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Referat: Oktoberrevolution 1917 Russland

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Oktoberrevolution 1917


Bereits seit Ende September beschwor Lenin aus seinem finnischen Versteck und dann aus dem Petrograder Untergrund, unterstützt von Trotzkij in Petrograd, die Notwendigkeit des Aufstands und des Sturzes der Regierung. Denn ihm war klar, dass bei allgemeinen Wahlen zu einer konstituierenden Versammlung die Bolschewiki keine Mehrheit erringen würden. Die Partei widersetzte sich zunächst Lenins Politik, beschloss am 23. Oktober in einer Geheimsitzung aber schliesslich doch die Übernahme der Macht durch einen bewaffneten Aufstand.
Bereits Anfang Oktober war auf Initiative Trotzkijs für den 2. November ein Allrussischer Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte nach Petrograd einberufen, dann auf den 7. November verschoben worden. Es war keineswegs sicher, dass der Kongress, in dem die Bolschewiki keine Mehrheit hatten, der Forderung der Bolschewiki nach Übernahme der Regierungsgewalt durch die Räte folgen würde, geschweige denn, dass die Bolschewiki über den Kongress selbst an die Macht kämen. Am 6. November (dem 24. Oktober nach dem julianischen Kalender) gab Trotzkij das Signal zum Aufstand; der letzte Auslöser war die Besetzung der Redaktionsräume der Prawda, des Organs der Bolschewiki, durch die Polizei. Die Führung des Aufstands übernahm Trotzkij. Die Rotgardisten besetzten innerhalb kurzer Zeit die strategisch wichtigsten Positionen in der Hauptstadt, und schon am Nachmittag des 7. November verkündete Trotzkij das Ende der Provisorischen Regierung.
Am Abend des 7. November, als der Aufstand noch in vollem Gange war, begann der Allrussische Sowjetkongress mit seinen Beratungen. Von seinen 670 Delegierten waren 300 Bolschewiki. Die Eröffnungssitzung war Schauplatz einer stürmischen Debatte: Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre warfen den Bolschewiki vor, eine Verschwörung gegen den Kongress angezettelt und einen Anschlag gegen die Revolution unternommen zu haben; sie forderten die Bolschewiki auf, die Macht mit ihnen zu teilen und eine Koalitionsregierung zu bilden. Als die Bolschewiki dies ablehnten, verliessen die Menschewiki und die rechten Sozialrevolutionäre den Kongress. Der Kongress, immerhin ein demokratisch gewähltes Organ, bestand jetzt praktisch nur noch aus Bolschewiki, die Macht lag nahezu ausschliesslich bei den Bolschewiki. Nur der linke Flügel der Sozialrevolutionäre beteiligte sich weiterhin an dem Kongress und bildete eine kurzlebige Koalitionsregierung mit den Bolschewiki.
Während der Kongress noch tagte, stürmten bewaffnete Arbeiter, Soldaten und Matrosen in der Nacht vom 7. auf den 8. November den Winterpalais, den Sitz der Provisorischen Regierung. Die Minister wurden verhaftet; Kerenskij war bereits aus Petrograd geflohen.
Die Februarrevolution von 1917 hatte in Russland zwar die Zarenherrschaft beendet, aber keine Lösung der wichtigsten sozialen und politischen Probleme des Landes gebracht. Die wichtigste Frage war ohne Zweifel die Kriegsfrage. Russland war seit 1914 Krieg führende Partei im Ersten Weltkrieg. Die Anforderungen dieses "modernen" Krieges, der vom Industriezeitalter geprägt war, überstiegen die Kräfte des weitgehend von der Agrarwirtschaft geprägten Landes bei weitem und führten zu einer Zuspitzung der ohnehin gravierenden sozialen Probleme in Russland.
Nach der Februarrevolution herrschte in Russland ein Nebeneinander von Parlament (Duma) mit seiner Provisorischen Regierung unter Kerenskij und den Arbeiter- und Soldatenräten (die Sowjets) mit ihren Exekutivkomitees. Über die endgültige Verfassung sollte eine verfassungsgebende Versammlung entscheiden, die (zunächst) am 25. November gewählt werden sollte. Die Provisorische Regierung unter Kerenskij konnte sich nicht dazu durchringen, in Friedensverhandlungen mit dem Deutschen Reich und den übrigen Mittelmächten zu treten.
Am 17. April veröffentlichte Lenin seine Aprilthesen, in denen er seine Ansichten zur weiteren Entwicklung der Revolution darlegte.

Verlauf
In der Führung der bolschewistischen Partei war umstritten, ob die Partei sich an den Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung beteiligen sollte oder stattdessen auf einen gewaltsamen Aufstand setzen sollte. Nach hitzigen Debatten setzten sich schließlich Lenin und Trotzki durch. Am 10. Oktober wurde der Aufstand beschlossen.
In der Nacht zum 25. Oktober begann schließlich der Aufstand in Petersburg mit dem berühmten Schuss des Kreuzers "Aurora" auf den Zarenpalast. Aufständische Truppen besetzten strategisch wichtige Stellen in der Stadt sowie den Winterpalast, den Sitz des Zaren der immer noch in seinem Palast lebte. In der Nacht zum 26. Oktober kapitulierte die Regierung Kerenskij.
Am 26. Oktober tagte in Petersburg auch der "Allrussische Sowjetkongress". Die Bolschewiken besaßen in diesem zentralen Arbeiter- und Soldatenrat zunächst keine Mehrheit. Aus Protest gegen den gewaltsamen Putsch der Bolschewiken verließen jedoch viele Abgeordnete, darunter die Menschewiken, den Sitzungssaal und überließen den Bolschewiken das Feld.

Folgen
Die Oktoberrevolution sicherte den Bolschewiken um Lenin und Trotzki zunächst nur die Macht in Petersburg und bildet deshalb nur einen Schritt auf dem langen Weg der Kommunisten zur Herrschaft in ganz Russland. Immerhin war der wichtigste Gegner, die Regierung Kerenskij, gestürzt. Was nun folgte, waren lange und grausame Jahre des Bürgerkrieges und des Kriegskommunismus. Die sozialen Probleme des Landes wurden in dieser Zeit, bedingt durch die internationale Isolierung und den Bürgerkrieg gegen die "Weißen" nur unzureichend gelöst. Allerdings erfüllte sich sehr schnell eine der Hauptforderungen der Revolutionäre, es gelang dem neuen Regime unter dem Volkskommissar für äußere Angelegenheiten Trotzki, Frieden mit Deutschland zu schließen (Friede von Brest-Litowsk). Während der Zeit des Bürgerkrieges führte die neue Regierung jedoch sehr bald Krieg gegen Polen, welches sich auf die Seite der Konterrevolution gestellt hatte.
Inhalt
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