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Industrialisierung (Zusammenfassung)

Alles zu 18. und 19. JahrhundertIndustrialisierung

  • Wissenschaft, Technik und Industrie führen den Fortschritt mit sich: Glaube des 19. Jahrhunderts
  • Französische und Industrielle Revolution markieren den Übergang von der vormodernen zur modernen Welt
  • Beginn der Industrialisierung in England: "in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts"
  • Begriff "Industrielle Revolution" ist Zeugnis dafür, wie überwältigend neue Techniken und Produktionsformen auf die Zeitgenossen gewirkt haben müssen und welche großen Fortschrittserwartungen sich damit ergaben
  • Übergang ins Industriezeitalter: Um 1700 europaweiter Bevölkerungsanstieg und agrarische Revolution


  • England als Vorreiter der Industrialisierung:
  • Hohe innere Festigkeit (nach dem Bürgerkrieg Ende des 17.jh)
  • Politisch und verwaltungstechnisch geeint
  • Einheitliches Währungs-, Steuer- und Zollsystem
  • Großes Kolonialreich (Mitte des 18.jh: England ist Mittelpunkt des Welthandels)  Rohstoffe und englische Wahrenaufnahme
  • England ist weltoffen, daher Verfügbarkeit einer großen Zahl an gutausgebildeter und flexibler Arbeitskräfte
  • Ideenreiche und risikobereite Menschen aus allen Schichten die unternehmerisch tätig wurden
  • Englisches Bank- und Kreditwesen war gut entwickelt (1694 Bank of England) und somit hilfreich für die Mobilisierung und Lenkung der Kapitalströme
  • Leicht zugängliche Kohlelager ⇒ Besitz eines vielseitig verwendbaren Energieträgers
  • Ausgedehnte Eisenerzlager
  • Textilindustrie ⇒ heimische Wolle und preiswerte Importbaumwolle
  • Gut ausgebautes Transportnetz (Kanalsystem, kurze Wege zum Meer)
  • Britische Seeblockade und Napoleons Kontinentalsperre waren Begünstigungen Großbritanniens: Hinzugewinne von überseeischen Märkten, Verhinderung des Technologietransfers von der Insel zum Kontinent. Entstehung neuer binnenländischer Standorte
  • Nach Ende der napoleonischen Ära (1815): Englands Produkte international konkurrenzlos
  • Ingenieure und Unternehmer pilgerten nach England, um zu sehen, zu lernen und nachzuahmen.


  • Auf dem Festland setzten von Westen (Frankreich, Belgien) die "imitierten" Industriellen Revolutionen ein

  • Deutschlands Weg zum Industriestaat:
  • Wende 19.Jh: 314 selbstständige Territorien + 1400 Reichsritterschaften ⇒ absolutistische Fürstengesinnung → kostspielige Hof- und Heeresleitung
  • Adel lebte agrarischen Sektor (Gutsherrschaft + Bezüge von Abgaben und Geldrenten)
  • Mitte des 18.Jh: Beginn der bürgerlichen Emanzipation vom Adel
  • Territoriale Zersplitterung + gegenseitige Entfremdung der gesellschaftlichen Gruppen ⇒ Behinderung der Entfaltung einer kapitalorientierten Marktwirtschaft
  • Englische Innovation in Deutschland: 1767 Kokshochofen, 1784 mechanische Baumwollspinnerei, 80er Dampfmaschine
  • " Großer Umbruch" durch Herrschaft Napoleons: politisch-geographische Lage hatte sich vereinfacht
  • Importzweige des Handels und des Gewerbes verloren, wie auch das Exportgewerbe
  • Viele mechanische Betriebe förderten den Maschinenbau → "Herzstück der deutschen Industrialisierung" in Chemnitz
  • Ära Napoleon ⇒ Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Zollverein ⇒ Entstehung einer leistungsfähigen marktorientierten Landwirtschaft
  • Deutscher Vorreiter: Preußen ⇒ "Deutscher Zollverein" (unter preußischer Führung: 18 Staaten mit 32mio Einwohnern schlossen sich zu einheitlichem Zoll- und Handelsgebiet zusammen)
  • Finanzpolitischer Erfolg des Zusammenschlusses führte zum Beitritt weiterer deutscher Staaten
  • Binnenmarkt = Anregung für Handelstätigkeit, unternehmerische Aktivität ⇒ ökonomische Integration Deutschlands
  • 1838: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Berlin – Potsdam (Voreingenommenheit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.)
  • Eisenbahnbau wurde zum ersten Führungssektor der deutschen Industrialisierung:
  • Arbeitskräfte
  • Montan-, Eisen-, Stahl- und Maschinenbau
  • Neue Produkte auf dem Markt
  • Mobilisierten unternehmerische Energien und Erfindungsgeist
  • Verstädterung
  • Disziplinierte Arbeiterschaft
  • Beginn der Aktiengesellschaften als Sammelstelle für anlagesuchendes Kapital
  • Politik der deutschen Staaten hatte Anteil an der industriellen Entfaltung:
  • Preußen beteiligte sich am Aktienkapital der Gesellschaft
  • Ausbau der Chausseen und Wasserwege
  • Innovation des Schreibtelegrafen ( ⇒ "Verkehrs- und Kommunikationsrevolution")


  • Hochindustrialisierung:
  • Reichsgründung 1871 ( ⇒ Handelsgericht, liberale Gewerbeordnung, gemeinsame Durchführung der Zollverwaltung) → bedeutender Schub für Industrialisierung
  • Begeisterung über Reichsgründung und französische Kriegsentschädigung ⇒ "Gründerboom" (Nachfrage- und Investitionsboom) ⇒ "Gründerkrach" (Überschuldung, Überkapazität ⇒ Konkurse, Arbeitslosigkeit und Preisverfall besonders für Investitionsgüter bis etwa 1896)
  • Seit 1879 Schutzzölle

  • Neue Führungssektoren: Maschinenbau, Elektro- und chemische Industrie. Außerdem Städtebau als neuer lohnender Investitionsbereich.
  • Wirtschaftskrise ⇒ Familienunternehmen wurden durch anonyme Konzerne ersetzt
  • Prozess- und Produktionsinnovationen wurden resultierten zunehmend aus Forschungen an Hochschulen, Universitäten und den Forschungsabteilungen der Großunternehmen.
  • Deutschland war England in der Verwissenschaftlichung des technischen Fortschritts überlegen
  • 1887: "Merchandise Marks Act" ("Made in Germany" internationales Gütezeichen)
  • Deutschland hatte Belgien und Frankreich wirtschaftlich hinter sich gelassen und konkurrierte mit England und den USA (An 3. Stelle das Bruttosozialprodukt anbelangend, wie auch die drittgrößte Handelsflotte)


  • Urbanisierung:
  • Großstadt als Inbegriff für die neue Zeit
  • Wachstum der deutschen Städte resultierte aus gewaltiger Binnenwanderung [Beispiel Ruhrgebiet: zunächst nur Einwanderer aus der Region, später auch aus ostpreußischen Provinzen (Suche nach Arbeit, Hoffnung auf ein besseres Leben)]
  • Großstädte: gesellschaftlicher und kultureller Wandel, der die Lebensumstände zahlreicher Menschen veränderte (neue urbane Lebensform)
  • Vorteile Großstadt: Arbeit, allgemeine und medizinische Versorgung, Kultur und Freizeitmöglichkeiten


  • Die soziale Frage:
  • " Manchesterliberalismus" = Ausbeutung der Gesellschaft(Fabrikarbeit), unwürdige Lebensbedingungen, Schuldzuweisung an die Industrialisierung unter dem Vorzeichen des Liberalismus
  • " Pauperismus" = Verelendung breiter Schichten in der ersten Hälfte des 19.Jh (resultierte aus der "Unfähigkeit" der Landwirtschaft, des Handels und des Handwerks, sowie der jungen Industrie, die allesamt die anwachsende Bevölkerung nicht mehr ernähren zu können)
  • Frühjahr 1817: Hungerrevolten in Berlin, Stuttgart, Ulm und Wien (militärisch niedergeschlagen)
  • Soziale Frage als vorrangiges gesellschaftspolitisches Problem des Jahrhunderts
  • Soziale Not als Folge der Industrialisierung: niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, ungesunde und gefährliche Arbeitsbedingungen, keine Versicherungen, Zerrüttung von Familien
  • 1839: Preußen legt fest das Kinder erst ab 9 Jahren regelmäßig in Fabriken und Bergwerken arbeiten dürfen und das auch nur maximal 10 stunden. Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit wird untersagt. Bayern und Baden folgen dem Beispiel (1840), Sachsen ebenfalls (1861).
  • 1878: Preußen unterbindet Kinderarbeit
  • Frauen bekamen weniger Lohn als Männer (Zudem für verheiratete Frauen Doppelbelastung)
  • 1878: Begründung des modernen Mutterschutzes (=während der ersten drei Wochen nach der Geburt keine Beschäftigung für Frauen)
  • Die "Industriellen" stammten überwiegend aus Familien, die schon in den alten Branchen tätig waren.
  • Der unbedingte, das Risiko nicht scheuende Wille zur Expansion, zum Geldverdienen und zum Erfolg formten das Berufsethos vieler Unternehmer.
  • Von den Arbeitern wurde unbedingte Disziplin und größter Einsatz verlangt
  • Friedrich Harkort: gründete für seine Arbeiterschaft verschiedene Einrichtungen (Kindergärten, Werkstatt für Ingenieure)
  • Alfred Krupp: Gründung einer Betriebskranken- und Pensionskasse, Werkswohnungen, Konsumverein, Krankenhaus ( ⇒ Heranbildung eines festen qualifizierten Arbeiterstammes, Fernhalten sozialrevolutionärer Tendenzen von der Arbeiterschaft)
  • Evangelische Kirche: 1836 Errichtung der ersten Diakonissenhäuser durch Theodor Fliedners (begründet durch Amalie Sieveking 1832 = Ursprung der Emanzipation der Frauen in der evangelischen Kirche), 1833 "Rauhe Haus" in Hamburg zur Erziehung und Ausbildung verwahrloster Jungen (Johann Hinrich Wichern, Mitbegründer der "Inneren Mission")
  • Katholische Kirche: 1846 Gesellenverein der sich um religiöse Belehrung, berufliche Weiterbildung und Förderung der Geselligkeit in der Familie bemühte
  • 1848: Marx und Engles veröffentlichen das Kommunistische Manifest
  • Marx & Engels: Das einzige objektiv-real Existierende ist die Materie (Materialismus) zu deren Ausformung auch das Geistige gehört, Klasse der "Burgeoisie" ist im Alleinbesitz der "Produktionsmittel"(Boden, Anlagen, Maschinen, Werkzeuge), "Proletatel" verfügt über nichts, außer seiner Arbeitskraft die an den Unternehmer verkauft werden muss, das Sein bestimmt das Bewusstsein
  • Frühindustrielle Revolten gegen die elenden Lebensbedingungen (Beispiel: Aufstand der schlesischen Baumwollweber 1844)
  • 1848: Gründung der "Arbeiterverbündung" → Ziele: reformistische Umgestaltung von Staat und Gesellschaft zur "sozialen Demokratie" (Forderungen: Genossenschaften, gerechtes Steuer- und Bildungssystem und staatliche Sozialmaßnahmen)
  • 1854 wurde das Koalitionsverbot erneuert und kam erst in den 60er Jahren endgültig zu Fall
  • 1863: Ferdinand Lassalle gründet den "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" (ADAV) → zentrales Anliegen: "Produktiv-Assoziationen", in denen Arbeiter gleichzeitig Unternehmer seien (Staat müsse Startkapital bereitstellen), allgemeines und gleiches Wahlrecht
  • 1869: Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) → Ziele: allgemeines Männerwahlrecht, Diäten für Abgeordnete, Trennung von Staat und Kirche und Verbesserung im Bildungsbereich
  • 1875: ADAV und SDAP vereinigen sich zur "Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands", werden jedoch 3 später vom Staat unterdrückt
  • 1890: Gründung der SPD → Sozialgesetze des Staates tragen neben den Aktivitäten der Arbeiterbewegung dazu bei, das Leben der Arbeiter zu sichern und zu verbessern.
  • Inhalt
    Stichwortartige Zusammenfassung der Industrialiserung vom Ende des 17.Jahrhunderts bis 1890:

    1. Allgemeine Dinge
    2. England als Vorreiter der Industrialisierung
    3. Deutschlands Weg zum Industriestaat
    4. Hochindustrialisierung
    5. Urbanisierung
    6. Die soziale Frage

    Zentrales Thema : Industrialisierung (1164 Wörter)
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