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Referat: Das Zeitalter der Aufklärung mit Schwerpunkt Literatur

Alles zu Aufklärung (1720 bis 1785)

Das Zeitalter der Aufklärung


(1720-1785)


Schwerpunkt: Literatur












MSS 12/1
Leistungskurs Deutsch
Frau Kress




Inhaltsverzeichnis















1. Begriffsdefinition

Als "Aufklärung" wird eine europäische Geistesbewegung bezei-chnet, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts einsetz-te und im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Die Epo-che ist durch ein naturwissenschaftliches Weltbild, durch die Emanzipation des Denkens von kirchlich-dogmatischer sowie staatlicher Bevormundung geprägt und wird zudem durch neue wirtschaftliche Methoden begleitet.
Der Verstand ("Ratio") wird zum obersten Prinzip jeglichen Handelns erhoben.



2. Einleitung

Aufklärung meint "Licht ins Dunkle" bringen. In vielen Spra-chen existieren Schlüsselworte, wie z.B. das englische "en-lightment" oder das französische "illuminiére, was Erleuch-tung, Aufhellung des menschlichen Verstandes bedeutet. Das Licht galt schon immer als Symbol der Erkenntnis und der Auf-klärung. Unter Licht ist die Vernunft und wissenschaftliche Erkenntnis durch den Menschen zu verstehen, während die Dun-kelheit soviel wie Unvernunft, Unmündigkeit und Aberglauben bezeichnet. Die Philosophen der Aufklärung, allen voran Immanuel Kant, kritisierten Gesellschaft und Religion, denn Aberglaube und Intoleranz waren für sie Symbole und Lehrern der Kirche, Unmündigkeit jedoch ein Problem des Staatswesens und gleichzeitig die eigene Verschuldung jedes Individuums. Die von Frankreich und England ausgehende Forderung nach der Trennung von Staat und Kirche und die Feststellung, dass keine Regierung ohne die Zustimmung des Volkes regieren dürfe (John Locke), basierend auf dem engl. "Empirismus" (Erkenntnis be-ruht auf der Sinneswahrnehmung) und dem frz. "Rationalismus" (Erkenntnis resultiert aus dem Gebrauch der "ratio") beein-flussten auch die Aufklärung in Deutschland.

Entscheidend für diese Epoche war die Bildung einer neuen sozialen Schicht, nämlich die des Bürgertums, das durch Han-del, Gewerbe und das aufkommende Industriewesen Reichtum und Ansehen erlangte. Das neue gebildete Bürgertum fühlte sich durch literarische Bildung und sehr moralische Lebens-grundsätze dem Adel überlegen. Eine eigene bürgerliche Stadt-kultur war entstanden. Auf diesem Standpunkt forderten die Bürger, die ohne politischen Einfluss waren, das Mitwirken am Staat, was manchmal nach harten Auseinandersetzungen gewährt oder erzwungen wurde. Die neue soziale Schicht berief sich dabei immer wieder auf die Aufklärung.



Es wurde erkannt, dass das ganze Leben einen Lernprozess darstellt, welchen jeder in der Lage ist zu bewältigen, wenn er nur "Weisheit" und "Tugend" verwirklicht.
Die Leitidee der Zeit, neben den o.g. Begriffen, war die Befreiung und Emanzipation und zwar auf allen Teilgebieten des Staates:


Ein ebenfalls wichtiger Standpunkt für die Aufklärung, neben der Emanzipation war die Forderung nach Toleranz, die der Religion als auch der Erziehung zum Ziel gesetzt wurde.
Der Erziehung widmeten die Aufklärer ihre besondere Aufmerk-samkeit, da sie die Ansicht vertraten, dass nur Bildung und Erziehung die Menschheit voranbringen kann.

Die Literatur kam in dieser Epoche stark zum tragen und gewann mehr und mehr an Wichtigkeit, da sie das Medium war die neu geborenen Ideen und Denkanstöße zu verbreiten und zu lehren. Sie versuchte hauptsächlich auf die am Anfang sehr begrenzte Zahl von lesenden Bürgern einzuwirken, und hatte dabei gegen die Zensur des Adels und gegen die Tatsache zu kämpfen, dass der Großteil der Bevölkerung nicht lesen konnte. Dennoch wurde die Aufklärung zu einer geistigen Bewegung, die zwar im Gegensatz zu Frankreich keine Revolution hervorrief jedoch Grundsätze schuf, die bis in unser Jahrhundert hineinreichen und teilweise immer noch auf ihre Verwirklichung warten müssen. Denn Aufklärung ist ein stets andauernder Prozess.


