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Interpretation: Friedrich Schiller, Kabale und Liebe, 2. Akt, 6. Szene

Alles zu Friedrich Schiller  - Kabale und LiebeInterpretation eines dramatischen Textes

Friedrich Schiller - Kabale und Liebe - Zweiter Akt, sechste Szene


Aufgabenstellung: "Interpretieren Sie aus Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" den 2.Akt, 6.Szene."

Einleitung:

Das Werk Kabale und Liebe von Friedrich Schiller ist ein bürgerliches Trauerspiel. Es wurde im 18. Jahrhundert verfasst. Der ursprüngliche Titel des Stückes lautet Luise Millern und trug somit den Namen einer der Hauptfiguren. Kabale und Liebe besteht aus fünf Akten, welche jeweils in eine unterschiedliche Anzahl von Szenen gegliedert sind. Schillers Werk wird auch als politisches Tendenzdrama bezeichnet. Das Hauptthema ist der Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. In Kabale und Liebe wird der Absolutismus angegriffen, es ist folglich eine Anklage gegen die völlige Rechtlosigkeit der Untertanen (Bürgertum) und die Machtausübung des Adels. Friedrich Schiller greift in diesem Stück auch auf Erlebnisse in seiner Kindheit bzw. Jugend zurück. Wichtig hierfür waren die Erlebnisse auf der Schule vom Herzog Karl Eugen. Zu dieser Zeit wirkte jener Konflikt stark auf ihn ein, mit Kabale und Liebe konnte Schiller diese Ereignisse verarbeiten und rächte sich an den Machenschaften des Herzogs. In der Szene sechs des zweiten Aktes findet ein Gespräch zwischen Präsident von Walter, Miller, Luise Miller, Ferdinand von Walter und Frau Miller statt. Es finden Dialoge zwischen den jeweiligen Personen statt, wobei Frau Miller keine tragende Rolle spielt. In dieser Szene wird dargestellt, wie Präsident von Walter die Familie Miller besucht, um Luise näher kennenzulernen. Dabei kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Beteiligten.

Hauptteil:

Die Szene sechs des zweiten Aktes könnte man in drei Teile gliedern. Im dem ersten Teil erkundigt sich Präsident von Walter über Luise, danach kommt es zum Konflikt zwischen den Präsident und Miller und als dritten Teil könnte man den Wutausbruch des Präsidenten und dessen angekündigte Rache bezeichnen.
Präsident von Walter möchte mehr über Luise Miller erfahren. Deshalb besucht er die bürgerliche Familie in deren Haus. Wichtiger Schwerpunkt dieser Szene ist das Gespräch zwischen Präsident von Walter und Miller. Beide Parteinen haben ein gemeinsames ziel, sie wollen, das Luise und Ferdinand von Walter zusammen kommen bzw. bleiben. Ein wichtiger Grund ist der Ständeunterschied, da Ferdinand von Walter aus der Schicht des Adels stammt, Luise Miller jedoch nur aus dem Bürgertum. Zu jener Zeit war es nicht möglich und unerwünscht, dass sich Bürger und Adel vereinen. Der Präsident sieht Luise nur als Geliebte Ferdinands und achtet nicht auf die Gefühle und Wünsche seines Sohnes. Miller sieht in der Beziehung auch keine Zukunft. Er will Luise nicht als zukünftige Mätresse Ferdinands sehen. Luise Miller und Ferdinand lieben einander und schworen sich dies auch. Luise ist im Verlauf des Gespräches höflich und zurückhaltend. Sie reagiert immer mit Respekt auf Fragen und Äußerungen. Anfangs fragt der Präsident die Tochter Millers aus. Er will wissen, wie sie zu Ferdinand steht. Wie lang kennt Sie den Sohn des Präsidenten? Aber er bezahlte Sie doch jederzeit bar?.

