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Referat Nachfragepolitik & Biografie John Kaynes

Alles zu Wirtschaftspolitik

"Die Schwierigkeit liegt nicht so sehr in den neuen Gedanken, als in der Befreiung von den alten.“ — J. M. Keynes (1935)



Gliederung:
1. Biografie John Kaynes
2. Was ist die Nachfragepolitik?
3. Maßnahmen der NFP
4. Kritik an der NFP
inclusive Handout!

1. Biografie John Keynes



geboren am 5. Juni 1883 im englischen Cambridge, wird als größter Ökonom des 20. Jahrhunderts gefeiert; war aber auch Mathematiker und Politiker.
John Maynard Keynes wuchs in Cambridge auf. Er besuchte das Eaton College. Danach begann er im Jahr 1902 am King`s College in Cambridge zunächst Mathematik zu studieren. 1905 wechselte er zum Fach Nationalökonomie. Nachdem er sein Studium beendet hatte, fand er eine Stelle im sogenannten "Indien-Ministerium" in London. Ab dem Jahr 1909 übernahm er eine Lehrtätigkeit am King`s College. Zwei Jahre später begann er eine Herausgebertätigkeit für das "Economic Journal", die er bis zum Jahr 1945 erfüllte. In den Jahren von 1913 bis 1945 war Keynes als Sekretär der Royal Economic Society tätig. Eine Anstellung am Finanzministerium war für ihn mit der Befreiung vom Kriegsdienst verbunden.

In seiner Eigenschaft als Berater des britischen Schatzamtes führte John Maynard Keynes im Jahr 1919 die zuständige Delegation auf der Friedenskonferenz zu Versailles an. In seiner Schrift mit dem Titel "The economic consequences of the peace" aus dem Jahr 1919 begründete er die Unvertretbarkeit der Reparationsforderungen.
Am 25. Oktober 1929 ereignete sich der große Börsenkrach an den New Yorker Börse, der als "Schwarzer Freitag" in die Geschichte einging. Zu diesem wirtschaftlichen Zusammenbruch forderte die Mehrzahl der Finanz- und Wirtschaftsexperten einen strikten Sparkurs. Keynes dagegen trat ein für eine staatliche Neuverschuldung, um mit dem Geld weitere Arbeitsplätze zu schaffen.
1920: Um die Arbeitslosenquote zu bekämpfen nahm der damalige US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt eine Neuverschuldung auf. Damit folgte er der Theorie von John Maynard Keynes.

In den Jahren von 1939 bis 1945 wurde er Berater der britischen Regierung zum Thema "Zweiter Weltkrieg". Keynes wurde zugleich Leiter der Bank of England. Von König Georg VI. wurde der Ökonom mit dem Adelstitel ausgezeichnet. Er erhielt im Jahr 1942 den Titel John Maynard Lord Keynes of Tilton. Seine Ideen zur internationalen Währungsordnung legte er in dem Werk "Proposals for an international clearing union" im Jahr 1943 nieder. Für sein Land nahm Keynes im Jahr darauf an der Währungskonferenz im US-amerikanischen Bretton Woods teil, auf der die Finanzpolitik der Nachkriegszeit international geplant wurde.
John Maynard Keynes starb am 21. April 1946 an Herzversagen in London.

2. Was ist die Nachfragepolitik?


Grundgedanke: die NFP zielt auf Beseitigung kurzfristiger Gleichgewichtsstörungen in der Wirtschaft, die zu unerwarteten Schwankungen bei Produktion & Beschäftigung führen.
auch: Fiskalismus, nach Fiskus = Staat bzw Staatshaushalt
- Staat hat also die Aufgabe, in die W einzugreifen, damit diese stabil bleibt (Gegensatz: „Nachtwächterstaat“ nach Adam Smith)
Hauptziel: Vollbeschäftigung
- zunächst: mittelfristige Sicht, dass private Nachfrage zu gering ist, um Vollbeschäftigung zu gewährleisten (durch etwa falsche Preispolitik oder fehlende Innovationsstärke der Unternehmen) = Minderung der Konsumnachfrage—> Staat muss also eingreifen, um Lücke zwischen Soll-Zustand (=Vollbeschäftigung) und dem Ist-Zustand (=tatsächliche Beschäftigtenrate) zu schließen
- Eingriffe entstehen durch staatliche Ausgabeprogramme —> Anstieg der Staatsausgaben —> Neuverschuldung; Schulden werden höher durch Eigennachfrage o Förderung der Privatnachfrage der Haushalte
- kurzfristig wird also ein Anstieg der Verschuldung des Staates in Kauf genommen, denn die Erhöhung des Beschäftigungsgrades und Beschleunigung des Wirtschaftswachstums führen zu
- zusätzlichen Einnahmen an Steuern und Sozialbeiträgen
- plus Senkung von Transferzahlungen
- Problem: zu schneller Abbau des Haushaltsdefizits vor Erreichung der Vollbeschäftigung führt zum Anstieg der Arbeitslosenquote
- Ursache eines wirtsch Ungleichgewichts: - zu geringe private Nachfrage (private Haushalte können gar nicht so viel nachfragen, dass die Firmen ein hohes Produktionsniveau und Vollbeschäftigung gewährleisten können)
—— ————
Was aber, wenn es zu einer Minderung der Konsumnachfrage kommt? Dann würden die bereits „Reichen“ ihre Unterstützung in versch Unternehmen einstellen —> schwerwiegende gesamtwirtschaftliche Folgen —> Staat müsste eingreifen; durch Staatsinvestitionen