3. Aufklärung nach Immanuel Kant(1724-1804)

Beispiel: Beantwortung de Frage: Was ist Aufklärung? (1784), Immanuel Kant


Mit diesen Worten fasste der Königsberger Philosoph Immanuel Kant die Ziele der Aufklärung zusammen. Mit seinem ersten Satz liefert Kant eine Definition, die auf folgenden Vorraussetzungen beruht:

Der Mensch ist von natur aus mündig
Der Mensch ist mit eigenem Verstand ausgerüstet
Die Aufklärung setzt beim Individuum ein
Der Verlust der Mündigkeit ist Schuld des Individuums

Gründe für die Unmündigkeit sind nach Kant:

Faulheit
Feigheit
Bequemlichkeit
Vormünder und falsche Autoritäten
Diese gilt es zu überwinden, der Mensch soll sich entschließen seinen Verstand zu gebrauchen bzw. zu entfalten und sich von Vormündern zu befreien, um die kirchlich-dogmatische Welt von einer frei denkenden und handelnden Welt abzulösen.
Nicht nur Kant vertrat diese Meinung. Andere, ihm Gleichge-sinnte Philosophen und Wissenschaftler begannen die "neue" Wahrheit zu propagieren.
Ein anderer wichtiger Leitsatz stammt zum Beispiel von dem Rationalisten René Descartes: "Cogito ergo sum" Ich denke, also bin ich.

Doch wie konnte sich diese Erkenntnis verbreiten? Welche Reaktionen löste sie bei der Bevölkerung aus? Was änderte sich in Deutschland?


4. Aufklärung in Deutschland

4.1. Die deutsche Ausgangssituation

Europa war im 17. Jahrhundert politisch weitgehend durch den Absolutismus geprägt, der uneingeschränkten Macht/Herrschaft eines Königs oder Fürsten. Der absolute Staat stand über einer Gesellschaft, in der jeder in einen bestimmten Stand hinein-geboren wurde, den er nicht verlassen konnte. An der Spitze dieser Ständegesellschaft befand sich der Adel, der zwar keine politische Macht, dafür aber die Privilegien der Steuer-freiheit und der Grundherrschaft besaß. Das Bürgertum war einerseits Träger der staatlich gelenkten Wirtschaft, dem Merkantilismus (= eine Wirtschaftsform des 17./18. Jh. Mit dem Bestreben durch gesteigerte Warenausfuhr gegenüber der Waren-einfuhr Geld ins Land zu bringen) hatte aber wie der Adel keinen politischen Einfluss und zudem keine Privilegien. Die größte Last mussten die Bauern tragen: Steuern für den Staat sowie Abgaben für den Grundherrn, auf dessen Land sie arbeiteten.
Aus diesen Lebensbedingungen resultierten Unwissenheit, Aber-glaube, Vorurteile und ein tiefer Pessimismus.
Der in Deutschland herrschende Partikularismus (Deutschland war in viele Kleinstaaten aufgeteilt) verhinderte neben der pessimistischen Stimmung zusätzlich eine fortschrittliche Ent-wicklung bezüglich des Denkens und Handelns.



4.2. Grundzüge und Entwicklung der Aufklärung

Während des 18.Jh. begannen nun Teile des Bürgertums (v.a. Akademiker) und auch einige Adlige zunächst in Frankreich diese Zustände zu kritisieren. Sie fingen an darüber nach-zudenken, warum einige wenige Menschen privilegiert sind und andere nicht, und ob dieses System Gerechtigkeit und Gleich-heit widerspiegelt. Der menschliche Verstand wurde, stark be-einflusst durch den in dieser Zeit stattfindenden wissen-schaftlichen Fortschritt, zum Maß aller Dinge. Freiheit statt Absolutismus, Gleichheit statt Ständeordnung, wissenschaft-liche Erkenntnis statt Vorurteil und Aberglauben, Toleranz statt Dogmatismus - so lauteten die neuen Ideen. Die Menschen sollten voller Optimismus ihren Lebensweg beschreiten; sie sollten ihre Tugenden aus Einsicht in deren Nützlichkeit und nicht aus Furcht vor Strafen entfalten, wie es die Kirche predigte. Die Aufklärer waren der Meinung, dass wenn die Be-völkerung erst um die Ursachen der Unterdrückung wüsste, sie einsehen würden, dass Änderungen, Erneuerungen vorzunehmen sind.
Man nahm dabei an, dass der Mensch von Natur aus gut und mit einem Verstand ausgerüstet sei und man ihm nur das Richtige zeigen müsste, damit er es tut. Die Erziehung des Einzelnen galt als erster Schritt zu einer Veränderung der Gesellschaft; die aufgeklärten Menschen würden schließlich eine aufgeklärte Welt schaffen.

Während die Ideen der Aufklärung in Frankreich 1789 in die frz. Revolution mündeten, verlangsamte der bereits erwähnte Partikularismus den Prozess der Demokratisierung der Gesell-schaft in Deutschland. Zunächst in Lesegesellschaften und literarischen Salons reicher Bürger und Adeliger verbreitet, gelangten die neu erworbenen Ideen über Voltaire an den Hof des preußischen Königs Friedrich II., über Wieland und Herder, später Goethe und Schiller an den Weimarer Hof. Stärker als je zuvor wurde die deutsche Sprache gepflegt und die Lese-gesellschaften, an denen sich nicht nur der Adel, sondern auch die Mittelschicht und das Kleinbürgertum beteiligten, brei-teten sich rasch aus. Es wurden Enzyklopädien verfasst, die das erworbene Wissen der Bevölkerung nahe legen sollten. Beispielhaft lässt sich die "éncyclopédie ou dictionaire raisonée des scienes, des arts et des metiers" anführen, die 25 Bände mit 72 000 Artikeln umfasste; Herausgeber waren Diderot und d'Alembert.


Beispiel: Ein Lexikonartikel aus J.H. Zedlers': Großes vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste (1732-1750)

Hof
Hof wird genennet, wo sich der Fürst aufhält. Durch sich alleine kan der Landes-Fürst den Staats-Cörper nicht bestreiten, er sey auch so klein als er wolle. Doch das ist noch nicht genug. Der Fürst muß bey fremden sowohl als einheimischen Ansehen haben. Fehlt dieses, wer wird seinen Befehlen gehorchen? Wären alle Unterthanen von der tieffen Einsicht, daß sie den Fürsten wegen innerlichen Vorzuges verehrten, so brauchte es keines äusserlichen Gepränges; so aber bleibet der gröste Theil derer gehorchenden an dem äusserlichen hängen. Ein Fürst bleibt derselbe, er gehe alleine oder habe einen grossen Comitat bey sich. Gleichwohl fehlet es nicht an Exempeln, da der Fürst, wenn er allein unter seinen Unterthanen herum gegangen, wenig und gar kein Ansehen gehabt, da man ihm hingegen gantz anders begegnet, wenn er seinem Stande gemäß aufgezogen. Dieserhalben ist also nöthig, daß der Fürst nicht nur Bediente habe, die dem Lande vorstehen, sondern auch, die ihm zum äusserlichen Staate und eigener Bedienung nöthig sind. Diese letztern sind die eigentlichen sogenannten Hof Aemter, und die, so selbige bedienen, heissen Hof Leute, und machen zusammen des Fürsten Hof-Staat aus.
Langsam entwickelte sich eine emanzipierte bürgerliche deut-sche Nationalkultur und die Intellektuellen Europas verstanden sich als Weltbürger. Englische und Französische Schriften wur-den ins Deutsche übersetzt und somit verbreiteten sich die Ideen der neuen Zeit rasch. Schließlich begannen Philosophen an Universitäten "Aufklärung" zu lehren und zudem entwickelte sich der literarische Markt weiter, sodass man von dem Beginn eines "modernen" Zeitalters sprechen konnte.



5. Die Verbreitung der Aufklärung durch die Literatur

Das erste "Massenmedium", um die Ideen der Aufklärung zu ver-breiten, war die damals entstehende Presse, vor allem aber die Kunst, welche bisher nur im Dienst der Kirche und des Fürsten-hofs gestanden hatte.
Konnten doch nur wenige der Bevölkerung lesen, so war es ein leichtes die Menschen durch Bilder anzusprechen, sie zu er-freuen und gleichzeitig zu belehren. Die Kunst sprach neben dem Verstand vor allem die Sinne an und eignete sich bestens die Ideen "versüßt" unter die Bevölkerung zu bringen.

Das Interesse an Kultur wuchs und somit waren schon gegen Ende des 17.Jh. viele Lesezirkel und Lesegesellschaften gebildet worden. Die Lesezirkel dienten zur Verbilligung der Lektüre von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern, während die Lese-gesellschaften sich noch zusätzlich als Gesellschaftskreise sahen, in denen die private Lektüre einen gesellschaftlichen Rang erhielt.
Beide Kreise, die das Interesse der Menschen an Sprache und Literatur widerspiegelten, wirkten sich in einem hohen Ausmaß positiv auf die Erschließung eines neuen literarischen Marktes aus.



5.1. Formen der Literatur

5.1.1. Die "kritische Dichtkunst" & Das bürgerliche Trauerspiel

Was die Formen und Gattungen der Literatur betrifft, so hielt man sich einerseits an die Tradition, die von der Antike geprägt war, begann jedoch alte Formen mit neuen Inhalten zu verbinden. Vor allem der damals namhafte Literaturprofessor Gottsched ordnete und definierte in seinem Werk: "Versuch einer kritischen Dichtkunst" die traditionellen Gattungen und stellte feste Regeln auf. Im Gegensatz zu den Wissenschaftlern aus dem Zeitalter des Barocks durchforstete Gottsched die alten Vorschriften und Muster daraufhin, inwieweit sie dazu geeignet seien moralische Lehren zu vermitteln.

Auch Lessing griff traditionelle Gattungen auf, veränderte sie aber, wenn sie zu seinen Absichten in Widerspruch gerieten. Um die Bedeutung der bürgerlichen Tugendhaftigkeit zu zeigen, ließ er in einer Tragödie Personen aus dem Bürgerstand auf-treten und ein "tragisches" Schicksal erleiden (zentrales Merkmal eines bürgerlichen Trauerspiels), (vgl. "Miß Sara Simpson", "Emilia Galotti"), obwohl Tragödien traditio-nellerweise in der Sphäre des Adels und der großen Politik spielten; bürgerliche Personen durften nur in einer Komödie vorkommen (mittlerer Stil).


