Menu schließen

Interpretation der Kurzgeschichte "Brudermord im Altwasser" von Georg Britting

Alles zu Georg Britting  - Brudermord im Altwasser

Interpretation: Georg Britting - Brudermord im Altwasser



In der Kurzgeschichte "Brudermord im Altwasser", welche von Georg Britting geschrieben, und 1929 veröffentlicht wurde, geht es um Leichtsinnigkeit. Die Kurzgeschichte, welche eine Sie-Erzählung ist und vom Außenstandpunkt betrachtet ist, hat ein antiauktoriales Erzählverhalten und ist im Präteritum geschrieben. Wichtige Gattungsmerkmale einer Kurzgeschichte, die hier zu finden sind, sind eine Syntax, ein offenes Ende und alltägliche Figuren.
In der Einleitung arbeitet Georg Britting mit sehr viel Naturmetaphorik und vielen Vergleichen. Es ist zum Beispiel von einem "Fisch(als) rauntier mit bösen Augen und einem gefräßigen Maul und zackiger Rückenflosse" (Z. 10 FF.)die Rede. Außerdem beschreibt er "einen Geruch aus Fäulnis und Kot" (z. 15)an den Altwassern der Donau, welche der Anfangsschauplatz der Geschichte sind. Diese Naturmetaphorik soll die Bedrohlichkeit und Ungemütlichkeit dieses Ortes verdeutlichen, und lässt zusammen mit dem Titel einen schlimmen Verlauf der Geschichte erahnen.

Drei Brüder, 11,12 und 13 Jahre alt, spielen oft an den Altwassern der Donau. Während ihres Spiels prügeln die Jungs sich auch häufig und haben einmal dem jüngsten eine tiefe Schramme "sodass sein Gesicht beschmiert war wie eine Menschenfressermaske"(z. 27) geschlagen. Danach haben sie gelacht und sich geschworen "zu Hause sagen wir aber nichts davon"(Z.37). Diese Phrase wird in Zeile 97 wiederholt. Durch diesen Ausruf und das Lachen als Reaktion auf den Schlag wir deutlich, dass sie zwar Angst vor der Reaktion der Eltern haben,sie sich aber nicht wirklich bewusst sind, dass dies kein Spaß, sondern Gewalt ist. Dies erweckt den Eindruck, dass die Brüder noch relativ unreif sind. Die Metapher der Menschenfressermaske in Zeile 27 soll die Brutalität der Kurzgeschichte verdeutlichen. Während diese Absatzes wird die Opferrolle des 11-Jährigen deutlich, da er immer der jenige ist, der geschlagen wird, sich aber nie wehrt und zu Hause nichts von der Gewalt erzählt.

An einem anderen Tag gehen die Brüder zu einem neuen See, den sie noch nicht kennen. Dies könnte man erneut als ein Hinweis auf das im Titel beschriebene Unglück sein, da etwas ungewisses auch immer eine gewisse Gefahr mit sich bringt, zumal auch von einem "schwarzen Wasserspiegel" (z. 42 f.) die Rede ist. Die Farbe schwarz verursacht eine düstere und Bedrohliche Stimmung beim Leser. Die Jungen finden am Ufer des Sees ein Boot und rudern in die Mitte von diesem. Das Wasser bewegt sich nicht und die Sonne scheint. In diesem Abschnitt ist keine Bedrohlichkeit zu erkennen und die Stimmung ist fröhlich. Dies ändert sich allerdings, als der Älteste beginnt das Boot zu schaukeln, die Brüder machen mit und das Wasser bewegt sich. Britting verwendet das Wasser und die Natut generell als Metapher für den Gemütszustand der Jungen. Demnach ist zu schließen dass die Situation sich wenden wird, da das Wasser, also der Gemütszustand, langsam erregt wird. Im Höhepunkt wollen die beiden älteren Brüder dem Kleinsten einen Streich spielen(wodurch auch wieder der Wunsch nach Macht und Leichtsinn nachgewiesen wird). Dadurch zeigt sich erneut die Opferrolle des 11-Jährigen auf. Der Streich besteht darin, dass die Älteren sich auf die Seite des Bruders werfen, wodurch dieser ins Wasser fällt. Währenddessen ist der ganze See aufgewühlt und der Autor verwendet viele Metaphern und Personifizierumgen. Dies untermalt die Dramatik der Handlung. Der junge ist dabei zu ertrinken. Zuerst schreit er noch doch dann "schreit er nicht mehr und tritt nicht mehr und kommt niemals mehr unter dem Boot hervor" (z. 74 FF.). Diese Steigerung dient dazu, den schleichenden Tot des Bruders zu verdeutlichen. Nach dem Tot beruhigt sich das Wasser und bewegt sich nicht mehr. Das beschreibt den Schockzustand der Brüder und deren innere Leere nach dem Tod ihres Bruders.

Am Schluss der Geschichte laufen die Brüder nach Hause zurück. Sie sehen sich nicht an, vermutlich weil sie Schuldgefühle haben. Als sie in ihrem Dorf ankommen "schwören sie sich wie immer nach einem Streit: zu Hause sagen wir aber nichts davon" (z. 94). Diese Wiederholung zeigt zwar wie schon erwähnt die Angst vor den Eltern, aber auch den schockzustand der Brüder, da sie noch nicht realisiert haben, dass ihr Bruder gerade gestorben ist. In diesem Moment ist es für sie nur ein Streich, wie jeder andere auch. In diesem Absatz werden die Brüder als Mörder bezeichnet. Dem Stimme ich aber nicht zu, da sie ihn ja nicht bewusst töten wollten. Nach der Schwur gehen sie "auf die Haustür zu, die sie wie ein großes Loch verschluckt." z. 102 ff. Dies ist eine Metapher für die innere Ratlosigkeit der Brüder und bietet zudem auch ein offenes Ende.

Abschließend kann man sagen, dass die Jungen eine Gefahr durch die Natur unterschätzt haben, was meine anfängliche Hypothese der Leichtsinnigkeit bestätigt.
Inhalt
In dem Dokument geht es um eine Interpretation. Ich habe vor allem Wert auf die sprachliche Gestaltung der Geschichte gelegt (Methaphern) und eine Interpretationshypothese aufgestellt. (807 Wörter)
Hochgeladen
19.09.2019 von Belli16
Bearbeitet: 17.01.2021
Optionen
Hausaufgabe herunterladen: Download als TXTTXT
  • Bewertung 4.8 von 5 auf Basis von 6 Stimmen
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
4.8/5 Punkte (6 Votes)



Seite drucken | Melden
Kostenlos eine Frage an unsere Deutsch-Experten stellen:

Wenn du dieses Dokument verwendest, zitiere es bitte als: "Interpretation der Kurzgeschichte "Brudermord im Altwasser" von Georg Britting", https://e-hausaufgaben.de/Hausaufgaben/D11990-Georg-Britting-Brudermord-im-Altwasser-Interpretation.php, Abgerufen 27.04.2024 11:05 Uhr

Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
Download: Download als TXTTXT
ÄHNLICHE DOKUMENTE:
PASSENDE FRAGEN: