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Facharbeit über Schule für Kinder mit Down-Syndrom

Alles zu Arbeitsgebiete

Schule für Kinder mit


Down-Syndrom
Pädagogische Maßnahmen am Beispiel der
Vinzenz-von-Paul-Schule


Albertus-Magnus-Gymnasium
Pädagogik Leistungskurs 1 Frau Bölting
21.11.2012 - 13.02.2013


Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1. Das Down-Syndrom - Beschreibung des Krankheitsbildes 3
2. Besonderheiten der Erziehung 4
3. Schule für Kinder mit Down-Syndrom 6
3.1. Unterschied zum Schulsystem der Regelschule 7
3.2. Unterricht an der Vinzenz-von-Paul-Schule 9
3.2.1. Unterrichtsfächer 11
3.2.2. Klassengröße und Anzahl der Schuljahre 11
4. Wege nach der Schule 12
5. Zusammenfassung und Reflexion der Ergebnisse 13



Einleitung

Ich schreibe in meiner Facharbeit darüber, welche besonderen Erziehungsmethoden Kinder mit Down-Syndrom brauchen, wie sie in der Schule lernen und welche Wege ihnen nach der Schule offen stehen. Ich spezialisiere mich hierbei besonders auf die Vinzenz-von-Paul-Schule in Beckum, an der ich auch mein Schulpraktikum im Sommer absolvieren werde.
Ich habe dieses Thema gewählt, da ich mich für die Entwicklung und Erziehung solcher Kinder interessiere und mich gerne mit ihnen beschäftige um dabei etwas über ihr Verhalten und ihr emotionales Befinden erfahren zu können. Da ich mich nicht mit dem Lernen von eingeschränkten Kindern im Allgemeinen beschäftigen kann, da es zu viele Informationen je nach Behinderung des Kindes gibt, habe ich mich für das Down-Syndrom entschieden.
Allerdings sind manche Aspekte in meiner Facharbeit allgemeiner gehalten, da, grade an der Vinzenz-von-Paul-Schule alle Kinder zusammen in einer Klasse lernen und verschiedene Lern- oder Erziehungsmethoden gleichzeitig auf verschiedene Einschränkungsbereiche anzuwenden sind.
Mein Ziel ist es, deutlich zu machen, wie sich Kinder mit dem Down-Syndrom von nicht-behinderten Kindern unterscheiden und was auch diese eingeschränkten Kinder, in ihrem Leben erreichen können. Das alles im indirekten Bezug auf die vielen Vorurteile, die es über Kinder mit Down-Syndrom gibt.
Im zweiten Punkt meiner Facharbeit beziehe ich mich direkt auf die Krankheit und erläutere diese, damit sie verständlicher wird und man sich beim Weiterlesen etwas darunter vorstellen kann.
In meinem dritten Punkt gehe ich auf die Erziehung von Down-Syndrom Kindern ein und spezialisiere mich hierbei auf die Besonderheiten und darauf, was bei der Erziehung beachtet werden sollte.
Im größten Teil meiner Facharbeit beziehe ich mich auf die schulische Entwicklung von Down-Syndrom Kindern und beschreibe, wie sie lernen. Dabei gehe ich darauf ein, auf welche Art Schule Kinder mit dem Down-Syndrom gehen sollten und wie der Unterricht dort abläuft, welche Unterschiede es zu einer Regelschule gibt, über die ideale Lerngruppengrösse für Kinder mit Down-Syndrom und über die Dauer der Schullaufbahn. Zum Ende meiner Facharbeit schreibe ich noch über mögliche Wege für ein Kind mit Down-Syndrom nach seiner Schullaufbahn.

1.Das Down-Syndrom - Beschreibung des Krankheitsbildes

Das Down-Syndrom, auch Trisomie 21 genannt, ist eine genetische Abweichung vom Normalzustand, bei der das Chromosom 21 ganz oder nur teilweise dreifach vorliegt. Die Bezeichnung "Down-Syndrom" ist auf den englischen Arzt John Longdon Down zurück zu führen.
Trisomie 21 kann schon in der Schwangerschaft festgestellt werden, wobei die Wahrscheinlichkeit bei 1:800 auf der ganzen Welt liegt. Mit dem Alter der Mutter steigt auch die Wahrscheinlichkeit auf Trisomie 21 beim Neugeborenen.