Beispiel: Lessings' bürgerliche Trauerspiel "Emilia Galotti"

Der absolutistisch regierende Prinz von Guastalla ist seit seiner ersten Begegnung mit dem bürgerlichen Mädchen Emilia Galotti davon besessen, sie zu besitzen. Er gibt seinem intri-ganten Kammerherrn Marinelli freie Hand, ihre bevorstehende Hochzeit mit dem Grafen Appiani zu verhindern. So wird Appiani auf dem Weg zu seiner Hochzeit bei einem Überfall auf Marinellis Geheiß von bezahlten Verbrechern ermordet. Emilia wird auf das in der Nähe gelegene Lustschloss des Prinzen in scheinbare Sicherheit gebracht, erkennt jedoch im Gegensatz zu ihrer Mutter Claudia die wahren Zusammenhänge der Intrige nicht. Die wegen Emilia verschmähte Gräfin Orsina, des Prinzen ehemalige Mätresse, erzählt Emilias Vater, der schließlich auch eintrifft, von Appianis Tod und gibt diesem einen Dolch, um Appiani und sie selbst zu rächen. Doch Odoardo hat nicht den Mut, den Prinzen zu erstechen, sondern überlässt Gott die Rache. Emilia, die in der Obhut des Prinzen bleiben muss, fleht ihren Vater an, sie zu erstechen, weil sie fürchtet, den Verführungen des Prinzen nicht standhalten zu können. Um die Tugend seiner Tochter zu wahren, gibt Odoardo schließlich nach und ersticht sie. (aus: Abiturwissen Literatur, Duden)

Der Bürger als tragikfähige Standesperson
Verlagerung des tragischen Konflikts ins Bürgertum
Moralische Kampfansage gegen höfische Willkür

-> Bürgerliches Trauerspiel



5.1.2. Die Fabel

Aber auch die Fabel, ein volkstümliches Genre, das vor allem die unteren Schichten ansprach, eignete sich als Lehrform hervorragend für die Vermittlung von Lehren.

Definition Fabel:
"Die Fabel ist eine Beispielerzählung in Prosa - oder Versform, aus welcher der Leser am Ende eine moralische Lehre ziehen soll. Als Figuren agieren zumeist Tiere, die mit menschlichen Eigenschaften wie Vernunft und Sprache ausgestattet sind. Sie handeln in festen Rollen, weil sie bestimmte Eigenschaften verkörpern. So steht der Fuchs traditionell für die Schlauheit, der Wolf für Gier, der Löwe für Stärke und Macht. Häufig sind soziale Konflikte zwischen Mächtigen und Machtlosen in die Fabelwelt übersetzt. Nahezu klassisch ist die Konstellation, dass sich Tiere versammeln oder zu Gericht sitzen." (aus: Abiturwissen Literatur, Duden)



Die Fabel, welche schon früh zum verbreiten von Lehren genutzt wurde (z.B. durch Martin Luther) wurde zur zeit der Aufklärung vor allem von Friedrich von Hagedorn (1708-1754), Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) gebraucht.
Dabei unterschieden diese sich jedoch in ihrem Stil:

Hagedorn: Umbau der Fabel zum kritisch-ironischen Lehrge-
dicht
Gellert: Komposition mit Leichtigkeit
Lessing: Prosaform

Beispiel: C.F. Gellert: das Pferd und der Esel

Das Pferd und der Esel
Ein Pferd, dem Geist und Mut recht aus den Augen sahn,
Ging, stolz auf sich und seinen Mann,
Und stieß (wie leicht ist nicht ein falscher Schritt getan!)
Vor großem Feuer einmal an.
Ein träger Esel sahs und lachte.
»Wer«, sprach er, »würd es mir verzeihn,
Wenn ich dergleichen Fehler machte?
Ich geh den ganzen Tag, und stoß an keinen Stein.«
»Schweig«, rief das Pferd, »du bist zu meinem Unbedachte,
Zu meinen Fehlern viel zu klein.<<


Tiere als Handlungsträger
"verpackte" moralische Lehre
unterhaltsamer Stil/Stoff


-> Die Fabel

Das folgende Schaubild verdeutlicht die Funktion der Fabel:

Tier Fabel Mensch

Bildebene Sinnebene


Klare, leicht überschaubare Handlungseinheiten
Feststehende Charakteristik der handelnden Figuren
Zwei Figuren oder Parteien, die sich antithetisch gegenüberstehen
Umkehr der Anfangssituation

Moral, Lehre

Vernunft, Aufklärung



5.1.3. Der Roman

Eine weitere Möglichkeit der "Erziehung" des Bürgertums war der Roman. Jean-Jaques Rosseaus Erziehungsroman (1762) "émile ou de l'éducation" ("Emil, oder über die Erziehung") z.B., war zugleich das wichtigste Werk zur Etablierung eines aufge-klärten Erziehungswesens.
Neben dem Erziehungsroman spielten auch andere Romanformen eine große Rolle: der Bildungsroman ("Agathon", WIELAND), der satirische Roman ("Biographie eines Puidels" ,PFEFFEL), der Briefroman ("Gräfin von ***", GELLERT); insgesamt erschienen zwischen 1700 und 1770 in Deutschland 1287 Romane.


