Testdaf - Ein freiwilliges ökologisches oder soziales Jahr?

Ein freiwilliges, ökologisches bzw.
soziales Jahr ist ein neues Thema, über dessen Aspekte in letzter Zeit viel diskutiert wird. Die Jugendlichen sind in der Lage, verschiedene Fähigkeiten zu erwerben, indem sie ein Jahr nach dem Schulabschluss unterschiedliche Tätigkeiten übernehmen.

Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre, so kann man feststellen, dass immer mehr Jugendliche an solchen Tätigkeiten teilnehmen. Diesbezüglich stellt sich die Frage, ob ein freiwilliges, ökologisches oder soziales Jahr zu absolvieren sinnvoll ist?

Bevor ich zu diesem Thema Stellung nehme und es aus verschiedenen Perspektiven betrachte, möchte ich einige Fakten anhand den vorliegenden Schaubildern veranschaulichen.

Die vorliegenden Schaubilder vom statistischen Bundesamt geben Auskunft sowohl über die verschiedenen Bereichen von freiwilligen Aktivitäten als auch die Anzahl der Jugendlichen, die im Zeitraum von 2004 bis 2007 auf sogenannte Aktivitäten teilgenommen haben. Die Daten sind in Prozent angegeben.

Die Aktivitäten sind in 5 Gruppen eingeteilt, nämlich "Umweltschutz", "Tierschutz", "Behindertenhilfe", "Kinder-und-Jugendarbeit" bzw. "Krankenpflege".

Auffällig ist dabei, dass sich die Jugendlichen mehr um Menschheit als die Natur sorgen.

Während im Jahr 2004 nur ein Fünftel der Jugendlichen an diesen Aufgaben teilgenommen haben, fand sich der Anteil eine starke Zunahme. Infolgedessen verdreifacht sich der Anteil bis Jahr 2006 auf 60 % und auch steigt um 5 % im Jahr 2007 an.

Krankenpflege steht mit 21% im ersten Platz und die zweite Stelle wird bei Jugendlichen, die sich mit Kinder-und-Jugendarbeit beschäftigen möchten, belegt. Behindertenhilfe, Tier- und Umweltschutz bilden jeweils mit 14 % , 8 % bzw. 5 % die Schlusslichter.

Unter Berücksichtigung der angegebenen Informationen lässt sich schlussfolgern, dass immer mehr junge Leute Lust für ein freiwilliges, ökologisches oder soziales Jahr haben und sie bevorzugen es hauptsächlich, die Menschen zu helfen.

Als Antwort auf die Frage, ob ein freiwilliges, ökologisches oder soziales Jahr zu absolvieren sinnvoll ist, werden zwei entgegengesetzte Auffassungen vertreten.

Einerseits wird behauptet, dass ein freiwilliges Jahr viele Vorzüge/Vorteile mit sich bringen kann, da die junge Leute neue Fähigkeiten im Bereich der Arbeit bzw. Persönlichkeit erwerben können.
Andererseits wird dagegen behauptet, dass die Jugendliche durch ein freiwilliges Jahr ihre Zeit vergeuden. Anstatt solcher Aufgaben können sie früher mit einem Studium bzw. einer Berufsausbildung beginnen und infolgedessen bleiben sie nicht weit weg von den Arbeitsplätzen.

Für beide Ansichten lässt sich eine Reihe von Argumenten anführen.

Ein Vorteil für das freiwilliges Jahr ist, dass die Jugendliche in der Zukunft während ihres Studiums anhand der erworbenen Fähigkeiten mehr Chancen haben, Studentenjobs zu finden und dadurch ihr Leben zu finanzieren. Aber wenn sie dringend mit einem Studium oder Berufsausbildung beginnen, verloren sie diese Gelegenheit, zusätzliche Tätigkeiten bzw. Erlebnisse zu erwerben.

Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein freiwilliges Jahr relativ lang ist und auf diesem Zeitraum die Jugendlichen in der Lage sind, studieren oder eine Ausbildung anhand von ihrer zukünftigen Arbeit übernehmen. Genau im Gegensatz dazu müssen andere Leute, die sich für ein freiwilliges Jahr entschieden, fast ein Jahr ihre Planungen verschieben.

Wägt man das Für und Wider ab, so kommt man zu dem Ergebnis, dass, obwohl ein freiwilliges Jahr viele Nutzen mit sich bringen kann, aber es lohnt sich nicht, dass man ein ganzes Jahr damit verbringen. Deshalb denke ich, dass ein kurzfristiges Programm sinnvoller wäre.

Abschließend möchte ich diesen Punkt noch hervorheben, dass die Situation in meinem Heimatland ähnlich ist. Bei uns im Iran sind viele Hochschulabsolventen als freiwillige Lehrer in den Dörfern tätig.

(Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben)