Herr und Knecht - Leo Tolstoi

Angefangen hatte alles ja ganz harmlos: Über den Dekrabistenaufstand von 1825 wollte Tolstoi schreiben, über die adligen Offiziere also, die nichts Besseres zu tun hatten, als sich gegen den guten alten Nikolaus zu verschwören, um ihm und den Seinen eins überzubraten. Doch als Tolstoi sich endlich hinsetzte zur Arbeit, da ging es ihm, wie es vielen geht: Es lief alles durcheinander. Ja, da befand er sich plötzlich mitten in den Napoleonischen Kriegen, in einer Zeit also, die ja wohl für ganz Russland faszinierend gewesen. Das, Napoleon und sein Tun, das war ja viel interessanter als dieser ganze Dekrabristenmist; und so blieben die »Dekabristy« nur Stückwerk, will sagen: blieben sie also Fragment.

Aber wie lange es dann noch dauerte, ei der Daus, bis aus dem Wust endlich dieses Buch entstand, Krieg und Frieden genannt, Woina i mir im Original: Sieben Jahre lang etwa, von 1862 bis 1868 hockte er da nun vor seinen Blättern, der gute Tolstoi, und suchte dem Ganzen einen Sinn zu geben. Jeden Bogen, auch wenn er schon längst beim Setzer war, bearbeitete er wie ein Irrer, noch vier- oder sechsmal korrigierte er die Papiere, eins um das andere; an jedem Satz feilte er herum, jedes dritte oder fünfte Wort musste geändert werden. »Es geht nicht anders!«, sagte er. »Ich muss das hinschmieren ...« (Scholl, Seite 212).
Ein Wort noch zum historischen Hintergrund: In dem Jahre, in dem die Handlung einsetzt, 1805 also, da hatte sich Russland gerade mit England, Österreich und Schweden gegen Napoleon verbündet. Zuerst, wie wir alle wissen, war es ja der olle Napoleon, der die Siege einfuhr (Schlacht von Austerlitz usw.). 1807 wurde zwar der Friede von Tilsit geschlossen, doch nachdem Alexander I. sich nicht mehr um die 1806 verhängte Kontinentalsperre kümmerte und also britische Schiffe in seinen Häfen zuließ, da war es mit dem Frieden auch schon wieder vorbei: Napoleon machte sich also auf, schickte seine Grande Armée nach Russland, gewann die Schlacht von Borodino und besetzte endlich Moskau. Doch bald schon musste er sich zurückziehen: Der Brand von Moskau, der Winter, Nahrungsmangel und die russischen Gegenschläge hatten ihn zermürbt.
Zwei Verfilmungen seien noch erwähnt: Die von 1956 mit Audrey Hepburn als Natascha (alle anderen Darsteller, den Regisseur und vor allem die Drehbuchschreiber erwähnen wir besser gar nicht erst; gut: Henry Fonda war noch dabei und Mel Ferrer und Anita Ekberg, Regie führte King Vidor); und dann gibt es noch einen fast neunstündigen Film aus der UdSSR, der 1967 mit dem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichnet wurde.

suchst du sowas?

oh wiklich tut mir leid .___.
naja ich guck nochma vlt ist es ja diesmal richtig^^