5.1.4. Moralische Wochenschriften

Die moralischen Wochenschriften, ein weiteres Produkt der Auf-klärung, waren Vorraussetzung für die Entstehung eines litera-rischen Buchmarktes und setzten sich die Verbreitung des neuen Gedankenguts zum Ziel. Durch das Aufgreifen populärwissen-schaftlicher Themen, moralphilosophischer Erörterungen und die Anwendung neuer literarischer Verfahrens- und Vermittlungs-weisen wurde die Aufnahmebereitschaft des Publikums für neue Inhalte und Formen geweckt, eine breite Leserschaft er-schlossen und gleichzeitig die bürgerliche "Tugend" und "Moral" gefördert. Man schrieb in einfachen literarischen Formen, verfasste Dialoge, Briefe und/oder Kurzgeschichten.
Vorbild der moralischen Wochenschriften waren die englischen "moral weeklies". In kurzer Zeit entstand eine Unzahl von Zeitschriften:

Die populärsten Wochenschriften waren:
Johann Matthesons' "Vernünftler" (1713/14)
Brockes' "Der Patriot" (1724-1726)
Gottscheds' " Der Biedermann"(1727-1729)
Bodmers' und Breitingers' "Discourse der Mahlern (1698-1783)


Beispiel (Zusammenfassungen) aus Gottscheds "Biedermann":

Erstes Blatt 1727. den 1. May Der Herausgeber, Ernst Wahrlieb Biedermann, begründet das Erscheinen einer neuen moralischen Wochenschrift: Sie soll künftig die Leser in ihrem Streben nach Vollkommenheit und Glückseligkeit unterstützen und will ihnen Richtschnur sein in dem Bemühen, Gutes zu tun. Nach einem Blick auf seinen Familiennamen, Biedermann, der gleich-zeitig moralisches Programm sein soll, kündigt der Herausgeber Themen und Inhalte folgender Nummern an.

Anderes Blatt 1727. den 8. May Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht ein Porträt von Sophroniscus, dem Freund und Nachbarn Biedermanns, dessen Hauswesen und Familienleben ganz nach den Prinzipien der Schlichtheit, Natürlichkeit und Gottesfurcht geordnet sind. Der Umgang mit diesem vernünftigen, in allen Stücken maßvollen und gebildeten Menschen ist für Biedermann ein stetiger Quell der Freude und moralischen Bereicherung.

Drittes Blatt 1727. den 15. May Mit Euphrosyne, der Gattin seines Freundes Sophroniscus, stellt Biedermann das Muster-exemplar einer tugendhaften Ehefrau dar. Neben ihren Verdien-sten, derentwegen Sophroniscus sie zur Frau nahm, werden dabei vor allem ihre Hausmutter-Pflichten geschildert. Im zweiten Teil beginnt Euphrosyne mit einer Geschichte, die die Untreue einer Ehefrau und die grausame Reaktion ihres Ehemannes darauf thematisiert.


Titelblatt: Der Biedermann




Die moralischen Wochenschriften förderten die Entstehung der modernen Zeitschrift sowie den raschen Anstieg der Buchpro-duktion und den zahlenmäßig sprunghaften Anstieg der Schrift-steller.


5.1.4. Lyrik

Die Lyrik der Aufklärung wies ein sehr großes Spektrum auf, sie reichte von Gedankenlyrik, Lehrgedichten über Oden und Hymnen bis zu Balladen. Die Aufklärungslyrik war von Subjek-tivität und teils starken Gefühlsregungen bestimmt.



Beispiele "Lyrik zur Zeit der Aufklärung" :

Christian Fürchtegott Gellert

Nicht jede Besserung ist Tugend
Nicht jede Besserung ist Tugend;
Oft ist sie nur das Werk der Zeit.
Die wilde Hitze roher Jugend
Wird mit den Jahren Sittsamkeit;
Und was Natur und Zeit getan,
Sieht unser Stolz als Besserung an.

Matthias Claudius

Der Mensch
Empfangen und genähret
Vom Weibe wunderbar
Kömmt er und sieht und höret
Und nimmt des Trugs nicht wahr,
Gelüstet und begehret
Und bringt sein Tränlein dar,
Verachtet und verehret,
Hat Freude und Gefahr,
Glaubt, zweifelt, wähnt und lehret,
Hält nichts und alles wahr,
Erbauet und zerstöret
Und quält sich immerdar,
Schläft, wachet, wächst und zehret
Trägt braun und graues Haar.
Und alles dieses währet,
Wenn's hoch kommt, achtzig Jahr.
Denn legt er sich zu seinen Vätern nieder,
Und er kömmt nimmer wieder.


5.1.5. "Anleitungen zum Handeln"

Neben Gedichten gab es zudem Schriften, die "Anleitungen zum richtigen Handeln", darstellten. Die bedeutsamsten und bekann-testen stammen von Immanuel Kant und Georg Christoph Lichten-berg:

Immanuel Kant

Der kategorische Imperativ (1788)
Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.



Georg Christoph Lichtenberg

Aphorismen (1770-1799)
Zweifle an allem wenigstens einmal, und wäre es auch der Satz "zweimal 2 ist 4.

