Analyse der Kurzgeschichte "Melody" von Maxim Billers
Analyse der Kurzgeschichte "Melody" von Maxim Billers- Betül Mis am 07.09.2013
Die Kurzgeschichte "Melody" geschrieben von Maxim Biller im Jahr 2007 handelt von dem plötzlichen Tod von Thomas Freundin Iva und im die Anschluss darauf folgende, ständig wechselnde Beziehungsstadien zwischen dem Protagonisten Thomas und der neuen Liebe Melody.
Zwei Monate nach dem Tod von Iva verliebt sich Thomas in die Amerikanerin Melody. Beide heiraten und leben eine Zeit lang zusammen während sie ständig Ihren Wohnort wechseln und letztendlich eine Trennung folgt. Auf der Suche nach neuen Liebesbeziehungen lässt sich Thomas auf eine kurzfristige Beziehung mit Andrea ein, aufgrund Ihrer Ähnlichkeit mit Iva, woraufhin er mit Judita, die Gemeinsamkeiten mit Melody aufweist, eine Affäre hat, daraufhin jedoch erneut mit Andrea verkehrt und ein Kind von Ihr bekommt.
Währenddessen ist auch Melody verzweifelt auf der Suche nach der wahren Liebe. Sie geht eine Beziehung mi Abe ein und wird schwanger von Ihm, verliert jedoch Ihr Kind, nachdem Sie von der Schwangerschaft von Abes Frau erfährt.
Die wechselhaften Beziehungen und die daraus folgende, komplizierte Figurenkonstellation sind eher untypisch für eine Kursprosa. Diese dynamische Abfolge beansprucht Thomas Kraft und nimmt ihm seine Lebensmut, was die Künstlerkrise zuspitzen lässt (Z. 25, 41, 57).
Der Aufbau der Geschichte weist große Parallelen zum Inhalt de s Textes auf.
Die aufeinanderfolgenden Ereignisse werden in kurzen Sätzen aneinandergereihte, welche harte Schnitte in der Geschichte und ein Aufeinanderprallen der Lebensepisoden verursachen (Z.50 ff.). Diese wirken hektisch und überstürzen den Leser mit Neuigkeiten.
Dies kann man vergleichen mit der auffälligen Zeitstruktur.
Die ausgedehnte erzählte Zeit, die etwa 7 Jahre beträgt ist gefasst in einer kurzen Erzählzeit. Es ist eine Zeitraffung zu sehen, die den hektischen und schwindelerregenden Wechsel des Textes unterstreicht.
Die Kurzgeschichte weist im Inhalt einen kreisartigen Aufbau auf, das heißt der Text wendet sich am Ende wieder genauso zur Anfangssituation. Genauso wie Thomas und Melody zu Beginn in Paris lebten, leben Sie auch erneut in der Zukunft.
Der ständige Gedanke an Iva wiederholt sich im Text, was die Tatsache impliziert, dass Thomas nicht über Iva hinweg kommt und sein Versuch, sie durch eine andere Frau zu ersetzen immer wieder scheitert.
Die Spiegelung, dass Thomas sich in die Ex-Partnerin Melody verliebt und Melody wiederum kurzzeitig in seinen Ex-Partner Abe ist nicht zu übersehen.
Der Punkt Raum ist ein breites Feld an sich in diesem Text.
Die verschiedenen Lebensräume im Leben der Protagonisten weisen auf die variierenden Lebensstadien hin. Während zunächst in Paris, die Stadt, die die Liebe symbolisiert, ein friedliches Zusammenleben zwischen Melody und Thomas war, kam es in New York, die hektische Großstadt, zu Komplikationen in der Ehe. In Frankfurt, welches Ivas Heimat war, kam es zum Zusammentreffen mit Ivas Doppelgängerin und somit zu einer erneuten Beziehung. In der Stadt Tel Aviv kam es dann schlussendlich erneut zur Wiedervereinigung von Melody und Thomas. Der schnelle und häufige Ortswechsel verdeutlicht die Hektik und die Rastlosigkeit im Leben beider Protagonisten.
Thomas scheint immer noch unentschlossen bezüglich der Suche nach der wahren Liebe zu sein und ist vergeblich auf der Suche nach seiner Identität.
Man kann auch infrage stellen, woher Thomas eigentlich kommt und wo er ankommt bzw. wo er hingehört. Die Leser erfahren nichts über seine Vergangenheit, somit ist es unschlüssig wonach er wirklich sucht.
