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Referat: Antikes Drama und Theater in der Antike

Alles zu Epochen

ANTIKES DRAMA UND THEATER IN DER ANTIKE



GLIEDERUNG:
1 Einleitung
2.1 Drama
2.1.1 Ursprung des Dramas
2.1.2 Dionysyen
2.1.3 Tragödie
2.1.4 3 großen Tragödiendichter
2.1.5 Komödie
2.1.6 Satyrspiel
2.2 Theater
2.2.1 Aufbau des griech. Theaters
2.2.2 Bühne
2.2.3 Schauspieler
2.2.4 Kostüme & Masken
2.2.5 Chor
2.2.6 Choregen
2.2.7 Publikum

3 Schluss
Wer in diesen Tagen nach Athen reist, wird diese Reise höchstwahrscheinlich aus sportlichen Ambitionen antreten, denn seit Sonnabend finden dort die Olympischen Sommerspiele 2004 statt. Aber die Hauptstadt Griechenlands hat auch in kultureller Hinsicht viel zu bieten.
Hier wurden seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. alljährlich Tragödien, Komödien und Satyrspiele aufgeführt. Diese Veranstaltungen, wie sie in ähnlicher Form auch in anderen Teilen Griechenlands stattfanden, waren aus primitiven kultischen Darbietungen zu Ehren des Fruchtbarkeitsgottes Dionysos erwachsen. Mit der Verehrung dieses Gottes verbanden seine Anhänger die Hoffnung auf Erlösung und Wiedergeburt. Die jährlich stattfindenden Bacchanalien, ausgelassenen Feiern zu Ehren des Dionysos, entwickelten sich zu Trinkgelagen, die mit Tänzen und ekstatischen Chorliedern, den sog. Dithyramben, gefeiert wurden. Aus diesen Sing- und Tanzspielen entwickelte sich das Drama. „Vater“ des Dramas war Thespis, der 534 v. Chr. erstmals eine Tragödie zu Ehren des Dionysos aufführte. Angeblich war er der erste Dramatiker, der einen vom Chor unabhängigen Schauspieler sowie Monologe und Dialoge mit dem Chorleiter einführte. Diese Neuerung wird allgemein als „Geburtsstunde des Dramas“ betrachtet. Außerdem soll Thespis die Benutzung von Schminke und Masken zur Verkleidung der Darsteller eingeführt haben.
Die daraufhin zweimal im Jahr stattfindenden Dionysyen, Dichterwettkämpfe zu Ehren des Gottes Dionysos, fanden in der Bevölkerung große Resonanz. Am Eröffnungstag wurden in einer durch das Los bestimmten Reihenfolge fünf Komödien aufgeführt. An den darauf folgenden drei Tagen wurden drei Tetralogien, jede bestehend aus drei aufeinander aufbauenden Tragödien und einem Satyrspiel, inszeniert. Die Auswahl der aufzuführenden Stücke oblag städtischen Beamten. Diese stellten dem Dichter die Schauspieler zur Verfügung und benannten einen Choregen, der die organisatorische und finanzielle Sicherung der Aufführung zu gewährleisten hatte. Die Inszenierung seines Stückes leitete der Dichter selbst. Nach den Aufführungen entschied eine Laienjury mit Hilfe des Publikums über die Rangfolge der Dramen und verteilte die Preise. Diese bestanden aus Naturalien, Dreifüßen und ähnlichem. die tägliche Aufführungsdauer lag bei acht bis zehn Stunden. Jedes Stück wurde nur ein einziges Mal aufgeführt.
Die größte Resonanz fanden die Tragödien, bei denen die zumeist unlösbare Verstrickung eines Individuums in sein Schicksal den Verlauf der Handlung bestimmte. Laut dem griechischen Philosophen Aristoteles ist das Ziel der Tragödie die Herbeiführung einer Situation, in der der Held gezwungen ist sich zwischen zwei sich widersprechenden Forderungen und sittlichen Prinzipien zu entscheiden. Der Themenkreis dieser Tragödien war eng begrenzt: Quelle waren die Mythen der Griechen, in denen solche Entscheidungssituationen des Helden bereits vorgeprägt waren. Die Aufgabe des Dichters war es nun, dem Zuschauer das bekannte Mythosgeschehen durch seine Tragödie neu auszulegen und zu aktualisieren.