Bei unserem frühzeitigen und oft gar zu häufigen Lesen, wo-durch wir so viele Materialien erhalten, ohne sie zu verbauen, wodurch unser Gedächtnis gewöhnt wird, die haushaltung für Empfindung und Geschmack zu führen, da bedarf es oft einer tiefen Philosophie, unserm Gefühl den ersten Stand der Un-schuld wiederzugeben, sich aus dem Schutt fremder Dinge herauszufinden, selbst anfangen zu fühlen und selbst zu sprechen und, ich möchte fast sagen, auch einmal selbst zu existieren.
5.2. Die neue Stellung des Schriftstellers

Die Gesellschaft veränderte sich, ein literarischer Markt öff-nete sich - mit dem Beginn einer neuen Epoche war die Zeit des Hofdichters nun endgültig beendet und an seine Stelle trat der freie Schriftsteller. Dieser war zwar aufgrund des freien Marktes frei und unabhängig vom fürstlichen oder geistlichen Geldgeber, musste aber eine Unsicherheit bezüglich seines Ein-kommens in Kauf nehmen. Da kaum ein Schriftsteller im 18. Jahrhundert vom Produkt seiner Arbeit leben konnte, da Auf-lagenhöhe und Honorare sehr gering waren, mussten sich die meisten von ihnen nach Nebeneinkünften umsehen und zum Bei-spiel als Hofmeister oder Beamter arbeiten. Jeder hatte nun die Möglichkeit seine Gedanken zu Papier zu bringen, somit entstand ein sehr vielfältiges Angebot für die Bürger.


5.3. Die Zensur

Nicht nur durch die wirtschaftliche Lage wurde die neue Stellung des Schriftstellers gefährdet, auch die Zensur, welcher jedes Schriftstück unterlag trug ihren teil dazu bei, die grade erworbene Freiheit zunichte zu machen.
Ein Mitglied der Wiener Buchkomission, die über die Zensur in Österreich wachte, definierte 1761 die Zensur als "die Auf-sicht, daß sowohl im Lande keine gefährlichen und schädlichen Bücher gedrucket, als auch, daß dergleichen Bücher nicht aus andren Ländern eingeführet und verkaufet werden", und wollte nur solche Bücher gedruckt sehen, die "nichts Gefährliches vor die Religion, nichts zu offenen Verderb der Sitten, und nichts wider die Ruhe des Staats, und wider die, denen Regente schul-dige, Ehrerbietung in sich enthalten" .
Der Vertrieb und Verkauf von Büchern wurde von der Zensur demnach stark beeinträchtigt. Schädlich für ein freies Schriftstellertum war auch die "Selbstauferlegte" Zensur, deren sich mancher Autor selbst unterwarf. Um den verkauf seines Werkes sicherzustellen, ließ er gefährliche bzw. kriti-sche Gedanken von vornherein weg, um der öffentlichen Zensur zu entgehen.
Rasch wurde jedoch erkannt, dass die Zensur entgegen den Zielen der Aufklärung stand und es begann eine Anfechtung, die in der Forderung nach Pressefreiheit mündete; das Ziel die Zensur abzuschaffen, konnte jedoch nie erreicht werden.



5.4. Der literarische Markt

Um dem rasanten Anstieg der Bücherzahlen sowie Autoren gerecht zu werden, war man gezwungen die Produktion und den Vertrieb von Büchern nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu organisieren.
An die Stelle des nach den Gesetzen des Tauschhandels (1450-ca. 1700) organsisierten Buchhandels traten das moderne Verlagswesen und der moderne Buchhandel. Verlag und Sortiment, bisher in der Person des Verleger-Sortimenters zusammen gefasst, trennten und spezialisierten sich unabhängig von-einander auf die Herstellung bzw. den Vertrieb. Verleger beauftragten Druckereien mit der Herstellung von Büchern. Die Bücher kamen dann zu dem sogenannten Sortimentsbuchhändler. Erstmals gab es feste Preise und zugleich war der neuzeitliche Verleger und Buchhändler geboren. Bücher wurden nun nicht mehr nur einmal im Jahr auf Messen angeboten, sondern konnten auch während des Jahres über Buchhändler bezogen werden. Die Käufer konnten jetzt Bücher wie jede andere Ware ständig kaufen. Dieses Produktions- und Verteilungssystem hat sich bis heute erhalten.

Dies hatte auch Folgen für die Schriftsteller, die sich an den Markt und den literarischen Geschmack ihrer Kunden anpassen mussten. Literatur wurde zur Kaufmannsware, der Schriftsteller zum Lohnschreiber. Die wirtschaftliche Stellung des Schrift-stellers reichte dabei vom verlagsabhängigen Lohnschreiber bis zum selbstständigen Warenproduzenten.

Als besonders schlimm empfanden die Autoren, dass sie nicht Eigentümer ihrer Schriften waren. Der Verleger hatte Eigentumsrechte und konnte mit den Manuskripten willkürlich umgehen. Die Frage des geistigen Eigentums (Urheberrecht) wurde durch das Nachdruckwesen aktuell. Ohne Rücksicht auf Autoren- und Verlegerrechte druckten Buchhändler beliebte und gefragte Bücher nach, und verringerten somit den Gewinn des Verlegers und damit auch den Gewinn des Autors. Diskussionen um das Urheberrecht dauerten noch bis ins 19. Jahrhundert an.

