Vergleich der Titelseiten des Fränkischen Tags und der Süddeutschen Zeitung
Clavius-Gymnasium Bamberg Schuljahr 2000/01
Klasse 10 b 06.04.2001
Langzeitarbeit zum Thema
Vergleich des Aufbaus der Titelseiten des Fränkischen Tags und der Süddeutschen Zeitung
Christoph Dorsch
Gliederung
1. Unterschiede im Aufbau in regionalen und überregionalen Zeitungen am Beispiel des FT und der SZ
2. Aufbau der Zeitungen
2.1 Fränkischer Tag
2.1.1 Aufbau des Kopfes des FT
2.1.2 linke Spalte
2.1.3 rechte Spalte
2.2 Süddeutsche Zeitung
2.2.1 Aufbau des Kopfes der SZ
2.2.3 rechte Spalte
2.2.4 mittlere Spalte
2.3 Intention und Ziele der Zeitungsredaktionen
2.3.1 Überschriften
2.3.2 Artikel
2.3.3 Bilder und Fotos
2.4 sprachliche Stilmittel
2.4.1 Süddeutsche Zeitung
2.4.2 Fränkischer Tag
2.5 Fazit: Übersichtlichkeitsdefizite durch große Informationsfülle bei der SZ
3. Hoffnung auf weitere gute Arbeit der beiden Zeitungsredaktionen
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Die Titelseiten von regionalen und überregionalen Zeitungen unterscheiden sich in Bezug auf den Aufbau oft sehr stark. Diese Unterschiede sollen im Folgenden anhand des Fränkischen Tags und der Süddeutschen Zeitung erläutert werden.
Nun soll der Aufbau der Zeitungen analysiert werden.. Beim Fränkischen Tag macht der verzierte, blaue Schriftzug mit dem Namen der Zeitung ca. 15% der Größe der Titelseite aus. Darunter befindet sich klein und fett gedruckt das Datum mit Angabe des jeweiligen Wochentages. Unter dem Datum befindet sich ein roter Kasten, der quer über die ganze Seite verläuft. In dessen Mitte steht wiederum fett gedruckt „Bamberg“. Rechts davon im roten Kasten ist der Preis und die Internetadresse des Fränkischen Tags (www.fraenkischer-tag.de) vermerkt. Auf der linken Seite befinden sich Jahrgang und Nummer der jeweiligen Ausgabe und die Telefonnummer der Zentrale für Fragen oder Anzeigenaufgaben. Die restliche Seite ist grob in zwei Längsspalten eingeteilt, wobei die rechte Spalte den größeren Anteil erhält.
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Die rechte Spalte ist von Tag zu Tag verschieden aufgeteilt. Häufig werden jedoch zwei Varianten gewählt. Bei der ersten Version beginnt die Spalte mit einem großen, meist farbigen Bild, über dem die große Überschrift des meist politischen Hauptthemas geschrieben steht. Darunter befindet sich eine kleinere Überschrift. Es folgt eine kurze fettgedruckte Zusammenfassung des Nachrichtentextes, an dessen Anfang der jeweilige Stadt- bzw. Ortsname steht. Danach kommt der eigentliche Nachrichtentext bzw. Bericht. Dazwischen gibt es ca. zwei bis drei kleinere Überschriften, die nur durch einen Absatz und eine etwas größere Schriftart hervorgehoben sind. Am Ende des Textes steht häufig ein Verweis auf ein verwandtes Thema auf einer der folgenden Seiten, meist Hintergründe oder Kommentare. Auf der rechten Seite des Nachrichtentextes steht nicht selten ein Bericht über zwar nicht minder interessante oder wichtige Themen, jedoch gehören diese Texte oft zu einem älteren Hauptthema, so steht zum Beispiel im FT die fettgedruckte große Überschrift „MKS: EU verlängert Maßnahmen“. Es kann sich dabei aber auch um andere Themen handeln, die Schlagzeilen machten, zum Beispiel BSE. Am Anfang dieser Berichte oder Nachrichten steht zwar der jeweilige Stadtname, jedoch keine fettgedruckte Zusammenfassung, da die Texte meistens sowieso schon recht kurz gehalten sind. Zwischen den einzelnen Absätzen werden immer wieder kleine Zwischen-überschriften eingefügt. Je nach dem, wie wichtig diese Themen sind, stehen mehr oder weniger Themen auf der Titelseite. Oft steht unter dem Hauptthema des Tages ein kleinerer Artikel, der über andere Neuigkeiten informiert. In der rechten unteren Ecke befindet sich für gewöhnlich Werbung, die aber nur ungefähr 5% der Titelseiten ausmacht.
