Referat: Inflation in Deutschland
1. Was ist das eigentlich - "Inflation"?
1.1. Begriffsdefinition
Der Begriff "Inflation" stammt aus dem lat. und bedeutet soviel wie "Aufblähung" Man bezeichnet damit eine Geldentwertung, die durch Vermehrung der Geldumlaufmenge mit Papiergeld entsteht. Wenn nämlich nicht auch gleichzeitig die Menge der sich im Umlauf befindlichen Waren vermehrt wird, wird das Verhältnis Geld – Ware gestört und das Geld verliert an Wert. Die Preise steigen, die Löhne können damit nicht Schritt halten und verlieren an Kaufkraft ("Kaukraftschwund"). Infolgedessen verlieren auch Sparguthaben an Wert, es kommt zu Hamsterkäufen und zur Hortung von Waren, oder man weicht auf Sachwerte auf, indem man zum Beispiel Tauschgeschäfte führt.
Mit fortschreitender Inflation verschlechterte sich die Versorgungslage der Bevölkerung laufend. Die Löhne und Gehälter konnten dem rasanten Preisanstieg für Waren und Dienstleistungen nicht mehr folgen. Infolgedessen sank der Reallohn auf ca. 40% seines Vorkriegsniveaus herab und viele verarmten.
Oft erfolgten die Lohnzahlungen täglich, und jeder versuchte, sein Bargeld so schnell wie möglich in Sachwerte umzutauschen, um seinen Wert zu erhalten. Es konnte passieren, dass man soeben seinen Lohn empfangen hatte, und nur eine halbe Stunde später war er nur noch die Hälfte wert. Oder man saß im Restaurant, und während man aß, hatte sich die Zeche verdoppelt.
Bei der Kirchenkollekte ging man nicht mehr mit dem Sammelbeutel, sondern mit Wäschekörben herum, um die riesigen Mengen Papiergeld aufzunehmen, die doch kaum Wert hatten.
Kriminelle stahlen nicht mehr nur Geld, das ja praktisch wertlos war, sondern nahmen lieber Wertsachen mit oder rissen ihren Opfern sogar die Goldzähne aus!
Viele hatten ihr Vermögen in Sparbüchern angelegt und mussten hilflos zusehen, wie ihre Ersparnisse dahin schmolzen und schließlich vollkommen entwertet waren.
2. Ursachen und Fortentwicklung
2.1. Ursachen
hohe Staatsverschuldung ( 1. WK
Wiederaufbau
Umstellung auf Friedensproduktion
Soziale Leistungen für Kriegsopfer und Hinterbliebene
Versailler Vertrages
( Gebietsabtretung ( Verlust von Einwohnern (Steuerzahler), Reparationen (Wiedergutmachungszahlungen 132 Mill. Goldmark in Pfund, Dollar, Franc)
Rücktritt und Neubildung der Regierung, Versuch der Erfüllung von Forderungen,
um zu zeigen, dass es nicht machbar ist dies zu erfüllen
( Einnahmen aus Steuern, Zöllen etc. reichten nicht für den bestehenden
Finanzbedarf – Neue Kredite – Nachdruck von Papiergeld ( Währung verlor an
Wert.
2.2. Weiterentwicklung ab 1922
Bis 1922: 1000-Mark-Schein = höchster Notenwert verlor jedoch rapide an Wert Ursache: 1923 – Einmarsch belg. u. franz. Truppen ins Ruhrgebiet zwecks rückständiger Reparationszahlungen ( Ausdehnung der eigenen Landesgrenzen (Land statt Geld) Gegenmaßnahme: Widerstand der Bevölkerung durch Streik etc.( Ausweisung von fast 150.000 Menschen ins „unbesetzte“ Deutschland. ( Folge: Produktionsausfälle (1923) ( finanzielle Unterstützung der Streikenden ( Überforderung der Reichsfinanzen ( Inflation und Ernährungslage wurden katastrophal ( Sep. 1923: Zwang zur Widerstandseinstellung
Daraus entwickelte sich eine Hyperinflation: Nov. 1923: 100-Billionen-Markschein Die Bevölkerung nahm alles an, was nur irgendwie nach Geld aussah. So wurden insgesamt von der Reichsbank über 700 Trillionen Mark Notgeld und rund 524 Trillionen Mark verausgabt!
3. Benachteiligte und Profiteure
3.1. Besonders Betroffene
Festlohnempfänger (gleiche Arbeits/zeit, Geld aber weniger Wert)
Sparer (Mittelstand und Geschäftsleute)
Geldverleiher, die wertvolles Geld verliehen hatten, und wertloses Inflationsgeld zurückgezahlt bekamen
3.2. Profiteure
Schuldner
Staat, dessen Kriegsschulden von 164 Milliarden Mark sich am Ende der Inflation nur noch auf lächerliche 16,4 Pfennige beliefen!
Großindustrielle nahmen große Kredite auf ( Spekulationen auf Geldverfall) ( Besitzerweiterung
Besitzer von Sachwerten wie Land, Immobilien, Vieh, Gold (Schmuck!) und Porzellan kamen bei der Inflation gut weg, da ja Sachwerte wertbeständig waren
Da es jedoch hauptsächlich die oberen Schichten waren, die solche Sachwerte besaßen, wurden die Reichen noch reicher und die Armen immer ärmer, sodass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klaffte.
4.1. Erste Bemühungen
Die Regierung versuchte im August 1923 das Problem durch die Aufnahme einer wertbeständigen Anleihe von 500 Millionen Goldmark zu lösen (Reichsbank). Außerdem wurde nun zunehmend wertbeständiges Notgeld in Form von Waren und Sachgutwerten herausgegeben (Roggen, Weizen, Kohle, Speck, Strom, Gas,...ähnlich Lebensmittelkarten)
4.2. Die Währungsreform
15.11.1923: Währungsreform ( Inflation schlagartig beendet Man sprach deshalb auch vom "Wunder der Rentenmark".
Mitte Oktober 1923 hatte man die "Deutsche Rentenbank" errichtet, die neue Währung hieß Rentenmark.
Man legte fest, dass eine Rentenmark einer Goldmark entsprechen sollte. Der Dollarkurs, der zu dieser Zeit bei 4,2 Millionen Papiermark lag, lag somit danach bei 4,20 Rentenmark.
Allerdings war einiges, zumeist wertbeständiges, Not- und Inflationsgeld noch bis Mitte 1924 im Umlauf, weil es nicht genügend Rentenmarkscheine gab.
Der Regierung gelang es in den Folgemonaten, den Kurs der neuen Währung durch Einschränkung des Geldumlaufs und drastische Sparmaßnahmen stabil zu halten, und das Wirtschaftsleben normalisierte sich langsam wieder.
Inhalt
Inflation in Deutschland
1.1. Begriffsdefinition
1.2. Konkrete Erscheinungsmerkmale der Inflation in Deutschland
2. Ursachen und Fortentwicklung
2.1. Ursachen
2.2. Weiterentwicklung ab 1922
3. Benachteiligte und Profiteure
3.1. Besonders Betroffene
3.2. Profiteure
4.1. Erste Bemühungen
4.2. Die Währungsreform (762 Wörter)
1.1. Begriffsdefinition
1.2. Konkrete Erscheinungsmerkmale der Inflation in Deutschland
2. Ursachen und Fortentwicklung
2.1. Ursachen
2.2. Weiterentwicklung ab 1922
3. Benachteiligte und Profiteure
3.1. Besonders Betroffene
3.2. Profiteure
4.1. Erste Bemühungen
4.2. Die Währungsreform (762 Wörter)
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