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Epochen des 18. und 19. Jahrhunderts in der Literatur

Alles zu Aufklärung (1720 bis 1785)

Epochen des 18. und 19. Jahrhunderts



Aufklärung und Romantik sind Epochen; Empfindsamkeit, Sturm und Drang,Klassik Strömungen

Aufklärung : 1720-1785
Bewegung gründete sich auf Fortschritte in der Wissenschaft (=höchste Ausprägung der Vernunft)
- Vorrang der Vernunft (Rationalisten)
- Selbstverantwortung des Menschen
- Religiöse Toleranz (eher private Angelegenheit, Orientierung)
- Menschenrechte
- Anspruch des Bürgertums nach Selbstbehauptung, Abgrenzung vom Adel
- Rolle der Literatur: Appell an den Verstand des Menschen, Mittel zur Erziehung und politisch-gesellschaftlichen Emanzipation der Menschen, moralische und seelische Reinigung prodesse et delectare(belehren und unterhalten)
- Rolle der Natur: Nachahmung, Moralfunktion (z.B. in der Fabel), in der Natur liegende Schöpfungsordnung, Übereinstimmung von Mensch und Natur

Motive: Vernunft, Verstand, Toleranz, Moral, Tugend, Furcht und Mitleid

Gattungen: - Trauerspiel (Theater wurde zum Ort bürgerlicher Öffentlichkeit, immer mehr bürgerliche Figuren und reale Umstände)
- Fabel (einfache, bilderreiche Sprache, Natur zur Veranschaulichung, prodesse et delectare)
- Aphorismen
- Lehrgedichte

Richtungen: Rationalismus(systematische Erfassung der Welt)
Empirismus (Gefühle, Erfahrungen als Quelle der Erkenntnis)
Deismus (Gottglaube aus Gründen der Vernunft)
Kategorischer Imperativ nach Kant

Autoren: Lessing, Gottsched, Brockes, Kant

Empfindsamkeit 1720-1785
- Betonung der Gefühle gegen den Rationalismus
- eigenes Erleben steht im Mittelpunkt
- Empfinden von Natur und Gott
- Erlebnisdichtung (z.B. Sesenheimer Lieder), Dichter schildert persönliches Erlebnis, bei dem das lyrische Ich sich der Natur als "drohendem Gegenüber" stellt
- Individuum ist von der Natur ergriffen oder versinkt melancholisch in ihr

Sturm und Drang 1740-1785
Radikalisierung der Empfindsamkeit
- Rebellion gegen Adel, Untertanengeist und Regelzwänge der Aufklärung
- individuelle Freiheit; Betonung von Gefühl, Leidenschaft (Mensch als Triebwesen)
- Geniekult
- Literatur: Manifestation der Unbedingtheit des Willens; Sprachrohr des Genies, das gegen seine Umwelt revoltiert; Autonomie des Künstlers
- Natur: einfühlendes Verhältnis des Menschen zur Natur, Vergöttlichung

Natur nicht mehr Vernunftsnatur, sondern ursprüngliche Einzigartigkeit; Geniegedanke Genie selbst ist Natur; Landschaft als Natur entdeckt Spiegel der Seele

Motive: Herz, Gefühl, Idylle, Natur, Genie, Rebell, Einfachheit, Freundschaft

Gattungen: - Drama (Shakespeare als Genie und Revolutionär des Theaters: wechselnde Schauplätze, Kurzdarstellungen, Massenszenen; Prosastil, freie Rhythmen, volksnaher, z.B. durch Kraftausdrücke)
- Ballade (magische oder auch sozialkritische Inhalte)
- Briefroman
- Hymne, Ode (Lob- & Preisgesänge)

Richtungen: - Pietismus (protestantische Bewegung, unmittelbare Beziehung zu Gott) und Pantheismus ( Einheit von Gott und der Welt, Ausdruck der Schöpfung in Mensch und Natur)

- Rousseau: Mensch von Natur aus gut, durch Gesellschaft verdorben
- Briefkultur (Möglichkeit, über Gefühlen nachzudenken und ihnen Ausdruck zu verleihen)

