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Kindheit und Jugend heute - Der Kindergarten

Alles zu Förder-und Sonderpädagogik

Kindheit und Jugend heute – in Institutionen, Bsp.: Kindergarten


Von: Sabrina Schumacher
Klasse: BGY 11B
Fach: Pädagogik
Lehrerin: Frau Feiten
Abgabedatum: 28. 04. 2003
Kindheit und Jugend heute – in Institutionen, Bsp.: Kindergarten
Geschichte des Kindergartens
Entstehung und Aufgaben
Kindergartenpädagogik heute – situationsorientiertes Arbeiten
Bedeutung des Kindergartens im Rahmen des Bildungssystems
Blick auf die Kinder (Eingewöhnung in den Kindergarten)
Die erste Woche
Die zweite Woche
Die dritte Woche
Die vierte Woche
Blick auf die Erzieherin (Erzieherinnen im Stress)
Quellen
1. Geschichte des Kindergartens

Entstehung und Aufgaben:
Der deutsche Kindergarten wurde im Jahre 1840 als ein gemeinsames deutsches Erziehungswerk gestiftet. Der Hauptgrund für die Gründung einer solchen Kinderbewahranstalt war die Überforderung der Eltern in der Erziehung ihrer einzelnen Kinder. Die Erziehung entsprach nicht den Forderungen der Gesellschaft. Man wollte den Eltern also eine Stütze bieten damit sie mit den alltäglichen Familienproblemen und auch den Aufgaben, die man als Eltern erfüllen muss, besser zurechtkommen und die Kinder nicht unter der Überforderung der Eltern (Haushalt, Arbeit, Erziehung von möglicherweise vielen Kindern im Vergleich zu heute,...) leiden. Zur Verwirklichung dieser Pläne benötigte man allerdings eine Menge. Man brauchte Gebäude, in denen die Kinder unterkommen können und natürlich auch Erzieherinnen und Wärterinnen, die auf die Kinder aufpassen und sich um deren Wünsche und Bedürfnisse kümmern können. Der Aufbau der Kindergärten war sehr schwer. Ganz besonders schwierig war die Bildung der Kindermädchen.
Ein anderes Problem waren dann noch die Spielsachen. Woher auf einmal Spielsachen bekommen, die auf die verschiedenen Altersstufen abgestimmt sind und noch dazu zur Entwicklung der Kinder beitragen? Außerdem muss man natürlich bedenken, dass man nicht viel Geld zur Verfügung hatte.
Die meisten dieser Kinderbewahranstalten wurden von Frauenvereinen gegründet, woraufhin auch die Tatsache, dass zum größten Teil Frauen die Leitung dieser Anstalten übernehmen sollten, zurückzuführen ist. Die Kinder sollten natürlich nicht nur Frauen um sich herum haben. In einem Kindergarten mit ca. 50 Kindern sollte ein Hausvater, eine Hausmutter und eine Wärterin sein. Ein Mann sollte in der Anstalt sein, da es Schwierigkeiten mit den Kindern geben kann, die die Frau vielleicht nicht so leicht lösen kann wie ein Mann. Im Allgemeinen wäre es gut, wenn die Leitung eines Kindergartens ein Ehepaar übernehmen würde.
Es gab auch noch andere Vorschriften, z.B. musste das Ehepaar Kinder haben, damit sie mit den Problemen der Kinder, mit denen sie konfrontiert werden, auch umgehen können. Sie sollten, was Kinder anging also nicht vollends ahnungslos sein, vor allem die Frauen nicht, da das Hauptziel die zeitweise Ersetzung der Mutter sein sollte. Die Frauen sollten sich aber natürlich auch nicht nur um die allgemeine Erziehung der Kinder kümmern, sondern sich auch insofern mit den Kindern beschäftigen, dass sie mit den Kindern spielen, wenn die Kinder sie in ihr Spiel miteinbeziehen möchten. Eine andere Aufgabe waren dann auch noch die Reinlichkeit und Ordnung, die man neben der Aufsicht über das Haus nicht vergessen durfte.
