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Klausur: Kriegsursachen und Kriegsausbruch - Die Julikrise 1914

Alles zu Weltkriege und die Zeit dazwischen

Geschichtsklausur zum Thema: Kriegsursachen und Kriegsausbruch - Die Julikrise 1914


Klausur Leistungskurs Geschichte 12/II
Historischer Kontext ( 15/15 Punkte, Anforderungsbereich II )

Das Attentat in Sarajevo war der Auslöser der Julikrise, jedoch nicht die Ursache des Ersten Weltkrieges. Durch verschiedene Bündnissysteme und der Anspannung auf den Balkan, war der Mord des Thronfolgers, Erzherzog Franz Ferdinand bloß der "Funke der das Pulverfass zum explodieren" brachte und die Julikrise auslöste, die letztendlich in den Ersten Weltkrieg übergriff.

Das russische Zarenreich war zu dieser Zeit (wir sprechen über das Jahr 1914), von innenpolitischen Problemen zerrissen. Dennoch sah es sich als Beschützer des Balkans und betrieb einen Panslawismus, der alle slawischen Völker verbrüdern sollte. Dazu gehörte auch Serbien.
Schon Jahrzehnte zuvor hatten die europäischen Mächte eine imperialistisch-expansive Außenpolitik betrieben und vor allem England und Frankreich besaßen ein riesiges Kolonialreich. Deutschland hingegen besaß im Gegensatz nur geringe Teile der Welt und strebte dennoch nach "einen Platz an der Sonne". Als starke Industrienation sah sich Deutschland von der Weltpolitik ausgeschlossen und pochte berechtigt nach einer Weltmachtstellung.

Seit 1904 schlossen sich Frankreich, England und Russland zu einem Bündnis zusammen, der sich "Triple Entente" nannte. Dieser Pakt stellte eine klare Isolation Deutschlands dar, welches sich dadurch bedroht fühlte. Der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn war zu dieser Zeit der einzige wirkliche Verbündete des Deutschen Reiches. Diese beiden Staaten bildeten die Mittelmächte.

Bereits 1905 wurde der sogenannte "Schlieffen-Plan" (benannt nach den Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen) ausgearbeitet, der vorsah im Fall eines Zwei-Fronten-Krieges, in das neutrale Belgien einzufallen um Frankreich schnell zu besiegen, und die Soldaten anschließend so rasch wie möglich an die Ostfront gegen Russland zu bringen. Ein Zwei-Fronten-Krieg wäre für Deutschland auf längerer Zeit unmöglich gewesen, da die Gegner eine deutliche Übermacht wären. Außerdem wurde die Deutsche Kriegsflotte ausgebaut um ein Gegengewicht gegen die "traditionelle" britische Seemacht zu bilden. Die deutsche Regierung war also keineswegs unvorbereitet.

Beiläufig sollte man erwähnen, dass Deutschland monarchistisch geführt wurde. Es gab zwar ein Parlament, das mehrheitlich aus Sozialdemokraten bestand, doch über Krieg und Frieden bestimmte letztendlich der Kaiser, und dies war zu jener Zeit, Kaiser Wilhelm II.

Nun zur Julikrise: Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand wurde durch einen nationalen serbischen Terroristen ermordet, und löste damit eine Reihe von politisch/diplomatischen Ereignissen aus, die sich als Julikrise bezeichnen lassen. Diese führte in den Ersten Weltkrieg. Das Attentat war am 28.6.1914 in Sarajevo (Serbien). Die serbische Regierung, die die Parade vom österreichischen Thronfolger in Serbien als Provokation ansah, wusste von dem geplanten Attentat und hatte somit Mitschuld.

Das Deutsche Reich hatte Österreich seine Bündnistreue am 6. Juli in der sogenannten "Blankovollmacht" zugesichert, dass Deutschland im Kriegsfall militärische Unterstützung geben würde, da sie Österreich-Ungarn als einzigen Verbündeten nicht verlieren wollten.
Am 23. Juli verlangte die österreichische Regierung in einem Ultimatum an Serbien, dass eine gerichtliche Untersuchung bezüglich des Attentats eingeleitet werden soll und dass Serbien die österreichfeindliche Propaganda unterlassen sollte. Die serbische Regierung sah dies als eine Beeinträchtigung ihrer Souveränität und akzeptierte das Ultimatum nur zum Teil.

Die Hoffnung der Deutschen, dass Russland sich nicht in diese Krise einmischt ging nicht in Erfüllung. Das russische Zarenreich, das seit seiner Niederlage gegen Japan eine weitere diplomatische Niederlage nicht akzeptieren konnte, sieht sich gezwungen, Serbien militärische Unterstützung im Kriegsfall zu garantieren.
Doch am 28. Juli erklärte Österreich-Ungarn, Serbien den Krieg. Seine Motive waren die Annexion Serbiens und die Zerschlagung des Konfliktherdes auf dem Balkan. Das Ultimatum nutzte es als Rechtfertigung dieses Aktes. Daraufhin leitete Russland die Teilmobilmachung seiner Streitkräfte ein.

Ein diplomatischer Versuch durch England und Deutschland den Krieg aufzuhalten, scheiterte. Die deutschen Militärs drangen nun auf die Mobilmachung, die auch schließlich erfolgte, um den "Schlieffen-Plan" durchzuführen und keine Zeit zu verlieren, bevor es militärisch zu spät sein würde. Deutschland bemühte sich nun wenigstens Frankreich aus den Krieg rauszuhalten, doch auch das brachte keinen Erfolg. Russland hatte einen Beistandspakt mit Frankreich abgeschlossen und musste sich deswegen einmischen.
Am 3. August überfiel Deutschland das neutrale Belgien um einen schnellstmöglichen Sieg gegen Frankreich herbeizuführen. Belgien wurde übrigens gewählt, um vom Norden in Frankreich einzufallen.

Dieses Ereignis sah England nun als Bedrohung an und stellte ein Ultimatum an Deutschland, mit der Aufforderung des Rückzuges aus Belgien. Dies kam einer Kriegserklärung gleich, und nun war der Balkankonflikt zu einem europäischen Krieg ausgebrochen.

Der "Schlieffen-Plan" ging jedoch nicht in Erfüllung. Der Traum eines schnellen Blitzsieges endete in einem blutigen Stellungskrieg der auf beiden Seiten heftige Verluste brachte. Nach der russischen Revolution, die den Zaren stürzte, fiel Russland als Kriegsgegner aus. Die deutschen Militärs erhofften sich nun eine Wende des Krieges zugunsten für Deutschland.

Doch durch den Eintritt der Vereinigten Staaten von Amerika auf die Seite der Alliierten, die nun materiell (z.B. durch Panzer) deutlich überlegen waren, und durch die "Arbeiter-Revolution", die in der Obersten Heeresleitung (OHL), als Dolstoß in den Rücken des kämpfenden Heeres aufgefasst wurde, war der Traum eines Sieges oder eines ehrenvollen Waffenstillstands zerbrochen. Diese Niederlage markierte den Anfang eines neuen Kapitels der Deutschen Geschichte.
Inhalt
Historischer Kontext über die Kriegsursachen und Kriegsausbruch, speziell "Die Julikrise 1914". (861 Wörter)
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von Alex33
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