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Willkommen und Abschied von Goethe

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Interpretation: Willkommen und Abschied



von Johann Wolfgang von Goethe

In dem Liebesgedicht "Willkommen und Abschied" von Johann Wolfgang von Goethe geht es um den jungen Goethe im Jahre 1770, der das Gedicht im lyrischen Ich für das lyrische Du, in dem Fall seine damalige Liebe verfasst hat. Er beschreibt, wie er sich entschließt, ein letztes Mal zu seiner Gebliebten zu reiten und dort eine Nacht mit ihr zu verbringen, bevor er sich für immer von ihr verabschieden muss. Er setzt sich dabei der Gefahr der Nacht aus, um diesen schweren Abschied zu nehmen.
Goethe selbst hatte damals Jura in Straßburg studiert und sich in eine Pfarrerstochter aus Seesenheim verliebt.
Im ersten Eindruck ist das Gedicht relativ verständlich für mich. Es gefällt mir an sich ganz gut, da das Gedicht gefühlsvoll geschrieben ist. Man versetzt sich während dem Lesen etwas in die Rolle des lyrischen Ichs.

Das Gedicht hat vier Strophen mit jeweils acht Versen und ein durchgäniges Kreuzreimschema.
In den ersten beiden Strophen wird der nächtliche Ritt zu seiner Geliebten beschrieben, in der dritten Stophe geht es um das Zusammentreffen der Beiden und die Andeutung auf die gemeinsame Nacht, die die beiden verbringen. In der vierten und somit der letzten Strophe geht es um den schmerzhaften Abschied.

In dem Gedicht gibt es ausschließlich 4-hebige Jambusverse. Der Rhythmus des Gedichts ist auf den Inhalt abgestimmt. Erst wird mit dem gleichmäßigen Rhythmus das Reiten durch die Nacht dargestellt. In der dritten Strophe wird der Rhythmus etwas langsamer, was das Ganze dramatisieren soll und in der letzten Strophe wird er aber wieder schneller. Es gibt einige Enjambements. Das Erste befindet sich in der Ersten Strophe in den letzten drei Zeilen. Weitere gibt es auch in der zweiten Strophe. Hier in der ersten Zeile. In der dritten Strophe ist ebenfalls gleich am Anfang ein Enjambement und in der fünften Zeile ebenfalls. Ein weiteres Enjambement befinden sich in der ersten Zeile der vierten Strophe.

Was auch auffällig ist, sind die Ausrufezeichen ab der zweiten Strophe. In dieser und in der dritten gibt es jeweils am Ende in den zwei letzten Zeilen Aurufezeichen. Diese sollen seine Leidenschaft und das Hoffen auf seine Freundin stärker ausdrücken. In der vierten Strophe werden die Ausrufezeichen dann mehr, da der Abschied so einen Schmerz ausdrückt. Dieser Schmerz soll dadurch besonders hervorgehoben werden.
Öfter verwendet Goethe auch Parallelismus in seinem Gedicht wie zum Beispiel in Strophe zwei, Vers sieben bis acht:
"In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!"
und in Strophe vier, Vers drei und vier:
"In deinen Küssen, welche Wonne!
In deinem Auge, welcher Schmerz!".
Bei beiden Beispielen wird der selbe Satzbau verwendet, welcher erst seine Vorfreunde und seine Leidenschaft in Metaphern widergibt und schließlich den Schmerzvollen Abschied und gleichzeitig die Liebe.

Der Titel des Gedichts verrät, dass es um etwas Gegensätzliches geht, und zwar Willkommen und Abschied. Man kann sich darunter durchaus ein Liebespaar vorstellen, welches sich trifft und weiß, dass es sich nie mals wieder sehen kann.