Es gibt eine Reihe von Merkmalen die nicht immer auftreten müssen:
>; geringe Körpergröße
>; gute soziale und emotionale Kompetenz
>; schwache Sprachentwicklung
>; kleine, auffällige Kopfform (Mikrozephalie )
>; schräggestellte Augen und Hypotelorismus
>; helle Sprenkel in der Regenbogenhaut der Augen
>; Querfurche an der Handinnenfläche
>; vergrößerter Abstand zwischen erster und zweiter Zehe
(s. Anhang S.I)

Neben den äußerlichen Merkmalen kommt es zu Fehlbildungen von Organen:
>; Herzfehler
>; schwaches Immunsystem
>; Hörstörung
>; Fehlbildung des Darms
>; Morbus Hirschsprung
>; Fehlfunktion der Schilddrüse
>; Mangel an Muskelkraft/-spannung


2. Besonderheiten der Erziehung

Die meisten Eltern bauen gerade in der Anfangszeit Wut auf sich selbst auf. Wut ist in Ordnung, aber es ist wichtig, dass die Eltern ihre Wut wieder loslassen und sie nicht zu einer Barriere zwischen sich und dem Kind werden lassen oder sich distanzieren, weil sie die Krankheit als einen Angriff auf ihre Persönlichkeit ansehen. Hierbei kann das Aufsuchen des Kinderarztes oder einer Selbsthilfegruppe von Vorteil sein.
Läuft etwas schief bzw. nicht wie geplant oder vorgesehen, kommen Schuldzuweisungen innerhalb der Ehe nicht selten vor. Wenn das Kind eine Krise durchmacht, haben die Eltern meistens sowohl das Bedürfnis, sich gegenseitig zu unterstützen, als auch den anderen zu kritisieren. Die Eltern müssen sich gegenseitig unterstützen und zusammen arbeiten wenn das Kind Hilfe braucht, damit es gestärkt wird und keine Schuldgefühle bekommt.
Gesunde Geschwister lieben einerseits ihr Geschwisterkind und wollen es beschützen, schämen sich aber auf der anderen Seite für die Behinderung anderen Kindern gegenüber. Deswegen dürfen die Fragen des gesunden Geschwisterkindes nicht von den Eltern ignoriert werden. Es ist wichtig für das Mitgefühl und Verständnis, wenn das Kind über die Behinderung des Geschwisterkindes aufgeklärt ist. Weil das Leben mit behinderten Kindern die soziale Verantwortung stärkt, soll das gesunde Geschwisterkind Verantwortung übernehmen.
Wenn gesunde Geschwister merken, dass das kranke Kind mehr Aufmerksamkeit der Eltern bekommt, werden sie wütend und neidisch. Es kann dazu kommen, dass sie das Kind körperlich und seelisch angreifen. Um das zu verhindern ist es wichtig, dass die Eltern beiden Kindern zeigen, dass sie gleich stark geliebt werden.
Das Schlafverhalten des kranken Kindes wirkt sich auf die Eltern aus. Es wird nur zu einem Problem, wenn es die Eltern stört. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, dürfen keine Angewohnheiten bestärkt werden, welche das Einschlafen von der Anwesenheit der Eltern abhängig macht. Auch, wenn das Kind im Elternzimmer schläft, wirkt sich dies nicht negativ aus, eher nimmt es dem Kind das Gefühl von Einsamkeit.
Das Kind projiziert seine Unsicherheit auf andere, weswegen es wichtig ist, darauf einzugehen, was das Kind gut kann und gerade diese Fähigkeiten zu stärken. Auch feste Tagesabläufe für den Tag stärken das Selbstbild des Kindes stark.