In der Wirklichkeit sah das in den Familien damals alles ganz anders aus: Die Frauen mussten zuhause für die Ordnung sorgen, sie mussten also kochen, putzen, waschen, etc. während der Mann arbeiten ging und für die Erziehung der Kinder zuständig war. Dass die Frauen sich nicht um die Erziehung der Kinder kümmern durften, lag ganz einfach daran, dass man es ihnen nicht zutraute, solch eine große Verantwortung zu übernehmen. Dieser strikten Trennung wollte man im Kindergarten entgegenwirken. Man gab der Hausmutter eine Gehilfin, damit man sich die Hausarbeit und die Erziehung der Kinder teilen konnte. Sonst hätte der Kindergarten gar nicht erst gegründet -und aus heutiger Sicht- über all die vielen Jahre bestehen können. Es musste dadurch auch gesichert sein, dass mal eine Person krank sein kann, ohne dass der Kindergarten für einige Tage geschlossen sein muss. Die Eltern verlassen sich schließlich auf die Erzieherinnen und gehen ihren Tätigkeiten zuhause oder bei der Arbeit nach. Wenn die Kinder dann nach Hause geschickt werden müssen, weil keine oder nicht genügend Aufsichtpersonen da sind, wäre es möglich, dass die Kinder zuhause ohne Aufsichtsperson sind.
Das Problem mit den passenden Gebäuden war damals noch sehr groß. Meistens war es der Fall, dass der Kindergarten in den Häusern des Ehepaares war, das auch die Leitung übernahm. Bei den Baulichkeiten gab es aber einige Bedingungen: Es musste ein großes Spielzimmer, ein kleineres Zimmer für die Jüngsten oder auch einfach nur um zu schlafen, eine Kammer zur Aufbewahrung der Jacken, Schuhe etc. und einen großen Spielplatz geben, auf dem die Kinder sich austoben konnten. Außerdem war eine Art Waschraum notwendig.
Da die Gesundheit der Kinder gepflegt werden muss, darf keine Mittagssonne in den Raum eindringen. Wenn das der Fall sein sollte, müsste dieses Problem z.B. durch Vorhänge behoben werden. Es muss auch darauf geachtet werden, dass frische Luft in das Zimmer eindringen kann und es muss alles sauber sein. Damit wenigstens die größeren Kinder sich auch mal alleine die Finger waschen können, sollte an einer Wand ein Waschbecken befestigt sein.
2. Kindergartenpädagogik heute – situationsorientiertes Arbeiten
Erzieher/innen in Kindergärten möchten Kindern die Möglichkeit geben, ihre erlebten Situationen, die sie noch beschäftigen, nachzuerleben, zu verstehen und aufzuarbeiten, wenn die Kinder zu ihnen kommen und von einem bestimmten Erlebnis erzählen. Denn nur so können sie die Erfahrung machen, das jetzige Leben zu verstehen und mit praktischen Situationen umgehen zu können. Dabei müssen die individuellen Erfahrungen und Erlebnisse von jedem Kind so weit wie möglich berücksichtigt werden, mit dem Ziel, eigene lebenspraktische Fähigkeiten aufzubauen und zu erweitern. Außerdem sollen die Erfahrungshorizonte vergrößert werden, das Kind soll mehr Selbstständigkeit entwickeln und sich außerdem als einen Teil von anderen Menschen, einem Teil der Ökologie verstehen. Damit soll das Kind selbstbewusst, kompetent und solidarisch denken und handeln.
Das Schwergewicht der Arbeit wird auf die Verbindung von Situationen innerhalb und außerhalb des Kindergartens gelegt, damit man theoretische
(Problem-) Situationen vermeiden kann.