Der Erzähler bleibt durchgehend neutral, nur im Schlusssatz in Zeile 76 schreibt benutzt er ein Adjektiv, um die aktuelle Situation der Beziehung darzustellen. Die Erzählung erfolgt in der dritten Person und in einer Außensicht, was eine Distanz zwischen Leser und Erzähler schafft.
Die neutrale (Z. 76) und sachliche Erzählhaltung ist ohne jegliche Erzählkommentare und somit wirkt der Text sehr emotionslos und distanziert. Nur in Zeile 40 folgende wurde die Figurenrede eingesetzt, was eher untypisch für einen neutralen Erzähler ist. Dieses gefühlslose Referieren tragischer Situationen erzeugt einen tragisch-komischen Erzählstil (Z. 65 f).
Die Sprache weist häufige Wiederholungen auf (Z. 32f, 68f), was man als Analogie zur Kreisstruktur der Handlung verstehen kann.
Auch die indirekte Rede (Z.20ff) hat eine besondere Rolle und zwar verstärkt Sie die Distanzierung des Erzählers, die durch die neutrale Erzählung und die Außenperspektive bereits hergestellt wurde.
Die einfachen Sätze und die sachliche Sprache ähneln dem Berichtsstil, welches sehr treffend jedoch schmucklos gestaltet ist.
Der additive Stil unterstütz die Atmosphäre der Hektik und somit Thoms schwankenden Charakter.
Die Namenssymbolik spielt in dem Text eine wichtige Rolle. Der Name Iva stammt von Eva, welche die Ursprungfrau der Bibel ist, analog dazu, die Ursprungsfrau der Geschichte und die erste große Liebe Thomas. Melody kann man mit der wiederkehrenden Melodie in einem Lied verbinden und gleichzeitig mit dem verbildlichten Kreislauf der Handlung.
Auch der Name Thomas kommt aus dem aramäischen und heißt übersetzt Zwilling und in Verbindung mit der Bibel ist es mit dem Zweifel vergleichbar. Der ungläubige Thomas, der nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, genauso wie in der Geschichte, der Thomas, der nie fest an die wahre Liebe glaubte und ständig schwirrende Gedankengänge hatte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Thomas während des ganzen Geschehens, somit sein ganzes Leben lang sich fremd gefühlt hat und sich erst am Ende, nachdem er alle Stadien der Trauer durchlaufen hat, um seine wahre Identität und sein wahres Ziel zu entdecken, gefunden hat.
Oftmals werden wir mit prägenden negativen Geschehnissen konfrontiert, jedoch muss die Vergangenheit akzeptieren werden und man muss irgendwie lernen, das Leben wieder zu strukturieren.
Die Kurzgeschichte "Melody" geschrieben von Maxim Biller im Jahr 2007 handelt von dem plötzlichen Tod von Thomas Freundin Iva und im die Anschluss darauf folgende, ständig wechselnde Beziehungsstadien zwischen dem Protagonisten Thomas und der neuen Liebe Melody.
Zwei Monate nach dem Tod von Iva verliebt sich Thomas in die Amerikanerin Melody. Beide heiraten und leben eine Zeit lang zusammen während sie ständig Ihren Wohnort wechseln und letztendlich eine Trennung folgt. Auf der Suche nach neuen Liebesbeziehungen lässt sich Thomas auf eine kurzfristige Beziehung mit Andrea ein, aufgrund Ihrer Ähnlichkeit mit Iva, woraufhin er mit Judita, die Gemeinsamkeiten mit Melody aufweist, eine Affäre hat, daraufhin jedoch erneut mit Andrea verkehrt und ein Kind von Ihr bekommt.
Die wechselhaften Beziehungen und die daraus folgende, komplizierte Figurenkonstellation sind eher untypisch für eine Kursprosa. Diese dynamische Abfolge beansprucht Thomas Kraft und nimmt ihm seine Lebensmut, was die Künstlerkrise zuspitzen lässt (Z. 25, 41, 57).
Der Aufbau der Geschichte weist große Parallelen zum Inhalt de s Textes auf.
Die aufeinanderfolgenden Ereignisse werden in kurzen Sätzen aneinandergereihte, welche harte Schnitte in der Geschichte und ein Aufeinanderprallen der Lebensepisoden verursachen (Z.50 ff.). Diese wirken hektisch und überstürzen den Leser mit Neuigkeiten.
Dies kann man vergleichen mit der auffälligen Zeitstruktur.
Die ausgedehnte erzählte Zeit, die etwa 7 Jahre beträgt ist gefasst in einer kurzen Erzählzeit. Es ist eine Zeitraffung zu sehen, die den hektischen und schwindelerregenden Wechsel des Textes unterstreicht.
Die Kurzgeschichte weist im Inhalt einen kreisartigen Aufbau auf, das heißt der Text wendet sich am Ende wieder genauso zur Anfangssituation. Genauso wie Thomas und Melody zu Beginn in Paris lebten, leben Sie auch erneut in der Zukunft.
Die Spiegelung, dass Thomas sich in die Ex-Partnerin Melody verliebt und Melody wiederum kurzzeitig in seinen Ex-Partner Abe ist nicht zu übersehen.
Der Punkt Raum ist ein breites Feld an sich in diesem Text.
Die verschiedenen Lebensräume im Leben der Protagonisten weisen auf die variierenden Lebensstadien hin. Während zunächst in Paris, die Stadt, die die Liebe symbolisiert, ein friedliches Zusammenleben zwischen Melody und Thomas war, kam es in New York, die hektische Großstadt, zu Komplikationen in der Ehe. In Frankfurt, welches Ivas Heimat war, kam es zum Zusammentreffen mit Ivas Doppelgängerin und somit zu einer erneuten Beziehung. In der Stadt Tel Aviv kam es dann schlussendlich erneut zur Wiedervereinigung von Melody und Thomas. Der schnelle und häufige Ortswechsel verdeutlicht die Hektik und die Rastlosigkeit im Leben beider Protagonisten.
Thomas scheint immer noch unentschlossen bezüglich der Suche nach der wahren Liebe zu sein und ist vergeblich auf der Suche nach seiner Identität.
Man kann auch infrage stellen, woher Thomas eigentlich kommt und wo er ankommt bzw. wo er hingehört. Die Leser erfahren nichts über seine Vergangenheit, somit ist es unschlüssig wonach er wirklich sucht.
Der Erzähler bleibt durchgehend neutral, nur im Schlusssatz in Zeile 76 schreibt benutzt er ein Adjektiv, um die aktuelle Situation der Beziehung darzustellen. Die Erzählung erfolgt in der dritten Person und in einer Außensicht, was eine Distanz zwischen Leser und Erzähler schafft.
Die neutrale (Z. 76) und sachliche Erzählhaltung ist ohne jegliche Erzählkommentare und somit wirkt der Text sehr emotionslos und distanziert. Nur in Zeile 40 folgende wurde die Figurenrede eingesetzt, was eher untypisch für einen neutralen Erzähler ist. Dieses gefühlslose Referieren tragischer Situationen erzeugt einen tragisch-komischen Erzählstil (Z. 65 f).
Die Sprache weist häufige Wiederholungen auf (Z. 32f, 68f), was man als Analogie zur Kreisstruktur der Handlung verstehen kann.
Auch die indirekte Rede (Z.20ff) hat eine besondere Rolle und zwar verstärkt Sie die Distanzierung des Erzählers, die durch die neutrale Erzählung und die Außenperspektive bereits hergestellt wurde.
Die einfachen Sätze und die sachliche Sprache ähneln dem Berichtsstil, welches sehr treffend jedoch schmucklos gestaltet ist.
Der additive Stil unterstütz die Atmosphäre der Hektik und somit Thoms schwankenden Charakter.
Die Namenssymbolik spielt in dem Text eine wichtige Rolle. Der Name Iva stammt von Eva, welche die Ursprungfrau der Bibel ist, analog dazu, die Ursprungsfrau der Geschichte und die erste große Liebe Thomas. Melody kann man mit der wiederkehrenden Melodie in einem Lied verbinden und gleichzeitig mit dem verbildlichten Kreislauf der Handlung.
Auch der Name Thomas kommt aus dem aramäischen und heißt übersetzt Zwilling und in Verbindung mit der Bibel ist es mit dem Zweifel vergleichbar. Der ungläubige Thomas, der nicht an die Auferstehung Jesu glaubte, genauso wie in der Geschichte, der Thomas, der nie fest an die wahre Liebe glaubte und ständig schwirrende Gedankengänge hatte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Thomas während des ganzen Geschehens, somit sein ganzes Leben lang sich fremd gefühlt hat und sich erst am Ende, nachdem er alle Stadien der Trauer durchlaufen hat, um seine wahre Identität und sein wahres Ziel zu entdecken, gefunden hat.
Oftmals werden wir mit prägenden negativen Geschehnissen konfrontiert, jedoch muss die Vergangenheit akzeptieren werden und man muss irgendwie lernen, das Leben wieder zu strukturieren.
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Die Kurzgeschichte von Maxim Billers wurde hier analysiert. 10.Klasse Deutsch (926 Wörter)
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Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
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