Menu schließen

Umweltverschmutzung durch die Industrialisierung

Alles zu 18. und 19. Jahrhundert

Umweltverschmutzung durch die Industrialisierung



Der Mensch verändert unbewusst oder bewusst die Umwelt. Umweltprobleme werden durch die Nutzung von natürlichen Ressourcen, die Besiedlung neuer Gebiete und als Nebenprodukt der Nutzung der Technologie hervorgerufen. Die Umweltprobleme entstanden nicht mit Beginn der Industrialisierung, bereits vorher rodeten Menschen ganze Wälder oder jagten Tiere bis zum Aussterben, sie wurden aber durch diese Phase in die Extreme getrieben und zu einem bedeutendem Problem. Als Umweltverschmutzung ist im Allgemeinen die Verschmutzung und Belastung eines Lebensraumes mit Abfallstoffen gemeint. Durch den steigenden Rohstoffabbau und die abnormale Nutzung von nicht erneuerbaren Rohstoffen wurden die Umweltprobleme maximiert und waren nicht mehr lokal eingrenzbar.
Die wichtigsten Faktoren der Umweltverschmutzung waren: das Fällen von Waldgebieten zur Holzgewinnung für den Bergbau, die Verunreinigung des Bodens durch "sauren Regen" und Abwässer, Bergsenkung, also Bodenbewegungen, die aufgrund von Bergbautätigkeiten entstehen, Luftverschmutzung durch den Rauch der Fabriken und Wasserverschmutzung durch Fabrikabwässer und "sauren Regen".
Es sind verschiedene Formen der Umweltverschmutzung zu differenzieren. Die drei Hauptverschmutzungstypen sind die Luftverschmutzung, die Bodenverschmutzung und die Wasserverschmutzung.

Ein massives Problem war die Luftverschmutzung. Rauchgas wurde bei Metall-, Eisen- und Kupferverhüttung ausgestoßen und schädigte umliegende Bäume. Hinzu kommt, dass die Emissionen die Atemluft belasteten bzw. verunreinigten. Diese Belastung äußerte sich unter anderem durch den "sauren Regen". Dieser kam aufgrund des, in den meisten Rohstoffen enthaltenen, Schwefels zustande. Durch das Verbrennen der schwefelhaltigen fossilen Brennstoffe und Erze in den Industrien entsteht Schwefeldioxid, ein giftiges und ätzendes Gas, welches Erkrankungen der Atemwege hervorruft. Aus Schwefeldioxid und Regenwasser entsteht schweflige Säure, reagiert diese mit dem Sauerstoff aus der Luft entsteht Schwefelsäure. Sie ist Bestandteil des "sauren Regens". Sobald Pflanzen in Kontakt mit diesem kommen, wird deren Photosynthese beeinträchtigt. Die Folge ist ein erkranken und absterben der Pflanzen. Dies führte wiederum zu größerem Waldsterben d.h. ganze Wälder verschwanden oder minimierten sich extrem. Die Produktion von Eisen, Stahl und der Bau von Maschinen forderten große Mengen an Kohle. Durch die Verbrennung wurde die Luft so stark verunreinigt, dass das Atmen in den Ballungszentren kaum noch möglich war. Neben den Fabriken war auch das Bevölkerungswachstum eine Ursache für die Luftverschmutzung. Mit der Bevölkerung stieg auch das Verkehrsaufkommen. Die Menschen waren mobil und mussten zur Arbeit, aber auch Güter mussten möglichst schnell über lange Strecken transportiert werden. Es wurden Eisenbahnstrecken in die Landschaft gebaut. Aus diesem Grund stieg der Kohlenstoffdioxidausstoß.
Die Bodenverschmutzung ist auf den Bergbau zurückzuführen. Ganze Wälder wurden gerodet und es entstanden Heiden d.h. es entstanden Flächen auf denen nun Tiere gezüchtet werden bzw. grasen konnten. Der Boden dieser Nutzflächen wurde jedoch durch die Industrialisierung weiter verändert. Ein wichtiger Faktor der Industrialisierung war das Bevölkerungswachstum. Es mussten Unterkünfte, wie z.B. Häuser gebaut werden, um der Menschenmenge ein Leben zu ermöglichen. Dies führt dazu, dass Der Boden in weiten Teilen versiegelt und somit vergiftet wurde. Eine andere Ursache der Bodenverschmutzung sind die Fabriken. Viele Menschen sahen nur die positiven Faktoren, wie z.B. die erhöhte Produktion von Waren. Tatsache ist, dass bei jeder Fabrik auch Abfälle entstehen. Diese wurden meist, ohne das Ausmaß des Handelns erfasst zu haben, in der Natur entsorgt. Chemikalien, wie z.B. Blei, Cadmium und Quecksilber lagerten sich im Boden in der Nähe der Fabriken ab und werden nicht, oder nur sehr langsam, von der Natur abgebaut. Diese abgelagerten Chemikalien nennt man auch "Altlasten". Es kostete oft eine große Summe an Geld den mit "Altlasten" verseuchten Boden wieder nutzbar zu machen. Die Bodenverschmutzung war deshalb ein so großes Problem, da durch die steigende Bevölkerung auch mehr Lebensmittelproduziert werden mussten. Auf dem vergifteten Boden, war dies aber nur bedingt möglich und es kam zu teilweise verseuchten Lebensmitteln, wie z.B. Erbsen und Bohnen mit untypischen Flecken. Dies führte zu einer Knappheit bestimmter Nahrungsbestandteile.

