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Ethik statt Religion? - Ein Streitgespräch

Alles zu Religionen

Religionsarbeit 22.10.2006



Aufgabenstellung:
a) Schule ist ein Ort des Wissens. Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Weil Schüler mit Wissensfächern genug zu tun haben, muss Ethik, Religion weg.
b)Religion ist unwichtig, Kirchen haben keinen Einfluss mehr. Religionsunterricht soll durch Ethik ersetzt werden.
c)Religionsunterricht soll erhalten bleiben, ist wichtig. Ethik?
A, B, C führen ein Streitgespräch. Finde Argumente.

Fragen, die ich mir vor der Bearbeitung der Aufgabe gestellt habe:
Was bedeutet Wissensgesellschaft?
Was bedeutet Religionsunterricht?
Was muss man in der Schule lernen?
Welches Ziel haben Jugendliche?
In welcher Situation leben wir?
Der Student Jan Vogt (J.V) führt mit seinem Professor Reinar Müller (R.M.) ein Streitgespräch. Der Professor Kevin Fritz (K.F.) schaltet sich ein. Ausgangspunkt ist die These des Professor Müller während seiner Vorlesung: „Wir brauchen Wissen, nichts als Wissen. Dazu soll uns schon die Schulzeit verhelfen.“ Jan Vogt ist der Meinung, dass auch andere Dinge wichtig sind. Zum Beispiel Glauben. Kevin Fritz ist derselben Meinung, für ihn ist Soziales ein wichtiger Punkt.
J.V.: Ich hätte da noch eine Frage zu Ihrer These, in welcher Sie Wissen als Vorrausetzung für das Leben benennen.

R.M.: Ja?
J.V.: Ich bin damit nicht einverstanden. Vor allem Jugendliche brauchen doch Halt, Halt welchen sie im Glauben finden können.
R.M.: Jugendliche sollen in der Schule Dinge lernen, die sie im späteren Leben brauchen. Im Leben benötigt man nicht Glauben, um weiter zu kommen, sondern Wissen.
Kevin Fritz schaltet sich ein.
K.F.: Eine gewagte These. Aber was hilft uns Wissen, wenn unsere Seele zerstört ist? Ihre pubertären Probleme können Jugendliche nicht alleine lösen. Wir müssen sie daher psychisch unterstützen.
J.V.: Der Meinung bin ich auch. Aber sie brauchen nicht nur seelische Unterstützung sondern auch moralische. Diese moralische Hilfe habe ich in der Schule eigentlich nur im Religionsunterricht erfahren.
R.M.: Wie genau definieren Sie den diese „moralische Hilfe“ von der Sie sprechen?
J.V.: Ich denke, dass Kinder, die anfangen eigene Entscheidungen zu treffen die richtigen Werte benötigen, um kluge Entscheidungen zu treffen. Ein Kind, welches beispielsweise in einer christlichen Familie aufgewachsen ist, weiß was man darf und was nicht. Kinder, die aber in nicht geregelten Verhältnissen aufwachsen, treffen oftmals falsche Entscheidungen, da sie sich ihre Eltern als Vorbild nehmen.
R.M.: Religion als Starthilfe ins Leben?
J.V.: So könnte man es nennen.
R.M.: Jemand der also die 10Gebote auswendig weiß, kommt weiter als jemand der das 1*1 kann?
K.F.: Im Gegenteil. Religion ist unwichtig geworden. Fast niemand geht heutzutage noch regelmäßig in die Kirche oder beschäftigt sich mit Religion. Daher kann Religionsunterricht abgeschafft werde. In vielen Schulen wird bereits Ethik unterrichtet, Ethik übernimmt die Aufgabe von Religion, seelisch zu unterstützen und vermittelt darüber hinaus wichtige Werte. Nicht religiöse Werte, sondern Werte wie Pünktlichkeit und Höflichkeit. Ethik gepaart mit Wissensfächern ist die Starthilfe ins Leben.
J.V.: Und Religion? Ethik klingt ja ganz nett, aber nur Religionsunterricht veranschaulicht anhand von nachvollziehbaren Beispielen aus der Bibel, was man darf und was nicht. „Du darfst nicht stehlen“, zum Beispiel. Auch wenn es in Religion natürlich nicht nur um das Christentum geht.
K.F.: Religion ist meiner Meinung nach längst überholt. Die Gesellschaft ist im Fortschritt und Religion kann nicht mithalten, ist immer noch auf dem alten Stand. „Du sollst den Feiertag heiligen“ - daran hält sich doch niemand mehr, es ist gar nicht möglich. Fast jeder gastronomische Betrieb hat auch sonntags geöffnet, sonst müsste er ganz schnell schließen. Religion hat keinen Einfluss mehr, ist unwichtig. Die wichtigen Aufgaben, die Religion übernimmt, können auch im Ethikunterricht vollzogen werden. Zum Beispiel Jugendliche in ihren Ängsten und Nöten zu unterstützen. Religionsunterricht ist nicht mehr wichtig, ist ersetzbar geworden.
R.M.: Ganz meine Meinung. Religionsunterricht gehört abgeschafft, aber nicht durch Ethik ersetzt. Jugendliche werden daheim ausreichend moralisiert. In der Schule stören solche Fächer nur das wirklich wichtige. Die 2 Stunden Religion wöchentlich weg und dafür eine Doppelstunde Mathe.
J.V.: Auf keinen Fall. Sie vergessen sozial benachteiligte Schüler, die keine Familie haben, die sie moralisch unterstützt. Sollen diese irgendwann auf der Straße landen? Als Lehrer ist Ihnen doch eine Aufgabe gegeben, die Sie ernst nehmen sollten. Sie sollen nicht nur Wissen in die Schüler „stopfen“ sondern wie schon gesagt auch Werte vermitteln. Dass dies ein Mathelehrer nicht ausreichend machen kann, verstehe ich. Genau dafür ist ja Religionsunterricht da.
R.M.: Und Jugendliche, die sich gar nicht lenken lassen wollen? Die nicht bereit sind dem Religionslehrer, der von Werten erzählt zuzuhören. Wofür dann Zeit für nichts verschwenden?
K.F.: Natürlich wollen sich viele nicht lenken lassen, aber diese wollen auch kein Mathe oder Physik lernen.
R.M.: Damit könnten Sie Recht haben. Aber was passiert dann mit solchen?
J.V.: Mit solchen Schülern muss man behutsam umgehen und sich ihnen langsam nähern. Mir scheint, nachdem ich Kevin Fritz zugehört habe, dass für diese Aufgabe auch Ethik geeignet ist, vielleicht neben Religion als freiwilliges Fach.
R.M.: Um dann noch mehr wichtigen Unterricht zu verdrängen??
J.V.: Nein. Im Gegenteil. Als freiwilliges Fach Ethik 2 Stunden nachmittags oder 2 Stunden Extra-Mathe.
R.M.: Darüber ließe sich nachdenken.
K.F.: Keine schlechte Idee. Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass Religionsunterricht abgeschafft gehört.
Inhalt
Aufgabenstellung:

a) Schule ist ein Ort des Wissens. Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Weil Schüler mit Wissensfächern genug zu tun haben, muss Ethik, Religion weg.
b)Religion ist unwichtig, Kirchen haben keinen Einfluss mehr. Religionsunterricht soll durch Ethik ersetzt werden.
c)Religionsunterricht soll erhalten bleiben, ist wichtig. Ethik?

A, B, C führen ein Streitgespräch. Finde Argumente.


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