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Quellenanalyse

Frage: Quellenanalyse
(15 Antworten)


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kann mir jemand bei der analyse dieses textes helfen?
Die Chronik des aargauinischen Klosters Muri schildert, wie freie Bauern ihre Selbsständigkeit augegeben haben.

Im Wohlen lebte einst ein sehr mächtiger Laie
namens Guntran, dort und andernsorts mit vielen Besitzungen
begabt und gierig auf seiner Nachbarn Eigen.
Einige Freie nun, die in diesem Dorfe wohnten, übergaben ihm in der Meingung, er sei gütig und milde, ihr Land gegen den üblichen Zins mit der Bedingung, dass sie unter seinem Schutz und schirm sicher sein könnten.Jener verlegte sich übermütig und voller Arglist sogleich darau,diese Leute zu unterdrücken,begann zunächst ,sie mit bittweisen Forderungen anzugehen,machte dann von seiner uneingeschränkten Machtfülle Gebrauch und bafahl ihnen,fast als wären sie seine grundhörigen,ihm Dient zu leisten,und zwar in seiner Landwirtschaft,beim Schneiden und Einbringen des Heus,und bedrückte sie bei jeder Gelegenheit wo es ihm passte

Jene unfähig sich zu wiedersetzen,taten unter Zwang was er befahl.Unterdessen kam der König zur Burg Solothurn;da zogen die Bauern dorthin und begannen wegen ihrer ungerechten Bedrückung Klage zu erheben.Doch unter einer so großen Zahl von Fürsten und wegen der unbeholfenen Rede ihrere Worführer gelangte ihre Klage nicht vor den König.Waren sie in übler Lage gekommen,so zogen sie in noch schlimmerer wieder nach Hause.so verfuhr dieser Edle mit ihnen bis zu seinem Tode und hinterließ seiner Tochter Euphemia,diese wiederum ihrem Sohne Rudolf,das auf so ungerechte Weise erworbene Erbe

meine analyse kurz:
Der Name des Autors dieser Quelle ist unbekannt.Man erfährt lediglich,dass der Text aus der Chronik des aaragauischen Klaosters Muri der Nachwelt überliefert worden ist.Allerdings wird kund gegeben in welchem Jahr das Dokument verfasst wurde,nämlich um 1040.Da der zugriff auf diese Informationen
uneingeschränkt ist kommt als Empfänger die Öffentlichkeit in frage.
Verfasst ist dieses Dokument im Mittelalter mit dem Eintritt in die Grundherrschaft.
Die Absicht des Verfassers besteht darin zu informieren,wie grausam das Adel mit dem Bauern umging.
Er behauptet der Laie würde seine Machfülle ausnutzen "Machte dann von seiner Machtfülle gebrauch" diese These
belegt er mit folgendem Satz "und befahl ihnen,fast als wäre sie seine Grundhörigen,ihm Dienst zu leisten und zwar in seiner Landwirtschaft und bedrückte sie bei jeder Gelegenheit wo es ihm passte".

hoffe es ist nicht schlecht
bitte um Verbesserungen danke :D
Frage von localoca (ehem. Mitglied) | am 31.10.2010 - 19:43


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Antwort von matata | 01.11.2010 - 00:34
Der Name des Autors dieser Quelle ist unbekannt.Man erfährt lediglich,dass der Text aus der Chronik des aargauischen Klosters Muri der Nachwelt überliefert worden ist.Allerdings wird festgestellt, in welchem Jahr das Dokument verfasst wurde, nämlich um 1040.Da der Zugriff auf diese Informationen
uneingeschränkt ist, kommt als Empfänger die Öffentlichkeit in Frage.
Verfasst ist dieses Dokument im Mittelalter mit dem Eintritt in die Grundherrschaft.
Das verstehe ich nicht. Was willst du sagen?
Die Absicht des Verfassers besteht darin, zu informieren,wie grausam der Adel mit den Bauern umging.
Er behauptet, der Laie würde seine Machtfülle ausnutzen "Machte dann von seiner Machtfülle gebrauch" Diese These
belegt er mit folgendem Satz "und befahl ihnen,fast als wäre sie seine Grundhörigen,ihm Dienst zu leisten und zwar in seiner Landwirtschaft und bedrückte sie bei jeder Gelegenheit wo es ihm passte".

Was bedeutet das Wort "Laie" in diesem Text? Stand da nicht etwas anderes im Original? Irgendwie macht es keinen Sinn.
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Antwort von localoca (ehem. Mitglied) | 01.11.2010 - 00:50
das ist ja der Originaltext
genau gesagt es ist ja eine quelle
und die muss ich analysieren.
Laie bedeutet weltlicher Herr
ich muss diese Quelle nach bestimmten Vorgaben analysieren

Autor(z.B Funktion, Gruppe, Herkunft, Position)
Aderessat(z.B gesellschaftliche Gruppe, Öffentlichkeit

Qualifizierung der Quelle (z.B Überreste, Tradition, öffentlich, privat

Textart(z.B Rede, Brief, Urkunde, Gesetz)



Thema der Quelle.



Ausführungen zum Erscheinungsjahr(z.B Umstände, Epoche, Phase)

Absicht der Quelle (Adressat bestärken, informieren, auffordern, abhalten...)

Inhalt und Gedankengang der Quelle wiedergeben (der Autor behauptet, begründet, stellt fest, stellt in Frage, belegt, legitimiert...)

entweder

a)- nach Sinnabschnitten (chrinologisch,Gliederung)

b)- kriterien-bzw. aspektorientiert geordnet

nach diesem Vorgaben muss ich die Quelle analysieren


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Antwort von nerva | 01.11.2010 - 11:12
Erstmal zu dem Begriff des Laien, der Begriff ist hier schon ganz richtig verwendet, da er in Abgrenzung zu den Klerikern steht und somit einen weltlichen Herren bezeichnet.
Deine Analyse macht vom Ansatz her einen sehr guten Eindruck. Es gibt zahlreiche Studierende der Geschichte die das nicht in diesem Maße schaffen. Jedoch ist ein Punkt wohl falsch. Die Bestimmung des Dokuments für die Öffentlichkeit kann aus der heutigen Zugänglichkeit nicht geschlossen werden. Das war eine Chronik um die Geschichte des eigenen Klosters für die Mönche des Klosters festzuhalten und somit war es eben nicht für eine breite Öffentlichkeit bestimmt.


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Antwort von localoca (ehem. Mitglied) | 01.11.2010 - 11:38
danke dir sehr nerva
matata hat mich ziemlich verunsichert
ich weiß nicht ob sie wusste welcher der Originaltext war
oder sie hat den Originaltext wohl nicht verstanden.
Das mit der bestimmung des Dokuments an die Öffentlichkeit,
da war ich mir auch nicht wirklich sicher, weil es ja in einem Kloster
archiviert worden ist dieses Dokument, aus dem grund habe ich mir gedacht naja vielleicht wollten sie ja das die Nachwelt erfährt
was für Zustände damals herrschten.

Danke dir nochmal sehr
wirklich vielen dank
ich war echt verzweifelt ^^

 
Antwort von GAST | 01.11.2010 - 14:56
Zitat:
Deine Analyse macht vom Ansatz her einen sehr guten Eindruck. Es gibt zahlreiche Studierende der Geschichte die das nicht in diesem Maße schaffen.


Meiner bescheidenen Meinung nach ist das ganz unteres E-hausi-Niveau. Es wird so gut wie nichts analysiert. In 5 Minuten Wikipedia finde ich mehr als in dieser "Analyse".

Stammt der Autor aus einem Kloster, dann darf man wohl annehmen, dass es sich um einen Mönch handelt. Genauer gesagt, um einen Benediktiner-Mönch. Man könnte etwas zur Funktion der Benediktinerklöster zu Beginn des Hochmittelalters schreiben (insbesondere als sog. "Eigenkirche").

In Wikipedia steht, dass das Kloster erst 1027 gegründet wurde, und zwar:
Zitat:
Aus der Acta Murensia, einer bedeutenden Chronik aus dem Jahr 1160, geht hervor, dass dieses Kloster die älteste Stiftung und Grablegungsplatz der Grafen von Habsburg ist. Es wurde im Jahr 1027 von Radbot von Habsburg und seiner Frau Ita von Lothringen gestiftet, um die Schuld zu sühnen, die sie durch die Entrechtung der hier lebenden Freien auf sich geladen hatten. Die ersten Mönche des Klosters Muri stammten aus dem Kloster Einsiedeln und zogen 1032 ein.


War die Stiftung des Klosters eine sog. "Sühneleistung" dafür, selbst die Freien entrechtet zu haben, dann gewinnt die thematische Ausrichtung der Chronik sofort einen Sinn. Sie war also durchaus nicht nur als klösterliche Geschichtsschreibung konzipiert, sondern auch als Bericht an die gräfliche Herrschaft (umso mehr, als sie das Versagen der königlichen Rechtsprechung betont. Das hat ja fast schon Aufforderungscharakter, zumal "Wohlen" im Argau und damit im Untertanengebiet der Habsburger liegt):
Zitat:
Die erste urkundliche Erwähnung Wohlens erfolgte in den um 1160 entstandenen Acta Murensia. Darin wird von der Sippe des Guntrann berichtet, die im 11. Jahrhundert einen grossen Teil der Genossenschaft der unfreien Bauern unter ihre Kontrolle brachte und dabei auch Gewalt anwendete. Der Aufbau einer umfassenden Grundherrschaft (Zwing und Bann) gelang jedoch nicht; im Jahr 1106 verkaufte Guntranns Enkel Rudolf den gesamten Besitz dem Kloster Muri.


Umso interessanter, weil das Kloster sich damit selbst für die niedere Gerichtsbarkeit empfiehlt. Im Kampf um die Herrschaft wird es später als Sieger hervorgehen: es erhält nicht nur die niedere Gerichtsbarkeit, sondern auch den gesamten Besitz Guntranns von seinem Enkel (welche den "Zwing und Bann" nicht haben durchsetzen können).

P.S.: Außerdem würde ich einen Unterschied darin sehen, ob eine Chronik von einem säkularen Geschichtsschreiber oder von einem Benediktinermönch geschrieben wird (hier deutlich etwa in der Polarisierung in Laie-Geistliche).

P.S.2: Es ist für die Hausaufgabe wohl nicht wichtig, aber Matata hat im Grunde Recht, zur Quellenanalyse gehört immer eine Überprüfung des Textes (Textkritik). Es handelt sich hier doch um eine Übersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche. Zudem merkt man, dass etwas fehlt.


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Antwort von localoca (ehem. Mitglied) | 01.11.2010 - 17:18
Lieber kinglouie,
ich soll nicht die Herkunft des Klosters analysieren
einfach nur die Quelle das war meine Aufgabe.
und das nach bestimmten Vorgaben, d.h,
ich soll nicht jeden pieps aus einem satz interpretieren.
Ich weiß auch, dass wenn die Quelle aus einem Kloster stammt,
es von einem Mönch verfasst wurde.
Übrigens bei einer KLAUSUR, da habe ich Wikipedia nicht zur Verfügung
da muss ich aus der Quelle heraus zitieren.
Bei der Quelle geht es um den Eintritt in die Grundherrschaft.
Nochmal ich muss das analysieren was mir vorliegt!
Es ist eine Vorbereitung auf eine bevorstehende KLAUSUR.
Außerdem habe ich um Hilfe und Verbesserungen gebeten, was du auch gemacht hast danke, aber meinen Text so herab zustufen
"ganz unteres E-hausi-Niveau" das muss wirklich nicht sein
Aus Wikipedia zu kopieren und hier einfügen das kann wohl jeder.


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Antwort von nerva | 01.11.2010 - 17:30
@KingLouie
Worauf begründest du deine Annahme, dass etwas fehlen würde? Ich wäre froh, wenn du mich an deinem anscheinend reichhaltigen Erfahrungsschatz in der Arbeit mit hochmittelalterlichen Chroniken teilhaben lassen würdest.
Dass es sich um eine Übersetzung handelt kann man erwähnen, muss man aber nicht, da eigentlich zur Allgemeinbildung gehört, dass Klöster in dieser Zeit ihr Schriftgut in Latein abgefasst haben.
Außerdem müsstest du, wenn du eine umfassendere Quellenanalyse forderst nicht nur den lateinischen Text betrachten sondern auch die Überlieferungsgeschichte und die verschiedenen Intentionen der Schreiber und natürlich auch den Zeitpunkt zu dem die Chronik entstanden ist, denn der Zeitpunkt der in diesem Abschnitt behandelt wird liegt mit Sicherheit mindestens 50, wenn nicht sogar 100 Jahre vor der Abfassung der Chronik.

 
Antwort von GAST | 01.11.2010 - 17:53
Zitat:
Worauf begründest du deine Annahme, dass etwas fehlen würde? Ich wäre froh, wenn du mich an deinem anscheinend reichhaltigen Erfahrungsschatz in der Arbeit mit hochmittelalterlichen Chroniken teilhaben lassen würdest.


Ich hatte mal kurz bei Google nachgeschaut und mir den kompletten Auszug durchgelesen. Es fehlen in der Mitte zwei Sätze, die ein Verbot der Waldrodung beinhalten. Erst dann wird klar, was mit "jene, unfähig sich zu widersetzen, taten unter Zwang, was er befahl" gemeint ist. Und dann wird deutlicher, was "localoca" mit dem Eintritt der Grundherrschaft meint (="Dem Grundherrn oblag ...die rechtliche Verwaltung und Nutzungsvergabe von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen...[Wikipedia]).

Im Grunde bin ich überhaupt nicht im Thema, aber eben mal den Auszug überprüfen und die Sachverhalte klären ist doch die Mindestvoraussetzung. Würde ich die Klausur schreiben, würde ich vielleicht auch was anderes als Wikipedia lesen.

 
Antwort von GAST | 01.11.2010 - 18:19
Zitat:
ich soll nicht jeden pieps aus einem satz interpretieren.
Ich weiß auch, dass wenn die Quelle aus einem Kloster stammt,
es von einem Mönch verfasst wurde...


Du hast nur nichts davon geschrieben. Es geht nicht darum, die Herkunft des Klosters zu klären. Jede Quelle steht in einem Kontext, und diesen Kontext musst du klären. Sonst versteht man doch nicht, warum ein Kloster daran interessiert ist, das ungerechte Treiben irgendwelcher Grundherren anzuprangern.

In einer Klausur hast du kein Wikipedia, da wird von dir erwartet, dass du im Thema drin bist. Ich brauche Wikipedia, weil ich es kurz nachlesen muss und ich zitiere es hier, weil ich das Gefühl habe, dass du auch keine Ahnung hast (und es nicht gemacht hast).

Ich würde auch das mit dem Eigenkirchenwesen mit reinbringen, denn es ist m.E. ein Unterschied, ob die Mönche von der Kirche (bzw. dem Bischof) bestimmt wurden oder ausschließlich vom Grafen. In dieser Quelle arbeiten die Mönche doch dem Grafen, ihrem Herren, zu.


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Antwort von nerva | 01.11.2010 - 19:16
Zitat:
Ich würde auch das mit dem Eigenkirchenwesen mit reinbringen, denn es ist m.E. ein Unterschied, ob die Mönche von der Kirche (bzw. dem Bischof) bestimmt wurden oder ausschließlich vom Grafen. In dieser Quelle arbeiten die Mönche doch dem Grafen, ihrem Herren, zu.


