Referat: Oberst Claus Philipp Schenk Graf von Stauffenberg
Oberst Claus Philipp Schenk Graf von Stauffenberg,
seinen Lebensweg, ins Besondere seine Entwicklung vom dienstbeflissenen Soldaten über den Zweifler zum aktiven Widerstandskämpfer aufzuzeigen ist das Ziel meines Referates. Stauffenbergs Kindheit und Jugend, in der er durch viele Personen und Geschehnisse geprägt wurde und sich zu dem Mann entwickelte, der in die Geschichte einging, dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Stauffenberg wurde am 15.11.1907 geboren.
Sein Vater war Offizier und Oberhofmarschall am Hof des Königs von Württemberg, seine Mutter Hofdame und Vertraute der Königin.
Das Ende des ersten Weltkrieges (1918) erlebte er hautnah mit, da der König, an dessen Hof er lebte, abdanken musste. Er war äußerst betroffen aber überzeugt, dass sein Deutschland sich wieder groß und stark erheben werde.
In seiner Jugend wurde Stauffenberg von Berthold in den Kreis um Stefan George eingeführt. Durch ihn inspiriert, schrieb Stauffenberg auch selbst Gedichte.
Stauffenbergs Familie, George, das Leben in Württemberg und die damalige Zeit beeinflussten seinen Werdegang. Der Beruf seines Vater tat sein Übriges: Der patriotische Junge wurde Offizier. Die Reichswehr war zu dem Zeitpunkt durch den Versailler Vertrage auf 100 000 Mann beschränkt. Obwohl Stauffenberg immer noch kränkelte und schwächlich war, stand er die harte Ausbildung durch und wurde, 1926 eingetreten, innerhalb von drei Jahren Offizier. 1933 heiratete er Nina Freiin von Lerchenfeld. Er hatte mit ihr fünf Kinder. 1939 nahm er am Polenfeldzug teil, 1940 an der Eroberung Frankreichs.
Sein Wandel zum Widerstandskämpfer vollzog sich über einen längeren Zeitraum ist aber an sich schon verwunderlich. In der Nähe des Königs und der Pflicht zu dienen groß geworden, hat er nie etwas anderes als Gehorsam kennen gelernt. Doch vor allem war er Deutscher, der das Ende des ersten Weltkrieges schon als Elfjähriger als Schmach und Schande für Deutschland empfunden hatte. Jetzt unter dem Naziregime befürchtete er ein ähnlich katastrophales Ende. Er war zwar bei George mit nationalem Gedankengut konfrontiert worden, hatte aber nie die extreme Rassenlehre Hitlers in sich aufgenommen. Einige Quellen besagen, dass er sich bereits 1938 wegen der Reichsprogromnacht von den Nazis abwandte. In einem Brief aus dem Jahr 1939 machte er Andeutungen, dass es auch zur Pflicht eines Offiziers gehöre, die Maßnahmen der Regierung zu überwachen und dass somit die Verantwortung für den Staat auch in den Händen der Armee liege. Dies widersprach Hitlers Auffassung von der alleinigen Herrschaft und Verantwortung des Führers.
Stauffenberg war als einer der ersten vom Scheitern des Russlandfeldzuges (1941/42) überzeugt und bemängelte die Fehlentscheidungen der deutschen Kriegführung. Die Säuberung der eroberten Ostgebiete durch die nachrückende SS und die damit verbundene Verfolgung der Juden bekam er aus nächster Nähe mit. 1941 sagte er, Deutschland müsse von der braunen Pest gesäubert werden, doch zuerst müsse der Krieg gewonnen werden. 1942 nannte er Hitler einen Narren und Verbrecher, betonte zugleich, dass eine grundsätzliche Änderung nur möglich sei, wenn Hitler beseitigt würde. Und er sei bereit es zu tun. Stauffenberg äußerte sich oft und ohne jegliche Vorsicht in dieser Weise, verwunderlich, dass er nicht denunziert und liquidiert wurde.
1943 wurde er zur 10. Panzerbrigade nach Nordafrika versetzt. Dort erlitt er am 7. April starke Verwundungen. Er verlor seine rechte Hand, den 4. und 5. Finger der Linken und sein linkes Auge. Selbst diese schwere Behinderung warf ihn nicht aus der Bahn und er wurde wieder vollkommen selbständig. Bereits kurz nach seiner Genesung arbeitete er aktiv in der Widerstandsbewegung der Offiziere mit. Er wurde binnen kurzem zur Schlüsselfigur der Gruppe. Bei der Planung aller Attentate war er dabei, stand jedoch wegen seiner Behinderung nie zur Diskussion ein Attentat auszuführen. Alle Attentatsversuche schlugen fehl oder mussten im vorhinein abgebrochen werden. Stauffenberg erlangte erst spät Zugang zu Hitler.
Ende und Höhepunkt seines Widerstandes fanden sich im 20. Juli 1944. Es war geplant Hitler und die meisten seiner engen Mitarbeiter in der Wolfsschanze durch ein Sprengstoffattentat zu eliminieren. Diesmal führte Stauffenberg das Attentat selbst aus. Er stellte den Koffer mit der Bombe in der Nähe von Hitler ab und verließ kurz darauf den Raum unter dem Vorwand, telefonieren zu müssen. Die Bombe explodierte: Fünf Menschen starben, aber Hitler überlebte leicht verletzt. Über den Grund des Fehlschlages gibt es verschiedene Theorien. Einmal wird behauptet, dass die Bombe kurz vor der Detonation in eine Ecke des Raumes gestellt wurde, einmal, dass die Sprengkraft nicht ausreichend war, weil Stauffenberg beim Scharfmachen der Bombe gestört wurde und keine Zeit mehr hatte das zweite Kilo Sprengstoff vorzubereiten, ein anderes Mal, dass zwischen der Bombe und Hitler ein Pfeiler stand, der den Führer vor der Druckwelle schützte. Stauffenberg war überzeugt, dass Hitler tot sei und flog sofort nach Berlin, um den für den Anschluss geplanten Staatsstreich in die Wege zu leiten. Durch viele Verzögerungen schlug auch dieser fehl. Stauffenberg wurde noch am Abend des 20. Juli festgenommen und mit drei Mitverschwörern gegen Mitternacht im Hinterhof ihrer Widerstandszentrale standrechtlich erschossen.
Charakteristisch für Stauffenberg sind der Elan und die Leidenschaft mit denen er sich in jede ihm gestellte Aufgabe stürzte. Er war zuerst ein hervorragender Offizier und später ein noch engagierterer Widerstandskämpfer.
Claus Stauffenberg, 1934:
Quelle: Graf von Krockow, Christian: Eine Frage der Ehre; 2002
Inhalt
Ein Referat zur im Titel genannten Persönlichkeit unter dem Thema "Widerstand und Anpassung". Der Werdegang von Oberst Claus Philipp Schenk Graf von Stauffenberg inklusive Kindheit und Jugend über den beflissenen Soldaten bis zum Widerstandskämpfer. (885 Wörter)
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