Die drei großen griechischen Tragödiendichter waren Aischylos, Sophokles und Euripides. Aischylos war der erste große Tragiker Athens. 484 v. Chr. errang er erstmals den ersten Platz beim Agon, dem Wettbewerb attischer Tragiker zu Ehren des Dionysos. 13 weitere folgten. Ihm werden 90 Dramen zugeschrieben – erhalten sind jedoch nur noch sieben. Aischylos hat entscheidend zur Entwicklung der Tragödie beigetragen. Durch die Einführung eines zweiten Schauspielers schuf er die Grundlage für den dramatischen Dialog. Auch baute er die Handlung aus und machte sie immer mehr zum Mittelpunkt des Dramas. Themen seiner Werke waren neben dem üblichen mythischen Stoff auch menschliche Verfehlung, Verblendung und Leidenschaft. Diese setzte er in einer erhabenen, stark poetisierenden Sprache um. Ferner werden ihm bühnentechnische Neuerungen, wie die Einführung von Kostümen und Bühnenbild verdankt. Bekannte Werke sind u. a. „Die Perser“ und „Sieben gegen Theben“.
Der zweite der großen Tragödiendichter war Sophokles. Die wichtigste Neuerung, die er vornahm, bestand in der Einführung eines dritten Schauspielers. Bei diesem Umfang blieb es in der klassischen griechischen Tragödie dann auch. Somit wurde eine vom Chor unabhängige, komplexere Handlung möglich. Von seinen über 120 Dramen sind nur noch sieben vollständig erhalten. Seine wohl bekanntesten Werke sind „Antigone“, „König Ödipus“ und „Elektra“. Sophokles bewirkte vor allem insofern eine Wandlung der griechischen Tragödie, als dass er neben Religion und Moral als zentralen Inhalten auch das Handeln individueller Charaktere, deren Schicksal und Not in den Vordergrund treten ließ. Er bewertete den Menschen als einen zu selbstständigen Handeln Aufgerufenen, der sich aber den Göttern gegenüber fromm verhalten soll. 468 v. Chr. beteiligte er sich erstmals am Agon und schlug Aischylos, der bis dahin als unbestrittener Meister der Tragödie gegolten hatte. 24 weitere Siege folgten bevor er 442 v. Chr. seinem 17 Jahre jüngeren Konkurrenten Euripides unterlag.
Euripides Weltanschauung zeugte von einem aufgeklärten Denken. Er sah den Menschen in einer Phase der Veränderung, der alte Bindungen abstreift, die Rolle der Götter in Frage stellt und sogar handelt, ohne sich um sie zu kümmern. Dieses Denken spiegelte sich auch in seinen Dramen wieder. Mittelpunkt seiner Werke waren nicht länger griechische Götter und Helden, sondern menschliche Figuren in ihrer ganzen leidenschaftlichen Widersprüchlichkeit. Diese waren Träger realistischer, fast umgangssprachlicher Dialoge. Die kritisch-rationalistische Haltung des Euripides stieß unter seinen Zeitgenossen auf große Kritik, sodass seine Stücke zunächst nicht sehr erfolgreich waren. Von seinen 17 erhaltenen Tragödien sind vor allem „Iphigenie unter den Taurern“ und „Medea“ bekannt.
Neben der Tragödie ist die Komödie die wichtigste Gattung des europäischen Dramas. In der Komödie bildet das Komische die Handlung. Sie verband von Anfang an Wortkomik mit pantomimischen Elementen. 486 v. Chr. wurde die früheste bekannte Komödie in Athen aufgeführt. Einer der ersten großen Dichter dieser Gattung war Aristophanes, der noch stark satyrische Elemente ins Zentrum stellte. Seine Komödien bezogen sich direkt auf politische, kulturelle und soziale Auseinandersetzungen der Zeit. Später wurde die attische Komödie mehr durch den rein komischen Dialog bestimmt. Meist gaben sie Einblick in menschliche Schwächen und Komplikationen des täglichen Lebens.
Eine dritte sehr beliebte Dramengattung des antiken Griechenlands war das Satyrspiel. Als Begründer gilt Pratinas, der diese Gattung um 520 v. Chr. in Athen eingeführt haben soll. Zu den Bestandteilen des Satyrspiels gehören Tänze, Lieder und szenische Darstellungen. Die Stoffe wurden meist den griechischen Heldensagen entnommen. Durch ihren parodistischen sowie derb-komischen und manchmal auch obszönen Charakter bildeten die Satyrspiele einen ironischen Kontrast zu den Tragödien. Gleichzeitig stellten sie den Abschluss der Tetralogien dar.
