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Deutschland noch ein Sozialstaat?

Frage: Deutschland noch ein Sozialstaat?
(38 Antworten)

 
Hey

bezogen auf tiffys post im anderen thread,habe ich das thema grob aufgeschlossen..

Laut dem Grundgesetz (Art.
20 Absatz 1 GG) ist Deutschland ein Sozialstaat.

- Jedoch werden dann heutzutage nicht alle Unternehmen
gleichermaßen gefördert bzw gerettet?
- Wieso stehen weiterhin die Geringverdiener wesentlich
schlechter da als die Besserverdiener? Die Kluft weitet
und weitet sich sukzessiv aus..
- ...
GAST stellte diese Frage am 01.01.2010 - 13:33


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 14:40
Reit doch ned auf Opel rum. Natürlich war das keine Glanzleistung, aber das sagt auch niemand, ned mal die Beteiligten oder?


Ich seh schon Tiffy, du gehst in die Politik und wirst enttäuscht sein, Wunschvorstellungen lassen sich einfach nicht in die Realität umsetzen;)

Und ein Kindergartenkind hätte das sicherlich nicht besser hinbekommen. Wahrscheinlich hättest nicht mal du das ganze besser hinbekommen. Ich glaube einfach nicht das alle unsre Politiker dumm sind, denn die wären sonst nicht da wo se sind;)


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Antwort von bombi (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 14:50
Leistungsgesellschaft bedeutet nun mal auch Ungleichheit!


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Antwort von Speedy3000 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 15:01
- Jedoch werden dann heutzutage nicht alle Unternehmen
gleichermaßen gefördert bzw gerettet?

Hier ist das Problem, dass die großen Unternehmen für den Staat wichtiger sind als die kleinen. Fällt ein kleines Unternehmen raus, so ist es weniger schlimm, als wenn zB der Siemens Konzern flöten geht. Daher werden diese großen Unternehmen mehr gefördert. (Z.B hier wo ich wohne die Meyer Werft (bauen größte Luxusline) wenn der pleite gehen würde, dann würde das gesamte Emsland hier den Bach runter gehen. Weil fast ausnahmslos alle Unternehmen da dran hängen (alle Zulieferfirmen, der Tourismus, die gesamte Gastronomie) so könnte hier kaum noch etwas existieren). Der Staat denkt hier rational, es ist das Schema des Homo Ökonomikus (Mensch der nur rational denkt und immer zB das günstigste kauft, keine Privilegien hat, also immer wirtschaftlich).

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- Wieso stehen weiterhin die Geringverdiener wesentlich
schlechter da als die Besserverdiener? Die Kluft weitet
und weitet sich sukzessiv aus..

Da greift der Sozialstaat ein, dass alle Menschen in Deutschland gleichberechtigt sind und die gleichen Abgaben tätigen müssen. Und das ist ein Teufelskreislauf, denn so haben die Großkapitalisten viel mehr bzw. können ihr ermögen vergrößern und die kleinen immer weniger, weil sie meist mehr bezahlen muss.

Ein weiteres Sozialstaat Problem ist bei uns der Generationenvertrag. Die jüngere Generation muss die ältere Generation (Renten, Pensionen) mitfinanzieren. Und das derzeitige Problem hierbei ist, dass es immer mehr ältere Menschen gibt also immer mehr Rentenempfänger und immer weniger Arbeitnehmer. In 2 Jahren kommt auf einen Arbeitnehmer ein Rentner und das kann so nicht funktionieren.

 
Antwort von GAST | 01.01.2010 - 15:02
Zitat:
Wunschvorstellungen lassen sich einfach nicht in die Realität umsetzen;)


Das ist die Realität, aber dann sollten die deutschen Politiker sich mal mit ihren tollen Versprechen, die man eh nicht erfüllen kann zurück halten.


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Antwort von matata | 01.01.2010 - 15:11
Der Generationenvertrag hat auch einmal anders herum gespielt:
- Die jetzigen alten Menschen haben den jüngeren die Schulung ermöglicht
- haben den Jungen das Studium ermöglicht
- haben den Jungen eine Ausbildung zu kommen lassen
- haben die Jungen unterstützt beim Bau ihrer Häuser und bei der Gründung ihrer Familien
- Die Alten vererben und vererbten den Jungen ihr erworbenes Vermögen, ihre Betriebe und Wohneigentum
- Die Alten haben viele Jahre lang ihre Renten und die Altersvorsorge vorfinanziert
- Die Alten mussten sparen, sonst wäre das alles gar nicht möglich gewesen.
- Nicht alle Alten sind heute auf die Unterstützung der Jungen angewiesen, denn dann wären sie wirklich arm dran.
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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 15:20
@ speedy: Was das Rettungspaket angeht zB da wurde viel mehr kleineren Unternehmen geholfen als Großen, allerdings waren halt nur die großen in den Medien.