Bei der zweiten Variante steht das Hauptthema des Tages nicht am Anfang, sondern in der Mitte. Die Überschrift ist groß und fettgedruckt, während die zweite Überschrift wiederum nur durch eine größere Schriftart hervorgehoben wird. Am Ende dieses Textes wird auf themenverwandte Artikel in anderen Teilen der Zeitung verwiesen. Rechts oben befindet meist ein farbiges Bild, häufig bei wichtigen Sportereignissen, zum Beispiel Formel 1 oder Fußball-Länderspielen (vgl. S.10). Über dem Tagesthema steht ein Bericht über lokale Neuigkeiten, Sportnachrichten oder auch anderen Rubriken. Hierbei wird auf eine kurze Zusammenfassung wieder verzichtet. Statt dessen wird nur der Stadtname angegeben. Je nach dem, wie viel Platz für das Hauptthema benötigt wird, steht eventuell ein kleiner Artikel oder ein Bild mit Bildunterschrift und Quellenangabe am unteren Ende der
Titelseite. Auch hier nimmt die Werbung am rechten unteren Rand ca. 5% der Titelseite ein.
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Die Süddeutsche Zeitung ist etwas anders aufgebaut. Am Anfang der Titelseite steht eine, im Vergleich zum Schriftzug „Süddeutsche Zeitung“ kleine, manchmal farbige Überschrift, die zum Beispiel auf eine Zeitungsbeilage aufmerksam machet oder aber einen Verweis auf spätere folgende Hintergründe der Oscar-Verleihung enthält. Es folgt der eben genannte riesige fettgedruckte Name der Zeitung, der etwa 10% der Titelseite für sich beansprucht. Darunter befindet sich immer der gleiche Text, der etwa ¼ der Schriftgröße von „Süddeutsche Zeitung“ aufweist: „Münchner neueste Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport“. Es folgt wie beim Fränkischen Tag ein ca. 1 cm breiter Kasten, der quer über die ganze Titelseite reicht. In der Mitte des Kastens steht das Datum mit Angabe des Ortes und des jeweiligen Wochentages (z.B.: München, Mittwoch, 21. März 2001). Am linken Rand des Kastens befindet sich der Schriftzug „Bayern-Ausgabe“. Im rechten Teil des schwarzen Kastens werden Angaben zum Jahrgang, Woche, Ausgaben-Nummer und Preis gemacht. Im Gegensatz zum FT ist die restliche Titelseite der Süddeutschen Zeitung grob in drei Spalten aufgeteilt.
Auf der linken Seite befindet sich täglich der Kommentar „Das Streiflicht“ (vgl. S.7, 9, 10), in dem die verschiedensten Themen philosophisch und kritisch begutachtet werden. Unterhalb des „Streiflichtes“ findet man prinzipiell das gleiche Schema wie beim FT. Die im Vergleich zum Fränkischen Tag größere Überschrift „Heute in der SZ“ lässt schon erahnen, dass hier ebenso die aktuellsten Themen kurz und übersichtlich beleuchtet werden. Im Gegensatz zum FT wird hier unterhalb der Überschrift die jeweilige Rubrik und die Seite genannt, auf der eine ausführliche Version der Zusammenfassung verfasst ist. Es folgt eine kleine fettgedruckte Überschrift und der eigentliche kurze Artikel. Die Rubriken sind durch eine waagrechte, schwarze Linie getrennt. Darunter befindet sich wiederum ein Inhaltsverzeichnis mit den sich oft täglich wiederholenden fettgedruckten Rubriken und Verweis auf die jeweiligen Zeitungsseiten: Fernseh- und Hörfunkprogramm, Politisches Buch, Leserbrief, Mobiles Leben – Automarkt, Bildung und Beruf, Zeitung in der Schule, Theater/Kino/Rätsel, Familienanzeigen, usw. Anschließend wird der Umfang der jeweiligen Ausgabe angegeben, gefolgt von Adressdaten, Internetadresse, Telefon- und Faxnummern der SZ (Abo-Service, Anzeigen, etc.; vgl. S.7).