"Ein Tagesplan für die Woche:

6:45 Uhr - Aufstehen und Anziehen
7:30 Uhr - Frühstücken
7:45 Uhr - In die Schule gehen
13:30 Uhr - Zu Mittag essen
15:00 Uhr - Hausaufgaben machen
16:00 Uhr - Entspannen
(das schließt gelegentliche Besuche mit ein)
18:30 Uhr - Zu Abend essen
19:00 Uhr - Hausaufgaben machen, eventuell fernsehen
20:00 Uhr - Kleidung für den nächsten Tag zurechtlegen
20:15 Uhr - Ausziehen, waschen
20:30 Uhr - Zu Bett gehen"
(Loseff Lavin, J. (2004). Besondere Kinder brauchen besondere Eltern (1. Ausg.). Ratingen: Oberstebrink Verlag. Seite 97)

Wird das Kind später einmal in der Schule oder im Umgang mit anderen, gleichaltrigen Kindern gehänselt oder gemobbt, ist es wichtig, dass die Eltern ihrem Kind zuhören, ihm gut zureden und es ermutigen. Meistens ist es hilfreich, dem Kind klar zu machen, dass es auch nette Mitmenschen gibt und gerade den Umgang mit diesen zu fördern. Am wichtigsten ist es für die Eltern, sich mit den Gefühlen ihres Kindes auseinander zu setzen und sich darum zu sorgen, wie sich das Kind fühlt.

3.Schule für Kinder mit Down-Syndrom

Früher wurden lernbehinderte Kinder als schulbildungsunfähig bezeichnet und in Sonderschulen aufgenommen. Heute werden sie teilweise in Regelschulen integriert.
Die meisten Kinder und Jugendlichen, die in ihren Bildungsmöglichkeiten durch eine mehr oder weniger starke Behinderung eingeschränkt sind, besuchen jedoch eine Förderschule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt. Diese Schulen bieten einen sonderpädagogischen Unterricht, der speziell zugeschnitten ist, um den Kindern dabei zu helfen eine bessere Entwicklung, als sie ohne solch eine Unterstützung erreichbar wäre, zu erlangen. Förderschulen legen weniger Wert auf die Bildung an sich, sondern eher auf eine Förderung der Selbstwertschätzung und der Auseinandersetzung mit sich selbst.
In Nordrhein-Westfalen werden Kinder mit Behinderungen ihrem Förderbedarf entsprechend kategorisiert. Es gibt folgende Schwerpunkte bei der sonderpädagogischen Förderung:
>; "Emotionale und soziale Entwicklung (früher: erziehungsschwierig/verhaltensgestört/verhaltensauffällig),
>; Geistige Entwicklung (früher: geistig behindert),
>; Hören und Kommunikation (früher: gehörlos, schwerhörig),
>; Körperliche und motorische Entwicklung (früher: körperbehindert),
>; Lernen (früher: lernbehindert),
>; Sehen (früher: blind, sehbehindert),
>; Sprache (früher: sprachbehindert)."
(Wikipedia. Die freie Ezyklopädie. Von Förderschule (Deutschland): http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rderschule_(Deutschland) abgerufen. In Nordrhein-Westfalen)

Die Schüler werden während ihres elfjährigen Bildungsganges in Eingangsklasse, Primarstufe, Sekundarstufe I bis in die Sekundarstufe II (auch Berufspraxisstufe) gegliedert. An den meisten Förderschulen liegt neben dem Unterricht vom Schulträger noch ein Betreuungsangebot vor.