Auch die Wasserverschmutzung war nicht gering zu schätzen. Giftige Chemikalien, Düngemittel und andere industrielle Abwässer landeten in den Flüssen und verseuchten sie so stark, dass das oft gefärbte Wasser ungenießbar wurde. Der "saure Regen" löschte das Leben in vielen Gewässern aus und zerstörte ganze Ökosysteme. Die Versiegelung der Böden für den Wohnungsbau führte zu einem sinkenden Grundwasserspiegel. Die steigende Bevölkerung benötigte mehr Wasser und so kam es in einigen Fällen dazu, dass einige Seen und Flüsse geklärt wurden, um das Wasser wieder nutzen zu können und andere mit noch mehr Abfällen belastet wurde. so z.B. wurde die Ruhr geklärt, während die Emscher mit Abwässern, etc. verunreinigt wurde. Die Emscher war ein träger Fluss und besaß wenig Gefälle. Durch Bergbau ( der Bergsenkungen verursachte ) beeinflusste den Flusslauf in der Natur und förderte das versumpfen großer Gebiete. Es entstanden oft Überschwemmungen und es breiteten sich Seuchen durch Abwässer in der Nähe von Brunnen aus.

Aufgrund dieser zahlreichen negativen Auswirkungen, durch die Modernisierungsprozesse (d.h. Folgen der Industrie und Entwicklung) schlossen sich bald Protestler zusammen und versuchten die Regierung von den negativen Aspekten der Industrialisierung zu überzeugen, aber die Industrie war der Hauptverdienstzweig im Ruhrgebiet. Das aufrechterhalten des wirtschaftlichen Aufschwungs war wichtiger, als die Umwelt. Beim Bau vieler Fabriken hatten die dortigen Bewohner ca. vier Wochen Zeit, um Einspruch zu erheben gegen den Bau (zumindest in Deutschland). Falls dieser eingereicht bzw. erhoben wurde, wurde er jedoch häufig aufgrund des wirtschaftlichen Aspektes zurückgewiesen. Die Bewohner hatten nach dem Bau der Fabrik die Möglichkeit Schadensersatz zu fordern, dies war allerdings nicht üblich, da vielen Bürgern die finanziellen Mittel fehlten und der Erfolg nicht garantiert war. Die durch die Fabriken entstandenen Schäden wurden verharmlost.
Ein Lösungsansatz war der Bau von höheren Schornsteinen, dieser war jedoch nicht besonders effizient, da nun zwar das lokale Problem gelöst war, aber die Pflanzen im weiteren (weiter entfernten) Umkreis geschädigt wurden. Besonders schwere Fälle der Umweltschädigung wurden dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten vorgelegt. Ändern tat sich durch dies jedoch nicht viel, da die Wirtschaft einen höheren Rang hatte, als die Umwelt. In Mühlheim und Essen Zahlten Werke im Zeitraum von 1852 bis 1854 Entschädigung. Dadurch verschwanden die Probleme jedoch nicht.
Die Firma Vieille Montagne experimentierte 1863 mit der Technik, die ausgestoßenen (abgegebenen) Gase aufzufangen und zu Schwefelsäure zu verarbeiten. Dies funktionierte jedoch nur in der Theorie, es scheiterte in der Praxis.
Um zu beweisen, dass die Umweltbelastung von den Fabriken herrührt wurde 1849 der Chemiker Stöckardt beauftragt, Pflanzen zu untersuchen. Er kam zu positiven Ergebnissen. Damit war bewiesen, dass die Umweltverschmutzung mit der Industrialisierung zusammen hing.

Die meisten Umweltschutzmaßnahmen wurden erst später eingeleitet, als der Bevölkerung klar wurde, wie dramatisch die Auswirkungen der Umweltverschmutzung für die Natur und sie selber sind. Dann trat die Industrie und Wirtschaft zwar nicht komplett in den Hintergrund, der Umweltschutz erlangte mit der Zeit aber einen immer höheren Rang. So versuchte man schließlich immer nachhaltiger zu Wirtschaften und die Natur wieder aufzubauen bzw. zu erhalten.



















Quellen

http://zehraaltindag.wordpress.com/page/2/

http://www.planet-wissen.de/natur_technik/naturschutz/umweltverschmutzung/industrielle_revolution.jsp

http://www.ghs-mh.de/comenius/projects/comm/mh_env1.htm

http://www.globalisierung-fakten.de/industrialisierung/folgen-der-industrialisierung/

http://de.wikipedia.org/wiki/Umweltproblem

http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier-umwelt/61261/industrialisierung?p=all

http://de.wikipedia.org/wiki/Bergsenkung

http://geschichtsheftsmz.wordpress.com/page/6/

http://www.juraforum.de/lexikon/altlasten
Inhalt
Die Konsequenzen der Industrialisierung auf die Umwelt und die Bevölkerung werden beschrieben und die Folgen. (1265 Wörter)
Hochgeladen
von Valen
Optionen
Hausaufgabe herunterladen: PDFPDF, Download als DOCXDOCX
  • Bewertung 4.4 von 5 auf Basis von 14 Stimmen
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
4.4/5 Punkte (14 Votes)



Seite drucken | Melden
Kostenlos eine Frage an unsere Erdkunde-Experten stellen:

Wenn du dieses Dokument verwendest, zitiere es bitte als: "Umweltverschmutzung durch die Industrialisierung", https://e-hausaufgaben.de/Hausaufgaben/D11742-Umweltverschmutzung-durch-die-Industrialisierung.php, Abgerufen 21.11.2024 17:23 Uhr

Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
Download: PDFPDF, Download als DOCXDOCX
ÄHNLICHE DOKUMENTE:
PASSENDE FRAGEN: