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Facharbeit: Apokryphe Schriften - Warum gibt es zwei verschiedene Bibeln?

Alles zu ReligionenWarum sind in der Bibel nicht alle Evangelien enthalten, die die Menschheit kennt?
In der evangelischen Bibel gibt es vier Evangelien. Diese wurden schon in frühen Jahrhunderten kanonisiert. Aber es gibt noch mehr Schriften, die nicht enthalten sind. Einige dieser Schriften gibt es in der katholischen Bibel, andere wurden für den Gebrauch in der Kirche verboten.
Aber warum? Warum wird Gottes Wort nicht vollständig an die Menschen weiter gegeben?
Man hört und sieht in den Medien viel von diesen „verbotenen Evangelien“. Das erweckte mein Interesse und führte meine Wege erst einmal in die Stadtbücherei. Dort konnte mir allerdings nicht weitergeholfen werden. Ich sprach oft mit meiner Mutter darüber, bis ich an einem Tag nach Hause kam und sagte: „Ich habe dir ein Buch mitgebracht.“ Es war das Buch „Die verbotenen Evangelien, apokryphe Schriften“ von Katharina Ceming und Jürgen Werlitz. Also begann ich zu lesen.
Ich denke, meine Frage betrifft nur eine bestimmte Gruppe unter uns, nämlich die, die sich mit der Bibel auseinander setzten. Ich finde die Frage jedoch trotzdem passend.
Für diese Arbeit habe ich mir zusätzliche Informationen aus dem Internet geholt, da das Buch alle Zusammenhänge sehr umfangreich darstellt und ich nicht alles wieder aufarbeiten konnte.
Ich werde darauf eingehen, was die verbotenen Schriften überhaupt sind, welchen Inhalt sie haben und warum sie nicht in die Bibel aufgenommen wurden.

Einleitung:
Als apokryphe Schriften, oder Apokryphen werden Schriftstücke bezeichnet, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den biblischen Evangelien aufweisen, die aber nicht kanonisiert wurden. Man unterschiedet zwischen Apokryphen des Alten Testaments und Apokryphen des Neuen Testaments.
In der Bibel stehen insgesamt vier Evangelien. Es gab aber in der Frühzeit des Christentums eine Vielzahl von anderen Evangelien. Sie wurden von der Kirche ausgesondert und der Gebrauch in den Gemeinden wurde verboten. Die Schriften werfen ein faszinierendes Licht auf die Gestalt Jesu und sein Umfeld.

Apokryphen des Alten und des Neuen Testamentes:
Der grundlegendste Unterschied zwischen diesen beiden Gattungen besteht wohl darin, dass die Apokryphen des Alten Testamentes noch immer einen Teil der katholischen und der orthodoxen Bibel ausmachen. Auch Luther verwendete sie im Anhang seiner Bibelübersetzung. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei den neutestamentlichen Apokryphen um Schriften, die nie in der Kirche verwendet wurden. Es sind Evangelien und Apostelgeschichten, die unter dem Namen eines Apostels überliefert werden. Ihre Entstehung wird aber weit vor der Datierung der uns bekannten Schriften festgehalten.
Manche sind wohl auch im 2. bis 4. Jahrhundert entstanden.
Das Buch Judit, Tobit (nach Luther 'Tobias'), Baruch, Brief des Jeremias (in der Vulgata = Kapitel 6 des Buches Baruch), Jesus Sirach, Buch der Weisheit, 1. Makkabäer, 2. Makkabäer, 3. Makkabäer, 4. Makkabäer, 3. Esra, 4. Esra, Gebet des Manasse, Psalm 151 sind Elemente aus den alttestamentlichen Schriften.
Beispiele für die neutestamenlichen Apokryphen sind: Thomasevangelium, Judasevangelium, Petrusevangelium, Nikodemusevangelium, Evangelium der Wahrheit, Evangelium der Maria, Interrogatio Johannis, Geheimes Markus-Evangelium, Kindheitsevangelium nach Thomas, Ägypterevangelium, Apostelgeschichte des Andreas, Apostelgeschichte des Petrus, Apostelgeschichte des Thomas, Apokalypse des Paulus ,Apokalypse der Maria ,Brief des Barnabas ,Johannäischer Schriftenkreis. Dies ist nur ein Auszug aus den Schriften. Alle aufzulisten, ist hier nicht nötig.

Überlieferung und Kanonisierung der Schriften:
Viele der Dokumente sind nicht vollständig im Original erhalten, von manchen existieren Abschriften, von einigen ist nur der Titel bekannt. Die berühmteste Abschrift ist wohl die des Thomas- Evangelium. Es wurde, gemeinsam mit anderen Schriften, erst 1945 in Nag Hammadi, einer kleinen Stadt in Ägypten von Grabräubern entdeckt. Es wurden 13 Tonkrüge mit insgesamt 49 Schriftstücken entdeckt. Man nennt sie auch Codices. Man fand Texte in Alten Klöstern und Kirchen. Andere Texte wurden so lange geheim gehalten, bis die Kanonisierung der heutigen Bibel abgeschlossen war.
Eine weitere bedeutende Quelle stellen die Werke der verschiedensten Kirchenväter und
–Schriftsteller dar, die wörtliche Zitate wiedergaben. Einzelne Teile werden auch in kanonisierten Texten zitiert und angesprochen.
Auch andere archäologische Funde (wie z.B. das Papyrusfragment Oxyrhynchos).
Die Ursachen dafür, dass gewisse Texte nicht kanonisiert wurden ist die Orientierung Luthers bei der Übersetzung der Bibel an den hebräischen Textquellen der Bibel, während die katholische und die orthodoxe Kirche sich beide auf die Septuaginta beziehen.
Also reduziert sich die Auswahl der Bücher des Alten Testamentes der evangelischen Kirche auf die Texte, die auch das Judentum als kanonisch anerkennt. Der Kanon des Alten Testaments ist bereits in der Mitte des 4. Jahrhunderts abgeschlossen und ist bis heute der in der katholischen Kirche gültige Kanon. Nach den Entscheidungen „einiger Konzilien (u. a. 3. Konzil von Karthago, 397) und des Unionskonzils von Florenz (1442) wurde schließlich auf dem Konzil von Trient für die katholische Kirche der Kanon verbindlich festgelegt. Schriften der Septuaginta, die nicht im hebräischen Kanon enthalten sind, aber von der katholischen Kirche dem Kanon zugerechnet werden, bezeichnen katholische Autoren als deuterokanonische Schriften. Sie sind im katholischen Verständnis vom gleichen Rang wie alle übrigen Bücher der Bibel.“
Diejenigen, die diesen Büchern göttliche Autorität zusprechen, also die katholische und othodoxe Kirche, und sie als Schrift verteidigen, argumentieren, daß die Verfasser des Neuen Testaments überwiegend die Septuaginta zitieren, die die Apokryphen enthält. Sie führen auch die Tatsache an, daß einige der Kirchenväter, namentlich Irenaeus, Tertullian und Klemens von Alexandria, die Apokryphen im öffentlichen Gottesdienst benutzt und sie als Schrift anerkannten, wie es auch die Syrische Kirche im vierten Jahrhundert tat.

Warum die Schriften konkret nicht kanonisiert wurden:
Es gibt viele Gründe, warum sich die evangelische Kirche gegen diese Texte ausgesprochen hat. Man spricht zum Beispiel von Texten, die berichten, dass Jesus Frau und Kinder hätte, oder wie es zu den Brüdern Jesu kommt, wobei Maria eine Jungfrau ist und kein Bericht über die Geburt vorhanden ist. Für diese Annahmen gibt es jedoch keine Belege. Sie sind die größten Geheimnisse des Christentums. Es gibt Spekulationen, dass es in den geheimen Büchereien im Vatikan Texte über diese Themen gibt. Da sie aber der christlichen Grundeinstellung widersprechen, nimmt man auch an, dass sie in früher Zeit vernichtet wurden.
Außerdem sind weitere unbiblischen Lehren in diesen fragwürdigen Büchern enthalten, zum Beispiel das Beten für die Toten.
Für die Verstorbenen zu beten, wie es in 2. Makkabäer 12,45-46 gefordert wird, steht in direktem Widerspruch zu Lukas 16, 26.- 31. und Hebräer 9,27 und anderen Stellen. Die Apokryphen enthalten auch die Episode, in der Gott Judith bei einer Lüge unterstützt. (Judith 9, 10.13). Für diese Annahmen gibt es jedoch keine konkreten Belege.

Beurteilung:
Ich fand es anfangs sehr schwierig, ein geeignetes Thema zu finden, da die Aufgabenstellung allgemein gehalten wurde. Nach einigen Überlegungen kam ich dann auf dieses Thema.
Anhand des Buches konnte ich wohl viele wahre Beweggründe darlegen. Die Recherche im Internet blieb auf zwei Ausnahmen ziemlich erfolglos, da ich oft auf absolut unzuverlässige Seiten stieß.
Bei einem Thema, was versucht, die grundlegendsten Geheimnisse des Christentums zu erörtern, ist es sehr schwer, die wichtigsten Informationen heraus zu filtern. Es wurden umfangreiche Bücher und wissenschaftliche Arbeiten darüber verfasst. Ich hoffe, ich konnte wenigstens einen grundlegenden Eindruck vermitteln.
( Wissen um göttliche Geheimnisse
altgriechische Übersetzung des Tanach bzw. des Alten Testaments durch hellenistische Juden
(Tanach= Heilige Schrift der Juden)
www.wikipedia.de Apokryphen
Lukas 16, 26.- 31. Hebräer 9,27
26Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, daß niemand, der von hier zu euch hinüber will, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber. 27Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus; 28denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. b 30Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 31Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.

Hebräer 9,27
So also mußten die Abbilder der himmlischen Dinge gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene. 24Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt afür uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; 25auch nicht, um sich oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alle Jahre mit fremdem Blut in das Heiligtum geht; 26sonst hätte er oft leiden müssen vom Anfang der Welt an. Nun aber, bam Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein eigenes Opfer cdie Sünde aufzuheben. 27Und wie dden Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: 28so ist auch Christus einmal egeopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.
Inhalt
Die Datei beschäftigt sich mit apokryphen Texten und warum die evangelische und die katholische Bibel verschiedene Evangelien enthält. Des weiteren wird die Fragestellung nach dem Verbot mancher Evangelien behandelt.
(Quellenangaben sind im Text angegeben.)

Gliederung:

- Einleitung
- Apokryphen des Alten und des Neuen Testamentes
- Überlieferung und Kanonisierung der Schriften
- Warum die Schriften konkret nicht kanonisiert wurden
- Beurteilung (1433 Wörter)
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