In der rechten Spalte steht am Anfang entweder ein Hinweis auf beiliegende Hefte, wie TV-Programm (dienstags) oder das Jugendmagazin „Jetzt“ (montags) mit kurzer
Inhaltsangabe oder aber Auszüge aus dem Internetangebot der Süddeutschen, wobei unter der Überschrift „sueddeutsche.de“ auf wichtige Nachrichten auf der Homepage verwiesen
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wird (vgl. „Heute mit Fernsehmagazin“, S.10). Auch hier wird eine kurze Zusammenfassung verwendet, an deren Beginn eine Ortsangabe steht. Samstags wird hier genauer auf „Die Seite Drei“ und den Leitartikel unter Angabe des Autors verwiesen, die beide wichtige Rubriken in der SZ darstellen. Diese Zusammenfassungen und die folgenden Angaben zur Druckauflagen- und Seitenzahl des Stellen- und Automarktes werden durch zwei grünen waagrechten Linien von der übrigen rechten Spalte hervorgehoben. Am Samstag wird zusätzlich die große Überschrift über dem Schriftzug „Süddeutsche Zeitung“ grün dargestellt. Unterhalb diese Verweise listet die SZ aktuelle Nachrichten auf, die jeweils wiederum zusammengefasste Versionen der ausführlichen Berichte auf den folgenden Seiten sind. Auch hierauf wird am Ende dieser Nachrichten aufmerksam gemacht. Jede Nachricht hat eine fettgedruckte Überschrift, die auch einen größeren Schriftgrad besitzt, als der übrige Text. Zusätzlich wird bei der ersten Nachricht eine kleine unterstrichene Überschrift verwendet, da dieser Artikel neben dem Hauptthema in der mittleren Spalte oft eine hohe Wichtigkeit hat. Diese Nachrichten kommen aus verschiedenen Rubriken, die meisten jedoch aus der Politik. Doch auch Sport-, Wirtschaftsnachrichten und die aktuellen Wetteraussichten, wieder unter Angabe des Ortes, fehlen nicht.
Die mittlere Spalte beinhaltet das Thema des Tages und besitzt im Gegensatz zum Fränkischen Tag immer den gleichen Aufbau. Zuerst wird beim Hauptthema eine kleine, unterstrichene Überschrift verwendet, gefolgt von der großen, fettgedruckten Schlagzeile. Eine weitere kleine, aber dicke Unterüberschrift gibt genauere Informationen. Es folgt wiederum eine Zusammenfassung der wichtigsten Geschehnisse zu diesem Thema und anschließend der eigentliche Artikel, in dem oft Zwischenüberschriften eingefügt sind. Jeden Tag befindet sich in der Ecke zwischen der fettgedruckten Zusammenfassung und der vertikalen Linie zur Abgrenzung von der rechten Spalte ein schwarz-weiß Bild, das einen Eindruck eines aktuellen Geschehnisses gibt, das entweder auf der übrigen Titelseite oder auf den folgenden Seiten erläutert wird. Unterhalb des Tagesthemas ist gewöhnlich ein Bericht, der von einem schwarzen Kasten umrahmt wird. Auch hier handelt es sich um
politische oder aktuelle Themen (vgl. „Digitale Ladenhüter“, S.9). Anschließend folgt fast immer ein weiterer aktueller und politischer Bericht.
Im Rahmen der Analyse des Aufbaus stellt sich die Frage, was die Absicht der Zeitungsredaktionen ist, die Texte gerade so zu verfassen und welche Ziele sie damit verfolgen.
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Wenn man eine Zeitung liest, soll man zunächst mal die große Überschrift lesen, um über das Wichtigste informiert zu sein. Sie ist immer fettgedruckt, um die Wichtigkeit der Meldungen zu signalisieren und hervorzuheben. Die Überschrift ist deshalb so gebaut, damit man einen Überblick über das Geschehene bekommt und der Leser überhaupt auf den Artikel aufmerksam wird und ihm „schmackhaft“ gemacht wird. In den kleineren, unterstrichenen Überschriften werden oftmals nur Ortsangaben gemacht, um den Leser schon zu Beginn des Artikels eine weitere W-Frage zu beantworten. Unter der Schlagzeile folgt eine kleinere Überschrift, die den Leser mit weiteren Informationen füttern soll. Da viele Leser in den frühen Morgenstunden nicht viel Zeit haben und zur Arbeit müssen, werden in der folgenden Zusammenfassung weitere Einzelheiten preisgegeben. Der weitere Artikel geht dabei gewöhnlich weiter ins Detail, ohne den man jedoch auch schon die wichtigsten Informationen kennt und zu späterer Zeit in Ruhe lesen kann. Der Autor verfolgt auch bei allen anderen Überschriften die gleichen Ziele, also den Leser über die wichtigsten Geschehnisse des Vortages durch kurze und sachliche Berichte zu informieren.
Bilder haben im Allgemeinen den Zweck, dem Zeitungsleser diese Geschehnisse zu veranschaulichen, damit sich dieser einen Eindruck von der Situation machen kann (vgl. „Spektakulär ausgemustert“ und Farbbild, S.8). So werden auch bei der Tagesschau Fotos und Filmmaterial gezeigt. Bildunterschriften sollen die Bilder näher erläutern. Umrahmungen und Kästen, sowie Farben und unterstrichene Überschriften erfüllen alle den Zweck, bestimmte Themen oder Artikel besonders hervorzuheben. Diese Ziele sind allgemein gültig und auf jede Zeitung anzuwenden.
Des weiteren fallen dem analytischen Leser sofort die zahlreichen sprachlichen Stilmittel auf, die wiederum am Beispiel des Fränkischen Tags und der SZ beleuchtet werden sollen.
Zuerst stechen dem Leser wohl die vielen Fachausdrücke ins Auge. Sie werden gerne benutzt, um dem Leser eine gewisse Fachkenntnis der Zeitungsredaktion zu vermitteln. Jedoch soll die Zeitung ihre Kunden nicht damit überhäufen, da nicht jeder alle Fachausdrücke beherrscht und man sonst ständig im Fremdwörterbuch nachschauen müsste. Derzeit werden vor allem in Zusammenhang mit der Computermesse Cebit viele
Kürzel und Fachbegriffe gebraucht: „...ohne UMTS, Peer-to-Peer, GPRS oder Bluetooth hätte das Leben in der Welt von morgen keinen Sinn.“, „Das Kürzel Wap, das eigentlich für Wireless Application Protocol haben Spötter längst in Wait and Pay umgemünzt...“ („Digitale Ladenhüter“, S.9). Dies kann aber auch bewusst geschehen, um den Kunden mit
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dem immer wichtiger werdenden Medium Computer vertraut zu machen und ihn an eine gewisse Fachsprache zu gewöhnen, in der das Englische eine wichtige Rolle spielt. In der
Zeitung wird gewöhnlich ein parataktischer Satzbau verwendet, um dem Leser durch klare und relativ kurze Sätze das Lesen zu erleichtern. Während Anaphern und Alliterationen, oft auch wegen der eher negativ auffallenden Wiederholungen, weniger verwendet werden, gibt es in jeder Zeitung - hauptsächlich in Kommentaren - viele Metaphern und Personifikationen, um dem Leser Sachverhalte zu veranschaulichen: „Zudem schnattern alle Erdbewohner...“ („Das Streiflicht, S.9, Z.21), „...der zusammen mit seinen ähnlich blutarmen Jüngern durchs Kornfeld streicht...“ („Das Streiflicht, S.10, Z.49), „...wenn Hagel, Sturm und Regen ihn und seinen Boliden frech attackieren.“ ( „Das Streiflicht“, S. , Z.24-25). Auch rhetorische Fragen werden in der SZ besonders im Streiflicht gebraucht: „Sollten wir nicht endlich, frohgemut im Regen stehend, diesen Sonnenkult anderen Völkern überlassen?“ („Das Streiflicht“, S.7, Z.60).
Auf der Titelseite vom FT sind dagegen nur selten sprachliche Stilmittel vertreten, da sich hier kein Kommentar befindet und bei sachlichen und kurzen Nachrichten bzw. Berichten zum Beispiel rhetorische Fragen völlig unangebracht sind.
Zusammenfassend kann man also festhalten, dass durch die große Informationsfülle in einer überregionalen Zeitung wie der SZ teilweise der Überblick verloren geht. Der FT spricht jedermann schon allein durch die große Übersichtlichkeit, farbige Bilder und bunte Überschriften an. Zwar verwendet auch die SZ manchmal Farbbilder, doch sind diese im Verhältnis zum Fränkischen Tag sehr rar. Zwar bringt der FT wesentlich weniger Informationen auf der Titelseite unter, jedoch wirkt er – wie gesagt – viel freundlicher und übersichtlicher. Man kann sagen, dass sowohl die Redaktionen des Fränkischen Tags als auch die der Süddeutschen Zeitung als regionale bzw. überregionale Zeitung hervorragende Arbeit leisten, was die Kundenzahlen auch bestätigen.
Es bleibt die Hoffnung, dass diese Arbeit weiterhin so gut funktioniert, - was sicherlich auch das Ziel beider Zeitungen darstellt - damit die Kunden jeden Tag durch Information und Übersichtlichkeit angesprochen und zufriedengestellt werden.
Bemerkung: bei Eberth: Note 1,8=2
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