In der ersten Strophe geht es wie schon gesagt um den Entschluss, spontan zu seiner Geliebten zu Reiten. Die zweite Zeile verrät, dass er schneller gehandelt hat, als er gedacht hat. Er verwendet viele Naturmetaphern, die die gruselige, bedrohliche Nacht darstellen. Wie wir in Zeile drei erfahren, wird er gerade dunkel, als er sich auf den Weg macht. Er beschreibt eine neblige Nacht, als würde ihm die Natur den Weg versperren wollen. Die große Eiche im Nebelkleid zum Beispiel stellt ein Hindernis da und er fühlt sich von hundert schwarzen Augen aus dem Gebüsch beobachtet, weil das Treffen heimlich ist. Die hundert schwarzen Augen sind allerdings eine Hyperbel und eine Metapher gleichzeitig. Hier wird die Natur auch immer bedrohlicher, da Enjambements benutzt werden, um den Text schneller zu lesen.

Fortfolgend geht es in der zweiten Strophe weiterhin um den Ritt durch die Nacht. Der Mond steht mittlerweile am Himmel und der Wind wirkt gruselig, fast geisterhaft. Darauf folgend schreibt Goethe jetzt mit Hilfe einer hoffnungsvollen Antithese von seinen Glücksgefühlen und seiner Leidenschaft, die er erfährt, wie bereits erwähnt. Dies tut er wieder mit Hilfe von Metaphern, die Feuer in seinen Adern und Glut in seinem Herzen beschreiben, was bedeuten soll, dass er sehr verliebt ist und Lust auf seine Freudin hat. Dies sagt aus, dass er sich nicht von der bedrohlichen Natur aufhalten lässt und ihren Hindernissen aus dem Weg geht.

Als das lyrische Ich seine Geliebte dann endlich trifft, sind beide sehr schüchtern. Sie lächelt ihn mild an und diese Freude überträgt sich auf ihn. Seine Liebe wird immer stärker beschrieben, er sagt sogar, er lebe nur für sie und jeder Atemzug sei nur für sie. Die Natur wird jetzt im Gegensatz zur Nacht fröhlicher beschrieben. Das lyrische Du wird nun rot vor Liebe, Freunde und Schüchternheit, weil sich beide so auf diese letzte Nacht freuen.

Er freut sich besonders, doch er wünscht sich, er hätte es sich verdient, weil er sie wieder verlassen muss und sie ihm als Pfarrerstochter ihre Jungfräulichkeit schenkt und das war zu dieser Zeit ein riesiges Geschenk.
In der vierten Strophe ist ein neuer Tag angebrochen und mit dieser Morgensonne bricht dem lyrischen Ich das Herz, denn er weiß, dass er sich nun für immer verabschiede muss. Der letzte Kuss wird als so schmerzhaft beschrieben. Hier benutzt Goethe wieder eine Antithese, die ausdrückt, dass sie ihn Liebevoll küsst, jedoch mit Schmerz erfüllt ist.

Als er los reitet, steht sie und schaut sie zu Boden. Als er sich vermutlich noch einmal nach ihr umdreht, sieht er ihre Tränen. Doch nach diesem schmerzvollen Abschied kommt das lyrische ich zu der Erkenntnis, dass Liebe und Schmerz zusammen gehören. Auch wenn Liebe Schmerzhaft ist, ist es trotzdem schön, dass es sie gibt. Die Liebe ist nun stärker und er weiß sie sehr zu schätzen.
Der Dichter will ausdrücken, dass es sich lohnt, für die Liebe zu kämpfen, auch wenn sie manchmal Schmerz mit sich zieht.

An diesem Gedicht gefällt mir besonders gut, dass man die Liebe mehr zu schätzen lernt, wenn man sich trennen muss. Sie bringt Schmerz mit sich, aber es ist ein schönes Gefühl, geliebt zu werden. Man soll jemanden den man liebt nicht mehr los lassen, da es nicht viele Menschen auf der Welt gibt, die man vom Herzen lieben kann. Wenn man den jenigen gefunden hat, soll man ihn nicht verlassen.

Helena Brill
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Ich interpretiere (nach meinen Auffassungen) das Liebesgedicht 'Willkommen und Abschied' von Johann Wolfgang von Goethe (1116 Wörter)
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