Wenn man in der Geschichte nicht sattelfest ist sollte man solche Aussagen lieber lassen. Mönche wurden nie von Bischof oder weltlichem Herren bestimmt. Was du meinst ist das Investiturrecht, welches aber nur den Abt eines Klosters oder den Presbyter einer Kirche betroffen hat. In diesem Zusammenhang ist auch das Eigenkirchenrecht von Bedeutung.
In einem Kloster, welches keine Eigengründung war, wurde der Abt von den Mönchen gewählt.
Vergleiche hierzu die Artikel zu Investitur, Eigenkirchenrecht und Kloster im Lexikon des Mittelalters.

 
Antwort von GAST | 01.11.2010 - 20:01
Zitat:
Wenn man in der Geschichte nicht sattelfest ist sollte man solche Aussagen lieber lassen. Mönche wurden nie von Bischof oder weltlichem Herren bestimmt.

Doch, bin ich, ich hatte es ja gerade nachgelesen. ;-)

Im Eigenkirchenwesen war die Ansiedlung von Mönchen, bzw. die Einsetzung von Priestern und Äbten das alleinige Recht des Grundherrn. Das Kloster stand auf seinem privaten Grund und Boden. So auch hier im Kloster Muri. Erst später ab dem 3. Laterankonzil 1179 wurde es dahingehend geändert, dass dem Grundherrn nur noch ein Vorschlagsrecht verblieb, das Amt eines Geistlichen aber durch den Bischof verliehen wurde.


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Antwort von localoca (ehem. Mitglied) | 01.11.2010 - 20:03
@Kinglouie
also nochmal,
es war nur eine kurze Analyse,
die ich nicht unbedingt mit perfekt betitelt werden sollte.
Deswegen habe ich auch als überschrift
"meine analyse kurz" geschrieben.
Außerdem solltest du wissen, dass ich das Fach nicht studiert habe
und die Quelle, die ich übrigens aus meinem Geschichtsbuch
heraus geschrieben habe, stand in keinem Kontext, sondern es war lediglich ein Abschnitt eines Ganzen.
Erkundige dich besser bevor du hier was reinschreibst
du kopierst doch nur texte und fügst sie hier ein,
welche für mich übrigens keinen großen Sinn ergeben.
Aber danke, dass du versuchst zu helfen. Das weiß ich zu schätzen


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Antwort von nerva | 02.11.2010 - 09:10
@KingLouie
Du hast es auf Wikipedia nachgelesen und Wikipedia beinhaltet sehr häufig Ungenauigkeiten und Fehler. Aber das was du zunächst über das Eigenkirchenrecht geschrieben hast war schlicht und ergreifend falsch.
Es war NIE das Recht des Grundherren für jedes Kloster in seiner Herrschaft die Äbte oder Mönche einzusetzen. Er durfte ein Kloster gründen, welches dann dem Eigenkirchenrecht unterlag und in diesem konnte er dann Äbte einsetzen.
Über die Anwendbarkeit des Eigenkirchenrechts wurde auch schon im Hochmittelalter stark gestritten. Als wohl wichtigstes Beispiel sei nur der Einfluss des Kaisers auf die Besetzung des Bamberger Bischofsstuhls genannt. Der Kaiser leitete sein Eigenkirchenrecht auf das Bistum von der Gründung des Bistums durch Kaiser Heinrich II. her.

Außerdem heißt das Lesen und Kopieren können von Texten aus Wikipedia noch lange nicht, dass man ein Thema auch wirklich verstanden hat. Das kann dir jeder bestätigen der in der Schule auch mal ein längeres Referat mit anschließender Diskussion halten musste.