3.1. Unterschied zum Schulsystem der Regelschule

An einer Regelschule werden die Stufen nach Alter sortiert und in Klassen mit einer Größe von 20-30 Schülern eingeteilt. Kinder mit Down-Syndrom, die an einer Förderschule unterrichtet werden, bleiben mehrjährig in einer Stufe, die allerdings auch nach dem Alter eingeteilt ist. Außerdem kann sich jede Klasse ihren Stundenplan selbst mit dem Klassenlehrer zusammenstellen. Anders als an einer Regelschule lernen Kinder an Förderschulen individuell in ihrem Tempo mit dem Lehrer zusammen. Das ist wichtig, weil Kinder mit Down-Syndrom im Allgemeinen langsamer lernen und dazu jedes einzelne Kind ein individuelles Lerntempo hat. Das Lernen an einer Förderschule entspricht fast der Montessori-Pädagogik , allerdings bekommt jeder Schüler die gleiche Aufgabe, wohingegen sich bei Montessori die Schüler ihre Aufgabe, zusätzlich zu ihrem Lerntempo, selbst aussuchen können. Auf diese Individualität wird an Förderschulen besonders viel Wert gelegt.
Ein weiterer Unterschied zu einer Regelschule ist, dass Kinder mit Down-Syndrom speziell nach ihrem Niveau geschult werden. An sich ist der Unterrichtsstoff der selbe, er wird nur, wie bereits erwähnt, langsamer erlernt. Dazu werden Fachbegriffe einer Regelschule durch einfache, für die Kinder verständliche Begriffe ausgetauscht. So wird aus den Regelschulbegriffen "Biologie" und "Physik" der einfache Begriff "Sachunterricht", wie man ihn vielleicht aus der Grundschule kennt. Die Schulfächer an sich unterscheiden sich nicht von denen an einer Regelschule. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass an einer Regelschule ein Fach pro Lehrer vorgesehen ist, und an der Förderschule ein Lehrer den vollen Tag in einer Klasse unterrichtet.
In den 13 zu vollendenden Schuljahren an einer Förderschule gibt es, so der stellvertretende Schulleiter Christian Steinhaus der Vinzenz-von-Paul-Schule, verschiedene Krisen, die zu bewältigen sind, zu vergleichen mit dem Lernstoff der einzelnen Fächer an einer Regelschule, den ein Schüler innerhalb eines Schuljahres lernen sollte. Dieser Lernstoff wird in Einzel- oder Gruppenarbeit gelöst, um das soziale Miteinander zu festigen. Kinder mit Down-Syndrom lernen viel leichter, durch Übungen wie zum Beispiel Haushaltsdinge, oder indem sie mit Hilfe andere eine Fahrrad flicken. Dazu kommt Wochenlernen, was das Lernen lernen, das Beziehungen setzen und die Selbstständigkeit der Schüler fördern soll. Der Lehrer soll für die Schüler den Unterricht nicht nur leiten, sondern ihnen auch bei privaten Dingen zuhören, für sie ein Freund sein und den ganzen Tag zur Seite stehen, was an der Regelschule nicht der Fall ist, da die Lehrer von Stunde zu Stunde gewechselt werden. Ein Kind mit Down-Syndrom muss auf einer Beziehungsebene mit dem Lehrer lernen, sich selbst wohlfühlen und gerne zur Schule kommen, denn ein unglückliches Kind lernt nicht oder langsam. Das würde ein Problem für die Down-Syndrom Kinder darstellen, da diese generell schon Schwierigkeiten dabei haben, schnell zu lernen.

Gemessen werden die Kinder nicht an dem, was sie innerhalb des Schuljahres lernen sollten. Sie werden auch nicht daran gemessen, wie gut sie im Vergleich zu anderen Schülern ihrer Klasse sind. Ihr Zeugnis am Ende des Schuljahres besteht aus einem Text der, gemessen an dem Kind selbst, den Fortschritt innerhalb eines Jahres dokumentiert.
Anders als an der Förderschule, lernt der Schüler in den letzten zwei Jahren an der Regelschule alles, was ihm beispielsweise bei der Abiturprüfung abverlangt wird. In den letzten zwei Jahren an einer Förderschule in der Berufspraxisstufe, lernen die Schüler vor allem sich selbst zu organisieren und eigenständig zu leben. Sie lernen, am Stück zu arbeiten, ohne eine festgelegte Pause, wie es sie an der Regelschule gibt. Der Schwerpunkt einer Förderschule liegt also im Bereich der Lebensorientierung und nicht im Wissen in einzelnen Teilbereichen.


3.2.Unterricht an der Vinzenz-von-Paul-Schule

Die Vinzenz-von-Paul-Schule von Beckum liegt in Holter und wird durchschnittlich von 150 Schülern besucht. Alle sind im Alter zwischen 6 und 20 Jahren. Die meisten Schüler wohnen bei ihren Eltern oder nur einem Elternteil, bei Pflegeeltern oder im Kinder- und Jugendheim. Dazu hat die Schule um die 45 Lehrer und Lehrerinnen. Die Schule ist eine Ganztagsschule, die in einer 5-Tage-Woche geführt wird. Von Montag bis Donnerstag beginnt der Unterricht um 8:45 Uhr und endet um 15:45 Uhr. Freitags haben die Schüler nur bis 12:45 Uhr Unterricht.
Das Schulgebäude besteht aus insgesamt vier Gebäudetrakten und ist in mehrere Unterrichtsbereiche eingeteilt. Es gibt das ehemalige Dorfschulgebäude, welches zweistöckig ist und ein zweites Gebäude, welches ebenfalls zweistöckig ist und erst 2000/01 gebaut wurde. Außerdem enthält die Schule einen einstöckigen, sternförmig angeordneten Schul-Bau aus dem Jahr 1983.
Die Eingangshalle, eine Warmhalteküche und der Verwaltungstrakt bilden das Zentrum der Schule. In der Eingangshalle ist der Ort für verschiedenste Veranstaltungen und Kinderangeboten. Der Verwaltungstrakt enthält das Sekretariat mit den Räumen für die Schulleitung. Außerdem sind Hausmeisterzimmer und Kopierraum vorhanden. Ebenfalls vorhanden ist das Lehrerzimmer mit einer Lehrerbücherei.
Für die Pausengestaltung steht ein Rasen- und Asphaltplatz mit Kletterwand zur Verfügung, außerdem zahlreichende Spielgeräte.

Außerdem vorhanden an der Vinzenz-von-Paul-Schule sind:
>; "2 Lehrküchen (für die Vor-, Unter- und Mittelstufen)
>; 1 Ruheraum/ auch nutzbar für Einzelförderungsmaßnahmen
>; 1 Tonraum mit sep. Tonofenraum
>; 2 Holzwerkräume
>; 1 Computerraum
>; 1 Raum für die Krankengymnastik
>; 2 Snoezelen -Räume - ein Raum für Entspannung und Ruhe (auch Traumreisen mit Gruppen) und ein Aktivraum (Einzelförderung, Massage und Kleinstgruppe)
>; 1 Therapieraum mit Wassergewöhnungsbecken (bis zu 80cm Tiefe)
>; 1 Turnhalle
>; 1 Gymnastikhalle mit Spiegelwand
>; verschiedene Pflegeräume und den jeweiligen Stufen und Funktionsräumen zugeordnete Umkleide-, Duschräume und Toiletten"
(Steinhaus, C. Vinczenz-von-Paul-Schule. Von http://www.vvp-schule.de/statics/start.htm abgerufen. In Schulbetrieb.)

Der Unterricht an einer Förderschule besteht aus Einzel- und Gruppenarbeitsphasen. Allerdings wird jeder Schüler individuell gefördert. Da jedes Kind unterschiedlich schnell und gerne lernt, ist ein abwechslungsreiches, individuelles Lernen von Vorteil. Um das soziale Umfeld zu stärken, gibt es jedoch Phasen der Gruppenarbeit, wobei sich die Schüler gegenseitig unterstützen sollen und auch Unterstützung des Lehrers bekommen. Den ganzen Tag über halten sich mindestens zwei Personen in den Klassenräumen auf, wobei diese nicht gewechselt werden. Das alles erfordert jedoch ein differenziertes Unterrichtsbild und ein gutes Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern untereinander.
Es gibt Unterrichtsstunden, in denen mehrere Klassen gleichzeitig etwas unternehmen, damit das soziale Umfeld nicht immer aus den gleichen Kindern besteht. Das Kind soll sich wohl fühlen und sich in seiner Gruppe mit gleichaltrigen erleben und persönlich weiterentwickeln. Ziel ist es, den Kindern durch praktisches Lernen die wichtigen Dinge im Leben beizubringen. Deswegen ist es wichtig, auch Gruppenarbeitsphasen einzuplanen, da jeder von jedem lernt.
Da Kinder mit Down-Syndrom langsamer lernen als andere Kinder kann man sagen, dass ein Kind mit Down-Syndrom den Unterricht, den nicht behinderte Kinder an einer Regelschule in den ersten 4 Jahren erfahren, in seinen ersten 8 Jahren auf einer Förderschule wie der Vinzenz-von-Paul-Schule lernt.
Die Kinder an einer, meist ganztägigen, Förderschule verbringen dort viel Zeit und sollen sich wohl fühlen. Es soll nicht nur ein Lernort für sie sein, sondern gleichzeitig ein Lebensort, an dem sie sich in all ihren Stimmungslagen trotzdem wohl fühlen. (s. AnhangS.II).

Sie sollen den Spaß am Lernen nicht durch emotionale Krisen verlieren, die beispielsweise durch ihr Elternhaus erzeugt werden. Deshalb ist auch die Gefühlsebene zwischen Schüler und Lehrer besonders wichtig.
Ab den letzten zwei Schuljahren ändert sich dieses, hauptsächlich selbstständige Lernen und es findet ein leistungsdifferenzierter Unterricht statt, in dem die Kinder in verschiedene Berufe eingewiesen werden.