3. Bedeutung des Kindergartens im Rahmen des Bildungssystems
In unserer heutigen Gesellschaft sind Kindergärten, Kindertagesstätten usw. kaum noch wegzudenken. Die meisten Angebote, die es mittlerweile gibt, haben ihre Öffnungszeiten wegen der oft nötigen ganztägigen Arbeit der Eltern verlängert. Die Kinder lernen dort andere Gleichaltrige, Jüngere, Ältere kennen, mit denen sie zusammen spielen und wo sie sich wohlfühlen sollen.
Heutzutage besucht fast jedes Kind einen Kindergarten oder eine ähnliche Einrichtung, auch die Kinder, deren Großeltern die Funktion der Aufsichtsperson übernehmen könnten, was zeigt, dass der Kindergartenbesuch selbstverständlich geworden ist. Die Kinder kommen dort eher in Kontakt mit anderen Kindern. Je älter sie werden, desto mehr Zeit verbringen sie mit Freunden, mit älteren und jüngeren Erwachsenen. Das ist auch gut so, denn dadurch sammeln sie Erfahrungen im Umgang mit Menschen. Doch nicht nur Menschen wollen sie kennen lernen. Kinder sind im Allgemeinen sehr wissbegierig und verbringen meistens viel Zeit draußen in der freien Natur. Sie wollen in allen Lebensbereichen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern und ihr Können verbessern.
Die Kinder wollen aber auch selbstständig werden. Sie möchten z.B. ihrer Kreativität beim Malen ihren freien Lauf lassen und nicht vorgeschrieben bekommen, WIE sie WAS malen sollen. Sie wollen sich auch mal gerne beim Ballspielen austoben und dafür später auch ein wenig ruhen dürfen.
Im Jahre 1992 wurde beschossen, dass jedes Kind einen Platz in einem Kindergarten bekommen kann. Diese Regelung trat am 1. Januar 1996 in Kraft. Nun konnte eine Frau nach ihrem Mutterschaftsurlaub beruhigt an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren.
In Westdeutschland wurde diese Regelung zum größten Teil begrüßt, da Frauen sich nun keine Gedanken mehr wegen ihrer Arbeitstelle machen mussten, wenn sie schwanger waren. Außerdem konnte nun jedes Kind das Recht auf eine Vorbereitung auf die Schulzeit genießen. Im Kindergarten wird natürlich nicht nur auf die kommende Schulzeit vorbereitet. Die Kinder sollen sich im Kindergarten frei entfalten können und ihre eigene Persönlichkeit entwickeln. Dabei werden sie von den Erzieherinnen unterstützt. Durch die Absprachen und den Informationsaustausch zwischen Eltern und Erziehern unterstützt der Kindergarten die Erziehung in der Familie. Natürlich unterstützt die Familie auch den Kindergarten, sie bilden bzw. sollten ein Team bilden.
Der Kindergarten sollte für alle Kinder, die in Deutschland leben zugänglich sein, unabhängig vom aufenthaltsrechtlichen Status der Kinder selbst oder ihrer Eltern. Doch dies ist nicht der Fall. Kinder aus anderen Ländern dürfen auch heute nur den Kindergarten besuchen, wenn sie Asylrecht haben.

Nach dem 2. Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder, von 1991 sollte jeder Kindergarten Folgendes auf jeden Fall zu seinen Zielen machen:
- die Lebenssituation jedes Kindes berücksichtigen
dem Kind zur größtmöglichen Selbstständigkeit und Eigenaktivität
verhelfen, seine Lernfreude anregen und verstärken
- das Kind soll seine emotionalen Kräfte aufbauen können
die schöpferischen Kräfte des Kindes unter Berücksichtigung seiner
individuellen Neigungen und Begabungen fördern
dem Kind muss Grundwissen über seinen Körper vermitteln
werden, außerdem soll seine körperliche Entwicklung gefördert
werden
die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten und der Interessen des
Kindes unterstützen. Dabei sollen ihm durch ein breites Angebot
von Erfahrungsmöglichkeiten elementare Kenntnisse von der
Umwelt vermitteln werden.
