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Liliencron - In einer grossen Stadt: Gedichtsanalyse

Frage: Liliencron - In einer grossen Stadt: Gedichtsanalyse
(2 Antworten)

 
Kann jemand eine Analyse von „In einer großen Stadt“ schicken?
ANONYM stellte diese Frage am 13.03.2019 - 23:50

 
Antwort von ANONYM | 13.03.2019 - 23:52
Detlev von Liliencrons Gedicht „In einer großen Stadt“ erschien zum ersten Mal im Jahr 1883. In dem Gedicht geht es darum, dass jeder seinen eigenen Weg geht und doch am Ende alle sterben.


Es besteht aus insgesamt drei Strophen, die jeweils vier Verse haben. Das Metrum ist ein fünfhebiger Jambus in den ersten drei Versen in allen Strophen und die bleibenden Verse sind in einem vierhebigen Trochäus. Außerdem ist das lyrische Ich in jeder Strophe vorhanden. Zudem sind die Reime unrein. Die Strophen wollen überwiegend dasselbe vermitteln, doch sind entscheidende Details da, die jede Strophe zu etwas unterschiedlichem machen. In der ersten Strophe geht es um die große Menschenmenge in der Großstadt, wohingegen in der nächsten Strophe Vergänglichkeit des Lebens verdeutlicht wird. In der letzten Strophe wird veranschaulicht, dass alle gleich leben nämlich ohne Emotionen.

Die erste Strophe wird mit „Es“ eingeleitet, welches als Synonym für das Leben stehen soll und da jede Strophe gleich anfängt ist dies sogleich auch eine Anapher. Darüberhinaus zeigt „Meer der Stadt“ (V.1,9) die Vielzahl der Menschen in der Großstadt mithilfe einer Metapher. In dem selben Vers wird mit „vorüber mir“ (V.1,5) eine Wortwiederholung gemacht, um das lyrische Ich einzubeziehen. Der nächste Vers „Bald der, bald jener, einer nach dem andern“ (V.2,6) wird in der zweiten Strophe erneut aufgegriffen, welches als Parallelismus oder als Klimax angesehen werden kann. Im dritten Vers werden die sich treffenden Blicke, ohne zu kommunizieren beschrieben, durch eine Anapher, die auch in den anderen Strophen, an der gleichen Stelle auftauchen. Mit „vorüber schon“ (V.3,7,11) soll die Vergänglichkeit von allem, am Beispiel des Lebens, verdeutlicht werden. Der letzte Vers „Der Orgeldreher dreht sein Lied.“ (V.4,8,12) wird dafür genutzt, um zu betonen, dass das Leben immer weiter geht, dieser ist wie ein Refrain aufgebaut um die Aussage zu untermauern. Auch sind die ersten beiden Verse in einem Enjambement, die die fließende Menschenmenge beschreibt. Die Verben „treibt“ (V.1), „tropft“ (V.5) und „schwimmt“ (V.9) sollen die Wortwiederholung „Meer“ (V.1,5,9) bekräftigen. In der nächsten Strophe steht „Meer des Nichts“, welches die Anonymität der Menschen in der Großstadt, mithilfe einer Metapher, veranschaulicht. Die Vergänglichkeit des Lebens wird erneut aufgegriffen, „seinen Sarg“ (V.8), um dies erneut zu betonen. Dazu wird auch in der letzten Strophe „meinen Sarg“ (V.11) verwendet, damit ein weiteres Mal die Vergänglichkeit des Lebens zu beglaubigen. Hinzukommend beschreibt „schwimmt ein Leichenzug“ (V.9) die Anonymität und die riesige Menschenmenge ohne Emotionen, welches durch eine Personifikation verdeutlicht wird. Durch das lyrische Ich wird wird schlussendlich die Vergänglichkeit bestätigt. Das Metrum, die Wortwiederholungen, die Anapher und vor allem der Orgeldreher unterstützen die Wiederkehr. Zudem wird durch den Parallelismus in den Strophen veranschaulicht, dass keiner entkommen kann.

Abschließend kann man sagen, dass die These am Anfang stimmt: Jeder geht seinen eigenen Weg und stirbt am Ende. Das lyrische soll dafür sorgen, dass man sich hineinversetzen kann und einer von der massiven Menschenmenge ist. Dadurch soll das Nachdenken angeregt und eine Meinung über das Thema gebildet werden. Man soll begreifen, dass das Leben schnell vorbei sein kann. Die Motive des Autors waren Anonymität, Einsamkeit und die Vergänglichkeit des Lebens. Es wurden keine Fragen offen gelassen.


Autor
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Antwort von matata | 14.03.2019 - 02:02
Diese Analyse tönt sehr ähnlich wie vorhandene Arbeiten über dieses Gedicht, zum Beispiel

https://dokumente-online.com/in-einer-grossen-stadt-detlev-von-liliencrons.html

https://lyrik.antikoerperchen.de/detlev-von-liliencron-in-einer-grossen-stadt,textbearbeitung,50.html
---> Text des Gedichtes

Leider teilst du nicht mit, ob du eine Korrektur dieser Arbeit wünschst...
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