@matata, so wie du das sagst hört sich das wie ein Vorwurf an. Isses aber eigentlich nicht. Man kann den Leuten ja ned vorschreiben ab jetzt mind. 2 Kinder zu bekommen;)

Und eines hast du eigentlich nicht bedacht: In die Rentenkassen haben bis zur Wiedervereinigung nur Westdeutsche eingezahlt. Die Ostdeutschen haben aber jetzt denselben Rentenanspruch wie die Westdeutschen. Das verschärft das problem natürlich zusätzlich.

Aber letztenendes wird eigene Altersvorsorge in Zukunft Pfichtprogramm sein. Aber wenigsten kommt das ganze ja nicht unerwartet und so kann sich eigentlich jeder darauf einstellen;)


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Antwort von matata | 01.01.2010 - 15:28
Nein, das war sicher kein Vorwurf, nur eine kleine Erinnerung an die jungen Menschen.Die deutschen Verhältnisse in Bezug auf die Rentenkassen waren mir nicht bewusst im Moment.
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Antwort von Speedy3000 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 15:34
@matata
ja natürlich, aber das ist ja eben das Problem dabei. Und es kann dabei nicht funktionieren, dass einer der vll 1500€ verdient im monat 750€ zB an einen Rentner abgeben muss. Der Rentner kann davon kaum leben und der Arbeitende kann davon niemals ne WOhnung geschweige denn eine Familie finanzieren und daher wird der nächste schritt auf den es höchstwahrscheinlich hinauslaufen wird sein, dass entweder das das Rentenalter hochgesetzt wird und ein Gesetz, dass die sich von nun an Selbstfinanzieren müssen, also jeder für sich selber einzahlen. Das derzeitige System kann weiter so nicht funktionieren


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Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 16:53
Zitat:

Ich seh schon Tiffy, du gehst in die Politik und wirst enttäuscht sein, Wunschvorstellungen lassen sich einfach nicht in die Realität umsetzen;)


mal abgesehen davon, dass ich politisch aktiv bin, werde ich n teufel tun und das beruflich machen. die tun mir echt leid. immer wird den politikern das wort um mund umgedreht oder verzerrt und drauf rumgeritten. dabei sind da n paar feine leute dabei, die echt anhung haben. das ist bestimmt alles total anstrengend weil es so viele verschiedene meinungen gibt. aber viele offenichtliche fehler könnte man gefälligst mal beseitigen, finde ich.
das problem ist dabei, dass seeehr viele leute hier absolut keine ahnung von politik und den zusammenhängen haben und sich auch nich dafür interessieren. und die die von denen noch wählen gehen, wählen linke oder NPD. kein wunder dass das alles den bach runter geht. :D


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Antwort von matata | 01.01.2010 - 16:57
@ Speedy: Wie kommst du auf die 750 €uro, die ein einzelner abgeben muss? Die Rechnung würde ich gerne sehen....
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Antwort von auslese | 01.01.2010 - 17:34
Zitat:
wieso werden chronisch kranke nicht von den zuzahlungen befreit?

Gibts doch

Bei meiner Mutter ist es bspw so - und da man bis zum vollendeten 25. Lebensjahr familienversichert ist, krieg auch ich mein Geld am Ende des Jahres zurück; gerade letzte Woche warens 50 Euro :D


Frohes Neues Jahr übrigens :)


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 17:43
@ tiffy: da sprichst du was wahres. Ich muss gestehen ich bin viel zu faul um mich politisch aktivieren, aber immerhin geh ich noch zu Bundes- und Landestagswahlen und wähle CSU, SPD oder die Grünen, was ich davon wähl is mir schnuppe, ich will nur nicht das meine Stimme der NPD oder der Linken zufällt^^

Die beiden sind ne Zumutung :/


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Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 18:09
@ auslese: ja da hab ich n schönes gegenbeispiel:
mein onkel, fast 50, hat nur eine niere, die nicht seine eigene ist (seit 10 jahren, davor fast genau so lange dialyse). jetzt ist die niere hinüber, er muss wieder alle 2-3 tage zur dialyse fahren und muss jetzt wieder ca 10 jahre auf ne neue niere warten, wenn er überhaupt eine bekommt. und er muss immernoch zu seinen tabletten zuzahlen und krankenhausaufenthalte bezahlen (und die sind nicht selten).

mein opa hingegen: 75 jahre alt, raucht wie ein schlot, lunge und adern deshalb völlig kaputt, schwerer herzinfarkt und diverse wewehchen: bekommt alles bezahlt.
nichts gegen meinen opa, aber eig ist er ja selbst schuld. ich sage damit nicht, dass ich es ihm nicht gönne, dass er die medikamente bezahlt bekommt, aber dann sollte meinem onkel das doch auch zustehen oder nicht?