Dabei Aufgabe des Staates: Erhöhung der Staatsinvestitionen und Förderung öffentlicher Ausgaben sowie Lohnsteuerentlastungen (also weniger Steuern auf das, was man verdient) zu gewährleisten, damit die privaten Haushalte in der Lage sind, Güter/Dienstleistungen vermehrt nachzufragen.
Ziel: Erreichen einer antizyklischen Konjunkturpolitik
Schwankungen d Wirtschaft durch gezielte staatl Eingriffe minimiert werden
- während einer Rezession sollen zB Steuern gesenkt werden & Subventionen (Zuschüsse) gefördert werden
- bei konjunkturellen Hochphasen genau umgedreht, um Rücklagen zu schaffen

3. Maßnahmen der NFP


• Unterstützung privater Haushalte durch Lohnsteuerentlastungen oder Zuschüsse
• Erhöhung der Investitionen des Staates durch Erhöhung seines Konsums
• Erhöhung der Ausgaben des öffentlichen Sektors
• Verbrauchsfördernde Rahmenbedingungen
Dabei immer das allgemeine Ziel im Auge behalten: Die Stärkung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch Erhöhung der Konsumausgaben.

4. Kritik an der NFP



• inflationstreibende Aspekte: sog. „Crowding-out“, d.h.: Defizitfinanzierte Fiskalpolitik könne über steigende Zinssätze zur Schwächung der privaten Investitionstätigkeit führen.

• - staatl konjunkturelles Eingreifen jedoch immer mit zeitlicher Verzögerung, sog. „Time lags“ verbunden (so kann es zB sein, dass der Staat eine Rezession als solche erst zu spät erkennt —> konjunkturelle Lage hat sich evtl bereits verbessert, wenn der Staat erst eingreift —> könnte staatl Rücklagen aufzehren und die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Rezession erhöhen)
• Zyklen würden nur noch verstärkt werden
• Zu diesen Verzögerungen, den sogenannten time lags, gehört zum einen der inside lag: Der Zeitpunkt, an dem die Maßnahme nötig wäre, bis hin zu dem, an dem sie als nötig erkannt wird, ist der recognition lag, bis zum Ergreifen der Maßnahme vergeht der action lag. Danach beginnt der outside lag bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Maßnahme schließlich greift.
• aber auch „Dosierungsproblem“: sollen 1, 2 oder mehr % des BIP als Konjunkturantrieb ausgegeben werden?

• PLUS: für den Staat sehr kompliziert, überhaupt auf Strukturveränderungen in der Weltwirtschaft zu reagieren. Da die Folge einer solchen Strukturveränderung meist Absatzprobleme einzelner Industriezweige sind, sollten diese Branchen von alleine reagieren und sich anpassen (Produktvielfalt erhöhen, Stellenabbau). Würde der Staat hier aber eingreifen, komme es zu strukturverzerrenden Wirkungen und einer Verzögerung nötiger Anpassungsprozesse, was die Probleme nur vergrößere.

• Problem des „defizcit spending“: in Boomphasen soll die stahlt Nachfrage zurückgefahren und die Steuern erhöht werden (wie wir bereits gehört haben) — jedoch unattraktiv aus politökonomischer Sicht für Regierung, da durch die Gefahr der steigenden Staatsverschuldung auch die Gefahr des nicht-wiedergewählt-werdens besteht
Inhalt
Referat Nachfragepolitik & Biografie John Kaynes.

Gliederung:
1. Biografie John Kaynes
2. Was ist die Nachfragepolitik?
3. Maßnahmen der NFP
4. Kritik an der NFP
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