Autoren: Herder, Bürger, Goethe, Lenz, Schiller

Klassik 1786-1832
- harmonisches Gleichgewicht zwischen Verstand und Gefühl
- gebildeter Mensch im Dienst der Menschheit
- ästhetische Erziehung: Veredelung des Charakters durch Veranschaulichung des Wahren, Schönen in der Kunst, Darstellung des Idealischen ("schöne Seele")
- Hinwendung zur Antike; Bedürfnis nach Regel, Maß, Gesetz
- Literatur: zweckfreier Raum ästhetischer Erfahrung und Erziehung (Veredelung des Charakters durch Veranschaulichung des Wahren, Schönen in der Kunst, Darstellung des Idealischen); das in sich ruhende Kunstwerk, Kunst als Beitrag zur Humanität
- Natur: Natur wird zum Symbol; Suche in der Natur nach dem Urphänomen alles in der Natur kann zum Symbol werden (Goethe), Autonomieästhetik (Kunst losgelöst vom Alltag, im Vordergrund, "das in sich ruhende Kunstwerk")

Motive: Maß, Gesetz, Form, Bildung, Harmonie, Ideal, Humanität, Versöhnung

Gattungen: - Drama (neues, an Antike angelehntes Formideal, hohen Stil in Figurenrede (z.B. Blankvers), Konflikte nicht mehr in der Gesellschaft, sondern im Inneren der Figuren)
- Bildungsroman (Entwicklungsgeschichte eines Individuums)
- antike Genres (Elegien, Lehrgedichte) und Metren (Hexameter)
Richtungen: - Ideal: Geist&Körper, Sinnlichkeit&Vernunft, Individuum&Gesellschaft
sollen durch Erziehung des Einzelnen zu harmonischer Einheit werden

Autoren: Kant, Herder, Goethe, Schiller, Fichte, Humboldt, Hölderlin, von Kleist

Romantik 1795-1840

Reaktion auf Franz. Revolution, Rückzug vom Land,Besiedelung der Stadt(Industrialisierung)
- Poetisierung der Wirklichkeit
- Gegenposition zur Vernunft der Aufklärung und Formstrenge der Klassik
- Anknüpfen an den Sturm und Drang: Priorität von Gefühl, Leidenschaft
- Romantische Ironie (Produktionsbedingungen von Kunst im Kunstwerk selbst darstellen,

Wechsel von Selbsterschaffung und Selbstzerstörung)
- Hinwendung zum Mittelalter
- Hochschätzung der inneren Natur des Menschen
- Abwendung vom Spießbürgertum (Freundschaft, Geselligkeit)
- Literatur: Literatur als Mittel zur Überwindung alltäglicher Begrenzungen, Ergründung des Ichs progressive Universalpoesie (Vermischung der Genres, Poesie endet nie, fortlaufend; Epik und Lyrik sowie Poesie, Philosophie & Rhetorik werden verflochten)
Fragment als Prinzip (bewusste Unvollständigkeit, das nie
abgeschlossene Kunstwerk, Platz für weitere Gedanken)
- Natur: Natur wird zum Ort der All- Einheit; Leben in Träumen und Fantasien, der " blauen Blume" ; Dichter soll Wirklichkeit romantisieren; Sehnsucht nach der Ferne wird in der Fantasie zur Heimat, zum Ort der Erfüllung; Mensch kann nicht gegen Naturgewalten ankommen

Motive: Sehnsucht, Wandern, Reisen, Lied, Musik, Tanz, Kunst, Blick aus dem
Fenster, Müßiggang, Mittelalter, Spuk, Fantasie, Zauber, Traum, Nacht
Doppelgänger, Einsamkeit, Stille, Fernweh, Mühle, Brunnen, Spiegel,
Mond, blaue Blume (Novalis)

Gattungen: - Volkslied, Volksbuch (Hervorheben der Bindung an die Gemeinschaft von Kirche und Staat, Herausbildung des Nationalismus)
- Märchen (poetische Belebung des Mittelalters)
- Gedichtsammlungen (kunstvolles Spiel mit sprachlichen Bildern, Klängen und Formen)
- Novelle, Roman, Erzählung (Universalpoesie: Einarbeitung von Gedichten und dramatischen Elementen)
- Satire, Groteske, Singspiel

Richtungen: - grenzenlose Geistesfreiheit, Bewusstsein des Ichs
- Nationalismus
- beseelte Einheit von Natur und Geist
- Wissenschaft: Entwicklung von Sprachwissenschaften, Germanistik

Autoren: Gebrüder Grimm, Novalis, Schlegel, Brentano, Eichendorff, Hoffmann
Inhalt
Zusammenfassung der Epochen Aufklärung und Romantik. Die Strömungen Empfindsamkeit, Sturm und Drang und Klassik werden dargestellt mit ihren Merkmalen, Motiven, Gattungen, Richtungen, Autoren dieser Zeit (913 Wörter)
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