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Antwort von auslese | 01.01.2010 - 18:34
Na sicher, müsste deinem Onkel die Zuzahlungsbefreiung zustehen. Ich nehm doch an, dass er einen Antrag dafür bei seiner Krankenkasse gestellt hat?! xD

Was war denn der Grund für die Ablehnung?

So wie sich das anhört, überschreiten die Ausgaben deines Onkels definitiv den 1%-Satz seines jährlichen Bruttoeinkommens. Son Krankenhausaufenthalt ist ja auch nicht gerade billig; wenn er die Zuzahlungsbefreiung durch hat, kann er ja ma nachforschen, ob nicht auch die Werbungskosten (für Hin- und Rückfahrten) absetzbar sind. Meine Mutter hat ne Herzerkrankung und war auch gerade vor kurzem damit im Krankenhaus, für ne Woche oder so und die Kasse hat alles bezahlt; sogar die Fahrt mit dem Taxi(!) dorthin (aber erst nachdem sie da telefonisch Terror gemacht hatte ^^)

Weshalb ich nun - nur wegen der Familienversicherung - von der Zuzahlung befreit bin, versteh ich auch nicht und ist genauso sinnlos.


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Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 18:44
was da genau der rgund ist, weiß ich auch nicht. aufjeden fall wurde es mehrfach abgelenht. zumindest bekommt er auch das geld fürs taxi bezahlt.


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Antwort von Vey | 01.01.2010 - 18:53
Dein ONkel muss defenitiv einen Zuzahlungsbefreiungsantrag stellen, denn er ist ein "chronisch" kranker Mensch. Das habe ich schon oft mit meinen Großeltern gemacht. Man muss etwas dem Arzt zum Ausfüllen geben und sie schicken das an die Krankenkasse zurück!

Zum Thema: ICh kenne ein Dutzend Menschen, die bei der Frage laut "NEIN" brüllen würden, ich bin jedoch eine Ausländerin, die hier Wurzeln geschlagen hat und ich kann nur sagen, dass trotz Ungerechtigkeiten (Opel und Quelle zum Beispiel) Deutschland sehr sozial ist! UNd ich gebe zu, dass es unglaublich viele LEute gibt, die das nicht zu schätzen wissen und sie bestrafft das System auch. Momentan sind die Kürzungen des Arbeitslosengeldes II viel strenger geworden.
Bevor ich nach Deutschland kam, kannte ich sowas wie eine VErsicherung gar nicht. Da wo ich her komme muss man IMMER für den Arzt bezahlen und da gibts keine Anträge, wo verschiedene Lebenssituationen berücksichtigt werden. Alleine sowas wie Mutterschaftsgeld reicht nicht mal aus um eine Woche lang ausreichend Brot zu kaufen. UNd es ist allen scheißegal, ob man verhungert oder nicht. Hier kennt keiner die Situation, wo Kinder aus dem Kinderheim tagsüber durch die Häuser ziehen und nach Brot und Essen fragen. Ihr wisst nicht was das heisst morgens nur ein Brot essen zu dürfen, weil es ansonsten nicht für alle reicht. Hier hat man das Gefühl, dass man IMMER eine Überlebungschance hat. Und SEHR VIELE wissen es nicht zu schätzen. Egal was man sagt, für mich ist Deutschland trotz vieler innenpolitischer Probleme das GRÖßTE auf der Welt und ich werde mein bestes geben um für dieses Land was Gutes zu tun.
Nur weil ein bestimmtes Niveau LEbensSTANDART heißt, ist es längst nicht überall so!


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Antwort von 1349 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 18:56
danke!
hätte das ein deutscher gesagt, hätte gleich wieder jemand die nazikeule rausgeholt.


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Antwort von Tiffy89 (ehem. Mitglied) | 01.01.2010 - 19:03
Zitat:
Dein ONkel muss defenitiv einen Zuzahlungsbefreiungsantrag stellen, denn er ist ein "chronisch" kranker Mensch.

meinst du er hat das nich gemacht? mein onkel ist nich ganz doof.

und wie ich diese scheiß vergleiche hasse. ja is scheiße, dass es wo anders noch unsozialer ist, aber fakt ist, dass ich hier lebe und es hier auch ungerecht zugeht und dass mich das ganz gewaltig ankotzt. es bringt auch nichts einfach i-welche gelder zu kürzen, denn es gibt leute die nicht arbeiten wollen und welche, die es nicht können. und die werden alle gleich behandelt. is doch scheiße!

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