Das zweite Zitat zeigt, dass sich der Präsident nicht vorstellen kann, dass Luise Ferdinand wirklich liebt. Er bezeichnet Luise als Hure und findet die Idee einer Beziehung zwischen ihr und Ferdinand regelrecht lächerlich eine lustige Zumutung! Der Vater soll die Hure des Sohne respektieren.. Dies spiegelt auch die allgemeine Einstellung des Präsidenten wider. Für ihn zählen nur Macht, Reichtum und Erfolg. Liebe, Zuneigung und Fürsorge spielen keine wichtige Rolle. Als Luise als Hure bezeichnet wird, hält sich Miller nicht zurück und verteidigt seine Tochter das Kind ist des Vaters Arbeit- wer das Kind eine Mähre schilt, schlägt den Vater ans Ohr und Ohrfeig` um Ohrfeig`, seinen Namen Ich heiße Miller und seinen Stand. Wichtig sind auch die Szenenhinweise bis jetzt furchtsam auf der Seite gestanden, tritt hervor in Bewegung, wechselweise für Wut mit den Zähen knirschend und für Angst damit klappernd. Trotz seiner Wut hält sich Miller zurück und behält seine Untertänigkeit bei. Die Unterwürfigkeit wird durch folgende Aussage verdeutlicht: Euer Exzellenz. Miller entwickelt innerhalb des Gesprächs mehr Selbstbewusstsein, was am Ende soweit führt, dass es den Präsidenten des Hauses verweist aber den ungehobelten Gast werf ich zur Tür hinaus. Eine wohl wichtige Aussage ist der mehrmals auftretende Satz Halten zu Gnaden.. dieser Ausspruch wird von Miller verwendet. Anfangs wird dieser Satz unterwürfig betont, entwickelt sich aber. Es wird von Miller immer selbstbewusster ausgesprochen.

Durch die steigende Selbstsicherheit Millers, steigt auch die Angst der Mutter, dass sie deshalb verurteilt werden könnten Mann! Du bringst Weib und Kind um.. Diese Aussage der Mutter wird jedoch ignoriert, da sie keine wichtige Stellung im Hause hat und somit auch kein Mitspracherecht. Aber nicht nur die Angst der Mutter, sondern auch die Wut des Präsidenten steigert sich vor Wut blaß. Er duldet es nicht, dass ein Bürger in dieser Weise mit ihm redet und ihn sogar des Hauses verweisen will. Als Konsequenz will sich der Präsident rächen, indem er die ganze Familie bestrafen will Vater ins Zuchthaus- an den Pranger Mutter und die Metze von Tochter, Ich will meinen Haß an eurem Untergang sättigen, die ganze Brut, Vater, Mutter und Tochter will ich meiner brennenden Rache opfern!. Die Gerichtsdiener holen Vater und Mutter jedoch erst in der nächsten Szene. Der Präsident hat weder zu Familie Miller, noch zu seinem Sohn ein gutes Verhältnis. Er akzeptiert keine anderen Meinungen, dies spiegelt sich im Text deutlich wider. Von Walter nimmt den größten Sprachanteil ein, denn er sieht seine Gesprächspartner nicht als ebenwürdig. Ferdinand versucht seinen Vater von dem Gedanken, Familie Miller zu bestrafen, abzuhalten O nicht doch! Seid außer Furcht! Ich bin zugegen. Wenn Sie sich selbst lieben, keine Gewaltsamkeit- Es gibt eine Gegend in meinem Herzen, worin das Wort Vater noch nie gehört worden ist- dringen Sie bis in diese!. Er redet dabei mit seinem Vater zwanglos und gelassen. Der Präsident reagiert wütend und respektlos Nichtswürdiger! Schweig! Reize meinen Grimm nicht noch mehr! Während alle anderen Beteiligten ihren Anstand bewahren, reagiert von Walter respektlos und unhöflich. Letztlich übt er seine Macht aus und will Familie Miller einsperren, da diese sich nicht alles bieten lassen.

Schluss:

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Präsident von Walter bestrafen will. Beide Seite, also der Präsident und Miller, wollen nicht, das ihre Kinder zusammenbleiben. Die eigentliche Absicht der beiden, nämlich die Liebenden auseinander zu bringen, endete in einem Streitgespräch. Diese ist gekennzeichnet durch Beschimpfungen und ungerechte Äußerungen, welche von dem Präsidenten provoziert bzw. selbst gehandhabt wurden.

Die sechste Szene spiegelt die Respektlosigkeit des Adels gegenüber dem Bürgertum wider. Im Bezug auf das gesamte Stück wird nochmals deutlich, dass sowohl Miller als auch von Walter von einer Beziehung der Liebenden absehen, da Mutter und Vater Miller in einer der folgenden Szenen in Gewahrsam genommen werden, ist diese Szene auch wichtig für den Verlauf des Dramas. Luise schreibt einen falschen Brief (und gibt Eid darauf), um ihre Eltern zu befreien, somit entsagt sie sich der Liebe Ferdinands und die Kabale geling.
Inhalt
Die Interpretation von Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" ist in Form eines Aufsatzes für das Fach Deutsch vorhanden. Die Aufgabenstellung lautete: "Interpretieren Sie aus Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" den 2.Akt, 6.Szene." Die Gliederung erfolgt in Einleitung, Hauptteil und Schlussteil.
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