 
Antwort von GAST | 02.11.2010 - 13:10
Zitat:
Erkundige dich besser bevor du hier was reinschreibst
du kopierst doch nur texte und fügst sie hier ein,
welche für mich übrigens keinen großen Sinn ergeben.


Es ergibt deswegen für dich keinen Sinn, weil du kaum was analysierst. In der Analysevorgabe war aber auch nach dem Kontext der Quelle gefragt (der Herkunft des Autors, den Umständen, der Absicht der Quelle, u.Ä.m.):

Zitat:
Autor(z.B Funktion, Gruppe, Herkunft, Position)
Aderessat(z.B gesellschaftliche Gruppe, Öffentlichkeit

Qualifizierung der Quelle (z.B Überreste, Tradition, öffentlich, privat

Textart(z.B Rede, Brief, Urkunde, Gesetz)

Thema der Quelle.

Ausführungen zum Erscheinungsjahr(z.B Umstände, Epoche, Phase)

Absicht der Quelle (Adressat bestärken, informieren, auffordern, abhalten...)


Und einen solchen Kontext einer Quelle muss man sich erarbeiten. Erst dann wird klar, wie die Zusammenhänge sind, nämlich ungefähr so:

Graf Radbot von Habsburg entrechtet die freien Bauern in Aargau, um sie sich untertan zu machen. Danach bekommt er ein schlechtes Gewissen und in einem Gefühl religiöser Reue stiftet er als Sühneleistung für seine schlechten Taten zusammen mit seiner Ehefrau ein Kloster als Eigenkirche auf seinem Grund und Boden. Dort siedelt er Mönche an. Die schreiben eine Chronik, in der das schändliche Treiben des Gutsherrn Guntran gegenüber den freien Bauern beschrieben wird. Am Ende, zwei Generationen später, bekommt das Kloster die Länderein dieses Guntran. Zudem erhält es 1114 die niedere Gerichtsbarkeit für die nähere Umgebung zugesprochen.

Jetzt versteht man, warum ein Benediktinermönch eine solche Chronik schreibt, warum sowas in dieser Chronik thematisiert wird und für wen es gedacht ist (nämlich für die Stifterfamilie). Sie entspricht dem Sinneswandel des Grafen, unter dessen Schirmherrschaft Aargau nun stand. Die Mönche waren nicht unabhängig, sondern ausgewählte Untertanen des Grafen. Als sein Werkzeug führte das Kloster seinen Willen aus und prangerte ganz im Sinne des neuen Geistes des Patrons die üblen Zustände an. Zudem stand es in direkter Konkurrenz zu den weltlichen Gutsherren, z.B. zu Gutran, dessen Fehlverhalten exemplarisch vorgeführt wird.

Darüber hinaus empfahl sich das Kloster mit dieser Chronik selbst als den besseren Verwalter der Region. Nur kurze Zeit später ging es in allen Punkten als Sieger hervor, bekommt die niedere Gerichtsbarkeit zugesprochen und erhält die Ländereien Gutrans.


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Antwort von localoca (ehem. Mitglied) | 02.11.2010 - 22:26
@kinglouie
Wenn du genauer liest,
steht das alles in Klammern als Beispiel.
Ich meine du kopierst irgend eine Text von Wikipedia
hier rein und die sache ist gegessen. Beim Analysieren
da geht es darum zu verstehen, wenn du nichts verstehst
und einfach in Wikipedia nachschaust und keine
Ahnung hast was du da eig. schreibst bzw. kopierst, würde ich das nicht unbedingt als Analyse sehen. Klar kann man sich, wenn man
Hausaufgaben macht im Internet oder wo anders informieren, aber bei einer Geschichtsklausur, da muss man mit dem arbeiten was man
vor sich liegen hat. Das ist ja der Sinn der Analyse den Text zu verstehen und so wiedergeben, dass ihn eine zweite bzw. dritte Person auch verstehen kann ohne jemals was davon gelesen zu haben.
Einfachmal den Kopf etwas anstrengen und selber was aus dem Text raus analysieren...

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