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Referat: Die Industrialisierung in den USA

Alles zu 18. und 19. Jahrhundert

Die Industrialisierung in den USA


Die wirtschaftliche Entwicklung der 20er Jahre begann in den USA. Das „Amerikanische System“ war damals dafür verantwortlich, warum diese Entwicklung ausgerechnet dort einsetzte. Seit dem 19. Jahrhundert gab es in den USA eine politische ungezügelte Wirtschafts- und Gesellschaftsform, da die Amerikaner anders dachten als die meisten Europäer. Die Regierung verfolgte eine liberale Wirtschaftspolitik. Die Wirtschaft sollte sich ohne Eingriffe durch den Staat entwickeln. Das ökonomischen Wachstum wurde gefördert, ohne das es eine Regelung des Marktes gab. So erlebte die amerikanische Wirtschaft einen Aufschwung, der über fünfzig Jahre nur mit kleinen Krisenerscheinungen anhielt. Doch dieser rücksichtslose Wettbewerb führte dazu, große Konzerne versuchten den Staat davon abzuhalten, Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung zu haben. Sie wollten die Konkurrenz ganz ausschalten und die ausschließliche Beherrschung eines Marktes oder einer Produktion. So konnten sie Preise frei von Konkurrenz festsetzen.
Der Aufschwung in der Wirtschaft war nach dem Ersten Weltkrieg unglaublich. Es gab einen regelrechten boom. Das Kapital vieler Unternehmen war durch Geschäfte mit Waffen und Kriegsmaterial gewachsen. Die Gewinne und die Produktion stieg in den 20er Jahren um mehr als 2/3. Durch die Fließbandproduktion wurden die Waren billiger und man konnte sich viele Dinge leisten, die früher nicht als selbstverständlich galten. Auch bestand die neue Möglichkeit auf Raten zu bezahlen. Frauen fingen an neben dem Haushalt zu arbeiten und so entwickelte sich „the american way of life“. Der Massenkonsum und die Modernisierung brachte viele Vorteile. Der Lebensstandart der Menschen erhöhte sich, es gab viele neue Angebote wie z.B. Radio, Fernsehen etc., die Arbeitszeit sank während der Lohn stieg und durch Ratenzahlungen konnte man über die Verhältnisse leben. Auch wurde zum ersten Mal das Auto zum Massenkonsumartikel.
Doch das amerikanische System war nicht perfekt. Sozialistische Bewegungen wurden nicht unterstützt. Es gab noch immer eine menge Probleme in der Gesellschaft, wie Rassismus, Vorurteile gegen Minderheiten (z.B Juden, Iren, Italiener etc.), Frauen wurden benachteiligt. Sie forderten Gleichstellungen und neue Lebensmöglichkeiten. Erst nach einem langen Kampf der Suffragetten (Frauenrechtlerinnen, die besonders für das Frauenwahlrecht kämpften), waren Frauen berechtigt, zu wählen. Doch dies änderte nicht viel. Das Wahlverhalten der Frauen unterschied sich nicht groß von dem der Männer und ihre Einstellung zur „Frauenfrage“ war von Rasse, Schicht und Herkunft sehr verschieden. Bis heute hat sich nicht viel daran geändert. Frauen sind immer noch in der Politik unterrepräsentiert. In den USA, sowie auch in Deutschland.
Außerdem gab es in Amerika keine politische Arbeitsbewegung wie in Europa. Arbeiter musste Verträge unterschreiben, in denen sie versicherten, keiner Gewerkschaft anzugehören. Wer einer Gewerkschaft beitrat, durfte sofort entlassen werden. Streiks waren verboten und wurden bekämpft und juristisch verfolgt. Selten waren staatliche Vorsorgen für wirtschaftliche Notfällen, auch gab es kaum Altersvorsorgen.
Trotz dieser Probleme hielt sich der Aufschwung, bis es dann 1929 zum Börsenkrach kam. Die Kurse waren gestiegen und immer mehr unerfahrene Spekulanten beteiligten sich an der Börse, in der Hoffnung Gewinn zu machen. Krisenanzeichen in der Wirtschaft, wie z.B. Überproduktion (die Produktion war zu weit ausgedehnt worden, die Kaufkraft sank) oder auch die der Landwirtschaft (Europa erholte sich langsam von den Kriegsfolgen, sodass die Exporte zurückgingen und sich Farmer Kredit nehmen mussten, ohne die Zinsen bezahlen zu können) waren schon vorhanden gewesen. Außerdem waren viele Aktienverkäufe mit geliehenem Geld getätigt worden. Das alles zusammen führte dann zum Börsenkrach. Fast 10.000 Banken erlitten einen Zusammenbruch. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die USA versuchte ihr Geld aus Europa zurückzuziehen, da sie in der Nachkriegszeit für die Industriestaaten Europas zum Kreditgeber geworden war. Doch es gab nicht nur Probleme mit den Finanzen. Die Industrieproduktion sank 29 bis 32 um die Hälfte. Viele Firmen mussten schließen, 1/3 der Banken machten Bankrott. Vier Jahre nach dem Börsenkrach war 1/4 aller Amerikaner arbeitslos.
Inhalt
Referat über die Industrialisierung in den USA.

Quelle: Kaptiel 3 (Fortschritte durch das "Amerikanische System") und 4 (In den USA: Durch Reformen aus der Krise?") aus dem Schulbuch "Geschichte und Geschehen" Band 4 [Niedersachsen]. (611 Wörter)
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