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Analyse der Kurzgeschichte Hunger von Friedrich A. Kloth (Klausur)

Alles zu Werke

Klausur GK Deutsch: Analyse der Kurzgeschichte "Hunger" von Kloth


Aufgabe: Analysiere die Kurzgeschichte „Hunger“, die aus der Nachkriegszeit stammt.
Friedrich August Kloth „Hunger“


Sie lag noch immer und starrte in die Dunkelheit des Zimmers. Das Feuer im Ofen war heruntergebrannt. Von draußen fiel der bleiche Schein von Gaslaternen herein. Die Kälte kroch langsam wie ein großes, trauriges Tier an ihrem Körper herauf – …..

Analyse:
Die Kurzgeschichte „Hunger“ von Friedrich August Kloth stammt aus der Nachkriegszeit und handelt von einem Ehepaar. Weil der Mann kein Geld nach Hause bringt, kann die Frau auch nichts zu essen besorgen, doch der Mann erwartet dies von ihr. Sie aht Hunger, doch ihr Mann isst den Rest Brot immer alleine, auf einmal, als sie ihm Vorwürfe deswegen macht, teilt er das Brot mit ihr.

Die Kurzgeschichte ist im Präteritum geschrieben. Ihre Sätze sind klar und deutlich zu verstehen. Die Sprache des Autors ist ebenfalls einfach und dadurch gut zu verstehen. Die Einleitung der Geschichte fehlt, dadurch ist man sofort im Geschehen. Auch einen richtigen Schluss gibt es nicht, das Ende bleibt offen. In einigen Passagen kommt wörtliche Rede vor und auch die Gedanken der Frau werden mit einbezogen. Die Überschrift weist darauf hin, worum es in der Geschichte geht.

Die Frau liegt in einem dunklen Raum, der nur ein wenig von den Straßenlaternen erhellt wird. Die Situation wirkt kalt und einsam. Ihr Mann betritt das Zimmer, sein Anblick macht ihr Angst, vermutlich schaut sie deshalb auch wieder weg. Ein weiterer Grund dafür, dass sie wegschaut, ist vielleicht auch sein Grinsen, das er ihrer Meinung nach aufgesetzt hat. Sie ist niedergeschlagen, weil er wieder kein Geld mitgebracht hat und er grinst auch noch. Er kann es nicht verstehen, dass sie ihn nach Geld fragt (z.B.: „Geld! So was auch, Geld!“) Seit Monaten dreht sich ihr Leben nur noch um die fragen nach Geld und Essen.

Sie fragt sich, ob sein Hunger größer ist als ihrer, insgeheim hofft sie, dass er ihr etwas übrig lässt. Nur um etwas zu essen zu haben, würde sie sogar ein Verbrechen begehen, für sie ist es unverständlich, dass es ein Verbrechen ist, sich etwas zu essen zu beschaffen um nicht zu verhungern. Sie hat einen solchen Hunger, dass es ihr schon fast egal ist, wie sie an etwas zu essen heran kommt.

In ihre Ehe ist die Liebe längst gestorben. Und in ihrem Kampf um das Leben ging dann sogar noch die gebliebene Höfflichkeit, mit der sie sich behandelten, verloren. Das Einzige was ihnen noch geblieben ist, sind die Fragen, die sie sich stellen.
Als sie ihm gesagt hat, dass er schuld daran ist, dass sie nichts zu essen machen kann, weil er kein Geld herbeischafft, fühlt sie sich erleichtert. Sie hat ihm ihre Meinung mitgeteilt, hat sie ihm ehrlich ins Gesicht gesagt. Sie ist froh darüber ehrlich gewesen zu sein.
Als sie seine Schritte in der Küche hört, hat sie Angst, dass er sie nun verlässt. Aber dann ist sie sich wiederum sicher, dass er bleibt.
Der Gedanken, dass er etwas isst, lässt sie darüber nachdenken, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hat.
Als er wieder aus der Küche kommt, wirkt er wie ein Tier auf sie. Sie fragt ihn, ob er nun satt ist. Sie will Schuldgefühle bei ihm wecken und auf ihre Situation aufmerksam machen. Sie sagt, dass sie hoffe, es hätte ihm geschmeckt. Seine Reaktion verschafft ihr Triumph, sie genießt ihn, weil sie sonst nicht viel zu genießen hat. Im Moment dieses Glücks vergisst sie sogar ihren Hunger, der Triumph macht sie so glücklich, dass sie gar nicht an den Hunger denkt.

Doch als sie in der Küche entdeckt, dass ihr Mann doch nicht alles aufgegessen hat, wird ihr schwindelig vor Glück. Sie fängt an zu weinen, weil sie überwältigt ist und weiß, dass sie ihrem Mann Unrecht getan hat. Sie kann nicht glauben, dass man vor lauter Glück weinen kann. Er fragt sie, ob sie satt sei. Auf einmal ist seine Stimme weich und sie hört sich für sie weit weg an. Erst jetzt merkt sie, wie alt er geworden ist. Vorher hatte sie seine Falten nicht bemerkt, weil sie aneinander vorbei gelebt haben.

Er will, dass sei isst, nur jetzt will sie nicht und schiebt ihm den Kanten hin. Jetzt hat sei Schuldgefühle und will es damit wieder gut machen, dass sie ihn mehr essen lässt. Sie will ihr Verhalten ihm gegenüber wieder gut machen.
Er bricht das Brot, als Zeichen des Teilens. Sie kann es, aber dann doch nicht glauben und wartet, bis er seinen Teil genommen hat. Sie kann wieder lächeln, weil sie endlich zu essen hat und der Konflikt, um das Essen, mit ihrem Mann aus der Welt ist.
Inhalt
Umfangreiche Analyse der Kurzgeschichte "Hunger" von Friedrich A. Kloth, die sich mit den Problemen eines Ehepaars während des Krieges beschffätigt. (773 Wörter)
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