Im 18. Jahrhundert lebte der einzelne Schriftsteller in einer rechtlich ungesicherten Situation und war dem Gesetz des Marktes schutzlos ausgeliefert. Dazu kam der starke Kon-kurrenzdruck unter den Autoren. Auf dem literarischen Markt konnten nur diejenigen Überleben, denen es gelang sich dem Publikumsgeschmack anzupassen oder deren Werke durch Originalität in Inhalt und Form das Interesse der litera-rischen Kenner auf sich ziehen konnte.
Die Bezeichnung eines Dichters als "Originalgenie" hat daher einen guten Grund. Nur ein sehr kleiner Teil der Autoren produzierte nur nach seinem künstlerischen Gewissen. Die Mehrheit passte sich an, um das Überleben zu sichern.
Neben dem Buchhandel gab es zudem ein stetig wachsendes Zeitungs- und Zeitschriftenwesen. Diese Zeitungen vermittelten nicht - wie heute das Tagesgeschehen, denn dafür waren die Herstellung und Verbreitung zu langsam, sondern gesellschaft-liche, moralische, religiöse, ästhetische und literarische Ideen für das gebildete Publikum. Die einzelnen Ausgaben waren nicht im freien Verkauf erhältlich, sondern mussten abonniert werden. Die Redaktion der Zeitschrift bestand häufig nur aus dem Herausgeber und einigen freien Mitarbeitern, die oftmals nur für wenige Ausgaben bestanden.

6. Wichtige Persönlichkeiten: Gottsched und Lessing

Beide Namen stehen für einflussreiche und prägende Schrift-steller im Zeitalter der Aufklärung und ihre Werke sind auch noch heute von großer Bedeutsamkeit. Es ist jedoch unablässig zwischen beiden Autoren genau zu differenzieren. Lebten sie zwar in einer Epoche, hatten sie jedoch sehr konträre Auf-fassungen und Vorstellungen von Literatur.


6.1. Johann Christoph Gottsched (1700 - 1766)

Wichtige Daten:

Geboren am 2.2.1700 in Ostpreußen
Studium an der Universität Königsberg: u.a. Theologie, Philosophie, Mathematik, Poesie
1719 Verteidigung der ersten Dissertation
ab 1725 hält er Vorlesungen in Leibzig
1730 Professor für Poesie
1734 Professor für Logik und Metaphysik
1753 Heirat mit Luise Kulmus
1736 Wahl zum Senior der "Deutschübenden-poetischen Gesellschaft" in Leipzig
1766 - 1766 Verfassen vieler Bücher, Dramen, Gedichte
Zusammenarbeit mit Theatergruppen -> Caroline Neuber
1765 2.Heriat mit Ernestine Neunes
Gestorben am 12.12.1766 in Leipzig




Bedeutende Werke:

"Grundriss zu einer vernunftmäßigen Redekunst" (1729)
Versuch einer "Critischen Dichtung vor die Deutschen" (1729)
"Sterbender Cato", ein Trauerspiel (1732)
"Kern der deutschen Sprachkunst" (1753)
Herausgeber der Wochenschrift: "Der Biedermann" (1727-1729)

In seiner Literaturtheorie "Versuch einer Critischen Dicht-kunst vor die Deutschen (1730)" verurteilte Gottsched die Barockdichtung aus der Sicht der Aufklärer. Er widersetzte sich der Normen- und Regelpoetiken des Barock und trat für eine Verbreitung der aufklärerischen Ideen in der Deutschen Dichtung ein. Kern der Poetik Gottscheds war ein aristotelischer Grundsatz, die Nachahmung der Natur, und eine Forderung von Horaz, dass die Verbindung von Vergnügen und Nutzen die Aufgabe der Dichtung sei. Gottsched setzte die Ge-setze der Natur mit den Regeln der Vernunft gleich. Unter "Nachahmung" verstand er jedoch nicht die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe, sondern lediglich eine Ähnlichkeit des Erdich-teten. Gottsched forderte zudem die Einhaltung von Zeit, Ort und Handlung im Drama, wie auch schon Aristoteles. Doch dagegen setzte sich Lessing später ein. Nach Gottsched sollte auch der literarische Schaffensprozess nach den Regeln der Vernunft geschehen. Der Dichter sollte sich einen moralischen Lehrsatz zu Grunde legen und darauf eine Handlung aufbauen. Gottsched vertrat weiterhin die Ständeklausel: Adlige und Fürsten sollten nur in Tragödien und Heldendichtungen, Bürger und Leute von geringem sozialen Status hatten nur in Komödien und Romanen aufzutreten. Der Dichter sollte bei Gottsched ein Erzieher der Leserschaft im Sinne der Aufklärung sein.

