das Schiedsgericht ablehnten. Diese Gruppe wurde die dritt grösste Gemeinde neben Sunniten und Schiiten, die Kharidschiten.
Die drei Hauptrichtungen:
Schiiten: Gruppe um Ali. Forderten als Anführer einen leiblichen Nachfahren von Ali und Fatima, der Tochter Muhammads.
Sunniten: Zahlenmässig überlegen: Kalifat konnte nur an Mitglieder des Stammes der Quraisch vergeben werden. Die gepflegten Traditionen und die Regeln des Korans bestimmten die Entwicklung der Gemeinde. Die Ulamas waren jene, welche diese Regeln interpretierten. Sie beanspruchten die theologische Autorität. So stand die religiöse Autorität über allen anderen Autoritäten (( Gottesstaat)
Kharidschiten: Herkunft des Kalifen nicht wichtig, religiöse und moralische Fähigkeiten waren wichtiger.
Die islamische Schisma
Die beiden wichtigsten und grössten Gruppen sind die Sunniten (90%)und die Schiiten 10%.
Eine weitere Gruppe sind die Kharidschiten. Sie entwickelten eine sittenstrenge Konfession. Sie versplitterten aber dann in weitere Sippen. In ihren Augen ist die Moralität des Führers der Gemeinde am wichtigsten. Heute machen sie nur noch einen kleinen Teil aus, waren aber früher die dritt grösste Gemeinschaft.
Begriffe
Mohammedaner – das Gleiche, wie Muslimen, etwas veralteter Name
Islamisten – Fundamentalistische Muslime
Kaaba – Heiligtum der Muslimen
Scharia – Gesetzessystem der Muslime
Hadith – Erzählungen der Sunna
Koran – Heiliges Buch der Muslimen
Sufi - Mystiker
Schia - Schiiten
Sunna - Sunniten
Sure – Kapitel des Korans
Allah - Gott
Imam - Gemeindeführer
Mahdi – Nach der Lehre der Schiiten wird der 12. Rechtsgeleitete am Ende der Zeit wiederkehren. (War ihnen verborgen geblieben.)
EF Religion Islam 18.04.04
4 © all rights reserved
by Silvia Witschi
Inhalt
Sehr ausführliches Referat über den Islam!
Geschichte Muhammeds. Geschichte des Islams mit den vier ersten Kalifen. Spaltung des Islams. Erklärung von Koran, Sunna, der Zeitrechnung, fünf Säulen. Kurze Begriffserklärungen. (2937 Wörter)
Geschichte Muhammeds. Geschichte des Islams mit den vier ersten Kalifen. Spaltung des Islams. Erklärung von Koran, Sunna, der Zeitrechnung, fünf Säulen. Kurze Begriffserklärungen. (2937 Wörter)
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