3.2.1. Unterrichtsfächer

Die Schule hat einen Unterrichtsplan, der in drei Blöcke aufgeteilt wird. Zwei Blöcke sind auf den Vormittag gelegt und der dritte findet am Nachmittag statt. Der genaue Stundenplan wird in jeder Klasse individuell festgelegt, aber der Grundplan ist für alle gleich:
>; "08.30 - 08. 45 Eintreffen der Schüler und Schülerinnen
>; 08.45 - 09.00 offener Beginn
>; 09.00 - 10.30 Erster Unterrichtsblock
>; 10.30 - 11.15 Frühstück in den Klassen und Pause
>; 11.15 - 12.45 Zweiter Unterrichtsblock
>; 12.45 - 13.15 Mittagessen
>; 13.15 - 14.00 Gestaltete Freizeit
>; 14.00 - 15.30 Dritter Unterrichtsblock
>; 15.30 - 15.45 Aufräumen/Abfahrt"
(Steinhaus, C. Vinczenz-von-Paul-Schule. Von http://www.vvp-schule.de/statics/start.htm abgerufen. In Konzeption.)

3.2.2. Klassengröße und Anzahl der Schuljahre

Die Schüler lernen in einer Klasse von 8 bis 13 Schülern und sind in verschiedene Stufen eingeteilt, die wiederum in einzelne Klassen geteilt werden. Möglich ist klassenübergreifender Unterricht.
Eingeteilt sind die Schüler in die Vorstufe, die drei Jahre andauert, die mit der ersten und zweiten Klasse in einer Regelschule zu vergleichen sind. Danach gibt es die Unterstufe, die ebenfalls drei Jahre absolviert wird, wobei ein Schüler an einer Regelschule den ersten Schulwechsel absolviert, denn die Unterstufe der Förderschule wäre an einer Regelschule die Klassen drei bis sechs. Danach kommen die Schüler drei Jahre in die Mittelstufe, zu vergleichen mit der siebten bis neunten Klasse einer Regelschule. Die Oberstufe, die wiederum drei Jahre andauert, reicht an einer Regelschule von der zehnten bis zur geschätzten zwölften. Danach kommen die jungen Erwachsenen in die Berufspraxisstufe, in der sie zwei Jahre auf verschiedene Berufsarten vorbereitet werden, bis sie die Schule verlassen und selbstständig leben und ihr Geld verdienen müssen.
Außerdem werden jeder Klasse drei bis vier Lehr- oder Aufsichtskräfte zu geteilt, damit zu jeder Zeit jemand anwesend ist. Darunter fallen die Lehrer und pädagogischen Fachkräfte und Auszubildende, Praktikanten oder Jugendliche, die ein soziales Jahr absolvieren.

4. Wege nach der Schule

Für einen Menschen mit Down-Syndrom ist es meist schwer, eine gute Arbeitsstelle nach der Schule für sich zu finden. Allerdings stehen die meisten Förderschulen schon mit einer Arbeitsagentur in ihrer Nähe in Verbindung und lassen ihre zukünftigen Abschlussschüler auf ihre Fähigkeiten testen. Die Arbeitsagentur leitet und hilft bei der Entscheidung und der Suche nach einem geeigneten Beruf für Menschen mit Down-Syndrom. Denn schließlich müssen und wollen auch diese irgendwie in ihrem Leben zurechtkommen und auf eigenen Beinen stehen können.
Schüler mit Down-Syndrom oder einer Behinderung können teilweise auch anspruchsvollere Arbeiten als Abschlussschüler von Regelschulen erledigen, da sie an der Förderschule schon täglich die passenden Grundlagen gelernt haben, da sie praktisch orientiert lernen.
Für einen Schüler der am Down-Syndrom leidet, ist nicht festgelegt, dass er nach dem Abschluss an der Förderschule einen Beruf ausüben muss, wie die Skizze (s. Anhang S.III) zeigt, ist es für einen Schüler der Förderschule (hier Sonderschule) durchaus möglich, nach seinem Abschluss noch eine Haupt- oder Gesamtschule zu besuchen. Von da aus ist es ihnen sogar ermöglicht, auf eine Berufsfachschule, danach auf eine Berufsaufbauschule, dann auf eine Fachoberschule zu gehen und später auf eine Fachoberschule zu wechseln. Andererseits können sie auch eine duale Ausbildung anfangen oder von der Gesamtschule aus auf ein berufliches Gymnasium wechseln. Es ist ihnen also durchaus möglich, im Tertiärbereich eine Fachschule, Berufsakademie oder eine Hochschule zu besuchen.