6.2. Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)

Wichtige Daten:

Geboren am 22.1.1729 in Kamenz/Oberlausitz
1746 - 1748 Studium der Medizin und der Theologie in Leipzig
danach: freier Schriftsteller in Berlin
1760 - 1765 Sekretär in Breslau
1767 Dramaturg und Kritiker am deutschen Nationaltheater in Hamburg
1770 Bibliothekar in Wolfsbüttel
1776 Heirat mit Eva König
Gestorben am 15.2.1781




Bedeutende Werke:
Der junge Gelehrte
Der Misogyn
Die alte Jungfer (1748)
Miss Sara Sampson (1755)
Fabeln (3 Bücher)
Faust (Fragment) (1759)
Minna von Barnhelm (1767)
Emilia Galotti (1772)
Nathan der Weise (1779)
Die Erziehung des Menschengeschlechts (1780)
Die eheliche Liebe (Gedicht) (1781)



Gottscheds Literaturtheorie war der des Barock zwar weit voraus, doch hinderte sie die Weiterentwicklung der bürgerlichen Literatur: durch Festlegung des litera-rischen Schaffensprozesses, Einhaltung der Ständeklausel und der drei Einheiten des Dramas und den aristotelischen Grundsatz von der Nachahmung der Natur. Seine Literatur-theorie wurde von Lessing am heftigsten kritisiert. Er lehnte alle Forderungen Gottscheds ab, ohne aber von den aufklärerischen Ideen abzuweichen. Lessings Standpunkt überwand die feudalen Literaturtheorien endgültig.
Die Überwindung der Ständeklausel von Lessing wurde dadurch ermöglicht, dass der Mensch nicht mehr nach seinem sozialen Status handelt, sondern darüber hinausgeht. Lessing gab der Literatur eine neue Funktion: es sollte eine sittliche Läuterung des Leserpublikums erfolgen, anstatt einer moralischen Belehrung nach Gottsched.
An die Tragödie stellte Lessing besondere Forderungen: Angst, Furcht und Mitgefühl sollten beim Leser und Zu-schauer erweckt werden. Der Leser sollte sich mit den Protagonisten auseinandersetzen können, mit ihnen mit-fühlen und sich davor fürchten, das gleiche Schicksal zu erleiden. Der Held durfte deswegen keine ideale Figur darstellen, sondern er musste ein reale Person darstellen. Lessing fordert, im Gegensatz zu Gottscheds Nachahmung der Natur, eine poetische Nachahmung, d.h. die Dinge sollen vom Dichter nicht naturalistisch wiedergegeben werden, sondern Unwichtiges und Nebensächliches soll weggelassen werden, um den Fokus auf das Wesentliche zu konzentrieren. Lessing schrieb seine Gedanken zur Dramentheorie in der Hamburgischen Dramaturgie (1767/1768) nieder.


6.3. Zusammenfassung:
Der Literaturstreit zw. Gottsched und Lessing



Der Literaturstreit zwischen Gottsched und Lessing
Gottsched
Lessing
Französisches Theater
Englisches Theater
Fürstenerziehung
Erziehung des Menschengeschlechts
Belehrende erzieherische Figuren
Realistische Figuren
Vernunft
Leidenschaft
Reine Betrachtung
GOTTSCHED
Identifikation mit den Helden
LESSING
Ständeklausel im Drama
Aufhebung der Ständeklauseln
Rationalistische Gesellschaftstragödie
Realistische Gesellschaftstragödie
Furcht und Schrecken: Angst
Katharsis: Mitleid, Einfühlung
Alexandriner
Blankvers
3 Einheiten: Ort, Zeit, Handlung
Bruch mit 3 Einheiten
Hoher Sprachstil (Tragödie)
Sprachstil passt sich den Inhalten an
Schmucklose Rede


Moralische Belehrung
Sittliche Läuterung




7. Quellenverzeichnis

www.bildung.freepage.de
http://www.ni.schule.de/~pohl/literatur/epochen/aufklaer.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitalter_der_Aufklärung
http://gutenberg.spiegel.de/kant/aufklae/aufkl001.htm
http://gutenberg.spiegel.de/claudius/gedichte/mensch.htm
http://www.literaturwelt.com/epochen/aufklaerung.html
http://www.joergalbrecht.de/es/deutschedichter.de/werke.asp?Autor_ID=31

Texte, Themen und Strukturen: Deutschbuch für die Oberstufe, Cornelsen, Berlin 1999
Duden Abiturwissen Literatur, 2004
G.E. Lessing "Emilia Galotti" Reclam Ausgabe
Unterrichtsmaterial von Herrn Höhne MSS 11/1
Inhalt
Ein ausführliches Referat über das Zeitalter der Aufklärung mit Schwerpunkt der deutschen Literatur dieser Epoche.

Gliederung:
1. Begriffsdefinition 3
2. Einleitung 3
3. Aufklärung nach Immanuel Kant(1724-1804) 5
4. Aufklärung in Deutschland 6
4.1. Die deutsche Ausgangssituation 6
4.2. Grundzüge und Entwicklung der Aufklärung 7
5. Die Verbreitung der Aufklärung durch die Literatur 9
5.1. Formen der Literatur 9
5.1.1. Die "kritische Dichtkunst" und Das bürgerliche
Trauerspiel 9
5.1.2. Die Fabel 10
5.1.3. Der Roman 12
5.1.4. Moralische Wochenschriften 12
5.1.4. Lyrik 14
5.1.5. "Anleitungen zum Handeln" 15
5.2. Die neue Stellung des Schriftstellers 16
5.3. Die Zensur 16
5.4. Der literarische Markt 17
6. Wichtige Persönlichkeiten: Gottsched und Lessing 18
6.1. Johann Christoph Gottsched (1700 - 1766) 18
6.2. Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781) 20
6.3. Zusammenfassung: Der Literaturstreit zw. Gottsched und
Lessing 21
7. Quellenverzeichnis 22 (4746 Wörter)
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