4. Blick auf die Kinder (Eingewöhnung in den Kindergarten)
Die erste Woche (Orientierungsphase)
Die neuen Kinder fühlen sich in der erste Woche noch nicht sehr wohl im Kindergarten. Sie kennen die anderen Kinder und die Erzieherinnen nicht, außerdem kennen sie sich in dem neuen Gebäude nicht aus, in dem sie nun jeden Tag einige Stunden verbringen werden. Die freiwillige Beteiligung der neuen Kinder an den Gruppenspielen ist sehr rar. Sie spielen lieber alleine und beobachten dabei das Geschehen im Kindergarten. Langsam lernen sie, mit der neuen Situation (keine Mutter um sich, unbekannte Kinder und Erzieher) umzugehen. Auch das Gebäude muss natürlich sehr gut beobachtet werden, da man sich verlaufen kann.
Da im Kindergarten immer viel los ist, sind die neuen Kinder zu Beginn etwas verwirrt, da man das von Zuhause eigentlich nicht gewohnt ist. Sie beziehen also den „Beobachterposten“ auch, um das Geschehen im Kindergarten mit ihren bisherigen Erlebnissen zu vergleichen. Ihre Vorerfahrungen bestimmen, ob Kinder ihre alten Verhaltensmuster einsetzen oder neue entwickeln.
Dass die Neuen am Anfang eher ruhig und zurückhaltend sind, ist aber keinesfalls von Nachteil. Dadurch, dass sie beobachten und nicht noch mit vielen anderen Dingen nebenbei beschäftigt sind, können sie viel mehr Informationen aufnehmen, die ihnen helfen, den Kindergartenalltag zu verstehen, damit sie sich bald eingliedern können. Würden die Kinder nicht beobachten, hätten sie viele Probleme mit der Eingliederung in die Gemeinschaft, da sie sich mit den sogenannten „Spielregeln“ noch gar nicht vertraut machen konnten. Normalerweise sind die älteren Kinder aber noch sehr verständnisvoll was diese Regeln betrifft und klären die Neuen auch immer wieder über einen begangenen Regelbruch auf.
Im Kindergarten treten für die Kinder viele Probleme auf. In der ersten Woche z.B. trauen sich Viele nicht, mit ihren Wünschen und Bedürfnissen zu einer fremden Person zu gehen, die meistens auch noch von vielen anderen Kindern umringt ist. Viele Neuen haben dann Angst davor, der Erzieherin zu sagen, dass sie zur Toilette müssen.
Die zweite Woche (die Durchsetzungskrise)
Die Kinder sind nun nicht mehr ganz so scheu wie in der ersten Woche. Sie kennen jetzt das Gebäude und haben auch die meisten Regeln kennen gelernt. Auf die anderen Kinder trauen sie sich jetzt zuzugehen, da sie in die Gemeinschaft aufgenommen werden möchten. Das machen sie auf mehrere Arten und Weisen. Mal wollen sie sich beliebt und interessant machen, ein anderes Mal schmeicheln sie sich ein. Manchmal machen sie aber auch Kinder, die in der Gruppe sehr beliebt sind, nach um Aufmerksamkeit zu bekommen, was zu Konkurrenzkämpfen führen kann. Zum einen zwischen dem Kind, das sich durch dieses Verhalten beliebt machen möchte und den anderen Neuen. Schließlich wollen alle Kinder in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Zum anderen will das nachgeahmte Kind dieses Verhalten natürlich nicht auf sich sitzen lassen, da sein Ansehen in der Gruppe gefährdet ist. Es kommt zu Konflikten, da die Älteren ihre Toleranz gegenüber den Jüngeren abgelegt haben.
Wenn es in einer Gruppe Neulinge gibt, wird die Erzieherin zu Beginn am meisten zu Streitereien hinzugezogen, da die Neuen noch nicht genau wissen, wie sie einen Streit untereinander lösen können, da sie vorher eher weniger mit Kindern in ihrem Alter zusammen waren und sich weniger durchsetzen mussten.
Die dritte Woche (Aussuchen von bestimmten Freunden)
Durch die ersten beiden Wochen im Kindergarten haben sie viel gelernt und auch festgestellt, welche Kinder in der Gruppe angesehen sind und welche nicht. Dadurch, dass die Neuen auch gerne beliebt sein möchten, fixieren sie sich auf die Kinder, die in der Gruppe den Ton angeben, was sie in den ersten beiden Wochen noch nicht machten. Am Anfang haben sie noch keinen Unterschied gemacht zwischen den vielen Kindern, alle wurden gleich behandelt. Doch jetzt sieht das anders aus. Die Neuen haben sich womöglich schon ein kleines Ansehen verschafft und wollen sich noch mehr in der Gruppe etablieren. Sie umschwärmen die beliebten Kinder und bringen ihnen auch Geschenke mit in den Kindergarten, wodurch sie hoffen, endlich ganz aufgenommen zu werden.
Dadurch, dass die Neuen sich voll und ganz auf ihre Vorbilder konzentrieren, rücken die anderen Kinder wieder mehr in Vergessenheit. Sie sind für die Neuen nicht so interessant, da sie ihnen kein besseres Ansehen verschaffen können.
Die vierte Woche (Normalität kehrt ein)
Am Anfang hatten die meisten Neuen einige Probleme mit dem Sich-Eingewöhnen, doch nach vier Wochen im Kindergarten sind diese Probleme meist schon wieder aus dem Weg geräumt und die Kinder haben sich in der Gruppe eine Position „erkämpft“ mit der sie zufrieden sind, wodurch sich ihr Verhalten auch wieder normalisiert.
5. Blick auf die Erzieherin (Erzieherinnen im Stress)
In den siebziger Jahren wurden für die päd. Arbeit mit Kindern im Vorschulalter Lernziele entwickelt, von denen man ausgehen könnte, dass diese leicht umzusetzen wären.

Diese Lernziele, die für jedes Kind gelten, sind z.B.:
Sprechlust und Mitteilungsbedürfnis entwickeln
Ermuntert werden, mit vielfältigen Materialien und Medien kreative Leistungen zu vollbringen
sich im Rahmen der sittlichen Werte und geltenden Verhaltensnormen orientieren zu können
sich mit seiner Geschlechtlichkeit auseinander setzen
lernen, nicht aufhebbare Widersprüche zu ertragen, die Fähigkeit zum Rollenhandeln erwerben
Erzieherin soll einen Erziehungsstil wählen, der das Kind weder mit autokratischen und starren Erziehungsformeln einengt noch durch beliebiges Gewähren lassen verunsichert.
Diese Ziele sind allerdings gar nicht so einfach in die Wirklichkeit umzusetzen, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Da Kinder nun mal Menschen sind wie jeder andere auch, können eben diese auch mal einen schlechten Tag haben o.ä.! Das sogenannte „Abarbeiten“ von all diesen oben genannten Lernzielen ist also schwieriger als man es vermutet.
Es kann Tage geben, da muss eine Erzieherin wirklich sehr viel Geduld aufbringen können um mit den Kindern und all den dazugehörigen kleinen und manchmal auch größeren Problemen und dem Stress klarzukommen. Z.B.: Ein Kind will gerne was erzählen, ein paar Kinder streiten sich um ein Spielzeug. Das eine Kind möchte getröstet werden, da es sich bei dem anderen Kind mit dem Spielzeug nicht durchsetzen konnte. Das nächste Kind ist schlecht gelaunt, weil es vielleicht einen Albtraum hatte, der ihm immer noch im Kopf rumschwirrt, das nächste muss zur Toilette und ein anderes wiederum hat Hunger, usw.
