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Winston Churchill - Europas Zukunft

Frage: Winston Churchill - Europas Zukunft
(6 Antworten)

 
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Welche Hauptpunkte hat Winston Churchill?
Wie würdet ihr das zusammenfassen?
GAST stellte diese Frage am 28.08.2010 - 16:02


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Antwort von dickimon (ehem. Mitglied) | 28.08.2010 - 16:06
in
stichpunkten würd ich mal sagen


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Antwort von Prometheus700 | 28.08.2010 - 16:44
Um zu verstehen, was Churchill wirklich meinte, sollte man diese Aussage in Beziehung zu den anderen Teilen setzen(und eineiges an Hintergrundwissen besitzen!):

"Der Friede in Europa hänge nach dem Ende der Kampfhandlungen nicht mehr von den französisch-deutschen Beziehungen ab, sondern von der Beendigung der Rivalität zwischen der UdSSR auf der einen Seite und den Vereinigten Staaten und England auf der anderen Seite."

Churchill geht es folglich weniger um eine friedliche (Ver)Einigung Frankreichs und Deutschlands, sondern um die Rivalität zwischen der UdSSR und den beiden verbliebenen westlichen Machtfaktoren USA und GB.
Die Vereinigung Europas diente aus seiner Sicht daher nur dem Zweck(auch wenn er das so natürlich nicht explizit sagt!), die gestörte Balance of Power, über die das Britische Empire seit Jahrhunderten ein Weltreich regierte, durch eine Stärkung Europas unter Einbeziehung beider ehemaliger Kontrahenten(F und D), wieder herzustellen.
Er hoffte vergeblich, auf diesem Wege den Zerfall des britischen Kolonialreiches stoppen zu können, indem eine Balance of Power zwischen der SU einerseits und den USA, GB und ihren Satellitenstaaten("Europa") andererseits etabliert werden sollte.

Aber Churchills Zeit war schon 1944, während des WK2 abglaufen, als die USA in Bretton Woods( http://de.wikipedia.org/wiki/Bretton-Woods-System ) die Grundlagen für ein neues Dollarsystem schufen, das die Weltwährung Pfund abschaffen sollte.


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Antwort von nerva | 28.08.2010 - 17:04
Lass dich von Prometheus nicht verwirren.
Er hat schon recht, dass Churchill nicht die verständlicher Weise gestörten deutsch-französischen Beziehungen als Hauptproblem sah, sondern die beiden verbliebenen Weltmächte USA und UdSSR und deren sich anbahnenden Konflikt. Etwas anderes ist mit diesem Zitat auch nicht ausgesagt.

Die Aussage dass es
Zitat:
folglich weniger um eine friedliche (Ver)Einigung Frankreichs und Deutschlands
ginge ist jedoch falsch. Weder eine Einigung noch eine Vereinigung Deutschlands und Frankreichs war jemals auch nur ein Gedankengang eines der beteiligten Politiker und schon erst recht keiner Churchills. Ebenso ist die Aussage von Prometheus nicht ganz richtig, dass in Bretton-Woods die Weltwährung Pfund abgeschafft werden sollte. Bretton-Woods sollte nur die neuen Rhamenbedingungen für eine Nachkriegswirtschaft aufstellen. Das Pfund hatte schon durch die Zwischenkriegszeit und durch den Zweiten Weltkrieg als Leitwährung deutlich an Bedeutung verloren, was sich in der Folgezeit nur noch weiter verstärken sollte.


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Antwort von Prometheus700 | 28.08.2010 - 19:26
@ Nerva

Zumindest in dieser Form, hat Le Monde die Rede Churchills interpretiert:

"In der Tat schien Churchills kühne Vision unzeitgemäß zu sein und fand im besten Fall eine freundlich zurückhaltende Aufnahme. Im patriotisch bewegten Frankreich reagierten das offizielle Paris und die Presse empört auf den Vorschlag einer Vereinigung (union) Europas unter der "Schirmherrschaft", wie Le Monde (19. September 1946) schrieb, Frankreichs und Deutschlands".

Du widersprichst mir und behauptest dann das Gleiche?

"Das Pfund hatte schon durch die Zwischenkriegszeit und durch den WK2 als Leitwährung deutlich an Bedeutung verloren, was sich in der Folgezeit nur noch verstärken sollte."
Niemand bestreitet das!

Wo ist das Problem?

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass in B. W. ganz formell "der Marschallstab übergeben wurde".
Unabhängig von der jeweiligen politischen Ausrichtung ist es wichtig diese Zusammenhänge zu kennen, um den Text volltändig zu verstehen.


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Antwort von nerva | 28.08.2010 - 19:35
Aber eben eine solche Übergabe fand nicht statt. Eine solch fundamentale Veränderung ist immer ein längerer Prozess und lässt sich nie auf ein Ereignis reduzieren und Bretton-Woods ist nur ein kleiner Baustein in einem großen Ganzen.

Ich kenne die Le Monde-Stelle sogar sehr gut und kann deiner Interpretation der Zeitungsmeinung nicht folgen. Denn deine Aussage, die ich vorhin schon zitiert habe, verdeht den Inhalt vollkommen. Le Monde stellte sich gegen den Plan Europa zu einen, in einem Staatenbund unter der Führung von Frankreich und Deutschland. Das war ja auch der Grund, warum die Montanunion dann in ihrer späteren Form entstand. Dies hat nichts mit der von dir ausgesagten (Ver)Einigung Frankreichs und Deutschlands zu tun.

Um diese Stelle und die Reaktionen darauf wirklich zu verstehen muss man in der Geschichte noch deutlich weiter zurückgehen.


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Antwort von Prometheus700 | 28.08.2010 - 21:19
Dann geh mal deutlich weiter zurück... :)

Du schaffst durch deine Art zu interpretieren einen Dissenz, der, wenn ICH dich richtig verstehe, nicht existiert.

Nebenbei bemerkt, habe ich schon etwas mehr Geschichte als du erlebt und erfahren wie Ideologien und die Art zu werten und zu interpretieren sich wandeln.
Versuch mal die Dinge nicht absolut zu sehen. Sie sind es nicht...

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