Sowohl Satyrspiel als auch Tragödie und Komödie waren feste Bestandteile der jährlich stattfindenden Dionysyen. Als Bühne diente zunächst die Agora, der Marktplatz von Athen, die nordwestlich des Akropolishügels liegt. Im 5. Jahrhundert v. Chr. dann entstand ein eigens hierfür errichtetes Dionysos-Theater. Es wurde am Südostabhang des Akropolishügels errichtet. Seine Bühnengebäude und Zuschauerbänke waren ursprünglich aus Holz und wurden jeweils nur für die Dauer der Aufführung aufgestellt. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde es vollständig aus Stein gebaut, später wiederholt baulich verändert. Seine Reste sind noch bis heute erhalten. Seine Anlage wurde zum Muster für alle griechischen Theaterbauten.
Die griechische Theateranlage sah in etwa so aus: (FOLIE DER THEATERANLAGE)
Hauptbestandteile waren die Orchestra, der Zuschauerraum und die Bühnengebäude. Die Mitte des Theaters bildete die Orchestra. Hier sang und tanzte der Chor. Im Zentrum dieses gewöhnlich kreisrunden Platzes befand sich der Altar oder die Statue des zu verehrenden Gottes. Die Orchestra wurde zu etwa zwei Drittel vom Zuschauerraum eingerahmt. Er bestand aus bogenförmig um die Orchestramitte geführten, lehnenlosen Sitzreihen. Diese waren auf dem Bergrücken übereinander gestuft angelegt und vertikal in mehrere so genannte „Keile“ geteilt. Der Zuschauerraum des Dionysos-Theaters bot Platz für etwa 17 000 Besucher und war durch einen Gang sowie einen Wassergraben von der Orchestra getrennt. Vor dem von Sitzreihen freien Rand der Orchestra stand die Skene, ein Bühnengebäude aus Holz mit Umkleideräumen für die Schauspieler, Requisitenkammern und ähnlichem. Vor der Skene befand sich der Auftrittsraum der Akteure, die Proskene. Anfangs befand sie sich zu ebener Erde, seit hellenistischer Zeit auf einem dort errichteten höheren Podest, der Proskenion, das mit der Orchestra durch Stufen verbunden war.
Das besterhaltene griechische Theater befindet sich in Epidauros. Es wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut und wird heute noch für Theater- und Musikdarbietungen genutzt.
Das Theater des klassischen Griechenlands hatte ein eher einfaches Bühnenbild. Im Wesentlichen bestand es aus einer Mauer mit drei Eingängen, wobei der mittlere größer war als die beiden anderen. In der Zeit des Hellenismus, also ab etwa 323 v. Chr. benutzten die Griechen so genannte Periakte. Das waren dreiseitige, mit verschiedenen Motiven bemalte Wände, die gedreht werden konnten. Andere einfache Bühnenmechanismen erlaubten es, fliegende Götter darzustellen.
Die Schauspieler waren allesamt männlich und genossen in Griechenland ein hohes Ansehen. Neben Dialogpassagen brachten sie auch Tanz- und Singdarbietungen dar. Da sich ihre Höchstzahl auf drei belief, mussten sie verschiedene Rollen übernehmen.
Um einen schnellen Rollentausch zu ermöglichen und auch weibliche Rollen darzustellen trugen sie alle Masken. Die Maske war das wichtigste Teil des Kostüms – sie bestimmte den Charakter der Person. Masken wurden aus bemaltem Holz, Baumrinde, Leder oder Leinwand gefertigt und waren mit aufgesetzten Perücken versehen. Meist hatten sie die Form eines nach unten spitz zulaufenden Dreiecks. Außerdem war die Mundpartie der Masken trichterförmig ausgebildet und trug so zur guten Akustik bei. Die Maskenfarbe ließ auf Geschlecht und Stimmung schließen. So waren weibliche Masken in hellen und männliche in dunklen Farben gehalten. Eine rötliche Färbung stand für Schlauheit wohingegen eine gelbliche Färbung Krankheit symbolisierte. Gegenüber der erhabenen Gestaltung der Tragödienmasken verwendete man in der Komödie und im Satyrspiel Masken mit verzerrtem oder tierähnlichem Ausdruck.
Auch die Kostüme entsprachen dem Charakter des Dramas. So wurden in Tragödien lange farbige Gewänder mit pompösen Verzierungen getragen. In der Komödie hingegen trugen die Akteure kurze, eng anliegende, meist fleischfarbene Kleidung. Polster an Bauch und Po veränderten die menschlichen Proportionen völlig und verliehen den Schauspielern so ein lustiges Aussehen. In der Alten Komödie sowie im Satyrspiel waren die Akteure zusätzlich mit einem ledernen Phallus ausgestattet. Auch trugen alle Schauspieler erhöhte Stiefel, so genannte Kothurne. Sie ließen die Gestalt größer erscheinen und hemmten die Schreitbewegungen. Damit waren die Akteure dem menschlichen Bereich entrückt und der göttlichen Sphäre angenähert.