Durch die Überforderung mit so vielen Kindern haben die Erzieherinnen kaum eine andere Möglichkeit als Worte wie „tu dies, lass jenes“ oder auch Vorwürfe auszusprechen. (Annemarie Tausch ermittelte, das ca. 80% der Äußerungen von Erzieherinnen Fragen oder Befehle waren!)
Daher ist es sehr von Vorteil, wenn in einer Kindergartengruppe 2 Erzieherinnen sind. So kann man sich alles ein klein wenig besser einteilen. Die Erzieherinnen heute wollen diese Art der Erziehung nicht anwenden und ein anderes Verhältnis zu den Kindern aufbauen, greifen aber trotzdem oft zu der alten Erziehungsmethode.
Oft werden auch Gruppenspiele vorgeschlagen, deren Pläne eingehalten werden sollen damit im Gruppenraum kein allzu großes Chaos entsteht und man alle Kinder auf einmal im Blickfeld hat und nicht noch suchen muss.
Die Konflikte zwischen Kindern werden von der Erzieherin gelöst ohne dass den Kinder erklärt wird, wie sie diese vermeiden bzw. selbst lösen können, wodurch die Kinder keine Selbstständigkeit erlangen und die Erzieherin bei jedem Konflikt wieder zurate gezogen werden muss. Die Erzieherin beschäftigt sich zuviel mit den Problemen der Kinder und hat so weniger Zeit, sich um die Kinder zu kümmern, die bei etwas Wichtigem Hilfe brauchen oder die sich sehr zurückziehen und kaum jemanden an sich heranlassen.
Ein weiteres Problem ist auch die Arbeit mit den Eltern. Es müsste mehr Zeit geben, um mit den Eltern und auch den Kinder gezielt an Problemsituationen heranzugehen und diese zu beheben. Meistens werden diese Situationen ja auch beobachtet, die Zeit ist eben nur zu knapp um sie zu besprechen. Oft bekommen Erzieherinnen auch von Eltern irgendwann zu hören, dass man sie ja nicht ausreichend über ihre Kinder informiere, doch nur wenige können sich wirklich die Zeit für ausgiebige Gespräche mit der Erzieherin zu nehmen.
Erzieherin zu sein ist sehr anstrengend und doch wollen immer noch Viele diesen Beruf erlernen, es ist allerdings immer noch so, dass dieser Beruf als reiner Frauenberuf gesehen wird, wodurch die Tatsache, dass 1986 auf 129.000 Erzieherinnen gerade mal 7.500 Erzieher kamen, zu erklären ist. Auch heutzutage werden Frauenberufe immer noch schlechter bezahlt als die der Männer. Eine Frau kann als Erzieherin höchstens 2500 DM (also ca. 1250€) verdienen und das auch nur, wenn sie verheiratet ist, selbst 2 Kinder hat und schon 20 Jahre diesen Beruf ausübt.
Dass die Frauen in West-Berlin im Durchschnitt nach 5 Jahren ihren Beruf aufgeben ist ein gutes Beispiel dafür, dass viele Frauen mit diesem stressigen Beruf überfordert sind.

6. Quellen:
Phoenix – der etwas andere Weg in die Pädagogik, Bd.1
(Verlag Ferdinand Schöningh)
Inhalt
Facharbeit / Hausarbeit im Fach Pädagogik zum Thema "Kindheit und Jugend heute - Der Kindergarten".

Gliederung:
1. Geschichte des Kindergartens
- Entstehung und Aufgaben
2. Kindergartenpädagogik heute – situationsorientiertes Arbeiten
3. Bedeutung des Kindergartens im Rahmen des Bildungssystems
4. Blick auf die Kinder (Eingewöhnung in den Kindergarten)
- Die erste Woche
- Die zweite Woche
- Die dritte Woche
- Die vierte Woche
5. Blick auf die Erzieherin (Erzieherinnen im Stress)
6. Quellen (2863 Wörter)
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