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Friedrich Hölderlin, Der blinde Sänger

Frage: Friedrich Hölderlin, Der blinde Sänger
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Auffassung der Rolle des Dichters
Frage von PolenStudent (ehem. Mitglied) | am 11.01.2018 - 01:15


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Antwort von matata | 11.01.2018 - 02:33
http://www.zeno.org/Literatur/M/H%C3%B6lderlin,+Friedrich/Gedichte/Gedichte+1800-1804/%5BOden%5D/Der+blinde+S%C3%A4nger
---> Text der Ode / der Gedichtes

https://johannesklinkmueller.wordpress.com/2017/10/07/hoelderlins-tiefe-spiritualitaet-der-blinde-saenger/

Auszug:
Zitat:
Je mehr man sich mit Friedrich Hölderlin (1770-1843) beschäftigt, desto mehr wird man gewahr, dass Spiritualität etwas ganz anderes sein könnte als das, was man bisher glaubte, dass sie sei.
Eine Spiritualität Hölderlinscher Qualität geht weit über die Tatsache hinaus, dass alle Wirklichkeit eine weiterverweisende, symbolische Bedeutung hat, wie sie einem z.B. in indianischen Kulturen begegnet. Worte und Wörter sind bei Hölderlin nicht nur auf mehr als auf Konkretes wie einen Tisch oder Stuhl oder Abstraktes wie Glauben, das Böse oder Liebe hinweisend. Oft nähern sie sich dem an, was wir als
Urwörter bezeichnen können, vor allem jene, die immer wieder sich bei ihm finden wie Strom oder Berg, Abgrund, Wildnis, Adler, Schicksal, Vater, Mutter, Stille, Tag, Nacht, Heimat oder Vaterland.
Sie weisen über menschliche Vernunft – dass das möglich, ja notwendig sei, lesen wir -, hinaus und öffnen in uns Türen zu Bereichen, die etwas in uns auf eigenartige Weise in Bewegung bringen. Das gilt für die Sicht auf Vergangenes und auch für Zukünftiges.
Doch ist Gegenwart bei Hölderlin immer präsent, so zum Beispiel in einem so frühen Gedicht wie jenem über die Teck, einem Berg bei Kirchheim im Schwäbischen unweit des Albtraufs gelegen, wie überhaupt in seinen Gedichten örtliche Gegebenheiten, auch Flüsse und Ströme wie die Donau, der Main und der Neckar eine wichtige Rolle spielen, vor allem natürlich der Rhein, den Hölderlin in einer großen Hymne besingt, der wie kein anderer sich seinen Weg durch Deutschland nach Norden bahnt, nicht aber, ohne zu Beginn einen Richtungswechsel gen Osten vorzunehmen, eine Tatsache, die Hölderlin hervorhebt, wenn er davon spricht, dass es die ungeduldige Seele des Stromes nach Osten treibe. – Die Aufmerksamkeit, die er dieser Himmelsrichtung gibt, verwundert nicht auf dem Hintergrund der Bedeutung, die diese in seinem Werk hat.
Hölderlin geht von Konkretem aus und öffnet den Blick auf eine geistige Landschaft.


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