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Schule > Deutsch > Klausur: Griechisches Theater / Sophokles "Antigone"

LK DEUTSCH Klausur über "Antigone" von Sophokles

Aufgaben:

1.) Erläutern Sie kurz den Aufbau des griechischen Theaters! Weisen Sie nach, dass Theateraufführungen in Athen vom Staat organisierte kultische Festspiele waren!

2.) Erläutern Sie den zentralen Konflikt, der der Tragödie „Antigone“ zugrunde liegt! Gehen Sie dabei auf die Motive der Handelnden ein!

3.) Erklären Sie die Haltung Ismenes zum Bestattungsverbot des Polyneikes durch Kreon unter Einbeziehung folgender Verse:
„Weh nur! Bedenk, o Schwester, wie der Vater uns… ruhmlos unterging.“
„Wie dann die Mutter… selber mit dem Strang verkürzt;… wie die Brüder beid an einem Tag im Wechselmord sich ein gemeinsam Todeslos schufen…!“
„Wie schmählich wir verdürben, wenn wir dem Gesetz zum Trotz der Herrscher Wort und Macht missachten.“

1.) Aufbau des griechischen Theaters:

In der Mitte der griechischen Theateranlage befindet sich die kreisrunde Orchestra mit einem Durchmesser von ca. 20 bis 30m. Sie wird zu etwa 2/3 vom Theatron, dem Zuschauerraum, umgeben. Dieser ist steil in den Berghang gebaut, so dass die Zuschauer von überall aus das Geschehen gut verfolgen können. Wo die Orchestra nicht vom Theatron begrenzt ist, befindet sich die Proskene bzw. später die Proskenion. Das ist die Bühne, der Auftrittsraum der Schauspieler. Hinter dieser Bühne steht die Skene, ein Gebäude, das Umkleideräume und Requisitenkammern beinhaltet und gleichzeitig auch als Bühnenbild dient. Neben der Bühne, also zwischen Skene und Orchestra/Theatron befindet sich zu beiden Seiten der Parados, der Einzugsweg des Chores.

Theateraufführungen wurden in Athen vom Staat organisiert. Alle Bürger waren dazu aufgefordert, an den Aufführungen teilzunehmen. Besonders armen Bürgern wurde sogar vom Staat eine Entschädigung für den Dienstausfall gezahlt, um ihnen die Teilnahmen zu ermöglichen. Am ersten Tag der Dionysien fanden auch immer Staatsakte und politische Ehrungen statt, an denen die Bürger somit auch teilnahmen. Die Stücke, die aufgeführt wurden, wurden vom höchsten Beamten der Stadt bestimmt. Somit entschied der Staat also auch, welche moralischen Lehren etc. den Bürgern nähergebracht werden sollten. Er lenkte somit ihr moralisches und politisches Denken. Auch wurden die Gagen der Schauspieler vom Staat bezahlt.

2.) Zentraler Konflikt:

zwischen Antigone und Kreon
Antigone stellt das göttliche Gebot/Gesetz (die Bestattung Polyneikes’) über das von Kreon, welcher der König von Theben ist und somit dort das „Sagen“ hat
daraufhin wird Antigone zum Tode verurteilt
zentrale Frage: Was ist das höchste Gesetz? Das der Götter oder das des Herrschers?

Antigones Motive:
nichts ist höher als das Gesetz der Götter
auch ein Herrscher sollte sich dem Göttergesetz beugen und nicht gegen es handeln
Göttergesetz muss also unbedingt eingehalten werden
Bruderliebe/Geschwisterliebe (zu Polyneikes) geht ihr über Gattenliebe (zu Hämon)
will nicht, dass Polyneikes kein rechtmäßiges Begräbnis bekommt und somit sein Geist „nicht zur Ruhe kommt“
vertraut auf die Hilfe der Götter
will die Ehre der Familie vor den Göttern verteidigen

Kreons Motive:
Polyneikes = Verräter -> hat gegen Theben gekämpft -> ihm steht kein Begräbnis zu
Polyneikes’ Schicksal = abschreckendes Beispiel für andere Feinde
hält an einmal getroffenen Beschlüssen (Todesstrafe für denjenigen, der sich gegen sein Gesetz stellt) fest
macht keinen Unterschied zwischen Verwandten/Freunden und Bürgern
an erster Stelle steht für ihn das Wohl des Staates (Theben)
will somit seine Macht und Entschlossenheit beweisen
geht nicht auf Vorschläge/Bedenken anderer ein -> wäre ein Zeichen von Schwäche -> würde seinem Ansehen als Herrscher schaden
3.) Ismene will sich, im Gegensatz zu Antigone, dem Bestattungsverbot des Polyneikes durch Kreon beugen. Sie verweist hierbei auf das bisherige Schicksal ihrer Familie. antigone und sie selbst sind die beiden letzten Vertreter. Würden sie Polyneikes gegen den Willen Kreons bestatten, würden sie zum Tode verurteilt werden, was zur Folge hätte, dass die gesamte Familie ausgelöscht wäre. Ismene will auch die Familie nicht weiter „in den Schmutz ziehen“, indem sie sich gegen Kreon auflehnt. Lieber will sie die Familienehre retten. Ihrer Meinung nach sollten Antigone uns sie Kreon dankbar sein, dass sie überhaupt noch leben dürfen. Überhaupt würde Ismene, da sie ja eine Frau ist, sich nie gegen Kreon, einen Mann, auflehnen wollen. Sie versteht sich noch als „schwaches Geschlecht“. Indem sie Kreons Gebot befolgt, stellt sie sich aber gegen das Göttergesetz. Somit tritt dieses für sie hinter das Gebot des Herrschers.

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