5. Zusammenfassung und Reflexion der Ergebnisse

92% der Down-Syndrom Kinder werden jährlich abgetrieben und das aufgrund mangelnder Informationen. Ein Kind mit Down-Syndrom oder einer anderen Behinderung hat trotz vieler Nachteile die gleichen Möglichkeiten auf ein erfolgreiches Leben wie ein nicht-behindertes Kind. Es lernt langsamer, ist emotionsvoller und braucht mehr Bestätigung oder Verständnis für sein Tun, um weiterkommen zu können, aber es ist nicht unfähig dazu, etwas im Leben zu schaffen oder zu lernen. Das möchte ich mit meiner Facharbeit deutlicher machen. Nach einer ausführlichen Beschäftigung mit dem Leben von Down-Syndrom Kindern hoffe ich, dass die grundlegenden Besonderheiten darüber, wie Down-Syndrom Kinder eingeschränkt sind und lernen, klarer geworden sind.
Meiner Meinung nach könnten viele Down-Syndrom Kinder weit kommen, sie brauchen nur genug Unterstützung und Verständnis, was in vielen Fällen nicht möglich ist, da zu viele Menschen sich abwenden, sobald es sich um einen Menschen mit Behinderung handelt. Der Besuch an der Vinzenz-von-Paul-Schule hat mein Bild von Kindern mit Behinderung stark verändert, weil ich mich früher allen Vorurteilen angeschlossen habe, da ich nie Kontakt mit ihnen hatte.
Ich möchte mich hiermit bei der Unterstützung durch ein Informationsgespräch und eine Schulführung von Christian Steinhaus, dem stellvertretenden Schulleiter der Vinzenz-von-Paul-Schule, auf die ich mich in meiner Facharbeit spezialisiert habe, bedanken.


Quellen

Der Brockhaus-in einem Band (1. Ausg.). (2000). Leipzig, Mannheim: F.A. Brockhaus.
Claudia, C.-D., Tanja, M., Monika, R., Ulrike, S., Heike, S., & Maria, M. A. (2006). berührt (1. Ausg.). Frankfurt: Brandes & Apsel Verlag.
Gillian, B., & Sue, B. (2005). Handbuch für Lehrer von Kindern mit Down-Syndrom (1 Ausg.). Zirndorf: G&S Verlag.
Irmtraud, B., Horst, B., Harald, G., Siegfried, K., Bernhard, K., Inge, K., et al. (2005). NATURA-Biologie für Gymnasien Oberstufe (1 Ausg.). Stuttgard Leipzig: Ernst Klett Schulbuchverlage.
Loseff Lavin, J. (2004). Besondere Kinder brauchen besondere Eltern (1. Ausg.). (C. Sproedt, Hrsg.) Ratingen: Oberstebrink Verlag.


Gesundheit Nord Klinikum Bremen-Mitte. (kein Datum). Von http://www.klinikum-bremen-mitte.medical-guide.net/deutsch/K/Kinderheilkunde/Chromosomenanomalien/Trisomie21Down Syndrom/page.html abgerufen
Schulministerium.NRW.de. (kein Datum). Von Körperliche und motorische Entwicklung: http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Schulformen/Foerderschulen/index.html abgerufen
Steinhaus, C. (kein Datum). Vincent-von-Paul-Schule. Von http://www.vvp-schule.de/statics/start.htm abgerufen
Wikipedia. Die freie Enzyklopädie. (kein Datum). Von Förderschule (Deutschland): http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6rderschule_(Deutschland) abgerufen


Stellvertretender Schuldirektor Christian Steinhaus, Informationsgespräch und Führung an der Vinzenz-von-Paul-Schule Beckum
Inhalt
Wie werden Kinder mit Down Syndrom betreut? Wie lernen sie? Was ist das Down Syndrom? Besonderheiten der Erziehung von Kindern mit Trisometrie 21? Welche Wege stehen diesen Kindern nach der Schule offen? (3584 Wörter)
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