Im Gegensatz zu den Schauspielern, deren Bedeutung im Laufe der Zeit mehr und mehr zunahm, verlor der Chor an Bedeutung. Er bestand bei der Tragödie aus 12 bis 15 Choreuten und gab in gesungener und getanzter Form Erläuterungen zur Handlung. Er nahm somit eine Vermittlerrolle zwischen den Schauspielern und den Zuschauern wahr. Er kommentierte das Geschehen auf der Bühne indem er Gedanken, Empfindungen und Befürchtungen des Publikums formulierte. Zugleich wendete er sich an die Schauspieler – stellte ihnen Fragen oder verstärkte ihre Aussagen. Hierzu ein Beispiel aus Sophokles’ „Antigone“, Vers 1071 bis 1077:
DER CHOR O Sohn Menökeus’, hier bedarf es weisen Rat.
KREON Was soll ich also? Rede du, ich folge dir.
DER CHOR Geh hin, entlass sie aus dem unterirdischen
Gemach und gib dem hingeworfenen Mann ein Grab.
KREON Und dieses rätst du, wähnest, dass ich weichen soll?
DER CHOR So schnell, o Fürst, als möglich; denn mit raschem Schritt
Ereilt der Götter Strafgericht den Unverstand.
Der Chor hatte immer das letzte Wort und gab den Zuschauern eine moralische Lehre mit auf den Weg. In der Komödie war die Verbindung des gewöhnlich aus 24 Mitgliedern bestehenden Chores mit dem Bühnengeschehen viel loser.
Im Gegensatz zu den Schauspielern, die ihre hohen Gagen aus der Staatskasse erhielten, wurde der Chor von Sponsoren, den so genannten Choregen finanziert. Choregen waren reiche und angesehene Männer Griechenlands, die teilweise auch zur Finanzierung verpflichtet werden konnten. Nicht selten gingen sie auf Grund ihres Mäzenatentums Bankrott. Allerdings galt es auch als Auszeichnung eine Aufführung finanzieren zu dürfen. Als Chorege wurde man auf Urkunden an erster Stelle noch vor dem Dichter erwähnt.
Im Publikum waren alle sozialen Schichten der Bevölkerung vertreten. Der Theaterbesuch galt als moralische Pflicht des Bürgers. Somit bildeten Theateraufführungen im antiken Griechenland einen festen Bestandteil des öffentlichen Lebens. Die meisten Griechen kamen bereits vor Sonnenaufgang um einen guten Platz zu ergattern. Die Zuschauer waren fast ausschließlich männlich. Frauen war es nur erlaubt das Geschehen in geschlossenen Gruppen auf den obersten Rängen mitzuerleben. Sklaven war der Zutritt völlig untersagt. Der Preis für eine Eintrittskarte entsprach in etwa dem Tageslohn eines Armen. Um aber auch diesen den Theaterbesuch zu ermöglichen, erhielten sie sogar ein Tagegeld, das ihnen den Verdienstausfall ersetzte.
Das antike griechische Theater diente nicht nur der Unterhaltung. Es half den Menschen auch zu erkennen, was moralisch richtig bzw. falsch war und verhinderte eine Isolation der Politik von der Gesellschaft. Und selbst heute noch gelten die Tragödien des antiken griechischen Theaters als einige der wichtigsten kulturellen Errungenschaften. Grund genug seine Zeit in Athen neben den Olympischen Spielen auch kultur-historischen Stätten, wie beispielsweise dem Dionysos-Theater, zu widmen.
Quellen: Encarta 2002
Sophokles’ „Antigone“
Dr. Christa Zimmermann „Lexikon der Antike“
„Geschichte und Geschehen I; Oberstufe, Ausgabe A“
„Geschichte und Geschehen 7; Ausgabe N, Gymnasium“
Verwendete Bilder und Folien hab ich als Extra-Dateien hochgeladen (Datei wäre sonst zu groß geworden)!!!
Inhalt
Das Referat umfasst folgende Bereiche:

1 Einleitung
2.1 Drama
2.1.1 Ursprung des Dramas
2.1.2 Dionysyen
2.1.3 Tragödie
2.1.4 3 großen Tragödiendichter
2.1.5 Komödie
2.1.6 Satyrspiel
2.2 Theater
2.2.1 Aufbau des griech. Theaters
2.2.2 Bühne
2.2.3 Schauspieler
2.2.4 Kostüme & Masken
2.2.5 Chor
2.2.6 Choregen
2.2.7 Publikum
3 Schluss
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